“eigentlich” ist ja davon auszugehen, dass die in Papyrus-Autor inkludierten Schriftarten kommerziell genutzt werden dürfen, s
[MODERIERT VON ULLI:] Hier greife ich mal direkt ins Posting ein, damit hier keine Missverständnisse entstehen! Papyrus hat KEINERLEI Schriften an Bord, sondern greift ausschließlich auf die im SYSTEM installierten Zeichensätze zu! Ob und wie die lizenzfrei nutzbar sind, ist Sache des Anwenders. System-mitgelieferte Schriften sind aber idR. frei nutzbar, aufpassen muss man bei zugekauften Fonts (ohne Rechtsverbindlichkeit)
[ULLIs Moderierung Ende]
owohl für eBook und Print, da dies ja der Regelfall ist, wenn man eine entsprechende Software (hier Papyrus-Autor) erworben hat.
Da “Calibri” allgemein und insbesondere bei kommerzieller Verwendung nicht lizenzfrei ist, dürfte meine Frage insoweit berechtigt sein, denn das Letzte was ich brauche, ist irgendwelcher Ärger oder gar eine Abmahnung, nach der Veröffentlichung meines Romans.
Kann mir das jemand VERBINDLICH zusagen, dass es wegen der genannten Problematik, nicht zu lizenzrechtlichen Schwierigkeiten kommen wird? Oder muss/sollte zusätzlich eine Lizenz für “Calibri” erworben werden? Vielen Dank!
Soweit mir bekannt ist, gehört beim PC der Font “calibri” zum Windows-Betriebssystem. Von daher sähe ich keine Probleme bei der Verwendung der Schrift.
Wahrscheinlich ist dies aber nicht die Verbindlichkeit, die Du Dir erhofft hast…
leider nicht. Vor allem sehe ich einen gravierenden Unterschied darin, auf meinem Notebook etwas zu tippen für mich oder überhaupt im relativ privaten Rahmen und darin, ein Buch für (hoffentlich) zigtausende Leser, in dutzenden Formen und Arten (Buchvorschau, eBook, Softcover, Hardcover …) zu veröffentlichen … Microsoft bietet die Lizenzierung des gesamten Font “Calibri”, also Normal, Fett, Kursiv und so weiter, für schlappe 139,-- Euro an … Allerdings gibt es sogar dabei Einschränkungen in Bezug darauf, wie oft ein mit Calibri erstelltes Medium “genutzt”, sprich gelesen werden darf … Nur Abzockerei ist das, wie immer und überall.
Papyrus hat keine includierten Schriften, es nutzt die Schriften des jeweiligen Betriebssystems.
Da musst du dann die Hersteller des Betriebssystems fragen, wie oben schon erwähnt Microsoft oder Apple,…oder du kaufst dir gleich in einem Fontshop eine “eigene” Schrift, mit der du veröffentlichen kannst.
Die sind meist sogar hübscher und billiger als die Lizenzen von MS.
Aber auch da stecken die Probleme im Detail, prüfen, ob die Lizenz für alles gilt und z.B. immer darauf achten dass z.B. in PDFs auch diese Schrift eingebettet mitgegeben wird (…und werden darf), sonst baut dir der Empfängerrechner dein schönes Layout dann wieder mit Calibri nach.
Grüße… Ali
dann werde ich in den sauren Apfel beißen und die Lizenz bei MS erwerben. Ich verspüre keinerlei Lust auf Folgeprobleme mit irgendwelchen zusammengestümperten “Selfmade-Fonts”, die du netterweise erwähntest! Danke!
Unter macOS kann man mit dem Programm Schriftsammlung viele Detailinformationen zu installierten Schriften abrufen, unter anderem zur Einbettung. Bei Calibri wird das offenbar sehr liberal gehandhabt.
sehe da schon diverse Möglichkeiten, dass es lizenzrechtlich Probleme geben könnte: Insbesondere „temporär auf entfernte Systeme“ trägt den Keim des womöglich nicht soeben trivialen Ärgers in sich …
Verfügbare Font-Lizenzen für die Calibri-Familie
DESKTOP-LIZENZ
Mit einer typischen Desktop-EULA können Sie den Font auf Ihrem Computer installieren und dort mit Entwicklungs-Tools wie Textverarbeitungsprogrammen, Design-Programmen und sonstigen Anwendungen nutzen, die eine Schriftauswahl vorsehen. Außerdem können die Fonts für die Erstellung von Print-Dokumenten, statischen Bildern (JPEG, TIFF, PNG) und Logos genutzt werden. Der Preis einer Desktop-Lizenz ist abhängig von der Anzahl der Arbeitsplätze, an denen der Font genutzt werden soll. Lesen Sie die Desktop-EULA für diese Schriftfamilie
DIGITAL ADS-LIZENZ
Eine Digital Ads-Lizenz ermöglicht die Verwendung einer Schriftart in Banneranzeigen oder Anzeigen, die in Web- oder mobilen Anwendungen gezeigt werden. Beim Kauf Ihrer Digital Ads-Lizenz geben Sie die Anzahl der Impressionen an, die Ihre Kampagne benötigt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viele Eindrücke Sie brauchen, können Sie ein kleines Kontingent kaufen und am Ende des Monats erweitern. Beim Kauf Ihrer Lizenz können Sie ein Digital Ads Kit mit Webfont-Versionen der von Ihnen lizenzierten Schriften herunterladen. Sie können Ihr Digital Ads Kit in Ihr Digital Ads-Netzwerk hochladen oder die Fonts direkt in Ihre Anzeigen einbetten. Impressionen sind 4 Jahre lang gültig. Hier finden Sie die Lizenzvereinbarung für Digital Ads von Monotype. Lesen Sie die Lizenzvereinbarung für digitale Werbung von Monotype
WEB FONT-LIZENZ
Pay As You Go
Webfonts werden von Fonts.com für die Verwendung auf Websites gemäß den Bedingungen der CSS@font face declaration lizenziert und werden von allen gängigen Browsern unterstützt. Wenn Sie alle Ihre gekauften Seitenaufrufe aufgebraucht haben, können Sie zu Fonts.com zurückkehren, um eine inkrementelle Webfont-Lizenz zu erwerben, die Ihren zukünftigen Bedarf deckt. Seitenaufrufe sind jeweils 4 Jahre lang gültig. Erfahren Sie mehr über Lizenzen für Webfonts (Pay As You Go)
LIZENZ ZUR ELEKTRONISCHEN VERÖFFENTLICHUNG (EPUB)
Eine Lizenz für elektronische Publikationen kann genutzt werden, um Fonts in elektronische Dokumente wie eBooks, eMagazine oder eZeitungen einzubetten. Jede Lizenz gilt nur für einen einzelnen Titel, jedoch für die gesamte Nutzungszeit dieses Titels. Jede Ausgabe eines eMagazins, einer eZeitung oder sonstiger ePaper gilt als separate, neue Publikation. Format-Varianten gelten nicht als separate Publikationen. Wird eine Publikation aktualisiert und bestehenden Benutzern bereitgestellt, ist keine neue Lizenz erforderlich. Aktualisierte Versionen, die neuen Kunden bereitgestellt werden, gelten hingegen als neue Publikationen und benötigen eine separate Lizenz. Erfahren Sie mehr über Lizenzen für eBooks
es gibt unzählige freie Schriftarten. Open Sans von Google könnte eine passende Alternative sein. Sie darf auch in kommerziellen Produkten verwendet werden (You can use them in your products & projects - print or digital, commercial or otherwise.)
Vielleicht hilft dir Wikipedia weiter:
*“Von Google gibt es für das Problem einer fehlenden Lizenz die Schrift „Carlito“[8]](‘https://de.wikipedia.org/wiki/Calibri#cite_note-8’) unter der offenen (kostenlosen, frei verfügbaren) Lizenz „SIL Open Font License“. Sie hat dieselbe Laufweite wie Calibri, sodass beim Drucken oder PDF-Export (z. B. unter Linux) ein Calibri-Dokument praktisch gleich aussieht wie auf dem Bildschirm bzw. unter Microsoft Word.” https://de.wikipedia.org/wiki/Calibri#cite_note-8 *
Habe mal Carlito geladen, die Laufweite ist genau gleich, die Schrifthöhe ist aber etwas größer als bei Calibri. im Bildchen die ersten Buchstaben immer Calibri, ansonsten wäre das was zum Veröffentlichen und verkaufen
Alles klar. Ich kann ja dann die Schriftgröße eine Stufe kleiner einstellen, also wenn ich bei Calibri 11 hatte, bei Carlito eben mit 10 arbeiten. Danke!
Hier verstehe ich das Problem nicht. Ein eBook besteht doch nur aus dem Text selber und ein bisschen Formatierung, die Schriftart wird vom Reader selber bereitgestellt? D.h. die Schrift hat der Hersteller des Readers lizensiert.
Leider geht es mitnichten “nur” um Ebooks sondern auch um “Printausgaben”, zweitens wird bei der Epub-Datei “irgendeine” Schriftart so etwas wie Default oder Ausgangsbasis sein müssen, was der E-Reader-Benutzer dann zwar nach Belieben bzw. nach Verfügbarkeit weiterer Schriftarten ändern kann, wobei dann noch immer die Möglichkeit bleibt, dass dieser Leser eben doch die “angelieferte” Schriftart nutzen möchte. Ich werde beim Verlag nachfragen, wenn es die nicht wissen … Wer dann?
Der Verlag kennt “natürlich” die Lizenzbedingungen Deines Zeichensatzes nicht. Erst einmal muss man sich also selbst kümmern, welche Zeichensätze mit welchen Rechten weitergegeben werden dürfen, wenn man sein Werk fertig layoutet und mit integrierten Zeichensätzen zum Druck gibt.
Soweit ich weiß (meine Auskunft muss natürlich rechtlich unverbindlich sein, da ich kein Anwalt bin, das vorneweg - ein Laie = Nicht-Anwalt darf ja niemals eine verbindliche Rechtsauskunft geben):
Systemzeichensätze, die mit Windows oder MacOS installiert wurden: Diese sind immer frei weitergebbar.
Bestimmte frei erhältliche Zeichensätze wie bspw. viele, die Google bereitstellt, sind ebenfalls frei nutzbar.
Bei allen anderen Zeichensätzen muss man eben in die Lizenzbedingungen schauen, welche Nutzbarkeit man mit dem Font gekauft hat. Auch hier sind nach Kauf viele Fonts frei nutzbar, es gibt aber auch viele Fonts, die gestaffelt für die Eigennutzung im Unterschied zur Nutzung in kommerziellen Print-Werken im letzteren Fall extra kosten.
Und nochmal - im Zweifel selbst recherchieren, denn das hier (so sicher ich mir auch sein mag) muss (leider) als rechtlich unverbindliche Auskunft deklariert sein, damit der aktuellen Rechtslage über rechtliche Auskünfte genüge getan wird (und wir nicht abgemahnt werden).
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das mit der “verbotenen” Rechtsberatung, ist schon klar, sonst würden ja unsere armen Anwälte noch mehr verarmen. Werde mich dementsprechend kümmern.