Licht - ein kleiner Adventsgruß

Ich bin hier erst seit kurzem aktiv, wollte aber dennoch mal sagen, daß diese Gemeinschaft von Schreiberlingen sich sehr gut und richtig anfühlt. Man wird nett und freundlich aufgenommen und auch das konstruktive Miteinander ist hilfreich - vor allem für Neulinge wie mich.

Da wir kurz vor Weihnachten sind, dachte ich mir, ich könnte euch vielleicht eine kleine Überraschung schenken - einen Mini-Adventskalender sozusagen. Alle 2 Tage gibt es bis Weihnachten eine kleine Fortsetzung und ich hoffe sie gefällt euch.

… und wer nicht mag muß ja nicht mitlesen :innocent::wink:

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Dunkel! Alles um sie herum war dunkel! Sie sah nichts, überhaupt nichts!
Panisch versuchte sie sich umzusehen, irgendwas zu sehen, und wenn es nur ein schwaches Glühen war – nichts!
Verzweifelt rief sie nach jemandem, irgend jemandem.
Stille.
Kein Mucks zu hören…
Doch dann…
Ganz schwach vernahm sie Stimmen, leise gewisperte, genauso verzweifelte Stimmen, die nach Halt suchten.
„Halloo???“ rief sie nochmal.

Da! Plötzlich etwas lautere Stimmen in ihrer Nähe.
„Wer bist du?“
„Wo sind wir?“
„Was passiert mit uns?“
Sie atmete erleichtert auf „Ich kann Euch hören! Oh, Gott sei Dank! Ich bin nicht allein! Aber ich kann nichts sehen. Es ist stockdunkel hier! Ich weiß nicht wo wir sind, warum wir hier sind.“
*Aber wir sind nicht allein!“
„Nein, das sind wir nicht. Ich glaube, ich kann Euch auch irgendwie fühlen…. wie viele sind wir? “
Nacheinander erklangen drei, mittlerweile sehr nahe Stimmen – mit ihr waren sie also zu viert in diesem engen Gefängnis, das kaum Bewegungen zuließ.
„Wir sind also zu viert“ sagte sie laut zu den Anderen und beruhigt drängten sie sich noch enger zusammen in der Hoffnung, daß dieser düstere Alptraum bald ein Ende hatte.

Lange blieb es still und sie befürchteten schon, daß es ihre Bestimmung war, einfach nur zu sein. Dann mehrten sich die leisen Stimmen langsam, immer mehr waren mal lauter, mal leiser zu hören, je nachdem wie nahe sie ihnen waren. Alle stellten dieselben Fragen, keiner hatte eine Antwort.

Plötzlich jedoch wurde es laut. Fremde, laute Stimmen erklangen, der Boden bebte, sie wurden mit lautem Getöse immer wieder durchgeschüttelt und gerüttelt. Manch Einer vertrug dies gar nicht und klagte plötzlich über Schmerzen, weil er sich verletzt hatte. Es war fürchterlich und Panik bereitete sich aus.

Immer noch sahen sie nichts, klammerten sich aneinander, sprachen sich Mut und Hoffnung zu. Die Stimmen um sie herum waren inzwischen sehr laut geworden. Nicht die leisen Stimmen derjenigen, die in der gleichen, verzweifelten Lage waren wie sie, sondern die der Anderen, der Lauten und Rücksichtslosen. Übertönt wurde das Ganze von schrillen, viel zu lauten Tönen, die wohl eine Art Musik darstellen sollten. Es war unerträglich. Zumal sie immer wieder diesen Erdbeben ausgesetzt waren, durchgeschüttelt und durch die Luft gewirbelt wurden. Meist um dann äußerst unsanft zu landen, doch zum Glück wurde keiner aus ihrer Gruppe verletzt.

Schließlich wurden sie wieder hochgehoben, anders diesmal, vorsichtiger. Eine Wärme übertrug sich auf sie und liess sie ruhiger, werden obwohl die Situation an sich immer noch sehr beängstigend war. Schließlich setzte man sie wieder ab, aber nicht zurück zu den anderen, leisen Stimmen sondern in einen leeren Raum. Eine völlig neue Umgebung, die irgenwie rauh und stachelige war. Immer wieder bohrte sich etwasunsanft in ihre Seiten. Stach und zwickte zu. Sie wurden weiter rumgeschaukelt, neue Geräusche ertönte, keiner konnte sich erklären was passierte.

Schließlich wurde es ruhiger, ihr Gefängnis wurde geöffnet und man riss sie auseinander. Panisch riefen sie nacheinander, stellten erleichtert fest, daß sie sich noch hören konnten und beruhigten sich wieder etwas. Schließlich hob man sie erneut hoch und wies ihnen erstaunlich sanft einen neuen, kalten Platz zu. Sie rutschte jedoch zuerst haltlos herum, bis sie eine Art Ast zu fassen bekam, erkannte, daß sie sich daran festhalten konnte und so endlich wieder einen sicheren Stand hatte. Noch immer wußte sie nicht was passierte, rief immer wieder nach den Anderen und bekam zum Glück eine Antwort. Alle vier waren sie nun allein und doch in Rufweite an neuen Plätzen und bangten, was kommen würde.

Nach einiger Zeit, sie hatten sich gerade an die neue Situation gewöhnt, die Stimmen der lauten Andersartigen, die sie hierher gebracht hatten, gelernt auseinanderzuhalten und damit abgefunden, daß dies wohl ihre neue Bestimmung war, veränderte sich wieder etwas.

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Ich glaube, ich habe eine Ahnung. Aber ich sag nix. Bin gespannt, ob ich richtig liege. Hach, ich kann noch so alt werden, ich liebe Adventskalender. Dankeschön.

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… und mir macht es Spaß die Kalender zu schreiben :grin:

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Hmm, ich habe keinen blassen Schimmer. Vielleicht ist es ja ein Pak… Aber mal sehen, was die weiteren Geschichten ergeben …

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

irgenwie fühle ich mich gerade gebauchpinselt. Klingt ein bisschen wie der elitäre Kreis der Schmetterlinge!
Aber es freut mich, dass du dich hier wohl fühlst und uns ab und an eine deiner Perlen zugutekommen lässt.

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

Ich gestehe, ich habe nicht verstanden um was es geht. Zu lange, immer wieder das Gleiche ohne ein klärendes Ende.

Ohjemineeee, ich habe auch so eine Ahnung. :open_mouth:
Das wäre aber traurig. Du schreibst doch bestimmt ein Happy End, ja? :flushed: :face_holding_back_tears:

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@Silla, jaaaaaa…, da formt sich bei mir auch eine Idee im Kopf. Keine Ahnung, ob wie das Gleiche denken.
Aber es bleibt spannend - bis zur Auflösung! Ich mag Rätsel. Und Adventskalender. Und die Kombination - einfach super!

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@Momo71 , dass du da noch Zeit für hast - ein kleiner Adventskalender - finde ich sehr schön. Danke!

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@LonesomeWriter

Es ist einfach etwas anderes seine Texte jemandem zu geben der sie „nur“ liest, als jemandem der auch Ahnung von der Arbeit dahinter hat und entsprechend helfen und unterstützen kann.

Natürlich freue ich mich wenn mir jemand sagt, daß es ihm gefällt. Aber das bringt mich im Schreiben nicht weiter. Nur mit konstruktiver Kritik kann man sich auch weiterentwickeln.
Was bringt es mir, wenn jemand zwar einen Fehler bemerkt, ihn mir aber nicht mitteilt? Nix! Denn daraus kann ich nicht lernen.

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@Lyrikfan11

Vielen Dank für Deine Antwort. Da es ein kleiner Adventskalender ist wäre es doch schade schon im ersten Teil alles zu verraten, oder?

Ich würde mich freuen wenn Du weiterliest, aber wenn es nicht Deinen Lesegeschmack trifft ist das für mich auch völlig in Ordnung.

Es ist natürlich kein literarisches Meisterwerk oder sowas - es ist einfach nur eine kleine Geschichte, die (hoffentlich :wink:) nett zu lesen ist und Spaß macht.

Dann mache ich euch mal das nächste Türchen auf :blush:


Die lauten Stimmen verklangen langsam, Spannung lag in der Luft und plötzlich hörte sie etwas gefährlich zischen. Sie erstarrte geschockt, stand wie festgefroren auf ihrem Platz. Irgendetwas kam ihr immer näher, Hitze nahm sie immer mehr gefangen und sie begann verzweifelt nach ihren Begleitern zu rufen. Jedoch konnten diese ihr natürlich nicht helfen, waren doch auch sie an ihren Plätzen gefangen.

Mit einem Schlag wurde alles anders! Die Hitze war noch da, konzentrierte sich auf einen Punkt über ihr.Aber plötzlich war da auch Leben, sehen, spüren, atmen.

Staunend wurde die Sicht immer klarer, sie sah vier mehr oder weniger große Riesen über sich gebeugt, einer davon hielt etwas Brennendes in der Hand. Da! Das musste ihr das Leben geschenkt haben. Andererseits schien es auch Schmerzen zu verursachen, denn es biß den Riesen in die Hand und aus Rache hauchte er ihm das Leben aus. Wie grausam!

Tief atmete sie ein, versuchte sich zu beruhigen und verstand plötzlich die Stimmen der lauten Anderen

„Vorsichtig, Kinder! Nicht zu nah ran, sonst verbrennt Ihr euch oder pustet sie wieder aus“
„Seht nur wie schön sie brennt. Der Kranz sieht wunderschön aus, vor allem jetzt wo die erste Adventskerze brennt“
„Wie oft noch schlafen bis das Christkind kommt???“
„Dummerchen, du siehst doch, dass da 4 Kerzen drauf sind!“
„Sei lieb zu Deiner kleinen Schwester!“

Da meldeten sich die Stimmen Ihrer Gefährten wieder „Was ist passiert? Geht es Dir gut?“

Verblüfft sah sie sich um, erkannte die vertrauten Stimmen in den drei Kerzen um sie herum, verteilt auf einem grossen, grünen Kranz aus Tannenzweigen, die sie nun sogar riechen konnte. Das war es also, was sie immer so gezwickt hatte! Sie sah die kleinen roten und goldenen Kugeln darauf, das wunderschöne rote Samtband um den Kranz und die leuchtenden Augen der Riesen.

„Ich weiß jetzt was und wo wir sind!“ rief sie aufgeregt.

„Wir sind Kerzen! Wir stehen auf einem grünen, geschmückten Kranz! Mich haben sie mit Feuer belegt und jetzt kann ich sehen, riechen und verstehen, was um uns passiert. Wir sehen so wunderschön aus. Nur warum die eine laute Stimme so gemein zu dem Feuer war, das verstehe ich noch nicht. Er hat es einfach ausgemacht – obwohl, es hat ihn, glaube ich, gebissen.“

„Wir wollen auch sehen! Warum können wir noch nichts sehen?“ riefen die Anderen im Chor.
„Es muss mit dem Feuer zu tun haben. Ich weiß nicht, warum sie Euch noch nicht mit Feuer belegt haben, denn das scheint uns die Gabe des Sehens zu verleihen. Aber ich werde zuhören und versuchen herauszufinden, was hier vor sich geht!“ versprach die erste Kerze.

Die Riesen hatten sich zwischenzeitlich an den Tisch gesetzt und begannen lauter seltsame Dinge in sich hineinzustopfen. Das sah extrem gruselig aus und sie versuchte instinktiv zurückzuweichen.
„Mama, die Kerze bewegt sich!“
„Bitte??? Ach so, du meinst die Flamme. Sie bewegt sich wahrscheinlich im Luftzug. Das gibt sich gleich wieder“
„Ich glaub, sie hat Angst vor uns“
„Angst? Wie doof kann man eigentlich sein???“
„Sei lieb zu Deiner kleinen Schwester, sie weiß es noch nicht besser!“

Luftzug? Was für ein Luftzug? Sie wollte schlicht und ergreifend nicht gefressen werden! dachte sie und gab dem kleinsten Riesen damit recht. Die Kleine sah eigentlich recht niedlich aus mit ihrem Wuschelkopf und den grossen, strahlenden Augen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sich dahinter mehr verbarg, als die großen Riesen wußten.

Nachdem die Riesen mit dem Runterschlingen fertig waren fingen sie an, den Bereich um den Kranz leer zu räumen. Die lauteste Stimme und damit auch der größte Riese kam auf sie zu und sie befürchtete schon, er würde sie auch wegbringen, aber er tat etwas weitaus Schlimmeres: Er nahm ihr das Feuer! Wie der kleinen Flamme vorhin hauchte er auch ihr das Leben wieder aus obwohl sie ihn nicht gebissen hatte.

Verstört schrie sie auf und die anderen Kerzen fragten bestürzt was passiert wäre.
„Er hat mir das Leben wieder genommen! Ich kann nichts mehr sehen!“
„Oh, das ist nicht gut! Was hast Du getan?“
„Nichts!“
„Das ist sehr komisch, aber vielleicht schenkt er es Dir ja wieder?“

Da hört sie ganz leise die Stimme des kleinsten Riesen „Nächsten Sonntag darfst Du wieder brennen, zusammen mit der nächsten Kerze“. Es war als würde sie ihr Mut zusprechen wollen und sie beruhigte sich langsam.

„Der kleine Riese hat mir gerade zugeflüstert, dass ich wieder leben darf – nächsten Sonntag, was auch immer das ist??? Ach ja, und dann soll wohl noch Eine von euch mitleben dürfen.“
„Ehrlich? Das wäre wundervoll!“ meinten die anderen Kerzen und zusammen warteten sie geduldig auf Sonntag, egal wie lange das auch dauern würde.

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Ha, ich hatte recht. Ich wünsche dir einen Advent.

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Hallo @Momo71 ,
leider lag ich mit meiner Vermutung nicht richtig. Ich hatte gedacht, dass es sich um ein Weihnachstspaket mit einem Brettspiel handelt, das unterm Weihnachtsbaum abgelegt wird…

Ist aber eine schöne Überraschung!
Danke für den zweiten Teil :wink:

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

Hallo @LonesomeWriter,

Weihnachtsgeschenk wäre ja zu einfach gewesen :wink:
Freut mich, daß es Dir gefällt.

Liebe Grüße,
Momo71

Danke für die schöne Geschichte. Ich bin sehr froh, dass ich falsch lag.
Kleine Anmerkung am Rande: anstatt „komisch“ in dem Zusammenhang fände ich „seltsam“ schöner.
Hab ein schönes Adventwochenende und ich werd ganz brav warten, ob da noch was von Flusel kommt :heart_eyes:

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Danke für den Hinweis. Das klingt wirklich besser.

Ich bin neugierig: an was hattest Du denn gedacht?

Flusel…? Ich denk mal drüber nach :innocent:

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Ach, ich dachte an so was, wohin kleine, ungenügende Hasenkinder verschleppt werden und… naja, das willst du garnicht genau wissen^^
Flusel :heart_hands:

Nein! Definitiv nein :flushed:

Die Hasenkinder landen an einem ganz anderen Ort :wink:

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