Leseprobe - Prolog - Eure Meinung ist erwünscht

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Geschichte über einen Jungen und ein Geister-Mädchen (Ulf und Bella).
Mit der Geschichte läuft es recht gut - denke ich. Um die jungen Leser:innen an die Geschichte heranzuführen, möchte ich im Prolog auf das Thema Geister eingehen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch diesen Text mal anschaut und eure Meinung kundtut.
Hier der Text (Prolog):

Eine Kleinigkeit vorweg

Geister gibt es! Das ist ebenso sicher, wie das Amen in der Kirche oder das Fluchen in der Hölle.
Werfen wir einen Blick auf das Reich der Schatten. Auf Spukgestalten, auf Geister und Gespenster, auf die verlorenen und vergessenen Seelen – Wesen aus der Zwischenwelt.

In fernen Ländern erzählt man Geschichten über Geister in Flaschen, oder solche, die in Wunderlampen wohnen. Hierzulande sind es Burggeister und Schlossgespenster, die vor Bekanntheit strotzen. Was den einen oder anderen dieser Gattung gelegentlich zu Kopfe steigt und hochmütig daher schweben lässt.
Weniger geläufig dürften Turmgeister sein. Das sind jene, welche sich in Leuchttürmen, Aussichtstürmen und Wachtürmen einnisten, oder Zuflucht in Kirchtürmen suchen. Turmgeister lieben die Weitsicht, und den frischen Wind, der ihnen um ihre Geisternase weht.
Interessant sind Kellergeister und Dachbodengeister. Exemplare, die allzu oft als Hausgeister bezeichnet werden. Ein Irrtum, der bei den betroffenen Seelen auf wenig Verständnis stößt. Warum? Ganz einfach: Es ist eben falsch! Wie deren Name bereits verrät, zieht es Kellergeister in den Keller. Man sagt, weil es dort dunkel, kühl und feucht ist. Böse Zungen jedoch behaupten, es läge daran, dass in solchen Gewölben Weine und andere „Edle Tropfen“ eingelagert sind. Gerüchte und Spekulationen, dazu noch Hörensagen – es wird viel erzählt, wenn es um das Fantastische geht. Sicher ist; Dachbodengeister lieben Dachböden. Sie mögen es staubtrocken und warm. Zudem wühlen sie gerne in alten Koffern und Kleiderkisten herum und verkleiden sich mit altmodischen Stoffen. Sie werfen Betttücher oder -laken über sich und schweben freudeheulend umher. Wahre Hausgeister hingegen, oder Larva domesticus, wie der Lateiner zu sagen pflegt, nehmen das ganze Haus in Anspruch, von der Grundplatte bis hinauf zum rostigen Wetterhahn.
Überdies gibt es jede Menge mehr. Da wären; die Quälgeister, die Poltergeister und Plagegeister, die Waldgeister, Flussgeister und die Schiffsgeister. Auch Berg- oder Minengeister gilt es zu erwähnen, deren Stimmen, als Echo von steilen Wänden oder aus tiefen Höhlen und Stollen zu uns hallen. Die Liste der nebelhaften Existenzen und deresgleichen ist nahezu unerschöpflich. Auch wenn wir die meisten nicht sehen können, Geister sind überall um uns herum. Sie spuken in U-Bahnen, in Museen, in Krankenhäusern, in Schulen, in alten Bunkern und an unzähligen anderen Orten. Jedoch, anders als gedacht, sind sie auf Friedhöfen eher selten anzutreffen. Denn dort ist es, im wahrsten Sinne; zum Sterben langweilig.
Einen Geist zu entdecken, dazu braucht es eine gehörige Portion Glück. Richtig – Glück! Denn ab und an kann es durchaus nützlich sein, einen Geist zu kennen. Ab und an kann es aber auch äußerst gefährlich werden.

Möchtest Du einen Geist kennenlernen? Dann blättere einfach zur nächsten Seite weiter.

Warte – bevor Du Dich entscheidest, halte einen Augenblick inne und überlege gut! Denn hat man erst einmal einen Geist beschworen, wird man ihn nur schwer wieder los.

(nächste Seite)

Ehe das Abenteuer beginnt, noch zwei letzte Hinweise:

In Geisterkreisen ist es tabu, Kinder oder Senioren zu erschrecken – erst recht nicht zu Tode. Das zieht ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Und Aufmerksamkeit ist das Letzte, was Geister möchten – sie schwirren, schweben und spuken lieber ungestört.

Außerdem, Geister selbst, nennen sich nicht Geister. Sie bevorzugen den Begriff »Schwebende«. Und uns, die wir leben und atmen, nennen sie »Lebende« – was durchaus passend ist – findest Du nicht auch?

Genug der Vorrede, nun möchte ich Dir Bella vorstellen. Bella ist ein Schlossgespenst, darüber hinaus ist sie eine wunderbare Freundin von Ulf – und das, obwohl der ein quicklebendiger Menschenjunge ist. Wie es zu dieser außergewöhnlichen Freundschaft kam, erfährst Du in dieser Geschichte.

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Ich finde den Prolog sehr gelungen. Er macht neugierig ist witzig und unterhaltsam geschrieben und auch/oder gerade für junge Leser gut verständlich.

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Danke, das macht Mut …

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Dem Kind in mir hast du bisher schon viel Freude bereitet. Ich mochte es, wenn ich direkt angesprochen wurde, so, als wäre die Geschichte nur für mich. Ich erwarte schaurigschönen Grusel ohne Angst. Wird es in diesem Stil weitergehen? Oder wird es einen Bruch geben, sobald die Geschichte richtig beginnt? Wirst du deine Leser auch später mit einbeziehen? Mir gefällt dein Textauszug, ein schöner Einstieg. Der mich dazu bringen würde, zur nächsten Seite zu blättern.

Danke für dein Feedback. Schön, dass es gefällt.

Die Geschichte ist/wird spannend, ohne zu viel Grusel.

Es gibt einen Bruch, sodass der Erzähler zum externen Beobachter wird. Vereinzelt kommen ein paar Stellen, in denen die/der Leser nochmals direkt angesprochen werden.

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Als Einstiegskapitel gut und flüssig geschrieben, altersgerecht formuliert, unterhaltsam und macht neugierig auf mehr, am Ende wird dem Leser dann auch noch das aufregende Gefühl, etwas Verbotenes zu tun vermittelt, so dass man es kaum abwarten kann, umzublättern.
Sehr schön! :+1:

Das einzige, was mir persönlich nicht gefällt, ist der Name deines Protageistes. Für mich ist der Name „Bella“ in Fantasywerken seit Twilight regelrecht verbrannt, aber das ist nur meine höchst subjektive Einstellung.

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Vielen Dank für deine Meinung und auch für den Hinweis, was den Namen »Bella« angeht. Dieser hat sich als Abkürzung aus dem eigentlichen Namen des Geister-Mädchens ergeben »Annabell« (dazu hat sie noch einige weitere Vornamen).
Mist, da hätte ich wohl etwas besser recherchieren sollen. Leider sind mir die Namen aus Twilight nicht bekannt, weil ich keinen der Filme gesehen habe.
Und jetzt, nach ca. 90 DIN-A4-Seiten, habe ich mich so sehr an ihren Namen gewöhnt, dass ich mir keinen anderen für sie vorstellen kann.

Da würde ich mir erst mal keine Sorgen machen, die neue Generation hat diese Assoziation nicht. Nur in unseren Köpfen steckt es noch drin. Und die Vornamen wirst du ja vorher erwähnen.

Ein sehr ansprechender Prolog. Er lässt bei mir gleich Bilder von verschiedenen Geistern und ihren „Wohnorten“ entstehen. Lustig beschreiben und etwas gruselig - aber nicht zu sehr. Der Prolog macht neugierig. Wird es auch Bilder geben? Oder ausschließlich Text? Und für welche Altersgruppe soll die Geschichte sein?

Danke.
Ja, es sind auch Bilder geplant – pro Kapitel eins.
Das mit dem Alter kann ich bisher nicht abschätzen – vermutlich ab 8 Jahren.

Vielleicht stellst du uns auch mal ein Bild ein, wenn fertig.
Und gerne auch noch die eine oder andere Text-Passage. Da ich auch gerne für Kinder und Jugendliche schreibe freue ich mich immer, hier auf Autoren mit ähnlichen Ambitionen zu treffen! :grinning:

Sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben! Ich würde weiterlesen wollen.

Aus meiner Sicht: Sehr gelungen. Ähnlich wie oben schon gesagt wurde: auch mein inneres Kind fühlt sich angesprochen (was nicht oft passiert) und würde in jedem Fall weiterlesen wollen.

Bitte, das Kind in mir wüßte gern, wann und wo Du dieses Buch veröffentlichst. Ich LIEBE Geschichten von Schwebenden!

Frage: Welche Altersgruppe von Jugendlichen oder Kinder möchtest du mit deiner Geschichte ansprechen?

ein ganz entzückender Prolog und für Kinder wunderbar geeignet.
Ein paar Kleinigkeitenhätte ich noch:

  • einmal der Name Bella, über den bin ich auch gestolpert. Seit der Biss-Reihe bin ich dagegen allergisch (aber das ist mein persönliches Problem).

  • der Ausdruck ‚vor Bekanntheit strotzen‘. Klar, kann man schreiben, ich finde ihn trotzdem ein bisschen unpassend. ‚Etwas strotzt vor‘ ist für mich die Angabe einer sehr großen, aber immer noch zählbaren Menge (der Park strotzte vor Blumen). Bekanntheit lässt sich aber nicht zählen, ich würde deswegen lieber etwas wie ‚Hierzulande sind es Burggeister und Schlossgespenster, von denen jeder schon einmal gehört hatte‘ schreiben.

  • ‚… Senioren zu erschrecken‘, dabei hab ich irgendwie die Assoziation von Seniorenticket der Bahn und sowas. Gerade für ein Kinderbuch fände ich es passender, stattdessen ‚ältere Menschen‘ zu schreiben (oder darf man das etwa auch nicht mehr sagen? )

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, ich denke auch, dass dein Buch sehr schön werden wird.

@Miki
Ich denke, dass die Geschichte ab 8 Jahren bereits verständlich sein könnte - möglicherweise mit Unterstützung der Eltern - sicher bin ich mir leider nicht. Ich werde mal Kapitel 1 anhängen, dann kannst Du bzw. könnt Ihr mich gerne beraten.

Wie erwähnt, bin ich mir unsicher, für welches Alter die Geschichte geeignet ist. Was denkt Ihr? Hier Kapitel 1. Bitte beachten: Es ist noch kein Korrektorat und Lektorat erfolgt - daher sind Fehler sicher massig zu finden.

Kapitel 1

Alles begann mit einer wilden Autofahrt. Keine Verfolgungsjagd, Gauner auf der Flucht vor der Polizei oder dergleichen. Auch kein Rennen, in dem es galt, als Erster die Ziellinie zu erreichen. Es war ein kleines, grünes Auto, das in Windeseile durch den Sommermorgen brauste.

Am Steuer saß, Margot Blütenstätter. Mit Geschick lenkte die junge Frau ihr Gefährt durch die engen Straßen der Stadt. Verspätet, wie sie war, musste sie das Gaspedal ordentlich durchdrücken, wenn sie es pünktlich zum Schloss schaffen wollte.

„ULF! Nimm doch mal die Dinger aus den Ohren!“ Margot Blütenstätter warf einen scharfen Blick in den Spiegel. Auf dem Rücksitz kauerte ihr Sohn. Elf Jahre, sieben Monate und vier Tage alt. Oder, um es mit den Worten, des Jungen auszudrücken – beinahe erwachsen.

Ulf war sportlich, schlank, und eigentlich von angemessener Größe für sein Alter. Dennoch, seine Mutter sah ihn oft kleiner, als er in Wirklichkeit war. Was Ulf an diesem Morgen wenig, bis gar nichts nützte, um es sich irgendwie gemütlich zu machen – in dem kleinen, grünen Auto, eingezwängt zwischen Putzmittel, Eimer, Wischmopp, Besen, und all dem anderen Zeug.

„ULF, hörst du?“ Nein, Ulf hörte nicht. Der hatte die Knie vorn an den Beifahrersitz gedrückt, das Kinn auf die Brust gelegt und den Blick starr auf das Smartphone in seiner Hand gerichtet. Die Finger huschten und die Daumen tippten im Eiltempo über das Display. Buntes Leuchten flackerte auf seiner blassen Haut. Aus winzigen Stöpseln, die an dünnen Schnüren in den Ohren steckten, drangen gedämpfte, wilde Klänge in den Innenraum des Autos hinein.

„Komm schon!“, murmelte Ulf. Seine Zunge fuhr hastig an seiner Unterlippe entlang. „Ha, fast geschafft“, triumphierte er. „Nur noch einen …“ Sein Triumph erstarb, als das kleine, grüne Auto durch ein Schlagloch holperte.

„Hey, was soll das?“, zischte Ulf, dann ließ er das Smartphone enttäuscht auf seinen Schoß sinken. „Verflucht, jetzt muss ich wieder ganz von vorn anfangen.“

„Nichts da, mein Lieber!“, schallte es vom Fahrersitz herüber. „Ich habe dir gesagt, du sollst die Stöpsel aus den Ohren nehmen.“ Ulf reagierte nicht; die Worte seiner Mutter waren unerhört, an ihn vorbeigerauscht. Und auch weitere Versuche erreichten ihn nicht.

„Paff!“ Ulf zuckte erschrocken zusammen. Ein Päckchen Taschentücher hatte ihn am Kopf getroffen. Seine Mutter hatte es blindlings über ihre Schulter geworfen, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Mit Erfolg, wie sie zufrieden feststellte.

„Oh nein, mein Phon!“, knurrte Ulf. „So ein Mist!“ Vor Schreck war ihm das Smartphone von den Beinen in den Fußraum und von dort unter den Beifahrersitz gerutscht. Nun lag es ebenda, versteckt zwischen Wischlappen und leeren Putzmittelflaschen.

Mit Schwung fegte Ulf die Taschentücher vom Schoß. Verärgert schnaubte er nach vorn.

„Geht’s noch, wie fährst du …?“ Er schluckte die letzten Worte hinunter, als er zwei verkniffene Augen bemerkte, die ihn durch den Rückspiegel fixierten. Seine Mutter löste eine Hand vom Lenkrad.

„Ulf“, sagte sie, hob die Hand zum Kopf, dann weiter an ihr Ohr. Am Ohr angekommen, vollführte sie eine betonte Bewegung – eine Art Ruck, als würde sie zwischen Zeigefinger und Daumen ein unsichtbares Stäbchen aus ihrem Gehörgang rupfen.

„Herrgott, Ulf, nimm doch mal die Dinger raus!“, forderte sie zum x-ten Mal.

Im nächsten Moment geschah, was unvermeidlich war, als sie in den Rückspiegel schaute und gleichzeitig eine Hand vom Steuer nahm. Das kleine, grüne Auto schlingerte wie betrunken durch die Straße. Ulf riss die Augen auf.

„Vorsicht!“, rief er, wobei er den Griff der Tür haltsuchend umklammerte und zugleich die Knie fester an den Beifahrersitz presste. „Achtung, der Bürgersteig!“, setzte er nach. Seine Warnung kam zu spät. Ein dumpfer Schlag ließ das kleine, grüne Auto ordentlich aufhüpfen, als ein Vorderreifen an die Bordsteinkante stieß. Ulfs Mutter entfuhr ein gedämpftes „Hoppla!“, während sie hastig ihre Hand wieder ans Lenkrad legte. Mit sanften Worten beschwichtigte sie das kleine, grüne Auto, als wäre es ein nervöses Pony, dass es zu beruhigen galt: „Hoh, mein Kleiner, brr, ganz ruhig.“

Unglaublich, es schien zu verstehen. Das kleine, grüne Auto beruhigte sich, taumelte zurück auf die Straße und fuhr weiter – geradeso, als sei nichts geschehen.

Ulf schnaufte aus, wischte mit dem Handrücken über seine Stirn und zog an den Schnüren der Kopfhörer. Die Stecker floppten aus den Ohren heraus >Flop – Flop<. Einerlei, das Smartphone lag ohnehin unter dem Sitz, und die Kopfhörer waren seither stumm geblieben. Zudem war der Akku fast leer.

„Ist alles in Ordnung, Schatz?“, fragte Ulfs Mutter. Ihre Stimme klang aufgeregt und ehrlich besorgt. „Hast du dir etwas getan … bist du verletzt … geht es dir gut?“

„Ja, ja, mir geht’s gut“, gab Ulf zurück.

„Bist du sicher? Soll ich anhalten und nachschauen?“ Ulf verdrehte die Augen.

„Warum sage ich überhaupt etwas?“ , dachte er. „Mama, wir sind gegen einen Bordstein gefahren und keine Klippe heruntergestürzt. Wenn ich hier drin umkomme, dann vermutlich vor Platzmangel oder Luftnot – oder, was noch wahrscheinlicher ist, vor Langeweile.“ Seine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf.

„Muss es denn sein, dass du immer diese blöden Stopfen in den Ohren hast und auf dieses blöde Ding starrst? Nie hörst du zu, wenn ich mit dir rede!“ Ulf seufzte schwer.

„Natürlich, meine Schuld – wie immer.“

„Es ist nun mal so, ständig hängst du an diesem Ding. Warum nimmst du nicht mal ein gutes Buch in die Hand, anstatt …?“ Die Standpauke seiner Mutter wurde jäh unterbrochen. Von hinterrücks hupte ein Lkw. Der Fahrer war ein Riese mit Sonnenbrille und verschwitztem Muskel-Shirt. Seine Haut war erdbeerrot gebrannt. Der Mann tippte wild mit dem Zeigefinger an seine Stirn. Nebenher rief er irgendein unverständliches Zeug durch die geöffnete Scheibe heraus – keine guten Wünsche, so viel war sicher.

Ulfs Mutter reagierte mit einem breiten Lächeln und einer winkenden Geste: „Keine Sorge, junger Mann, uns ist nichts passiert!“, rief sie ihm entgegen und gab Gas.

Ulf rutschte tiefer in den Sitz hinein. Ihm war eng und öde zumute – kaum auszuhalten war’s. Der Griff eines Handfegers bohrte sich in seine Rippen, wie der knochige Zeigefinger von Gevatter Tod. Mittlerweile war es so heiß und stickig geworden, dass sein Shirt am Rücken klebte; dazu schliefen seine Beine ein. Ulf musste sich beschäftigen, sich bewegen, sich irgendwie von dieser irrwitzigen Fahrt und seinem Frust ablenken. Mit den Füßen und sonderbaren Verrenkungen versuchte er, sein Smartphone unter dem Beifahrersitz hervorzuangeln. Ein schwieriges Unterfangen, das trotz aller Anstrengungen wegen des ganzen, verflixten Putzzeugs um ihn herum, einfach nicht gelingen wollte. Hinzu kam dieses nervige Geschaukel, bei dem alles durch das kleine, grüne Auto hüpfte und kullerte, wie Würfel in einem Kniffel-Becher. Ulf gab auf.

„Tolle Ferien!“, murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Meine Kameraden sind in Freizeitparks unterwegs, erleben Abenteuer oder liegen am Strand oder an irgendwelchen Seen. Die essen Eis oder schlürfen Cola. Die haben Action, die haben Spaß! Und ich, was ist mit mir? Ich sitze, in einer rollenden, grünen Sauna, auf dem Weg ins Nirgendwo. Pff.“

„Sagtest du was, Schatz?“, fragte seine Mutter. Ulf winkte ab.

„Was für ein mieser Tag“ , dachte er. Er konnte ja noch nicht ahnen, dass es ein Besonderer werden würde.

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@Pütchen

Ich habe mal das erste Kapitel angehängt. Hoffe, es gefällt. Mit den Bildern muss ich mal schauen. Habe schon etwas im Kopf und ein paar Skizzen, aber um das zu Papier zu bringen, muss ich mir Hilfe hinzuholen.

Ich finde deinen Stil ganz toll. Es macht Spaß dein Kapitel zu lesen und ich würde weiterlesen wollen. Vielleicht für Kinder ab zehn? Wenn der Protagonist elf ist?