Ich habe nur die ersten Seiten 4-5 gelesenen und ich kann folgendes dazu sagen:
Ich fand den Sturm zu detailliert beschrieben. Jeder hat schon ein Schiff im Sturm gesehen und Du beschreibst nichts Neues und das auch zu “wortgewaltig”. Das macht es alles zu Anfang etwas zäh. Auch die Uhrzeit in Klammern zu setzen, fand ich unpassend.
Die Orte sagen mir alle nichts und ich fühlte mich orientierungslos im Pazifik segelnd. Ein grober Standort hätte geholfen.
Dann kamen die Namen und mir wurde schwindelig: **Edmund, Eddy, Steuermann, Kapitän Webb, O’Reilly, Offizier Shuler, Alvarez, König George, Schlossherr, Heather (Haether), Geoffrey, Lord Xander, William, der Butler, Dr. Hamilton, Fred, der Koch, Lord und Lady St.George … und den Orten: Pazifik, Schiff, Valparaiso, Más a Tierra, Greater Narrowhead, Xander Castle **… zu viel für die ersten 5(!) Seiten.
Du reisst dazu noch den Leser vom spannenden Piratenleben ins biedere England des 18. Jahrhunderts. Das sind zwei verschiedene Welten und was in einem Film klappen könnte, wirkt für mich in einem Buch als zu harter Schnitt. Ist es ein Zeitsprung in die Vergangenheit oder Zukunft? Oder befinden wir uns doch in der Gegenwart? Ein “Währenddessen, Indes oder zur gleichen Zeit in England” nebenbei erwähnt, . hätte sehr geholfen. Dein Erzähler mag doch Details.
Hier noch eine Auswahl meiner Fragezeichen:
“Sein Aufschrei wurde ihm vom Wind aus dem Mund gerissen, das Salz brannte in den Schürfwunden”.
Ich glaube, das Adrenalin lässt kein Brennen zu.
“Alles, was nicht niet- und nagelfest war, hatte der Sturm ins Meer gerissen.”
Ist die Mannschaft so unerfahren, dass sie bei aufkommenden Sturm nichts in Sicherheit gebracht hat?
Vorher noch: “Am Mittag waren dunkle Wolken am Horizont heraufgezogen, die sich schwer und immer schwärzer werdend näherten.”
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“Eddy musste loslassen, das Gebrüll des Unwetters zwang ihn, sich die Ohren zuzuhalten”
So ein lauter Blitz ist mir in sechs Jahrzehnten noch nicht vorgekommen. Ist der Blitz auch so lang, dass er festen Halt finden kann, um sich die Ohren zuhalten zu können? Sind denn auch die Ohren wichtiger, als vom Sturm von Bord gespült zu werden … finde es unrealistisch. Da müssen alle Überlebensinstinkte neu priorisiert werden.
“Sofort bekam das Schiff Schlagseite, Er sah schemenhaft, wie Steuermann und Kapitän fieberhaft und unter Aufbietung aller Kräfte gegenlenkten. Wieder versuchten sie, ihm etwas zuzurufen, bis er verstand, als der Käpt’n seinen Säbel herausriss und damit fuchtelte.”
Mit allen Kräften gegenlenken und dann doch noch genug Kraft haben, um nur mit einem Arm das Schiff auf Kurs zu halten und mit einem Säbel herumzufuchteln? Das Schiff hat doch schon Schlagseite und als Nächstes steht - demnach - das Kentern an.
**“Deshalb werden wird Valparaiso anlaufen, um dort den Mast instandsetzen zu lassen. Zuvor aber, kehren wir nach Más a Tierra zurück”
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Rudernd? Mit Ersatzmast? Kann man sich die Zeit auf hoher See nehmen? Haben sie keine Angst, erneut in einem Sturm zu geraten?
Ein bisschen Tempo rausnehmen und weniger Details würden der ganzen Sache guttun. Der Sturm muss auch nicht sein, kenn ich - wie gesagt -schon. Würde die Geschichte nach dem Unwetter und auf dem Festland beginnen lassen (Valparaiso oder Más a Tierra).
Meine zwei Pennys