Leseprobe - Der sichere Hafen Band 2: Kapitel 1 + 2

Hallo miteinander und einen wunderschönen guten Morgen,

ich möchte euch hier nun eine erste Leseprobe meiner ersten beiden Kapitel aus dem zweiten Band meiner „Sicheren Hafen“ Reihe präsentieren bzw. anvertrauen. Hier ist Kritik erwünscht! Ich möchte den Anfang so stark wie möglich umsetzen, der Leser soll davon gepackt werden. :smile: Denn ich habe gerade das Gefühl, dass hier noch irgendetwas fehlt. Ich komme aber einfach nicht drauf und bin sozusagen nun auf eure Hilfe angewiesen. :smiling_face_with_three_hearts: Was haltet ihr davon?
Man soll zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Vielleicht noch zur Info: Die beiden Kapitel sind Vorworte, die eigentliche Story Erzählung beginnt erst ab Kapitel 3.

Kapitel 1: Der Wendepunkt

Interview eines Freundes:
Es geschah, wenn ich mich noch richtig erinnern kann, auf Thelos III. Es ist ein stark industrialisierter Planet. Die Fabrikanlagen hämmern jeden Tag und jede Stunde. Niemand wollte dort lange bleiben, wegen des Lärms und so.
An diesem Tag gab es einen schweren Unfall in der Fabrik. Ein Angestellter der Firma fiel in eine der Maschinen. Eine Glasscheibe fuhr hinab, der Mitarbeiter wurde eingesperrt. Die vollautomatisierte Maschine schnitt dem Mitarbeiter die Gliedmaßen ab und tötete ihn. Von ihm blieb nicht mehr viel übrig. Dies ist die Entstehungsgeschichte der größten Schöpfung unserer Galaxis. Ich habe für meine Entscheidung bezahlt. Als ich sie dann vor mir sah … diese Art der Reue war mir zuvor fremd gewesen.
Ein gewolltes Opfer wurde erbracht.
Die Zeit brachte uns nach einer Weile zusammen und doch waren wir bereits von Anfang an vereint.
In Frieden zusammen glücklich sein. Konnte das möglich sein? Würde man uns lassen?
Jedoch fangen wir nicht von dort aus mit unserer Geschichte an. Wir beginnen an einem Wendepunkt, der wichtiger hätte nicht sein können.
Ein Freund von mir hat einen Bücherladen in der Stadt. Er könnte Ihnen die Geschichte erzählen, wenn Sie freundlich zu ihm sind.
Bitte hören Sie ihn an, falls Sie Interesse daran haben. Dies ist schließlich unsere Geschichte.

Kapitel 2: Das Thema

Sie haben sich also nun dazu entschieden, unsere Geschichte zu erfahren. Nun, dann wollen wir keine Zeit verlieren.
In unserer Mitte stehen zunächst zwei ausgefallene Personen, von denen Sie vielleicht schon etwas gehört haben. Eine Wächterin und ein Engel.
Aus einer Bekanntschaft wurde Freundschaft. Aus Freundschaft wurde Verbundenheit. Und aus der Verbundenheit sollte nichts Neues mehr entstehen. Er gab ihr sein Ehrenwort. Er empfand sich als verpflichtet, ihr dieses Versprechen wahr werden zu lassen.
Die Gerüchte um den Vorfall nahmen kein Ende. Die zwei waren wie Baum und Borke. Niemand in der Stadt vermochte sich vorzustellen, einen von beiden alleine, ohne den anderen zu sehen.
Ich war dabei. Meine Wenigkeit hat das Martyrium mitansehen müssen. Und dass dieses Leid manchmal notwendig ist, damit etwas Neues daraus zu entstehen vermag.
Die Geschichte, die ich Ihnen jetzt anvertrauen werde, ist die Erzählung zweier Seelenverwandter. Fangen wir an.

Hallo MaikoFL,

Deine beiden Kapitel sind Deinen Worten nach ein Vorwort, also ein Prolog. Du könntest Dir überlegen, sie daher so zu nennen - dann weiß der Leser gleich Bescheid und Du musst es nicht erklären (was Du ohnehin nur in einem solchen Post, nicht aber in einem Buch kannst).

Offenbar willst Du dem Leser in diesen beiden Kapiteln für den weiteren Verlauf wichtige Informationen vermitteln, ohne zu viel zu verraten. Ein Interview ist da eine gute Idee: Dass vieles, was Du andeutest oder anreißt, nicht ausführlich erläutert wird, wird dadurch plausibel.
Allerdings: Wenn Du es schon ein Interview nennst, dann mach doch auch eins daraus. Probier mal aus, ob Du den Einsatz von wörtlicher Rede beim Lesen nicht als intensiver / direkter / näher dran empfindest.

Beispiel:

Wörtliche Rede:
„Sie kennen Thelos III, den Industrieplaneten? Tag und Nacht lärmen die Fabriken. Niemand bleibt länger, als er muss.“
   „Dort starb der Mann?“
   „Ein schrecklicher Unfall! Er geriet in eine Stanzanlage und (…)“

Gruß,
misc

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Hi misc,
vielen Dank für deine Kritik. Die Idee, das ganze direkt für den Leser als Prolog zu kennzeichnen, macht total Sinn. daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich sehe mir das genauer an.
Auch dein Einfall mit der wörtlichen Rede klingt plausibel. Könnte auch dort Sinn machen, das zu ändern, ich schau mir das nochmal an.
Vielen lieben Dank für deine Tipps. :smile:

Liebe Grüße
Maike

Wenn schon ein Prolog (oder wie auch immer man es nennt), dann sollte er keinesfalls als Informationsvehikel dienen, nicht einmal ansatzweise (!!!)
Die Idee von @misc, das Ganze als ein Interview aufzuziehen, finde ich absolut genial. Damit bekäme der Leser eine kleine Einführung aus Sicht einer Figur, einen tollen Vorgeschmack auf die Story und man könnte das so richtig spannend aufziehen.
Würde ich unbedingt überlegen, das so zu machen.

Dein Kapitel 2: Das Thema würde ich komplett streichen und alles, was du darin anklingen lässt, den Leser lieber hautnah in der Story miterleben lassen.

Merke: Sehr viele Leser mögen keine Prologe, schon gar nicht, wenn sie im Doppelpack auftreten. Blöderweise braucht man die Dinger ab und an aber doch, deswegen würde ich sie so originell und unterhaltsam wie möglich anbieten.

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Sehe ich genauso. Liest sich eher wie ein holpriger Klappentext …

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Tatsächlich könnte ich Kapitel 2 komplett rausnehmen, da es nichts vermittelt, was der Leser nicht ohnehin erfahren wird. Ich dachte nur als kleinen Vorgeschmack auf die zukünftige Handlung wäre es ganz interessant. Aber ja, eigentlich ist es doppelt gemoppelt. :sweat_smile:
Danke für den Tipp! Mir war nicht bewusst, dass Leser nicht so gerne Prologe mögen.

Ganz lieben Dank, aber die Idee ist nicht von mir - MaikoFL hat den Text selbst mit Interview überschrieben. Ehre, wem Ehre gebührt!

Gruß,
misc

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ok, aber du hast es soweit verfeinert, dass es sich wie ein richtiges Interview mit wörtlicher Rede liest. Genau das ist hier der Knackpunkt.

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Lieber @MaikoFL ,

magst du etwas zu Genre und deiner Zielgruppe oder dem perfekten Leser für dein Buch sagen?

Nach dem ersten Teil sah ich mich in einem Science Fiction Roman: Jemand hat etwas erfunden, oder ein Gesetz erlassen, dass so einen Unfall verhindern soll.
Und das bereitet jetzt Probleme.

Nach dem zweiten Teil dachte ich an — das Marvel Universum?
Weil Engel (im religiösen Sinn) wird es wohl nicht sein, eher die moderne Version Halbgott-mit-auferlegter-Aufgabe.
Also Geschichte mit Super Helden, Menschen, Halbgöttern.

Sciencefiction ist im vergleich dazu weniger „magisch“, da geschehen die Wunder eher durch technischen Fortschritt als durch rätselhafte Kräfte/Energien/Begabungen.

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Guten Morgen @MollyCyanistes ,
das Genre ist Science Fiction/ Fantasy. Es ist also ein Mix aus beidem. Ich würde zur Zielgruppe sagen, dass ich alle Fans dieses Genres gerne ansprechen möchte.

Da ich selbst sehr viele Comics lese (hauptsächlich Batman Comics), habe ich daraus auch ein paar Inspirationen gezogen, der Engel ist tatsächlich daraus entsprungen. Zu ihm möchte ich aber noch nicht so viel verraten, weil Spoilergefahr. :rofl:
Die Charaktere sehen sich aber nicht als Superhelden/ Halbgötter. Sie sind für die Einwohner, die dort leben, ganz normale Leute, also nichts Besonderes. Anders als z. B. ein Superman in Metropolis.

Es gibt in der Welt dieser Geschichte Raumschiffe, Raumstationen, futuristische Maschinengewehre aber auch magische Ökosysteme, Tierwesen (z. B. Wyvern) und Zauberkräfte (z. B. Feuer- oder Eismagie).
Ich hoffe, ich konnte dir damit einen kleinen Einblick in meine Buchwelt verschaffen. :smile:

Liebe Grüße
Maike

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Hallo Maike,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Auf alle Fälle hast du mich schon gewonnen, ich bin sehr gespannt, wie es mit deinem Projekt weitergeht und hoffe, du hast an allen Schritten bis zum fertigen Buch viel Spaß und auch bis zur Fertigstellung immer genug Zeit dafür!

Du hast gesagt, du hast das Gefühl „es fehlt was“.

Hast du die Story schon ganz im Kopf, inklusive wie das Finale aussehen soll, oder erst nur das Ausgangsproblem und wie die Figuren zunächst daran arbeiten werden?

Ich bin zwar leidenschaftlicher Trekkie, bei Comics/Fantasy kenne ich mich kaum aus, aber zumindest hätte ich es fast erraten — was gut ist, denn dein Buch soll ja von den Ziellesern auch gefunden werden. :smiley:

Klingt banal, aber ich würde ganz deutlich in den Eröffnungsseiten deinen Lesern zeigen „wie der Hase läuft“:
Auf welche „Naturgesetze“ sie sich verlassen können (dann macht mitraten, mitfiebern mehr Spaß) und wie zupackend du sein kannst, wenn es um Gewalt, Sinnlichkeit und Schicksalsschläge geht.

Wenn man am Anfang sehr nett, distanziert und unverbindlich ist, dann aber im Finale in die Vollen gehen möchte, ist es weniger das Problem, dass der Leser am Schluß geschockt ist, sondern, dass er dir nicht glaubt, dass er bald in einer rasanten Achterbahnfahrt sitzt.

Da geht es weniger um das WAS PASSIERT, sondern mehr um das WIE BESCHRIEBEN.

Das Interview ist praktisch und kurz — aber auch sehr unverbindlich.
In die Maschine gefallen, zerstückelt worden, tot.

Dabei steckt da mehr drin:
Der Fall in die Maschine. Eine Sekunde: Whoops, wie ist denn das passiert?!
Ein Sekunde: Scheiße! Das darf doch nicht sein! Wie Dreh ich die Zeit zurück?
Eine Sekunde: Erleichterung! Ich bin unverletzt. Jetzt schnell raus und alles wieder gut!
Und - dann - geht - die Glasscheibe - zu.
Purer Horror. Niemand hat mich fallen gesehen. Niemand wird mir helfen. Und es geht weiter… und weiter…

An der Stelle — oder einer anderen Szene — zeigst du, ob wir wirklich jemals um unser Pärchen fürchten müssen.

Oder ob sie nichts zu verlieren haben, weil du nur bluffst :wink:

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Hallo Maike,

es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber mir haben die beiden Kapitel überhaupt nicht gefallen. Im ersten Kapitel vermisse ich eine logische Kohärenz und die dunklen Andeutungen und Vorwegnahmen sind mir too much. Das zweite Kapitel ist im Grund ein halber Klappentext und wie andere schon gesagt haben, eigentlich entbehrlich. Noch dazu fühle ich mich als Leser nach der fünften Ankündigung, dass die Geschichte gleich anfängt, leicht veralbert.

Arbeitsunfall auf Industrieplanet, der nicht mehr erwähnt wird und auch keinen erkennbaren Zusammenhang mit dem Nachfolgenden hat. Darauf folgen kryptische Andeutungen. „Als ich sie dann vor mir sah“ - wen? Die Schöpfung, die Entscheidung oder eine andere Person? „Ein gewolltes Opfer“ - von wem für was? Dann beginnen die Anfangsankündigungen.

Ein paar Vorankündigungen - wohl dosiert - sind ok, aber hier wird nur angekündigt und eigentlich passiert in diesen ersten Kapiteln nichts. Mich lässt der Text eher verwirrt und leicht verärgert zurück und ich würde auch nicht weiterlesen wollen, weil ich befürchten müsste, dass es in dem Stil weitergeht.
Diese Eindrücke beruhen jetzt nur auf den beiden Kapiteln, die du gepostet hast, ohne Kenntnis von Band 1 oder nachfolgenden Kapiteln, wo sich das vielleicht eher erklärt.

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Also ich hätte jetzt geraten, dass Schutzengel und Wächter sich nicht mehr verlieben dürfen, weil dieser Unfall nur passiert ist, weil der zuständige Schutzengel oder Wächter gerade abgelenkt war.

Stimmt, da würde ich auch drauf achten. Nicht, dass es wie in der Glotze im Werbeblock abläuft: Jetzt gehts weiter mit dem Film - und dann kommen noch 3 Spots und 2 Programmhinweise ;).

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Guten Abend @anon37238882 ,
vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich gebe dir vollkommen Recht. Es sind zu viele Ankündigungen auf das, was geschehen wird.

Auch Kapitel 2 gibt mir mittlerweile zu denken, vermutlich streiche ich das komplett raus. Ich bin gerade dabei, Kapitel 1 nun als Vorwort noch einmal vollständig mit einer wörtlichen Rede zu überarbeiten.
Dadurch fallen ein paar Ankündigungen schonmal raus aber auf alle möchte ich der Story wegen nicht verzichten.

Ich bin froh, dass ich die Texte hier gepostet habe, mir fallen solche Dinge nämlich durch meinen intensiven Tunnelblick oftmals nicht auf.

Liebe Grüße
Maike

Guten Abend @MollyCyanistes ,
das freut mich. :smile: Ich habe auf jeden Fall sehr viel Spaß damit!

Das mit dem „Es fehlt noch was“ war auf Kapitel 1 + 2 bezogen, da hatte ich das Gefühl, dass damit noch etwas nicht stimmt. Durch einige Kritiken, die ich hier nun erhalten habe, bin ich gerade dabei, das alles noch zu verfeinern und zu verbessern. :slight_smile:
Die Story ist bereits abgeschlossen (sowohl im Kopf als auch mit dem Finale von Band 3, welches sowie Band 2 vollständig in der Rohfassung fertig geschrieben ist). Die Überarbeitung liegt noch vor mir. Ich arbeite zwar momentan auch an einem 4ten Band, aber da bin ich noch relativ am Anfang.

Ich bin auch Trekkie :rofl: was für ein Zufall.
Danke für deine Kritik und für das Zeit nehmen, sich das Ganze durchzulesen. :slight_smile:

Ich wollte das Interview in der Tat so unverbindlich wie möglich halten, da der Unfall in der Fabrik im späteren Verlauf der Handlung von äußerster Wichtigkeit wird und ich noch nicht alles verraten möchte. Da hatte ich die Angst, dass wenn ich dem Leser zu viele Stückchen gebe, er das Ende zu früh errät. Diese Szene wird nämlich später in aller Ausführlichkeit beschrieben, während sie geschieht, nur aus einer anderen Perspektive. Was hat es also damit auf sich? :wink:

Liebe Grüße
Maike

Irgendwie verstehe ich unter einem Vorwort etwas Anderes. Ein Vorwort ist für mich z.B. eine Info über den Autor und sein Werk oder etwas in dieser Richtung.

Oh, ich hatte das so verstanden:

misc: Deine beiden Kapitel sind Deinen Worten nach ein Vorwort, also ein Prolog. Du könntest Dir überlegen, sie daher so zu nennen - dann weiß der Leser gleich Bescheid und Du musst es nicht erklären

Ist dann Prolog der richtige Begriff? Vielleicht habe ich da was falsch verstanden.

Meinem Verständnis nach ist ein Prolog eine Vorgeschichte. Ein Vorwort hingegen ist für mich eine Vorbemerkung, die nicht zur Handlung gehört.
Von der Übersetzung her dürften Prolog und Vorwort wohl das Gleiche sein.

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Danke für die Aufklärung. Und schon habe ich wieder was dazu gelernt.