Agatha Christie ist auch nicht mein Ding - diese „whodunit“-Krimis mag ich nicht. Aber sie hat ja eine unendliche Heerschar von Verehrern. Ich vermute, dass das auch daran liegt, dass sie ihre Protagonisten (Poirot, Marple usw.) so großartig gezeichnet hat. Ähnlich wie Conan-Doyle. Und vermutlich die oben angesprochenen „Mitrater“ anspricht.
Nein, meiner Meinung nach ist die Frage, wie ich als Leser in der riesengroßen Masse von Büchern diejenigen Bücher finden kann, die mir gefallen.
Kein Buch muss für mich maßgeschneidert werden. Mit Sicherheit gibt es da draußen schon hunderte Bücher, die mir gefallen würden - ich müsste sie nur finden.
Und das ist leider das Problem. Ich gerate viel öfter an Bücher, die mir nicht gefallen, als an Bücher, die mir gefallen. Die 10 „Lesemotive“ werden mir aber auch nicht helfen, so viel ist mir jetzt schon klar.
so isses. Bücher / Autoren zu finden, die gefallen, ist eine echte Herausforderung für Viel-Leser. „Lesemotive“ werden das nicht einfacher machen.
Ich bin so gut wie nie deiner Meinung. In dem Fall stimme ich dir jedoch zu 1050% zu.
Der weiterführende Link zum Boersenblatt zeigt, dass es sich hier um ein Produkt handelt, das beworben wird. Die zwei weiterführenden Links zum neuen Media-Control-Service und zu MVB führen ins Nichts (Die angeforderte Seite konnte nicht gefunden werden.)
Die Behauptung „Er gibt Auskunft darüber, welches Bedürfnis von Buchkäuferinnen und Buchkäufer ein Titel vorrangig bedient“ deutet auf das ewig wiederkehrende Motiv des Buchhandels hin, aus Blei Gold zu machen.
Sehr interessant: Lesemotive sind eine neue Klassifikation auf neurowissenschaftlicher Basis. Wie diese Basis genau aussieht, verschweigt der Text. Es soll halt ein Produkt für den Buchhandel verkauft werden.
Die Masse an schlechten Büchern - von denen anscheinend immer mehr im Umlauf sind - soll nun treffsicher und umsatzsteigernd an die Leserschaft herangeführt werden. Donnerkeil! Da fühle ich mich direkt mitgenommen!
Der Einsatz des neuen KI-Tools soll ja zu deutlichen Umsatzsteigerungen führen.
Das muss man schon glauben wollen!
Was für den Buchhandel von wirklichem Nutzen ist, sind hochwertige Bücher, gut editiert und lektoriert, in ansprechender Aufmachung und gut beworben. Aber selbst dann ist ein Erfolg noch lange nicht garantiert!
So, ich gehe jetzt zum Markt und verkaufe mein selbstgeweihtes Wunderwasser – soll gegen alle Krankheiten helfen (ohne Garantie).
Hätte auch gern ein Fläschchen.
Oh, da habe ich aber schon ganz anderes gehört - vor allem von Autoren, die fest bei einem Verlag sind. Da gibt es Anrufe wie „Irgenwas mit Tee ist gerade in und die Rocky Mountains. Etwas Queer muss es auch sein.“ Und dann wird genau sowas produziert.
So ist es. 10,11 oder 26 - je nach mathematischem (spezial) Modell der Stringtheorie. Aber bewiesen ist da noch nichts. Am Ende sind es vielleicht doch nur 3.
… da hast Du recht. Wobei mir bei der Auflistung die eigentliche Qualität des Buches fehlt. Die letztlich spielentscheidend ist. Aber für die Verlags-Manager, die von Qualität sowieso (in der Regel) nichts verstehen (das meine ich nicht überspitzt) sind Bücher: Produkte, wie Schuhe, Rasierapparate, Heißgetränke. Die müssen vermarktet werden. Und bei der Masse der Menschen, die heute als Kunden verfügbar sind, ist es interessanter, Erst- und Einmalkunden zu gewinnen, als auf dauerhafte Bindungen zwischen Produkt (Buch) und Konsument (Leser) zu setzen. Was zählt ist, wie bei Filmen, das Einspielergebnis am ersten Wochenende. Danach mag sich herumsprechen, wie grottig das Produkt ist und der Absatz einbrechen - der Gewinn ist unter Dach und Fach. Wenn das Produkt zufällig überrascht und der Absatz durch die Decke geht? Umso besser.
Dazu: ich weiß von einer Bekannten, die erfolgreich Heftromane schreibt, dass das teilweise so funktioniert: der Verlag analysiert die Such-Begriffe bei amazon. Aus den häufigsten Suchbegriffen (Beispiel: „Milliardär“) wird ein Titel konstruiert. Die Autorin bekommt den Auftrag, passend zum Titel eine Story zu liefern.
Ähnlich müssen Werke wie „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, „Madame Bovary“ und „Der Prozess“ entstanden sein … oder irre ich mich?
Wie meinst du das? Als Leser kaufe ich mir jedes Buch doch nur einmal, dann steht es in meinem Regal und wird vielleicht auch mal an Freunde verliehen.
Das ist doch kein Produkt wie Milka Schoko&Keks, von der ich ständig Nachschub kaufen muss.
Ich denke, dass viele Leser, die von einem bestimmten Buch/Autor begeistert sind, auch zum nächsten Werk greifen (?)
Ich werde z. B. voraussichtlich nie mehr etwas von einem bestimmten Verlag lesen. Bei dem Kleinverlag ist der Inhaber auch Lektor und dessen Arbeit ist … nun ja. Aus dem Verlag lese ich ganz bestimmt nichts mehr.
Dies meinte ich mit
Über Irrungen und Wirrungen im Buchhandel lässt sich bestens die Geschichte der zunächst erfolglosen J.K. Rowling erzählen, deren Erstling (und dazu noch Kinderbuch!) 1995/96 kein Verlag haben wollte. Ein Paradebeispiel von Fehleinschätzungen des Marktes.
PS: in den Rocky Mountains stürzt ein Flugzeug ab. An Bord: eine Lieferung Tee für die Queen, die gar nicht gestorben ist, sondern einfach keinen Bock mehr hatte auf den Thron und das ganze Buckingham-Gedöns und sich mit Ihrem langjährigen heimlichen Geliebten James Bond in ein abgelegenes Berg-Chalet in den Rocky Mountains zurückgezogen hat. Was sie nicht ahnt: Bond hat seit Jahrzehnten ein Verhältnis mit Blofeld. Und der findet es überhaupt nicht gut, was sein James abzieht. Und so nimmt das Drama seinen Lauf … (mehr dazu in der nächsten Staffel von „the Crown“)
Ach so, du meinst Autoren, die immer wieder neue Bücher rausbringen?
Dann bin ich Einmalkunde für ein bestimmtes Buch, aber mit Bindung an einen bestimmten Autor?
Das kommt dann sehr darauf an, ob der Autor mit dem neuen Werk die Erwartungen erfüllen kann, die sein erstes Werk bei mir geweckt hat. Wenn nicht, kaufe ich definitiv kein drittes Buch mehr.
Das hat aber wenig mit Marketing zu tun, und viel mit dem Schreibstil und der Persönlichkeit eines Autors, oder?
So etwas gibt es auch von den Toten Hosen – Derzeit besteht kein Bedarf an dieser Art von Musik – oder so ähnlich.
Andreas Eschbach.
Auch Andreas Eschbach.
Es kommt eben darauf an, wie viele Bücher jemand schreibt.
Ja, aber auch das kann - je nach Buch - sehr unterschiedlich sein. Nicht der Stil, sondern manchmal gefällt einem ja einfach die Geschichte an sich nicht. Das ist noch lange kein Grund, nie mehr etwas von dem entsprechenden Autor zu lesen. Jedenfalls gilt das für mich.
genau daran habe ich auch gedacht. Und derlei Beispiele gibt es sicherlich noch mehr. Kann sich jemand vorstellen, das Manuskript von HP in Händen gehalten und nicht sofort (wie mehrfach geschehen) zugeschlagen zu haben?? Ich ehrlicherweise nicht.
Hinterher ist jeder schlauer. Vorher ist schwierig.