es ist wieder etwas schreckliches passiert. Und ich kann nicht anders, als einen Text entstehen zu lassen. Mit sehr kurzen Texten habe ich noch nicht soooo viel Erfahrung. Deswegen frage ich euch.
Kann ich so ein wichtiges Thema in so einem kurzen Text ver/bearbeiten?
Ich klage an - ja! Wie in der Überschrift schon steht - es geht rein um den Text.
Und hier kommt er:
Danke Frau Schwarzer und Mitstreiter für die missglückte Emanzipation!
War das Ergebnis Absicht? Wurden Sie gekauft? Oder fehlte es an Bildung, Vorstellungskraft, Visionen?
Sicher finde ich ein paar Gründe, für die ich Ihnen eine gewisse Dankbarkeit ausspreche.
Ich muss meinen Ehemann nicht um Erlaubnis bitten, arbeiten gehen zu dürfen.
Es ist längst so, dass er mich nicht lässt, sondern zum Jagen jagt – unter Mithilfe der Gesellschaft.
Arbeiten gehen oder nicht? Wahlfreiheit! Das wäre echte Emanzipation gewesen. Die Wahl hat heute nur, wer es sich leisten kann.
Denn klar ist, dass wir Frauen uns haben monetarisieren lassen – von Männern!
Dank uns benötigen wir mehr Berufskleidung, mehr Fahrzeuge, mehrere Konten und für alles mindestens eine Versicherung. Das lässt das Bruttosozialprodukt ordentlich brummen.
Apropos Versicherung – für zuhause brauchen wir die auch, denn es ist ja niemand da, Einbrechern sind Tür und Tor geöffnet.
Unsere Kinder müssen gefälligst mitspielen. Kein Problem, sie haben ja einen Schlüssel.
Heute ist Weihnachten und ich schaffe es nicht, meine Kinder so zu beglücken, wie sie es verdienen. Die Arbeit außerhalb macht mich fertig und nach meiner „Muttischicht“ kann ich einfach nicht mehr.
Mein Mann ist eine Pfeife. Er verlässt sich voll und ganz auf mich.
Und dafür stehe ich eines Tages mit einer mickrigen Rentenzahlung da, muss betteln gehen. Mir reicht es. Der Alte liegt besoffen im Bett und schnarcht. Und ich nehme jetzt einen Hammer, gehe ins Kinderzimmer und erlöse die beiden von ihrem Schicksal. Und dann bin ich dran.
Inhaltlich: Es ist ein männerhassender Text. Alle Männer dieser Welt sind Schuld daran, dass es Frauen in der ganzen Welt schlecht geht.
Ich liebe meinen Mann, er respektiert mich und wir feiern schön zusammen Weihnachten.
Wenn er irgendwann mal besoffen im Bett liegt, dann liege ich besoffen daneben. Hin und wieder macht es eben Freude, sich den Gelüsten hinzugeben. In meinem Freundeskreis ist es ebenso.
Ich mag solch pauschalisierten Texte nicht, egal aus welcher Sicht - ob aus der des Mannes oder der Frau oder von irgendwem dazwischen.
Puhh. Kick harte Kost an Weihnachten. Ich mag solch generalisierten Texte auch nicht. Und ich mag es auch nicht, wenn die Frauen sich immer als Opfer betrachten. Denn auch wir haben eine Wahl. Nicht jeder Mann ist ein Idiot und nicht jeder Frau ist ein armes Engelchen. In der Realität sehe ich oft das genaue Gegenteil.
Die meisten Frauen wollen arbeiten gehen oder müssen es, weil sonst die Rechnungen nicht bezahlt werden können, oder sie ihren Lebensstandard nicht halten können. Das immer den Männern in die Schuhe zu schieben halte ich für bedenklich
Hey Suse,
hast du mitbekommen, was passiert ist, Nachrichten gehört?
Es fällt mir schwer, nicht darauf zu reagieren. Mir ging es um die Kürze des Textes. Wenn es hier inhaltliche Kontroversen auslöst lösche ich ihn.
In meinen Texten kommen auch frauenhassende Szenen vor
Ich schreibe halt nicht unbedingt „gefällig“ - obwohl Frau
Eine Mutter hat ihre beiden Kinder (6 und 7 -?-) gestern umgebracht … Ihr Selbstmord missglückte … Klinik …
Aber genau dahin wollte ich nicht. Scheinbar „funktioniert“ der Text …
Er haut rein - das darf er auch.
Nee, weiß man noch nicht. Wird etwas dauern.
Und nee, ich habe ja nicht nur die Männer angeklagt - in Gegenteil … Nenne ja sogar Namen. Aber ich ahne, wie oben gesagt, dass der „Text“ funktioniert … Ich schreibe im übrigen auch jede Menge lustiges Zeug. Aber bei so einer Nachricht …
Hmmm - ich weiß nicht. Wenn man vom Inhalt absieht (was echt schwer ist bei der Story) schreibst Du sonst besser. Bin zwar nur ein paar Wochen hier aber bei dem Froid Text hab ich mich weggeschmissen - ich hab ihn sogar 2 Leuten vorgelesen, weil ich ihn so klasse fand. Das hier ist plakativ und - es zieht ja anscheinend in so fern, dass viele Antworten. Aber meins ist es nicht. Und auch solche Kind Eltern Morde sind psychisch nicht so eindimensional.
Nein, alles gut. Ich finde nur das es in der heutigen Zeit ständig auf Männer eingeschlagen wird. Und das hat für mich nichts mit Emanzipation oder Gleichberechtigung zu tun.
Genug gesagt
Sagte nicht, dass man nicht darf. Habe aber mitbekommen, dass Politik hier - zurecht - nicht diskutiert wird. Daher geht es mir nur um die Kürze des Texts. Und die Wirkung erlebe ich ja gerade.
Ich finde leider nicht, dass der Text so funktioniert. Zumindest nicht in der Kürze. Unzufriedenheit und angestaute Wut spüre ich . Etwas. Aber nicht stark genug.Wer so eine Tat begeht, muss wesentlich verzweifelter sein. Das fühle ich nicht. Auch nicht die Ausweglosigkeit dieser Frau. So wie es jetzt beschrieben ist, hätte ich eher erwartet, dass sie eine Tasse an die Wand wirft. Aber ihre Seele muss am Abgrund sein. Und diesen Abgrund sehe ich nicht. Ich spüre auch nicht ihre tiefe Müdigkeit.
weil er sehr stark polarisiert und provoziert mit einer vor Selbstmitleid triefenden Rechtfertigung für den Mord an zwei Kindern. Finde das schwierig zu diesem Zeitpunkt des Wissenstandes
Hi Hannah,
vielleicht habe ich als ehemalige Musikerin einen anderen Blick auf Texte und deren Wirkung. Für meine Begriffe darf nicht nur, sondern muss ein tagesaktueller Text, eine Kurzgeschichte u.ä. eine Wirkung haben. In welche Richtung auch immer - bestenfalls in die beabsichtigte Richtung. Ich bin übrigens auch erst ein paar Wochen hier. Ich taste mich mutig voran. Wenn ich merke - und es macht den Anschein - dass derlei Texte hier nicht gerne gesehen sind, diskutiere ich sie in unserer kleinen online - Gruppe. Da geht so etwas.
J-Ro, ich bin keine Reporterin, sondern Künstlerin, Autorin, Mensch. Ich beobachte das hier noch kurz, dann lösche ich es sehr wahrscheinlich. Du meine Güte! …
@Silla Ich danke dir Silla. Damit kann ich doch etwas anfangen