Hallo liebe Community. Ich bin neu hier in diesem Forum und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Ich habe ein Buch über die Wut aus energetischer Sicht geschrieben. Es ist ein Selbsthilfebuch sowie eine Einführung in das Thema. Ich bin gerade beim Überlegen, ob ich das Buch überarbeiten soll, denn ich empfinde es jetzt, nachdem ich es einige Monate zur Seite gelegt habe, als etwas zu umständlich geschrieben. Mir ist durchaus bewusst, dass ihr hier in diesem Forum eher Romane besprecht, aber ein neutraler Blick auf die erste Seite meines Buches würden mir wirklich helfen. Alle Ratschläge, alle Kritiken, alle Verbesserungsvorschläge sind herzlich angenommen.
Weshalb werden wir wütend?
Die Wut ist ein geiles Gefühl.
So ein richtig toller Wutausbruch, einer, der sich bereits seit Wochen angestaut hat, ist berauschend, ekstatisch und befreiend. Endlich bricht der Damm. Endlich kann die Energie aus dir herausströmen. Endlich fühlst du dich von dieser grauenhaften Anspannung befreit. Gib ruhig zu: Gelegentlich fühlt sich so ein Wutausbruch besser als ein Orgasmus an. Wäre da nicht das eigene Spiegelbild: Denn die Wut hat noch nie einen Menschen attraktiver, netter, sympathischer, intelligenter oder weiser gemacht.
Nur ein positives Adjektiv taucht bei wütenden Menschen gelegentlich auf: erfolgreich. Demagogen profitieren von der Wut. Facebook profitiert von der Wut. Zeitungen profitieren von der Wut. Die Wut verkauft sich gut im Zeitalter des Aufmerksamkeitskapitalismus.
Was ist also dieses Gefühl, das sich so gut anfühlt und uns stärker, größer, kräftiger macht, zugleich aber auch mehr als eine Ehe zerstört hat, für mehr als einen Rausschmiss in einer Bar verantwortlich war und für mehr als einen Angestellten das Ende seiner Karriere bedeutete?
Warum zum Teufel werden wir wütend, wenn die Wut doch so oft nutzlos ist? Ja, sie fühlt sich gut an. Aber das gute Gefühl verpufft innerhalb kurzer Zeit – zurück bleibt ganz oft die Scham über den eigenen Kontrollverlust.
Und weshalb werden wir überhaupt wütend? Warum können wir nicht dem alten Spruch: Make love, not war, folgen und Liebe anstatt Wut kultivieren?
Und warum werden wir über Menschen, Ereignisse und gesellschaftspolitische Ideen wütend, die rein gar nichts mit uns zu tun haben?
Warum regen wir uns über einen Menschen auf, den wir nicht einmal kennen? Warum entfacht in uns die Wut über ein Land, in das wir nie reisen werden? Warum sehen wir uns das hundertste Video zu einem Thema an, das uns persönlich gar nicht betrifft? Warum schreiben wir Kommentare an Menschen, die wir nicht kennen?
Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir uns mit drei Bereichen rund um die Wut beschäftigen:
• Was ist die Wut aus energetischer Sicht?
• Was ist der Unterschied zwischen effektiver und ineffektiver Wut?
• Was ist der Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Wut?