Nein, lass Dich nicht von hier vertreiben
Überleg noch eine Weile hier zu bleiben
Lass sprechen die Seelen, manche schüchtern
Deren Worte sind klar und nüchtern
es gibt so Nette hier sehr viele
verweilen all beim Schreibspiele
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versponnen
Lang ists her. Lieg im Gras, lausche, fühle, träume. Versponnen und verwoben, was gestern war und morgen sein mag, zum Stoff, aus dem mein Leben IST.
neues Wort: Mops
Er hat sie alle in der Hand. Herrchen, obwohl der das nicht zugeben will. Frauchen, mit den Leckerlis, die ihm immer ähnlicher wird und Karl Friedrich, den leicht übergewichtigen Sohn der Familie, wenn er mit ihm Gassi gehen muss und die Nachbarstochter auf einmal mit will. Dann ist Counter Strike nur Nebensache. Alle lieben Mopi.
Neu: Nachtschicht
Im Anschluß der Nachtschicht geht’s gleich raus ins Grüne und danach gibt’s endlich Futter für den Mops.
Tierlieb
„Tierliebe Menschen erzielen auf der Empathieskala nachweislich höhere Werte.“
Zitat, Verfasser unbekannt
Neues Wort: Sekundärrohstoffe
In der SeRo (Sekundärrohstoffannahmestelle) kam ich an, leere Flaschen einst mit Schnapps, leere Gläser von sauren Gurken und anderen Gemüse, grüne Flaschen der Schmunzelbrause, kamen nicht nur von mir zu Hause, gesammelt in der Nachbarschaft, auch mit stapelweise Zeitung, Pappe und klappernden Dosen. 20 Pfennig für die Flaschen, 30 für die Gläser mit Schraubverschlussdeckel. Ein Taschengeldhinzuverdienst an jedem Wochenende.
Next: Schachtelsatz
( Du weißt noch, wie viel man, wofür bekommen hat? Eigentlich, als Kinderfreizeitspaß getarnt, war es ja, streng genommen, Kinderarbeit. Wir mussten das Geld in der Schule abgegeben! Spenden. Wofür, weiß ich nicht mehr. Kollektiver Zwang mit Balkendiagramm an der " Wandzeitung". Wer weiß, wie viele Kinder mit irgendwelchen Perversen in den Keller gegangen sind, um „Sekundärrohstoffe“ abzuholen. Heute undenkbar. )
Sorry, bitte weitermachen.
Altstoffe sammeln, um damit Spenden für Schulhefte für Vitnam zu generieren und sich dafür ein Bienchen zu verdienen, war in der DDR ein Samstagsvormittagsport und auf jedenfalls ein Schachtelsatz erster Kajüte, darum bitte der Nächste an der Konsumkasse,der etwas besonderes kaufte,
Brückware
Gerade noch frisch von der Party und dann rein in die Halle. Es ist sieben Uhr. Frühschicht im Konsument Warenhaus und Warenannahme in der Herrenmode. Eine Gitterbox mit Cordhosen. Alle eingeschweißt in Plastik und platt, wie eine Flunder. Ausgekippt auf dem Boden, denn einsortieren lohnt nicht. Eine Scharr Verkäuferinnen aus allen Abteilungen in lila Dederonkittelschürzen wühlt sich durch die Haufen. Neun Uhr, die Türen öffnen und alle Hosen haben sich in Luft aufgelöst.
Neu: wahre Freunde
Wahre Freunde sterben nie, dachte Paul. Die Fensterläden klapperten und Bens Fingernägel trommelten außen an die Fensterscheibe, wie ein endloses monotones Klacken einer Computertastatur.
„Mach auf“, sagte Bens Stimme in Pauls Kopf. „Lass mich herein. Es ist kalt. So kalt.“
Warum nicht? Paul schob den kleinen Haken am Fenster beiseite. Es war kalt und er hatte Ben seit dem Unfall nicht gesehen. Ben lächelte und seine Zähne waren spitz und die Lippen hochgezogen und blass.
Paul sah Bens schwarze Augen und sein Gesicht. Er dachte daran, wie sie diesen Sommer im Wald gespielt hatten. Sie hatten ganze Tage gelacht und geschrien, wenn sie zwischen den Bäumen tobten. Bis zu dem Tag, als sie die Höhle fanden.
Er öffnete das Fenster. Ben kam hinein.
Und wieder wurde gelacht… und geschrien.
Stundenlang.
Next: Fledermäuserig
Er stand in der Tür und sah sich suchend um. Ganz in schwarz gekleidet, wirkten die weit ausgeschnittenen Ärmel seines Umhangs wie Flügel aus Haut.
Irgendwie fledermäuserig, dachte ich und versteckte mich hinter einer mageren Grünpflanze, so gut es ging. Seine kleinen Mäuseaugen huschten zwischen den voll besetzten Tischen umher.
Shit! Er hat mich entdeckt, dachte ich und knipste ein Lächeln an, während ich unauffällig einen Schnappschuss von ihm machte.
„Darf ich?“ , fragte er höflich, bevor er sich setzte.
Diese Stimme! Ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Zwischen Husten und Luftholen zeigte ich auf den Stuhl gegenüber und nickte.
Als könnte er gedankenlesen, servierte der Kellner ein großes Glas einer tiefroten sämigen Flüssigkeit. Der Fledermaustyp bemerkte meinen Blick und zeigte seine spitzen weißen Eckzähne.
„Tomatensaft. Ich bin hier Stammgast.“
„Aha.“ , brachte ich heraus.
Unter dem Tisch schickte ich das Foto und simste Ellen SOS.
Ihr Anruf kam prompt.
„Tja, tut mir leid. Ein Notfall.“ , sagte ich und warf das Geld auf den Tisch.
„Natürlich.“
Höflich erhob er sich vom Stuhl, um mir in die Jacke zu helfen. Als ich ihm den Rücken zukehrte, spürte ich seinen Atem auf der zarten Haut meines Halses.
Nichts wie weg hier!
Ellen winkte von draußen durchs Fenster.
"Tschüß. ", quietschte ich und stürmte hinaus.
„Wo liest du nur immer diese Typen auf?“ , fragte sie.
„Beim Karneval.“
Neues Wort: Karneval
Met d’r Trumm Trumm Trumm
x 6
Nubbelverbrennung
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Aschermittwoch
„Aschermittwoch“ , sagte er leise zu der porzellanen Ballerina, die sich stoisch zu der Melodie der Spieluhr drehte. „Aschermittwoch ist alles vorbei.“
Dann fiel das Streichholz. Er bewunderte den flammenden Kopf, der im Fall noch dem Holz nacheilte, bis zu dem See aus Kerosin in dem still seine Wohnung ruhte.
Next: Plattenspieler
Auf meinem Plattenspieler liegt schwarzes Vinyl. Was auch sonst?
next: Bohrhammer
Der Bohrhammer
Auch Magna foraminis factorum aus der Familie der Magna Instrumenta lebt eher versteckt. Sein Lebenszyklus ist geprägt durch ausgiebige Ruhephasen. Er ist ein Einzelgänger und teilt sich sein Revier nur selten mit einem weiteren Exemplar seiner Art. Zur Paarungszeit schlägbohrt er gewaltige Löcher in jegliches Material. Sein Ruf erschallt dabei unüberhörbar in Stadt und Land.
Wenn er ein Weibchen anlocken konnte, päsentiert er sein glattes, grünblau schimmerndes Hochzeitskleid und sein frisch gebohrhämmertes Nest. Nach kurzer Balz und rascher Eiablage schlüpfen 2 bis 4 Junge, die nackt und blind zur Welt kommen.
Das Männchen beteiligt sich nicht an der Aufzucht und verfällt direkt nach der Kopulation wieder in den Dämmerschlaf.
Neues Wort: Frau
Ein berühmter Literaturkritiker, dem man es nicht zutraut, sagte einmal
„Man kann nicht mit allen Frauen der Welt schlafen. Aber man kann es versuchen.“
Next: literarisches Quartett
Herzlich gelacht, Dankeschön.
Keine Bilder, bitte!
Ein frisch gemachtes Bett,
viele Kerzen, ein Tablett,
mit Sachen, die sich zum Spielen eignen,
es öffnet sich die Tür,
lasziv, nur mit einem Stapel Bücher bekleidet,
kam sie herein, setzt sich aufs Bett,
doch, was erspähten meine Augen,
verdeckt vom Stapel Bücher, keck,
die lang vergessene VHS,
der ersten Sendung - des Literarischen Quartetts…
stimmt Next… Weltordnung
Wenn die Welt nach Ordnung schreit
Und sich Hintz und Kunz entzweit
Und die Feuer größer werden
Muss man zusammenstehen, hier auf Erden .
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Kitsch-Attacke