Klappentext für "Hurenkinder"

Angeregt durch @Lanan2007 's Klappentext-Entwurf stell ich jetzt auch meinen hier rein, mit der Bitte um Kritik und Ezzes. Da es ein Dreiteiler ist, gibt es auch für jeden Teil einen Text . Dass die Klappentexte des 2. und 3. Teils nur verständlich sind, wenn man den 1. Teil kennt, ist mir klar. (Anders müsste der erste Text für alle Teile gelten).
An meine werten Testleser_innen, die ja alle drei Teile schon kennen: Verrate ich zu viel? Zu wenig? Sollte ich das nicht besser doch ganz bleiben lassen?

Hier die Texte:

Erster Teil: Out of this place

1975 - eine Arbeitersiedlung, irgendwo an der österreichischen Donau. Vier Jugendliche – Außenseiter allesamt – finden in einem Abbruchhaus Kisten mit einer SS-Uniform und Raubgold der Nazis in einem für sie unermesslichen Wert. Als sie das Gold verhökern wollen, handeln sie sich mehr Probleme ein, als sie brauchen können, und von denen ist die Polizei noch das geringste. Der einzige Erwachsene, dem sie trauen können, ist der alte Bibliothekar des Ortes. Doch der wird von seinen eigenen Dämonen gejagt.

Zweiter Teil: Vom Lieben und Lügen

Roberts Alleingang hat einen tiefen Keil zwischen die Freunde getrieben. Gabi verliebt sich in eine Mitschülerin und verstrickt sich immer mehr in ein dichtes Netz aus Lügen. Auch ihre eigene traumatische Vergangenheit macht ihr zusehends zu schaffen. Während die Burschen den Schatz auf einer Insel verstecken, um ihn später in Wien zu verkaufen, ziehen die Neonazis die Schlinge immer enger um sie. Hilfe kommt von unerwarteter Seite, doch das Gold ist nicht das einzige Geheimnis aus den Kisten. In Wien droht die Situation schließlich vollkommen zu eskalieren.

Dritter Teil: Parabellum

Gabi trennt sich von ihren Freunden, um die Neonazis nicht auf deren Spur zu führen, und konzentriert sich ganz auf ihre Aufnahmeprüfung in die Pflegeschule. Die Konflikte zwischen ihr und ihrer Mutter eskalieren und der Verdacht, dass die Nazis ein Attentat auf das Wahlkampfteam der Sozialdemokraten planen, verdichtet sich. Aber noch weiß niemand, wo sich das ominöse Waffenversteck der Nazis befindet. Und wer war der Bibliothekar wirklich? Als ein seltsamer Fremder im Dorf auftaucht und Robert fast zu Tode gefoltert wird, steuert alles auf den finalen Showdown zu.

3 „Gefällt mir“

Du sagst nicht zu viel. Ich würde jedoch einfügen, dass alle aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und zusammen durch dick und dünn gehen… bis eben die Probleme mit dem Gold anfangen…Deine Geschichte hat ja viel zu sagen. Nicht nur Spannung, sondern auch viel Emotionalität und auch düsteres…

Das würde ich umdrehen: Vier jugendliche Außenseiter…

2 „Gefällt mir“

Stünde ich im Laden, würde mich der Klappentext des ersten Teils sehr neugierig auf den Inhalt machen. Kurz, präzise, knackig!

Zu den anderen Teilen kann ich mir aus Unkenntnis kein Urteil erlauben, sie wirken jedoch recht ‚verräterisch‘ (allein schon durch die Namen), aber wenn die Teile mit größerem Abstand erscheinen, mag das funktionieren.

Sind die Überschriften hier die Untertitel zu der Headline ‚Hurenkinder‘? Vielleicht sollte man sie bzgl. der Übereinstimmung/Zusammengehörigkeit aufeinander abstimmen? 1. Teil in Englisch, 2. Teil in Deutsch, 3. Teil (Doppelsinn: Latein) wirken nicht wie ‚Familie‘.

1 „Gefällt mir“

Ich bin mir unsicher. Spontan stört mich …

Du hattest doch genaue Ortsbeschreibungen. Wenn es aber fiktiv und nebulös sein soll, würde ich trotzdem irgendwo streichen.

Die Sätze allgemein könnten noch ein wenig gestrafft werden. Das ist mein Eindruck. Ein bisschen knackiger könnte es sein.
Ansonsten stecke ich da so tief drin, dass ich keinen Abstand dazu habe. Hier müssten wohl vllt potentielle neue Leser etwas sagen, ob sie der Klappentext anspricht.

Aber ich denke, du verrätst nicht zu viel und es fehlt auch nichts.

Und, JA. Bitte weitermachen und nicht aufgeben. Du hast soviel geschafft und die Geschichte ist super.

3 „Gefällt mir“

Ich kann es nicht zu 100% benennen, aber der englische Titel stört mich etwas. Österreich 1975 klingt nicht, wie „easy rider“. Aber nur mein Empfinden.

2 „Gefällt mir“

Ich muss Michel zustimmen. Ich finde, der Trend, nur noch englische Titel zu vergeben, passt hier nicht.

Die Klappentexte find ich soweit gut, fände sich auf dem Rücken von 2 und 3 ein Hinweis in der Art „Teil 2 von 3“ oder ähnlich, wird deutlicher, dass es mehr gibt. Oder auch „Fortsetzung von …“. Ich mag es, wenn Reihen/Teile der Reihe schnell sichtbar als solche gekennzeichnet sind.

4 „Gefällt mir“

Total subjektive Sicht meinerseits. Mir gefällt der englische Titel ehrlicherweise auch nicht. Aber wichtiger: Für mich ist das auch schon fast ein Tick zu viel an Informationen. Das nimmt für mich schon einige Spannung vorweg

Mahlzeit! Ich habe die Bücher bereits lesen dürfen. Das ist ein außergewöhnlich herausragendes Buchprojekt!

Ich finde, wir sollten nur über den ersten Teil befinden. Ich weiß auch gar nicht, ob es klüger ist, die Teile einzeln im Jahresabstand zu veröffentlichen oder alle drei Teile in einem Buch.

Zum Klappentext - Ich finde ihn als Basis schon sehr gelungen und ändere ihn mal dreist, weil ich hier keine Kommentare an die Wörter pömpeln kann. :wink:

HURENKINDER, erster Teil:
Nur weg von hier

1975 - eine Arbeitersiedlung an der österreichischen Donau. Vier väterlose Jugendliche – Außenseiter allesamt – finden in einem Abbruchhaus Kisten mit einer SS-Uniform und Raubgold der Nazis in einem für sie unermesslichen Wert. Als sie das Gold verhökern wollen, gerät Ihre Freundschaft unter Druck, nicht nur durch die Polizei. Der einzige Erwachsene, dem sie trauen können, ist der alte Bibliothekar des Ortes. Doch der wird von seinen eigenen Dämonen gejagt.

So gefällt es mir persönlich. Ich gebe unumwunden zu, kein Klappentextspezialist zu sein. :stuck_out_tongue:

Schön, dass es weitergeht mit Deinem Projekt, Christian!

2 „Gefällt mir“

Liebe Schreibgeschwister

Danke für die raschen und konstruktiven Antworten. (Besonders dir, Deutschmeister Markus - wieder mal hast du es auf den springenden Punkt gebracht!)
Ich mach mir keine Illusionen hinsichtlich eines Klappentextes. Sollte das wirklich mal an einen Verlag gehen (was der - befristete! - Plan A ist), dann entscheidet sicher ein Marketingfuzzi darüber, was auf der Klappe steht, nicht ich. Sollte es dann doch zu Plan B und einem Selfpublishing kommen, wird es wohl nur ein (dicker) Wälzer mit drei Teilen sein, und dann reicht der erste Text, gerafft und erweitert um die soziale Komponente der Geschichte.

Tatsächlich stand das soziographische Thema ganz am Anfang. Ich wollte die strukturelle Diskriminierung von Arbeiterkindern (die zB Eribon, Louis und Baron so wunderbar bearbeiten) in einen Krimi verpacken und nahm meine eigene Biographie als Jugendlicher dafür zur Vorlage. Ob das gelungen ist, wird sich andernorts zeigen. Was mich (damals als Teenie und heute beim Schreiben) „verfolgte“ war das Lied We’ve got to get out of this place von den Animals - oder konkret dessen deutsche Coverversion von Udo Lindenberg (Verdammt wir müssen raus aus dem Dreck), die ich damals täglich dutzendmal hörte und meine Mutter damit beinahe in den Wahnsinn trieb. Es ist quasi das Motto, dass sich durch den ganzen Roman zieht und immer wieder aufpoppt - in den Konflikten mit dem zynischen Lehrer Stöttner, bei der Befreiung Christophs von seinem gewalttätigen Vater, in der Verarbeitung des Missbrauchs von Gabi und als Argument, warum die vier das Gold nicht mehr hergeben wollen. Die Schlüsselszene dazu findet sich gleich im ersten Kapitel: Out of this place.pdf (57,8 KB)

Nun sehe ich allerdings, dass das alleine noch nicht ausreicht, um daraus einen Untertitel zu machen, denn dann müssten die beiden folgenden Teile ja auch die Titel des Musikstücks haben, die mir beim Schreiben im Kopf herumschwirrten (im zweiten Teil Nowhere to run von Martha Reeves und im dritten Shelter me von den Rolling Stones). Wäre zumindest zu überlegen, denn dann wäre es wenigstens sowas wie die von @Heather eingeforderte „Familie“. Vielleicht bleibts aber auch nur bei der Nummerierung der Teile.

Ja, und klar, @HannahK, @EffEss und @Silberliebe, natürlich mach ich weiter, auch wenn ich im Moment ein bissl müde bin von drei Jahre Arbeit. Aber da liegt schon zu viel Herzblut (von mir) und Hirnschmalz (von euch) drin.

Liebe Grüße an alle, (Sonnenschutz und Farbfilm nicht vergessen!)

2 „Gefällt mir“