Kindle oder Tolino?

https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/amazon-oeffnet-kindle-reader-fuer-buecher-aus-fremden-quellen-a-ac4eb091-6706-4ce0-afad-b0cf47291821

Edit: Ganz so einfach scheint es aber doch nicht zu sein. :wink:

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Aber den Nachteil, dass man ständig den Akku laden muss. Kindle und Tolino halten da oft wochenlang durch. Und im Urlaub teilen sich Smartphone, Kindle und Tolino das Ladegerät.

Mein Vater ist 93 und liest auf dem Kindle. Er sieht schlecht und kann sich dort eine kontrastreiche Umgebung mit großen Buchstaben einstellen. Bei gedruckten Büchern geht das nicht.

Es gibt immer wieder Angebote, die den Preis der Geräte deutlich drücken. Den Standard-Kindle gibt es gerade unter 50 Euro und den Tolino kann man als B-Ware für etwa den gleichen Preis kriegen. Wenn man etwas schaut, kann man beide Geräte zusammen bestimmt für unter 100 Euro ergattern. Dann ist man für jeden Fall gewappnet.

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Nicht nur den ersten Google-Treffer nehmen. Es ist klar, dass Amazon in Zukunft als ePub publizieren wird und die Unterstützung des am meisten verbreiteten Formats nicht länger boykottiert. Das geht aber nicht über Nacht. Trotzdem ist der Sieg von ePub nicht mehr aufzuhalten. Wirst sehen. Ich poste den Link nicht, könnte ja was Gefährliches sein!

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Ich halte es, wie viele andere hier auch. Ich liebe Bücher, aber ab und an nutze ich auch ein Lesegerät.

Ich habe einen Oasis, elfte Generation und neuerdings einen Tolino Vision 6.

Ich bin vergangenen Herbst aus dem Amazon-Universum ausgestiegen, weil ich keine Lust mehr hatte auf die “Aggressivität”, mit der das eigene Produkt beworben wurde. "Hey, wir haben deine Benutzeroberfläche angepasst, damit du jetzt ein noch geileres Leseerlebnis hast! (Und wir dir noch mehr Bücher anbieten können, die du vielleicht gar nicht lesen willst - Hauptsache, die Kasse klingelt). "
“Ja schön, aber jetzt finde ich mich nimmer zurecht…”

Darauf hin habe ich mir einen Tolino gekauft, und bis jetzt läuft dort alles weniger werbegetrieben. Mit dem Tolino habe ich alle möglichen Buchvertriebe im Zugriff, die sich aber auf meinem Lesegerät nicht in den Vordergrund spielen.

Von daher kann ich es verstehen, wenn man einen Oasis empfiehlt, weil es hardware-teschnisch ein gutes Gerät ist, allerdings bin ich alt genug, und mündig, weshalb ich mittlerweile den Tolino bevorzuge, da er mich marketing-mäßig nicht im Würgegriff hält.

Was die Hardware angeht, ist der Tolino nicht schlechter, allerdings ist er aus Kunststoff und nicht aus Alu, was vielleicht erst mal haptisch ein bisschen billig wirkt.

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Ich habe auch einen Kindl und ärgere mich seit ich ihn habe, dass er kein E-pub lesen kann, so gut und günstig er auch ist. Pfeif auf PDF und Word, E-Pub heißt heute die Devise. Und zwar offenes E-pub. Denn sämtlicher Kopierschutz lässt sich ohnehin mittels Gratis-Plugins spielend leicht entfernen. DRM hat somit auch keine Zukunft mehr. Ich habe rund 100 e-books im offenen E-pub Format die ich mit Calibre allesamt auf Mobi konvertiert habe. Amazons AZW bzw. AZW3 ist ja nichts anderes, als Mobi plus Kopierschutz. Ebenso wie Tolinodateien nichts anderes sind, als E-pub plus DRM. Aber der Tolino las immer und liest problemlos offenes E-pub. Und das ohne vorherigem E-mail-verkehr.

Edit: Jetzt könnte man einwenden, Amazon liest auch offene Mobi-Dateien. Allerdings gibt es keine (offenen) Mobi-Dateien im Handel.

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Wozu dient eigentlich bei eBooks einen Kopierschutz?

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Man erwirbt mit dem Kauf eines e-books nur das Recht, diese Datei (immer wieder) zu lesen. Also eine Art Lese-Lizenz. Ein gedrucktes Buch gehört hingegen mir. Ich kann es verkaufen oder verschenken oder verbrennen.
Die großen e-book-Anbieter hielten zu Anfang die Preise ihrer Lesegeräte bewusst niedrig, besonders Amazon, um die Leserschaft dauerhaft an sich zu binden. Heißt, mit Kindle kauft man ausschließlich bei Amazon, mit Tolino bei Thalia. Untereinander sind sie nicht kompatibel. Erinnert ein wenig an die Geschichte mit den Videorecordersystemen, es gab in den 80ern mal ein halbes Dutzend davon. Bis die Hersteller endlich soweit waren, sich auf ein System zu einigen, war die Technik bereits eine Generation weiter, und diese Systeme obsolet. Heute sind Video-Bänder bloß noch Omiware. Schon morgen wird es DRM sein.

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Aber Du darfst es genausowenig vervielfältigen. Mit eBooks geht das prinzipiell sehr einfach, daher DRM. Die Festlegung auf ein Gerät ist Marketing und hat mit unerlaubter Vervielfältigung wenig zu tun.

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Aber ich darf es verschenken!
Dasselbe Problem besteht auch bei Music-Dateien. Allerdings hat man dort längst eingesehen, dass sich auch mit DRM nahezu kein Missbrauch verhindern lässt. Wie erwähnt: Mit zwei, drei Mouseclicks ist jeglicher Kopierschutz weg. MP3 Dateien, die z.B. von Amazon gekauft werden, haben keinerlei Kopierschutz mehr.

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Die meisten ePubs, auch die von Tolino, haben kein DRM mehr. Die Verwendung von DRM wird durch den Einsteller bestimmt, nicht durch den Dienstleister.

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Das lese ich als Fortschritt!
Ich habe keinen Tolino, bloß ein Kindl, dachte aber schon daran, mir mal einen “offenen E-Reader” zu kaufen. Mir wurde mal von einem Thalia-Verkäufer mitgeteilt, das Tolino System wäre E-pub plus Adobe-DRM. Schön, wenn sich das mittlerweile geändert hat! Es lässt sich damit ohnehin kein Missbrauch verhindern. Ich habe im Netz Plattformen entdeckt, wo es massenhaft illegal hergestellte Gratis-e-books inklusive Cover gibt. Teilweise lagen dort Dateien auf, die erst wenige Tage zuvor im Buchhandel erschienen waren. Für die Rechte des Künstlers und seines Verlags natürlich eine Katastrophe.

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Ich gehe hier gleich mal selber off topic: Das frage ich mich auch immer wieder. Viele Leute wollen ständig Neues, sind aber nicht bereit, etwas dafür auszugeben. Wie soll das auf Dauer funktionieren? Die Anbieter verdienen ihr Geld mit Werbeanzeigen, unabhängig davon, ob das Produkt anschliessend verkauft oder geklaut wurde. Der Autor oder die Filmehersteller gehen jedoch leer aus.
Wie geht das weiter?
Ein Anbieter auf YouTube stellt jede Menge Filme aller Genres gratis rein. Man darf sie offiziell anschauen. Kinofilm-Länge. Alle mit religiösem Hintergrund, mehr oder weniger dezent eingewoben.

:thinking: Mal weiterspinnen, diese Entwicklung. Wir landen in einer Dystopie der Film- und Literaturwelt. Wäre doch ein Buch wert?

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Wäre vielleicht ein Thema für mich.

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Darauf wäre ich gespannt!

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Ich habe ebenfalls seit Jahren ein PocketBook und bin damit sehr zufrieden. Zum Ersten kann ich damit alle Formate lesen, zum Zweiten kann ich mir Verzeichnisse anlegen und so alles gut sortieren. Einfach an den PC anstöpseln und die Dateien hin und herschieben.
bei meinen Auslandsaufenthalten konnte ich mir die Regale schlicht nicht mit vielen Büchern zustellen. Da waren eBooks die einzige Lösung. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und lese, wie es in die Hand kommt.
Übrigens gibt es verschiedene Seiten für kostenlose eBooks, zum Beispiel das Projekt Gutenberg.

Benutze ich ebenfalls. Ist sehr nützlich zum Umwandlen, wobei, wo schon gesagt, mein PocketBook ohnehin alles lesen kann.

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Die besagten Einschränkungen der gängigen großen Readeranbieter am deutschen Markt haben mich dazu gebracht, mir einen auf Android basierten Reader von Onyx zu kaufen. Bei diesem Android-Reader gibt es verschiedene Modell und Größen (Leaf, Poke, Nova Air) und es gibt auch weitere Anbieter/Geräte (Inkbook, Likebook oder Meebook). Manche sind einfach auf Reader fokussiert, andere kommen als Notebook, erlauben Stifteingaben, sind farbig und/oder größer zum Comiclesen etc. Alles dabei. Man muss die sich eher wie ein Tablet oder Smartphone von der Bedienung vorstellen.
Dadurch können die „alles“. Denn man installiert einfach die Apps.

Ich kann also meine Kindle-Bücher von Amazon dort lesen, ich kann jede Readerapp aller E-Book-Anbieter (z.B. Pocketbook) verwenden und genauso die Onleihe für die Leihe aus der Bibliothek. Oder einen ganz anderen Reader, wenn ich will.
Einziger „Nachteil“: Man kann die Bücher nicht in den Apps kaufen, denn die Anbieter haben das gesperrt. Man kann sich aber über den internen Browser einloggen und dann im Shop kaufen oder man kauft am PC und schiebt es auf den Reader (je nach PC mit geliefertem Kabel oder Bluetooth, Cloud o.ä.). Dafür sind sie wesentlich flotter bei allem: Systemgeschwindigkeit, Umblättern etc., weil sie eben ein modernes Androidbetriebssystem haben.
Außerdem muss man sich ein bisschen reinfuchsen, ist nicht so ein vorgefertigtes System wie die Reader. Dafür kann man es nach seinen Vorlieben anpassen. Mein Reader ist auch noch einer der leichtesten mit nur 150 gr bei 6 Zoll.

Diese Android-Systeme sind geeignet für Leute, die keine Kompromisse eingehen wollen oder sich an einen Shop binden wollen und auch mal aus der Bibo leihen möchten. Konvertieren muss man quasi auch nix, außer man will. Die Oberfläche auf meinem Reader ist auch auf Deutsch übersetzt, man kann sie auch hier bestellen. Die „einfachen“ Geräte sind in der Regel teurer als die billigsten von Amazon, Pocketbook, Kobo und Tolino, aber günstiger als die hochpreisigen (außer man will ein großes, buntes mit vielen Funktionen). Schwer, das pauschal zu sagen. Wollte nur darauf hinweisen, dass es meines Wissens keine unter 100 Euro gibt.

Vorher habe ich auch am Smartphone gelesen, aber das kann man nicht vergleichen. Erst einmal wegen der Größe und dann wegen der Augen. So eine E-Ink-Oberfläche macht einen gewaltigen Unterschied. Ist halt fast wie ein Buch zu lesen.
(Es geht aber meiner Meinung nach nichts über den Duft einen neuen Papierbuchs :smiling_face_with_three_hearts:)

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Aktuell (Oktober 2022) lese ich bei Amazon, dass man die Kindles „mit und ohne Werbung“ kaufen kann.

Schlecht für den Autor. Meine Bücher sind z. T. auch auf solchen Seiten/Bibliotheken gelandet. Ich finde das sehr ärgerlich.

Gutenberg enthält nur Bücher, bei welchen das Copyright erloschen ist, beziehungsweise der Autor darauf verzichtet hat. Andere Plattformen, auf denen auch Bücher gratis angeboten werden sind zumeist illegal. Manchmal finden sich zwar auch auf legalen Portalen gratis Bücher. Diese sind jedoch zeitlich begrenzt.

Die Frage ob Tolino oder Kindle hat mehrere Aspekte. Wer den Kindle oder den Tolino so verwendet, wie der Hersteller es vorsieht ist in diesen Vorstellungen gefangen. Bei Amazon (Kindle) kauft man keine Bücher. Diese werden nur gemietet. Wenn dein Account weg ist (weil gesperrt, Amazon hat zugesperrt, der Account wurde gestohlen, das Buch wird aus der Amazonbibliothek genommen - Lizenzgründe), dann verschwindet das Buch auch von deinem Kindle.

Wenn du Bücher kaufst und diese auf dem Kindle lesen willst, ist das ausserhalb der Amazonplattform nicht vorgesehen. Noch ist es technisch nicht ausgeschlossen, so dass man mit entsprechender Kenntnis auch Bücher von anderen Plattformen mieten / kaufen kann und sie entsprechend auf für den Kindle konvertieren kann (Calibre eignet sich sehr gut dafür). Aber damit muss man sich auch beschäftigen und es ist nicht so komfortabel.

Der Tolino ist hier etwas umständlicher zu bedienen, aber dafür ist es auch einfacher Bücher bei verschiedenen Shops zu erstehen und diese dort zu lesen. Egal welcher Kindle oder welcher Tolino man kann beide bequem verwenden, wie es von Thalia oder Amazon vorgesehen oder man muss sich selber darum kümmern und ist entsprechend auch freier.
Bücher, die sich auf irgendwelchen Plattformen gratis finden, sind oft widerrechtlich dort angeboten und oder in fürchterlicher Qualität. Auch wenn digital kopiert, dann geht of durch das Umwandeln etc die eBook-Funktionalität verloren (Fußnoten, harte Seitenumbrüche, …)

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

Das hört sich an, als bestände die E-Book-Welt nur aus Kindle oder Tolina. Es gibt aber auch Reader, die frei von diesen Zwängen sind und schlicht alle Formate bedienen. Dazu gehört das Pocketbook. Für mich das beste Gerät, da es nicht nur alle Formate lesen kann, sondern einfach an den Computer angestöpselt wird und wie eine externe Festplatte gehandhabt wird: Man kann Verzeichnisse anlegen und seine Dateien verwalten. Dadurch behalte ich auch bei den vielen Büchern auf dem Reader halbwegs die Übersicht.
Übringens: Wenn auch etwas umständlich, so doch sicherer: Ich verbinde meinen Reader niemals mit dem Internet, sondern nur über meinen Computer.

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