Kinder und Tischmanieren

Ihr Lieben,
da ich selber keine Kinder habe und im Net widersprüchliche Infos dazu finde, wollte ich euch mal fragen:
Ab welchem Alter können Kinder in etwa mit Messer und Gabel umgehen, ohne dass es eine Riesensauerei gibt?
Konkreter gefragt, können Vier- bis Fünfjährige mit einem Teller voll Bandnudeln, weichem Fleisch (ohne Knochen, muß also nicht groß herumgesäbelt werden) und Soße zurechtkommen, oder wäre das zuviel verlangt?

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Sie sollten das können.
Allgemein kann man sagen: Jedes Kind ist anders. Die Kleine einer Freundin isst, seit sie elf Monate alt ist, gut mit der Gabel. Selbstständig mit dem Löffel einen Fruchtzwerg auslöffeln geht, seitdem sie zwölf Monate alt ist. Ihre größere Tochter konnte in dem Alter bereits selbstständig aus einem normalen Trinkglas trinken.
Erlaubt ist in der realitätsnahen Fiktion also so ziemlich alles.

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Hallo, @Yoro,
das kommt auf die Kinder, aber auch auf die Eltern an.
Letzten Sommer habe ich mit meiner Mutter, meiner Schwester und ihren drei Kindern eine Woche Urlaub gemacht.
Meine beiden Nichten waren 7 und 4 Jahre alt und das Essen war eine echte Sauerei. Meine Mutter und ich haben es nach zwei Tagen vorgezogen, in unserer Ferienwohnung zu essen. Bei meiner Schwester lag das Meiste unter dem Tisch und die Kinder haben hauptsächlich mit dem Essen gespielt.
Ist aber eine Erziehungsfrage. In dem Alter sollten sie es längst können. (Ich fürchte, meine Schwester ist da manchmal zu nachgiebig. Sie muss halt einen Fulltime-Job mit drei Kindern unter einen Hut bringen. Ihr Mann ist keine große Hilfe. Und ihre Nanny erzieht die Kinder nicht. Sie beaufsichtigt sie nur.)
Aber Vier- bis Fünfjährige sollten längst mit dem zurechtkommen, was Du genannt hast. Und dann kannst Du ja variieren, wie sauber der Tisch bzw. das Zimmer hinterher noch ist. Da kannst Du es so machen, wie es in Deine Geschichte hineinpasst.

LG
Pamina

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Danke euch, das hilft mir weiter.

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Interessant ist natürlich immer, ob die Kinder mit dem Essen spielen dürfen oder ihnen Einhalt geboten wird.
Es gibt ja mittlerweile auch Elten, die ihre Kinder fragen, ob sie mit Löffel, mit Gabel, mit Händen essen wollen oder ob Füttern erlaubt ist. Helikopter-Eltern / Rasenmäher-Eltern usw. Ein spannendes Thema …!

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5-6 Jährige sollten den Umgang mit Löffel, Gabel und auch Messer eigentlich schon beherrschen. Bandnudeln sind natürlich eine Herausforderung, was das Kleckern mit Soße betrifft. Wenn Du es ganz genau wissen und hautnah erleben möchtest, dann frage doch in einem Kindergarten in Deinem Stadtteil nach, ob Du dort für einen Tag hospitieren kannst.

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waaaaah - nee, vielen Dank, SO genau brauche ich es dann doch nicht zu wissen ggg.
Es geht mir wirklich nur darum, ob es überhaupt im Bereich ihrer Möglichkeiten liegt.

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Dann koche Dir mal genau diese Mahlzeit, nimm das Besteck im Faustgriff in die nicht dominante Hand, verbinde Dir das Auge dieser Seite und setze Dich auf einen kleinen Hocker, so tief wie möglich an den Tisch. Das simuliert Dir in etwa die lebenspraktische Fertigkeit eines Kindes beim Essen.

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Sollte wahrscheinlich jedes Elternteil mal machen.
Das mit dem tief sitzen ist aber nur ohne Sitzerhöhung relevant, oder?

An sich ne gute Idee, allerdings weiß ich damit nicht, ob ‘ich’ gerade drei, vier, fünf oder sechs Jahre alt bin.

Da bist Du drei bis vier. Die fünf und sechsjährigen können in der Regel schon gut mit Besteck umgehen. Beim Essen schieben die Kinder die Zutaten gerne bis zum Tellerrand und dann darüber hinaus. Das liegt einfach daran, das die Strategien des in die Mitte schieben noch nicht vorliegen. Die Übung mit dem verbundenen Auge ist auch eine gute Übung für Erwachsene, wie Kinder in diesem Alter ihre Umwelt z.B. den Straßenverkehr wahrnehmen. Dabei verdeckt man mit der Hand zum sehenden Auge zusätzlich das Sichtfeld und geht in die Hocke.

Eine “gehobenere”, hierfür wohl auch wertvolle Erfahrung ist der Besuch in einem Dunkelrestaurant (durchaus ernst gemeint).

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Meine Eltern haben viel Wert auf Etikette bei Tisch gelegt. Wir konnten also im Grundschulalter beispielsweise sauber eine Seezunge filetieren und einen Hummer ordentlich auslösen. Selbstredend konnten wir nicht nur mit Spezialbesteck umgehen, sondern auch mit dem üblichen. Wichtig war: Die Gabel in die linke Hand …

Ja, das war auch bei uns wichtig - fiel mir leicht, bin Linkshänderin.
… und Spielen mit Essen gab es bei uns nicht.

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Mein Vater hatte, als ich so fünf bis acht Jahre alt war, beim Essen immer den Standardspruch: „Beim Essen wird nicht geredet!“
Meine Schwester, fünfzehn Jahre nach mir geboren, wurde da nicht reglementiert.
Ich denke, meine Schwester und ich haben uns beide ganz gut entwickelt. Ob nun geredet oder nicht geredet wurde beim Essen!:smiley:

Aber wenn ich heute mit meinem alten Herrn beim Essen bin, ist er derjenige, der erzählt und erzählt! Und ich bin eher der, der ruhig seine Mahlzeit verspeist. :laughing: :rofl:

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In manchen Kulturen legt man grossen Wert auf Tischmanieren, was auch soziale, hygienische oder religiöse Gründe hat. Man kann es Kindern in unserer Kultur durchaus zumuten, eine gewisse Grundhaltung zu erlernen. In unserer Familienkultur und auch im späteren schulischen, privaten und beruflichem Leben zählt eine gute Tischmanier zu einer sozialen Umgangsform, die man beherrschen sollte. Ein Partner, der beim ersten Date oder Geschäftsessen den Ellbogen auf den Tisch legt und lautstark die Suppe schlürft hinterlässt bei seinem Gegenüber einen Eindruck.

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Also ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Eltern extrem auf Tisch-Etikette geachtet haben, benehmen kann ich mich trotzdem schulterzuck

Edit: am Tisch zumindest :stuck_out_tongue:

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Vorausgesetzt, die Eltern können es selbst. Man muss nur mal ins Restaurant gehen, um zu sehen, wie schwierig es sein muss, Messer und Gabel richtig zu halten. Aber offenbar stört das heutzutage keinen großen Geist … (Frei nach Astrid Lindgren.)

LG
Pamina

Also in den Restaurants, in die ich gehe, hatte ich noch keinen Grund zu Beschwerden.
Aber vielleicht kann ich das Besteck ja gar nicht ordentlich halten - wie alle anderen in Restaurants - und weiß es nur nicht :scream:

Ich bin ein Kind der 60er, sprich Kinderladen und antiautoritäre Erziehung, was ich in vollen Zügen ‘genießen’ durfte. (Auf seine Art ein gewaltiger Mist, man tut seinen Kindern damit keinen Gefallen).
Ich weiß nicht mehr, wann oder wie ich es gelernt habe, heute kann ichs jedenfalls :smiley:

Ich denke auch, es ist nicht zuviel verlangt, wenn Kinder das lernen, wie mathies schon sagt, gewisse soziale Umgangsformen sollte man beherrschen, weil die das ganze Leben schon sehr erleichtern.