Ich hoffe, das Thema ist hier richtig, wenn nicht, einfach verschieben.
Meine Frage an euch: Wie steht ihr als Autorinnen und als Leserinnen zu Buch-Covern, die - erkennbar - per KI erstellt wurden? Mit erkennbar kann gemeint sein, dass man es dem Bild ansieht oder auch, dass es von/vom der/dem Autor*in gekennzeichnet wurde.
Aus Autoren-Sicht: Würdet ihr selbst je ein KI-generiertes Cover nutzen? z.B. wenn ihr keine Möglichkeit hättet, Kunstschaffende zu bezahlen für ein Bild?
Aus Leser-Sicht: Würdet ihr ein solches Buch im Laden zumindest mal näher anschauen oder sogar reinlesen? Oder lehnt ihr das kategorisch ab?
Ich selbst sehe es ehrlich gesagt zwiegespalten. Einerseits finde ich es bedenklich, wenn Kunstschaffenden die „Arbeit“ genommen wird, weil alle alles per KI erstellen und es nimmt einfach massiv zu. Andererseits kann ich auch aus eigener Sicht verstehen, dass es evtl. Menschen gibt, die sich finanziell kein Profi-Cover für ihr erstes Buch leisten können.
Aus Leser-Sicht würde ich ein Buch schon mal anschauen - ich suche weniger nach Cover, als nach dem Namen des Buches und dem Klappentext aus.
Mir persönlich ist das egal, obwohl KI sehr kritisch gegenüberstehe (und gleichzeitig fasziniert bin). Dennoch ist für mich wichtig, wie das Cover wirkt, egal wer es erstellt hat. Ich gehöre aber auch zu der Fraktion „Don’t judge a book by its cover“. Meistens lese ich Bücher aufgrund einer Empfehlung oder weil mir der Autor zusagt. Oder ich lese Klassiker. Da ist es völlig schnurz, wie die Cover aussehen. Würde mich ein Cover extrem beeindrucken, würde ich mich vermutlich beeinflussen lassen. Aber die KI-Dinger sehen alle gleich aus.
Ein KI-generiertes Bild alleine macht noch kein gutes Cover, das ganze Layout muss auch passend gestaltet werden.
Dem Bild selbst sieht man es mittlerweile nicht mehr an, wer oder was es erstellt hat, und ja, ich würde die KI dafür nutzen, wenn ich mir auf diese Weise zwei Wochen Arbeit in Photoshop spare.
Die KI nimmt Künstlern und professionellen Coverdesignern auch nicht die ganze Arbeit weg, denn wie gesagt, mit einem Bild alleine ist es da nicht getan.
Aus Leser-Sicht unterscheide ich in ‚gefällt mir‘ und ‚sagt mir nichts‘. Wer da alles am Cover beteiligt gewesen ist, interessiert mich eher weniger, für mich zählt der Gesamteindruck, ob ich das Buch dann in die Hand nehmen. Allerdings gehe ich da in erster Linie auch mehr nach Autor, Titel und Genre.
Aus Autorensicht: klares Nein, denn ich kann nicht sicher beurteilen, ob die KI das Bild/Bildteile/Bildstil vielleicht irgendwo aus dem Internet geklaut hat und damit Urheberrechte verletzt.
Aus Lesersicht: Wenn das Bild mich anspricht, ist mir egal, wie es entstanden ist.
Ich habe damit eigentlich kein Problem, obwohl sie meiner Meinung nach deutlich erkennbar sind, weil sie alle gleich aussehen.
Dass die KI nun professionelle Künstler ersetzt, wage ich zu bezweifeln. Es ist ein neues Medium und ich spreche hier mal aus Sicht einer freischaffenden Künstlerin, denn ich male meine Cover tatsächlich noch per Hand. Für so ein Cover braucht man etliche Stunden an Arbeitszeit. In meinen Covern stecken weit über 100 Stunden. Das kann und will keiner bezahlen, und ich kann das total nachvollziehen. (Der Grund warum ich keine Aufträge mehr mache.) Trotzdem sehe ich die KI nicht als Konkurrenz an, denn ich gestehe, dass ich selbst gern damit herumspiele, weil es einfach schneller geht, wenn man „mal eben“ ein passendes Bild braucht,
Bei Groß-Verlagen würde ich vielleicht die Stirn runzeln, aber bei SPlern stört es mich gar nicht, denn jeder weiß, was SP kostet. Da ist jeder Cent, den man sparen kann, wichtig. Letztlich geht es doch um den Inhalt des Buches.
Also ja: Ich lese Bücher mit KI-Cover und ja, ich würde in meine Cover vielleicht auch einige Elemente einbauen, die von einer KI gerendert wurden (nicht als komplettes Bild), wenn ich dadurch 100 Arbeitsstunden spare.
Ich persönlich habe keine Ahnung von Cover-Gestaltung und von Grafik-Design. Wenn ich in die Verlegenheit komme, ein Cover selbst gestalten zu müssen, würde ich höchstens KI-gestützte Techniken benutzen, aber nie die KI das selbst machen lassen. Ich möchte ja auch nicht, dass eine KI mein Buch schreibt, aber eine Rechtschreibkorrektur und Stil-Analyse nutze ich auch. (Ist zwar nicht KI, aber ihr wisst hoffentlich, wie ich das meine).
Ich würde höchstens Bilder für meine Figuren-Datenbank von einer KI generieren lassen, zumindest will ich das mal ausprobieren, um zu sehen, ob die Bilder für meine Zwecke ausreichend sind. Diese Bilder sind nur für mich und werden sowieso nicht veröffentlicht, von daher denke ich, dass sowas legitim ist.
Hallo, ihr Lieben.
Ich weiß nicht genau, was damit gemeint ist mit „erkennbare KI-Bilder“. Ich bin grundsätzlich neugierig und experimentierfreudig und habe schon viele Bilder mit KI generiert. Zum Teil habe ich diese Bilder auch für unsere Webseite verwendet. Ich konnte bis jetzt nicht feststellen, wenn ein Bild KI generiert wurde. Ich habe aufgrund dieser Frage mal ein Experiment gestartet und ein KI-Bild generieren lassen. Mich würde jetzt interessieren, ob ihr das auch als erkennbar KI generiert einstuft. Für mein Verständnis ist das nicht so. Jedoch schaue ich ja nur durch meine eigenen Augen. Ich finde, es kommt immer darauf an, wie gut man mit KI umgehen kann. Nur mit einem guten Prompt kann auch ein gutes Bild herauskommen. Es gibt ja mittlerweile nicht umsonst einen neuen Berufszweig, der sich Prompt-Engineer nennt. Es ist ein bisschen wie mit der Zeit, in der das Internet entstanden ist. Am Anfang ist es alles ziemlich holprig und viele können sich nicht vorstellen und hadern damit. Ich denke, mit KI wird es genauso sein. In fünf Jahren ist das für alle normal. Man kann sich dagegen sträuben oder mit der Zeit gehen und das für sich herausnehmen, was hilfreich und nützlich ist und in der eigenen Arbeit unterstützt.
Hier das KI generierte Cover für ein fiktives Buch. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich es verwenden würde. Ich hab DALL E verwendet.
Zu den Urheberrechten und evtl. Urheberrechtsverletzungen beim generieren von Bildern hab ich folgendes gefunden:
"Als DALL·E, ein spezialisierter GPT, der für die Generierung von Bildern optimiert ist, habe ich Richtlinien, die sicherstellen, dass die von mir generierten Bilder keine Urheberrechte verletzen. Dazu gehören:
Keine Nachbildung von urheberrechtlich geschützten Charakteren oder Kunstwerken: Ich vermeide es, Charaktere oder Kunstwerke zu generieren, die urheberrechtlich geschützt sind. Stattdessen erstelle ich einzigartige, originale Kunstwerke basierend auf den Beschreibungen der Nutzer.
Keine Verwendung von Stilen lebender oder kürzlich verstorbener Künstler: Ich verwende keine spezifischen Stile von Künstlern, deren Werke nach 1912 entstanden sind, um sicherzustellen, dass keine modernen Urheberrechte verletzt werden.
Einzigartigkeit und Originalität: Die Bilder, die ich generiere, sind einzigartig und basieren auf den Eingaben und Anweisungen der Nutzer. Sie sind keine Kopien oder direkte Nachbildungen existierender Werke.
Durch diese Richtlinien kann ich sicherstellen, dass die generierten Bilder kreativ und einzigartig sind, ohne Urheberrechte zu verletzen."
Ich hoffe, dass diese Infos für einige von euch nützlich sein können
Hallo Suse, ich glaube, ich habe jetzt verstanden, was du damit meinst. Danke für dein Feedback. Beim genaueren betrachten ist es aus einzelnen Elementen zusammengesetzt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu viele Details beim generieren benannt habe.
Wer Lust hat auf Experimente, kann sich hier austoben (ein Prompt-Generator für KI-Bilder)
tipseason dot com/dalle-prompt-generator
Wenn man sich das Bild genau ansieht, erkennt man die KI-Herkunft daran, dass es zwar ästhetisch , aber „ohne Verstand“ kombiniert ist, an:
Tintenfass und Kerze sind zu einer Tintenkerze verschmolzen
Die Schrift auf dem Blatt in der Schreibmaschine ist Fantasieschrift UND handgeschrieben, obwohl der Text aus der Schreibmaschine kommt.
entsprechend liegt auch eine Schreibfeder oben auf dem Schreibmaschinenblatt. Da ist also wieder etwas verschmolzen worden
Der Totenschädel vorne links sieht aus, als sei es eine Pickelhaube … Für einen Kerzenhalter ist der Dorn zu dick.
Der moderne Stift im Vordergrund mag Absicht sein, ok. Eigentlich passt er nicht ins Bild.
Die Verschmelzung von Bildelementen ist „typisch“ KI. Mit ein wenig Photoshop ließe sich das vermutlich aber alles ausbügeln. Insofern kann ich schon verstehen, dass man KI als Instrument nutzt. Für Künstler ist das natürlich nicht schön. Aber wir machen auch Selfies ohne Rücksicht darauf, was das für die früheren Portraitmaler bedeutet … Vermutlich wird die KI erst die Grafiker, dann Lektoren und Übersetzer, dann die Autoren und schließlich auch die Verlage fressen. Traurig, aber kaum abwendbar, wie jeder technische Fortschritt. Man muss da natürlich nicht mitmachen, aber aufhalten wird man es damit auch nicht.
Ich habe gerade Band 1 meiner Fantasyserie mit einem KI-Cover veröffentlicht.
Auf dem Cover von Band 2 wird einer meiner Bösen sein. Die KI-Studien dazu haben in mir dazu geführt, deren Aussehen völlig neu zu erkennen.
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass alle KI-Bilder gleich aussehen. Es gehört zum Arbeiten mit KI, dass man sich nicht mit der ersten Antwort zufriedengibt, sondern ein bisschen herumtüftelt.
Das sind gute Infos, @writers_headroom
Ich glaube, ich hab das Problem jetzt verstanden. Meine Augen waren eher auf die Gesamtwirkung des Bildes gerichtet. Die Details waren mir entgangen
Wie gesagt: Sieht man von den vielen Ungereimtheiten mal ab, ist ein Bild einer KI wie das andere, wie Laminat, das es in vielen Farben und Ausführungen gibt. Laminat sieht, egal wo es verlegt wird, immer wie Laminat aus.
Ich finde KI Cover im SP Bereich absolut OK. Es muss nicht jeder schreiben UND Grafiken erstellen und designen können. Wie hier schon gesagt wurde, sehen einige Bilder einfach zu typisch KI aus, das ist dann ästhetisch natürlich Geschmackssache und oft nicht mein Fall. Ich habe schon Bilder von Grafik-Profis auf fiverr nacharbeiten lassen, das bleibt dann preislich auch überschaubar.
Ich finde übrigens nicht, dass die Anwendung von KI auf dem Cover benannt werden muss. Ich kaufe ein Buch, kein Kunstwerk. Ob da jetzt jemand irgendwelche Vorlagen selbst zusammen schraubt oder eine KI das macht, ist mir als Käuferin wirklich egal.
Auch Verlage greifen inzwischen auf KI-Generiertes Material zu und verwenden es für Cover. Für Self Publisher ist es eine günstige Möglichkeit Coverbilder für seine Bücher zu bekommen.
Dass dann noch das Buchcover an sich gestaltet werden muss, steht auf einem anderen Blatt.
Ich habe dieses Jahr mein viertes Buch im SP veröffentlicht. Für mein erstes Buch habe ich ein Stillleben gestaltet und fotografiert. Für Buch 2 und 3 hat eine Freundin eine Szene aus dem Buch per Buntstift auf A3 gezeichnet. Auf „Buchformat“ verkleinert, ergibt das ein detailreiches Bild mit besonderen Stil. Für Buch 4 hatte sie leider keine Zeit, also wurde es ein KI Bild. Ich nutze dazu eine Bezahlversion von Midjourney und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Das Coverbild ist ‚deutlich‘ besser, als ich es bei Kleinstverlagen kenne. Es ist richtig, es dauert ein bisschen, bis die KI mit den eigenen Vorgaben ein zu 80% stimmiges Bild schafft. Aber es sind schon ausgesprochen gute Bilder möglich. Schwierig wird es, wenn man als Autor genaue Vorstellungen hat, was darzustellen ist, und die KI dich nicht versteht. Ich würde in so einem Fall einen Künstler wählen. Gerade Interaktion von Protagonisten innerhalb eines Bildes, kann die Ki nicht. Die Leute schauen irgendwo hin
