Kapitel/Szenen Aufbau

Ich war fasziniert von deiner lebendigen Schreibweise. :+1:

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Stimmt. Gegen eine wirklich gute Story ist jedes Valium machtlos.

ja, das ist für das gesamte Werk sehr gut, sozusage die Heldenreise als Mietzekatze getarnt,mir geht jetzt aber um die einzelnen Kapitel.
Bin gespannt auf deine Idee für ebendiese Kapitel/Szenen.

Vielen Dank Rudolf :grinning:

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Deine Frage, @Nika ist in der Tat faszinierend, so dass ich mir jetzt die Kapitelanfänge der beiden Werke angesehen habe, an denen ich gerade arbeite.
Bei meinem Hochwasserroman ist es relativ einfach: Die (vielfachen kleinen) Ereignisse ziehen sich über fünf Tage und das ergab praktisch von Haus aus, dass die einzelnen Kapitel jeweils mit einem Ereignis am nächsten Morgen beginnen und mit einem am Abend, bzw. in später Nacht enden. Nur der Prolog dazu war die Beschreibung des Landstriches, in dem sich die Geschichte abspielt und der Epilog die Beschreibung der Protagonistinnen, bzw. was die Katastrophe bei ihnen bewirkt hat.
Auch mein Coming-Off-Age-Roman „Hurenkinder“ ist zeitlich sehr strikt gehalten und spielt sich in einem Rahmen von sieben Monaten ab. Bislang dachte ich immer, dass die Kapiteln mit einem Ereignis beginnen, aber bei genauen Hinsehen merke ich jetzt, dass das zwar stimmt, aber der erste Satz immer auch einen klaren Hinweis auf die Timeline gibt (Am Montag nach den Energieferien …, Die Wochen danach …, Am nächsten Morgen … etc.) Lediglich zwei von bislang 19 Kapiteln beginnen hier mit einer Personen- oder einer Ortsbeschreibung. Das ist mir bis dato gar nicht aufgefallen.
Natürlich gibt es innerhalb der Kapitel auch Szenenwechsel oder Rückblenden, die ich in bewährter Weise durch Leerzeilen trenne. Und was die Enden der Kapitel betrifft: Na klar bemühe ich mich jedes Mal die Katze zu retten, aber der stete rote Faden erzwingt immer wieder aufs Neue einen (mehr oder weniger krassen) Cliffhänger, der aber in der Regel sehr rasch fortgesetzt wird.

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Ich habe mir die Diskussion noch einmal angeschaut und kann -wie Ihr ja auch- nur diplomatisch antworten. Es kommt darauf an.
Ich persönlich mag den Personeneinstieg. Also schnell in die Perspektive der Protas tauchen und wenn möglich fix einen Dialog beginnen.
Manchmal brauche ich aber eben auch den „personenfreien“ Bereich. Dann wird es deskriptiv - mitunter aber langsam und … meine Schwäche… langweilig. Ich denke man ist gut beraten Schauplätze, Wetter, Beschreibungen da knapp zu halten. Mark Twain empfiehlt gar kein Wetter.

Insgesamt ist mein guter Vorsatz für 2025 szenischer zu werden. Sprich direkte Einstiege in die Handlung und Personen. Vergleichbar mit dem heutigen Film, der früher auch eher langsam zu erzählen begann und heute sofort loslegt.

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Ich schaue immer, dass ich jedes Kapitel so enden lasse, dass man unbedingt weiterlesen möchte. Es muss nicht unbedingt ein brutalo – Cliffhanger sein, diverse offene Fragen tun es auch.

Das drauffolgende Kapitel stellt (zumindest bei mir) eigentlich immer eine mehr oder weniger große Zäsur dar, also zeitlich, räumlich, handlungs- oder auch figurenmäßig. Möglich ist auch, dass derselbe Schauplatz mit denselben Akteuren bleibt, dafür dann aber etwas völlig Neues, Überraschendes geschieht.

Informationen am Kapitelanfang wirklich nur, wenns unbedingt sein muss, und dann nicht mehr als zwei Sätze. (z.B. ‚Drei Tage später hatten sie das Rätsel immer noch nicht gelöst, dafür war aber …‘)
Ansonsten am besten voll rein ins Geschehen, die Handlung laufen lassen und alle benötigten Infos an den Passenden Stellen einfließen lassen.

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Hm, jetzt haben @Yoro und @Koebes beide betont, wie wichtig es Ihnen als Autor ist, den Leser mit allen Mitteln am Kapitelende zum Weiterlesen zu motivieren.

Mal andersrum gefragt… gibt es denn hier einen Leser, der tatsächlich mitten im Buch am Kapitelende zögert und extra Motivation zum Weiterlesen braucht?
… also, ich nicht. Wenn ich tatsächlich mal ein Buch in die Ecke pfeffere, statt es fertigzulesen, dann an irgendeiner echt nervtötenden Stelle, nicht am Kapitelende.

P.S. [ … wobei … der siebte Cliffhanger im Buch, wenn ich für die Auflösung der ersten sechs Stück jeweils -zig Seiten lang hingehalten wurde, könnte die „nervtötende Stelle“ sein, an der ich das Buch in die Ecke pfeffere. In diesem Fall würde das tatsächlich mit dem Kapitelende zusammenfallen. :wink:]

Jetzt hast du es geschafft. Dan Brown wird dich NIE WIEDER zu seinem Geburtstag einladen… :see_no_evil:

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So krass würde ich es nicht formulieren. Ich benutze auch keine richtig fiesen Cliffhanger wie “Er fiel die Treppe herunter und …“.

Was ich damit meine ist eher, dass einige Kapitel mit einer Szene enden, die in einem weiteren Kapitel fortgeführt wird.

Beispiel: Er beobachtete das Objekt, das plötzlich einen grellen Blitz aussendete.

Dann kommt ein anderes Kapitel mit Orts- oder Personenwechsel und erst im nächsten Kapitel wird der Blitz weiter beschrieben.

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Finger heb Ist mir schon öfters passiert, allerdings hat sich das Buch dann auch vorher schon müde dahingeschleppt. Dann noch ein uninteressanter Kapitelausklang, sozusagen als I-Tüpfelchen, und der Entschluss, dass das Leben zu kurz ist, um langweilige Bücher zuende zu lesen, ist gefällt.

Genau! So in etwa mache ich es auch. Das hält die Spannung aufrecht. Eigentlich bin ich ein bisschen „fies“, denn ich mache dem Leser ein „schlechtes Gewissen“, wenn er das Buch weglegt … Nur weil ein Kapitel zuende ist … Die Beschreibung mit dem Blitz gefällt mir. Nachtrag - nochmal gelesen. Meinst du, du hättest ein Kapitel zwischen dem mit dem Blitz und der Blitzbeschreibung? Ähm, also bei mir würden sie direkt aufeinander folgen. Außer ich habe einen triftigen Grund, die Spannung hinauszuzögern.
Es ist auch richtig, was vorher schon gesagt wurde. Es kommt auf das Genre an usw.

Das mag ich viel lieber, als nach einem Cliffhanger zu einem anderen Handlungsstrang zu wechseln. Nur - warum dann ein neues Kapitel? Es beginnt dann doch nichts Neues, sondern das spannende Ereignis wird weiter erzählt?

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Meine Kapitel befassen sich immer mit zwei (soweit ich das vermeiden kann) Personenperspektiven (Ich-Form)
Das heißt:
Beginne z.b. mit meinem Hauptcharakter
-Dann mitte des Kapitels ungefähr, wechsel zum nächsten-
Sicht von dem anderen Charakter

Dabei achte ich darauf, dass beide Personen irgendwie zusammenhängen/miteinander interargieren. Damit es nicht verwirrend und zusammenhangslos wirkt.

Im Kapitel (pro Person) baue ich es immer mit Szenen auf.
Ich denke mir dann „Schlüsselszenen“ aus, wo ich hinkommen möchte. Wie ich dahinkomme, dass entwickelt sich bei mir während ich schreibe.
Und Cliffhänger am Ende mache ich gerne. Baut für mich auch irgendwie Spannung und Dynamik auf. (Auch zwischen dem Personenwechsel)

Vielleicht etwas kompliziert oder umständlich für andere. Ist ja vollig legitim. Jeder sollte so arbeiten, wie es ihm am besten passt.
Habe die Art und Weise über die Jahre mehr oder weniger entwickelt und es macht mir auch Spaß so. ^^

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@Rose Ich-Form? In der Mitte des Kapitels ein Wechsel zwischen zwei Ich-Erzählern?
Also, das fände ich sehr verwirrend, wenn „Ich“ immer wieder eine andere Person ist.

Ich hab das auch mal gemacht, in einer Vater-Sohn-Geschichte. Leicht ist es nicht, aber interessant. Ich hab dann aber abgebrochen, nachdem ich zweimal "Papa"zu meinem Sohn gesagt habe.

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Wenn dein Sohn die Mutter deiner jüngeren Frau geheiratet hat, passt es auch wieder.

seine eigene Großmutter?

Also meine Frau ist zarte 58, ihre Mutter 82, mein Sohn 40. Ich weiss nicht …