Kampfszene

Hallo zusammen,

da ich in meinem aktuellen Projekt mich einer Stelle nähere, an der es zu einer ernsthaften körperlichen Auseinandersetzung kommt und ich mir da noch etwas unsicher bin… habe ich mal aus meinem bisherigen Oevre hust eine Szene gekramt, in der es am Ende zur Sache geht und bitte um eure Meinung, ob man das „so machen kann“.

Folgendes interessiert mich: Zu schnell/zu langsam? Zu wenig/zu viel? Wäre mehr Beschreibung besser? (derzeit ist es gefühlt eher ein „don’t show, don’t tell“ als alles andere :rofl: ) Wirkt das so halbwegs organisch?

Zur Rahmenhandlung: Nevenna, eine junge Frau, ist seit einiger Zeit unfreiwilliges Mitglied einer Gruppe von Grabräubern, die sie nicht besonders nett behandeln. Damit man ein bisschen ein Feeling für den Text bekommt, habe ich auch das unmittelbare davor und danach mit dazugenommen.

PS: Dass einer der Protagonisten ständig „Kleine“ sagt, ist beabsichtigt, das ist eine persönliche Marotte von ihm.


»… Und er sagte, der Steinhaufen im Norden sei ein Wegweiser zu einem anderen Grab, der Gruft eines Fürsten, und wenn man bei Mondschein gegen die Tür klopft…«
»Mondschein? Warum immer bei Mondschein! Das ist doch Käse«, nörgelte Dreifinger. »Jedes Mal fängt der wieder mit seinem Mondschein an! Hat es schon mal funktioniert? Nein! Mondschein! Sag ihm, wir haben ein gutes Brecheisen, das geht schneller.«
»Soll er doch klopfen«, sagte Khamesh mit seiner weichen Stimme, aus der der südländische Einschlag immer noch deutlich herauszuhören war.
»Mir gefällt das nicht.« Malek hielt die Schüssel hin, und Nevenna beeilte sich, ihm nachzuschenken. »Jedes Mal kommt er mit sowas zu uns.«
»Weil er ein Feigling ist«, ätzte Dreifinger. »Und wir für ihn die Drecksarbeit –«
»Ruhe.«
Normalerweise war Khamesh eher schweigsam und ließ selbst den längsten Wortschwall Dreifingers geduldig über sich ergehen. Doch jetzt hatte er die Hand gehoben und seine Miene zeigte Wachsamkeit.
Dreifinger war verstummt und schaute erst zu Malek, dann wieder zu Khamesh.
Nevenna versuchte noch, zu enträtseln, was den Südländer wohl alarmiert haben könnte, da hörte sie es selbst. Hufschläge.
»Der reitet vorbei«, prophezeite Dreifinger, und zunächst schien es, als würde er Recht behalten. Doch dann wurden die Hufschläge langsamer, hielten ganz inne. Und kamen wieder zurück.

Natürlich reisten öfter mal Leute die Straße entlang. Und manchmal bemerkten sie auch das Lager am Straßenrand. Malek hatte stets Wert darauf gelegt, sich nicht zu verstecken. »Wir haben nichts zu verbergen«, hatte er immer wieder behauptet. Nevenna war nicht sicher, ob das stimmte, aber zumindest hatte diese Taktik bisher Erfolg gehabt. Von den wenigen Vorüberziehenden würdigte sie kaum jemand einmal eines Blickes, und wenn doch, dann sah derjenige ganz von allein zu, dass er weiterkam. Dass jemand anhielt, ja, sogar abstieg und den Pfad zu ihrem etwas erhöhten Lagerplatz zwischen den alten Ruinen herauf kam, war noch nie passiert.
Malek machte eine unauffällige Handbewegung, und sie zog sich sofort ein Stück zurück in den Hintergrund, und tat so, als würde sie Khameshs leer gegessene Schüssel mit einem Grasbüschel säubern.
»N’ Abend«, hörte sie eine fremde Stimme. Sie wusste, es wäre besser, den Kopf gesenkt zu halten, aber sie konnte nicht anders, als über den Stapel Feuerholz hinweg den Neuankömmling zu mustern.
Groß, größer als Malek, aber nicht so breitschultrig und eher hager. Das Gesicht wettergegerbt und mit einigen tief ausgeprägten Falten um den Mund und auf der Stirn. Die zottigen Haare waren hell, vielleicht war er in seiner Jugend mal blond gewesen. Sein Blick huschte im Lager umher, über die Männer und die herumliegenden Sachen: Den Sack Kartoffeln, an dem noch der lehmgelbe Ackerboden klebte, die gewaschenen Hemden, die auf der Leine hingen, die Angelrute, die an der verfallenen Mauer lehnte. Doch vor allem über die Männer – und ihre Waffen. Es war ein routinierter, abschätzender Blick, von einem Krieger, der die Stärke seines Gegners abwägt. Zwar trug er keine Rüstung, sondern nur ziemlich abgewetzte und staubige Reisekleidung, aber er hatte ein Schwert.
Dreifingers leisem Murren zufolge hatten die anderen es auch bemerkt.
Nevenna sah hoch – und begegnete direkt dem Blick des Mannes. Seine Augen waren jetzt schmal.

»Zum Gruß«, sagte Malek unbeeindruckt. Noch wirkte er entspannt, aber der Eindruck täuschte, denn seine Hand lag schon auf dem Stiel der Axt, die er in der Gürtelschlaufe trug. Khamesh spielte betont gleichgültig mit einem Dolch herum und Dreifinger… Dreifinger starrte den Fremden auf diese tumbe Art an, die er vermutlich für bedrohlich hielt, aber in Nevenna stets den Verdacht erweckte, dass er sich in Wahrheit nach einem Besuch auf dem Abtritt sehnte.
»'N Abend«, wiederholte der Fremde. Die Höflichkeit hätte verlangt, dass er sich vorstellte oder sein Anliegen nannte, aber er tat nichts dergleichen. Nevenna konnte fühlen, dass er sie noch immer ansah, auch wenn sie längst wieder den Kopf gesenkt hatte.
»Was führt Euch her?«, fragte Malek schließlich, als sich das Schweigen zu sehr in die Länge zog.
»Ich suche eine Frau«, sagte der Fremde. »Ihr Name ist Neva oder Nevenna.«
Keiner der drei Männer zuckte auch nur mit der Wimper, aber Nevenna konnte nicht verhindern, dass ihr Kopf ganz von selbst nach oben ruckte.
»Nie gehört«, sagte Malek lässig und betrachtete seine Fingernägel. Khamesh schaute gleichmütig ins Feuer und Dreifinger pulte sich im Ohr herum. Zusammen gaben sie ein Bild ungetrübter Unschuld ab.
»Eine junge Frau«, fuhr der Mann fort, und nun klang seine Stimme beinahe sanft. »Braune Haare, dunkle Augen. Eine Narbe am Kinn.« Noch immer sah er sie an.
Sie starrte zurück und wusste nicht, was sie tun sollte. Nichts am besten. Sie würden sie sowieso nicht gehen lassen.
»Dann werdet Ihr wohl weiter suchen müssen.« Jetzt war Maleks Stimme schon schärfer, und ein warnender Unterton lag darin.
»Das werd ich dann wohl tun«, sagte der Mann nach einer längeren Pause. »Lass mich nur kurz mit der Kleinen da sprechen, und schon bist du mich wieder los.«
»Warum sich mit Weibergeschwätz plagen?«, fragte Malek mit einem Lachen, aber es klang nicht echt. »Glaub mir, es ist besser, wenn sie den Mund hält. Das Geplapper raubt einem den letzten Nerv.«
Als ob. Nevenna hätte am liebsten geschnaubt. Wenn sie jemals auf die Idee gekommen wäre zu »plappern«, hätte sie sich schneller eine Maulschelle eingefangen als Dreifinger in der Nase bohren konnte.
Auch der Fremde sah nicht überzeugt aus.
»Gibt schlimmeres als ein plapperndes Weib«, sagte er langsam. »Und dauert auch nicht lange. Komm her, Kleine, und dann unterhalten wir uns kurz.«
Sie blickte fragend zu Malek.
»Du hast meinem Weib nichts zu sagen«, knurrte der.
»Ach so, sie ist dein Weib? Ich bitte vielmals um Verzeihung«, spottete der Fremde. »Du sprichst aber nicht sehr nett von deiner Frau. An ihrer Stelle würde ich dir mit dem Nudelholz eins überbraten.«
»Das geht dich einen Scheißdreck an!«, zischte Malek. »Verschwinde!«
Der Fremde seufzte.
»Nur zu gern. Sobald ich mit ihr gesprochen habe.«
»Hörst du schwer?«, schaltete sich jetzt Khamesh ins Gespräch ein. »Verzieh dich!«
»Mit meinen Ohren ist alles in Ordnung«, sagte der Fremde. »Das einzige, was ich bisher noch nicht gehört habe, war ein Wort von der Kleinen da.«
»Wirst du auch nicht!«, nölte Dreifinger. »Hau ab. Das Weibsstück gehört zu uns. Such dir eine eigene.«
»Mmh. Verlockender Gedanke.« Es klang beinahe ernstgemeint, aber nichts in der Haltung oder Miene des Fremden verriet, dass er bereit war, nachzugeben. »Sobald ich mit der Kleinen gesprochen habe.«
»Sieh zu, dass du Land gewinnst«, gab Malek hitzig zurück, »Sonst wirst du nie wieder mit irgendeiner Kleinen reden!«
Das war eindeutig genug, und doch blieb der Fremde stehen, wo er war. Ja, er lächelte sogar, ein so unheilverkündendes Wolfsgrinsen, dass Nevenna am liebsten zurückgewichen wäre.
»Das glaub ich weniger.«

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Wenn sie sich später diesen Moment ins Gedächtnis rief, dann wusste sie nie, weshalb Khamesh angegriffen hatte. War es seine unerklärliche Loyalität gegenüber Malek, war es die Anspannung, oder hatte der Fremde ein geheimes Signal gegeben, dass der Kampf nun begann? Wenn ja, dann war es ihr nicht aufgefallen – er stand bis zuletzt entspannt und ohne Waffe in der Hand da.
Doch jetzt, da der Südländer auf ihn zusprang, den Dolch in der Hand, änderte sich das jäh. Ein schnelles Ducken vor einem weit ausholenden Schlag, dann blitzte eine kurze Klinge auf – woher war die so plötzlich gekommen? –, ein Klirren, sobald Stahl auf Stahl traf, und ein Sprühregen aus Blut, als Khamesh mit geöffneter Kehle zurücktaumelte. Er versuchte noch, etwas zu sagen, doch alles, was er von sich geben konnte, war ein hohles Pfeifen, dann lag er im Gras.
Malek war längst aufgesprungen und hatte die Axt aus der Schlaufe gefriemelt, und sein Gesicht war weiß vor Wut.
»Du verdammter Bastard!«, keuchte er.
Der Fremde ließ das Messer fallen und zog das Schwert.
»Das würd ich lassen, wenn ich du wär«, sagte er.
Natürlich hörte Malek nicht auf ihn. Mit einem rauen Schrei drang er auf den Fremden ein, aber seine Axt war ihm keine große Hilfe, er kam nicht nah genug an ihn heran, die lange Klinge des anderen hielt ihn gekonnt auf Abstand. Innerhalb weniger Augenblicke blutete er aus mehreren Wunden, doch es schien, als ob der Fremde ihn nicht einmal töten wollte.
Dreifinger hatte Khameshs Tod mit offenem Mund verfolgt, jetzt rappelte er sich fluchend hoch. Seine eigene Axt lag jenseits des Feuers, vor dem Holzstapel, hinter dem Nevenna hockte und die grausige Szene atemlos und voller Entsetzen beobachtete.
Die beiden kämpfenden Männer bewegten sich um einander herum, umkreisten sich mit lauerndem Blick. Dreifinger hatte endlich seine Axt erwischt und hob den Arm, um sie zu werfen, gerade als der Fremde ihm den Rücken zudrehte. Eine Holzschüssel traf seinen Hinterkopf und er schrie erschrocken auf. Nevenna blickte sich um, wer die Schüssel geworfen haben mochte, aber da war niemand außer ihr selbst, und als sie den Blick auf ihre Hände senkte, hatten ihren Finger schon wie von selbst nach einem Holzscheit gegriffen, wogen es in der Hand.
Der Schrei kam unvermutet. Sie schaute gerade noch rechtzeitig auf, um den beinahe eleganten Bogen der schlanken Schwertklinge zu verfolgen, die sich einmal über Maleks Unterleib zog. Er knickte ein und ließ die Axt fallen, beide Hände auf die Wunde gepresst, das Gesicht fassungslos.
Der Fremde wartete nicht ab, bis die Erkenntnis in seinen Augen dämmerte. Er beugte sich vor, griff in Maleks verwahrlosten Haarschopf und brach ihm mit einem gekonnten Schwung das Genick. Das Knacken war Übelkeit erregend, aber wenigstens lag er nun still.
Einen Augenblick lang waren nur die schnellen Atemzüge des Fremden und Nevennas Herzschlag zu vernehmen. Jedenfalls kam es ihr so vor, als ob er ihn ebenso hören müsste, so laut war er.
Dann war da plötzlich noch ein anderes Geräusch: ein Wimmern. Dreifinger versuchte, sich kriechend in Sicherheit zu bringen, seine Axt lag vergessen im Gras.
Der Fremde stand eine Weile ruhig und sah ihm dabei zu, das blutverschmierte Schwert in der Hand.
Dann glitt sein Blick zu ihr. Nevenna konnte nichts sagen, und hätte sie etwas sagen können, so hätte sie nicht gewusst, was. Sie sah ihn nur stumm an, und was immer er in ihrem Gesicht las, schien ihn zu bestärken. Mit drei langen Schritten war er bei dem Fliehenden und riss ihn herum. Dreifinger schrie auf, ob vor Schmerz oder vor Schreck, war schwer zu sagen. Er duckte sich und hob schützend den Arm vors Gesicht. Der Fremde starrte ihn einen langen Moment an.
Fast dachte Nevenna, er würde etwas sagen, so wie in den Geschichten. Doch dann verzog er nur verächtlich das Gesicht und schwang das Schwert herum.
Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Kopf wegzudrehen, aber das Geräusch konnte sie nicht vermeiden: ein widerwärtiges Schmatzen, begleitet von einem markerschütternden Schrei, der unvermittelt abbrach. Dann Stille.

Als sie es wagte, wieder hinzusehen, war Dreifinger nach vorn ins Gras gesunken, was ihr glücklicherweise den grausigen Anblick ersparte. Der Fremde stand neben ihm und putzte in aller Seelenruhe die Klinge seines Schwertes am Mantel des unglücklichen Grabräubers ab.
»Tut mir leid, Kleine«, sagte er. »Die waren auf Blut aus.«
Und dann: »Du bist Nevenna, nicht wahr?«
Sie konnte nur nicken. Sie verstand nicht, wer er war, warum er sie suchte, warum er Malek und die beiden anderen getötet hatte. Plötzlich wurden ihr die Knie weich und sie musste sich setzen. Ins Gras neben Khamesh. Das Blut, das aus seiner Kehle geströmt war, hatte schon angefangen zu stocken, die ersten Fliegen saßen darauf.
»Wir sollten gehen«, sagte der Fremde. »Du kannst hier nicht bleiben, Kleine.«
Sie blinzelte.
»Nein.«
Das klang, als hätte es jemand anderes gesagt. Nicht wie ihre Stimme. Sie sah, dass er die Stirn runzelte und sie grübelnd betrachtete.
»Was, nein?«
»Nein«, wiederholte sie.
Ein Anflug von Unmut war in seinem Blick zu lesen, aber er sagte nichts. Schaute nur.
»Wer seid Ihr?«, fragte sie schließlich.
»Jarvun Jarvas«, gab er zur Antwort. »Und ich fürchte, ein Nein kann ich nicht akzeptieren.«

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Mist, muss gleich ins Bettchen :smiley: und komme nur noch dazu den ersten Teil zu lesen, aber hat sich sehr gut gelesen und ich bin gespannt auf die Kampfszene (hoffentlich hab ich morgen eine Mittagspause, dann schaue ich da nochmal rein).
Ich hatte nur zwei kleine Formulierungen an denen ich auf die Schnelle hängen geblieben bin…

Würde ich das “von” vermeiden: Es war der routinierte, abschätzend Blick eines Kriegers, der die Stärke seines Gegners abwägt.

Und hier nochmal draufgucken:

Also ich finde ich es sehr unterhaltsam. Einzig bei dem etwas längeren Hin und Her am Ende wären mehr kleine Details nett, die die steigende Anspannung zeigen und dass sie mehr und mehr begreifen, dass sie aus der Sache nicht mehr herauskommen. Unsichere Seitenblicke, übertrieben gesagt “juckende Finger am Schwertknauf”… :wink:

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Hallo @SchereSteinPapier

erst einmal gefällt mir dein Schreibstil.
Er ist flüssig zu lesen und man kommt gut in die Story.

Die Szene brauchst du eigentlich nicht zu verlängern. Dadurch, dass du Bruchstückhalber beschreibst, wie er ihn blitzschnell niederstreckt, passt das meiner Ansicht nach. Die werden so überrascht, dass alles andere wenig Sinn machen würde.
Beim zweiten Kampf kannst du dann etwas mehr herausholen.

Hierbei könntest du etwas mehr mit den beiden spielen. Den Kampf spannender gestalten. Du musst bedenken, dass man mit einem Schwert weiter ausholen muss, als mit der Axt. (Es sei denn, du hast ein Kurzschwert.)
Außerdem, wenn es eine langstielige Axt ist, kann man auch gut mit der Stumpfen Seite zuschlagen.
(Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe selber Schwerter und Kampfäxte zu Hause und mache mittelalterlichen Showkampf.)
Die Frage ist: Was ist es für ein Schwert? Einhänder? Eineinhalbhänder oder Zweihänder? Oder ein Katana? Die sind unterschiedlich lang und schwer und je länger es ist, desto mehr muss man ausholen.
Während er ausholt, könnte sein Gegner sich zu ihm hin eindrehen und mit dem Stiel zuschlagen. Ins Gesicht zum Beispiel, was ihn kurz aus der Bahn werfen würde. Ist Malek denn dick und träge oder eher schlank und agil? Das wäre noch gut zu wissen für den Kampf. Dementsprechend könnte man ihn gestalten.

Hier würde ich eher schreiben:
Er sah sie an. (Von mir aus auch die Augenfarbe mit reinbringen.)
Oder: Er sah ihr fest in die Augen. »Du bist Nevenna, nicht wahr?«

Das macht einen weicheren Übergang.

LG Tessley

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Schon mal vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Das ist so ne Macke von mir, dass ich Aufzählungen mache, und dann noch was dranhänge: „Er tat X, Y und Z, ging dann nach A und tat B.“ Ich arbeite dran, mir das abzugewöhnen. Guter Hinweis! :heart_eyes:

Stimmt, das ist sehr dialoglastig, da kann man definitiv noch mehr Info unterbringen.

Es ist ein Schwert zu anderthalb Hand, das habe ich nur nicht hingeschrieben, weil die Hauptfigur solche Sachen nicht weiß. Die drei Grabräuber sind nicht sonderlich kampferprobt, und besonders Malek (eher der stämmige Typ, aber bei dem Beruf hatte er wenig Gelegenheit, sich viel anzufuttern) hat sich bisher eher auf sein wüstes Aussehen verlassen. Von daher ist es nicht wirklich eine Kampf- sondern eher eine Schlacht-Szene. :confused: Aber die Idee, da ein bisschen mehr Spannung mit reinzubringen, finde ich prima. Man muss es dem guten Jarvas ja nicht zuuu leicht machen. :kissing:

Bei der Augenfarbe bin ich noch unsicher, ob man die in so einer Situation wahrnehmen würde. Persönlich bin ich jemand, der darauf null achtet. (Mit meinem ersten Freund war ich vier Monate zusammen, bis ich wusste, welche Augenfarbe er hat. :astonished:slight_smile: Meine Mum hingegen sieht sowas immer schon auf den ersten Blick… Da sind die Leute sicher verschieden. Aber den Übergang etwas weicher zu gestalten macht auf jeden Fall Sinn. :thumbsup:

Oh, das finde ich interessant. Vielleicht kannst Du - falls es zum Charakter passt - etwas mehr auf das Katz und Maus-Spiel eingehen. Amüsiert deinen unbekannten Schwertmeister die Unfähigkeit von Malek, oder sein eigenes Talent? Dieses Bild gefällt mir, da hätte ich gern mehr.
Vielleicht auch mehr Verzweifeln auf Maleks Seite, weil er einfach nicht an den Fremden herankommt und sich nur jedes Mal einen anderen Streich einfängt.

Aktuell fühlt sich für mich das „endlich“ noch nicht richtig an. Es liegt kaum etwas zwischen seinem Blick dahin und diesem Satz. Vielleicht kannst Du ihn z.B. noch hin stolpern lassen, weil er mit den Augen an den zwei Kämpfenden klebt.

Die Szene funktioniert, aber ich muss bei Genickbrüchen immer daran denken… :laughing:

https://www.youtube.com/watch?v=XEbW9f_wNj0
:thumbsup:

Vielleicht gelingt es Dir noch klarer herauszustellen, dass sie dem Geschehen hier nicht mehr ganz folgt. Das das Knacken nicht nur Übelkeit in ihr heraufbeschworen hat, sondern sie sich an diesem Moment solange aufhängt, dass sie nicht einmal mehr mitbekommt wie Dreifinger verwundet wird. So ist es doch gemeint, oder? Da noch etwas mehr Introspektiv und es wird denke ich noch unmissverständlicher. Aber das ist wirklich Rosinenklauberei und nur reine Geschmacksache. Vielleicht reicht es aber auch schon wenn der Satz konkreter wird,… „Einen Augenblick lang nahm Nevenna nur noch die schnellen Atemzüge des Fremden und ihren eigenen rasenden Herzschlag wahr.“

Bei „vermeiden“ denke ich irgendwie eher daran, dass sie das Geräusch selbst verursacht. Ich würde sowas wie „dem Geräusch konnte sie nicht entgehen / sich nicht entziehen“ vorschlagen.

Danke fürs Teilen deines Textes. :thumbsup: Ich finde es sehr gelungen und auch das Tempo angenehm.
Meeeehr… :laughing:

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Ich kann zwar nichts zur Kampfszene sagen, außer, dass sie mir taugt, aber was ich sagen kann, ist, dass mir die Texte, die ich bisher von @SchereSteinPapier gelesen habe, wirklich sehr gemundet haben. :heart_eyes:

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Also ich finds super :thumbsup: Mehr davon :slight_smile:

Dadurch, dass ich gleich drin war in der Szene, brauche ich keine detailiertere Beschreibung.

Hier würde ich das Tempo erhöhen:
Malek war längst aufgesprungen; die Axt in der Hand. Sein Gesicht war weiß vor Wut.

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Das kann ich prima mit Tessleys Vorschlag verbinden! :thumbsup:

Genial. :rofl: Ja, da ist man eben durch Filme und Serien so stark geprägt… Zum Glück, sollte man sagen, ich möchte keinen Genickbruch real miterleben. :confused:
Aber wenn er das mit beiden Händen macht, muss er kurz sein Schwert weglegen…

Da hast du mich erwischt, das ist tatsächlich nicht eindeutig genug. Dreifinger ist ein feiges Würstchen und will sich einfach nur aus dem Staub machen, noch bevor er überhaupt was abbekommen hat. Das muss dann noch deutlicher rauskommen.

Top! :thumbsup:

Das stimmt. Dann muss die Friemelei noch vorher stattfinden. Die hatte ich drin, um zu zeigen, dass die Jungs nicht so geübt in solchen Situationen sind, wie sie es sich einbilden.

Das les ich auch gern. :astonished:

Äh… hust Da gibt es nicht mehr. Das stammt aus einer Reihe von kürzeren Texten, die ich als Lückenfüller zum Rollenspiel geschrieben habe. Meist über die Nebenfiguren und was die eigentlich von alldem halten. In den meisten Fällen viel Introspektive, wenig Handlung, der geile Scheiß ist halt direkt im Rollenspiel passiert… Aber dann weiß ich ja zumindest, wo ich mein Zeug los werde, wenn es mal mehr gibt. :kissing: Jetzt ist erstmal mein historischer Roman dran.

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Du schreibst flüssig. Allerdings stören mich die teils langen Sätze. Um den Lesefluss besser gestalten zu können, sagt man in der Regel 7 Wörter pro Satz.
In aktionsreichenszenen ist die Kürze die Würze. Versuch dich ruhig mal mit diesem Stilmittel.
Es ist sogar erlaubt Sätze mit nur einem Wort zu bilden. Dann untereinander Schreiben:
Das Grauen.
Er erstarrte.
Atemlos!

Das ergibt gerade keinen Sinn, sollte auch nur zeigen, wie Du die Spannung ankurbeln kannst.
Dann bin ich im Text auf !!! gestoßen. Das ist ebenso ein Würzmittel wie Salz. Je weniger, umso wirkungsvoller.

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Der Text ist gut, @SchereSteinPapier. Lass dir nix anderes einreden.
Wohl gibt es Leser, denen sich der Sinn einer Lektüre nur erschließt, wenn sie in kurzen Hauptsätzen dargebracht wird, möglichst ohne Komma und Einschub, aber deine Leseprobe ist m.A.n. durchaus flüssig, routiniert und genretypisch runtergeschrieben.
Ein gutes Zeichen für mich ist immer, wenn ich einen Ausschnitt gelungen finde, ohne das große Ganze zu kennen. Das trifft auf deinen Text zu.
Ja, da und dort wirst du noch verfeinern müssen, aber insgesamt ist das schon eine recht ordentliche Schreibe. Fertigstellen und dann von vorne bis hinten gründlich überarbeiten. Nicht lange aufhalten mit punktipunkti. Im Wesentlichen passt das schon.
Den Ablauf und auch die Kampfszene fand ich lebendig und schlüssig, besonders sind mir deine Dialoge positiv aufgefallen. Von mir gibt’s ein Daumen hoch!

P.S. Immer ein Leerzeichen, wenn du einen Satz unterbrichst: Ich dachte …
Kein Leerzeichen, wenn du ein Wort unterbrichst. Aber ich dachte eigent…

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Stimmt, die kommen in den Dialogen inflationär. :laughing: Gerade am Anfang können da auf jeden Fall noch ein paar raus. Weiter hinten fände ich es schon schwieriger, wegen des scharfen Tons. Der käme für mich dann u.U. zu kurz. Muss ich von Fall zu Fall entscheiden.

Die Regel kenne ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin witzigerweise auch eher jemand, der sich an zu kurzen Sätzen stört. Für mich ist eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen ein Greuel/Gräuel(?). Ich achte aber natürlich drauf, dass es keine Kettensätze werden, und drösel die auf, wenn es mir auffällt. Da ist Papyrus wirklich hilfreich.

Ich behalte das für meine nächste Actionszene auf jeden Fall im Hinterkopf! :thumbsup:

Ach, von einreden kann doch keine Rede sein. :coffee: Letztendlich ist es immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, genauso wie lange und kurze Sätze. Die deutsche Grammatik ist da auch ziemlich gemein, weil sie es einem locker ermöglicht, das eigentlich wichtige am Ende eines ewig langen Satzgefüges zu verstecken. Ist im Englischen ja zum Beispiel nicht so.

Damit meinst du

und

, oder?
Ja, dass da Leerzeichen vor die … gehören, habe ich lange Zeit einfach eiskalt ignoriert. :smiley: Ich versuch dran zu denken… und würde es bei einem fertigen Manuskript dann mit Suchen/Ersetzen lösen. Den Gedankenstrich am Ende habe ich gewählt, um das abruptere Ende darzustellen. Bei … klingt der Satz für mich gefühlt eher aus, wohingegen der Gedankenstrich eine echte Unterbrechung signalisiert. Vielleicht muss ich doch noch mal in diese Stilfibel für Typografie investieren. Wenn ich ein Wort unterbreche, würde ich das mit Bindestrich lösen: „Aber ich dach-“

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Vielleicht Geschmacksache, aber mit Bindestrich unterbräche ich nur, wenn der Sprecher von jemandem abrupt unterbrochen wird.
Bricht er selbst ab, dann bliebe ich bei Pünktchen.

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@SchereSteinPapier
Ich bin ein schlichtes Gemüt und schere mich nicht um vermeintliche ‘Schreibregeln’. Wenn mich ein Text packt und er sich flüssig lesen lässt, dann achte ich nicht darauf, wie lang er ist. Dein Text hat mich gepackt.
Tipps sind immer gut (und meist sicherlich freundlich, nicht belehrend, gemeint), aber sie sind immer nur Tipps. Lass Dich nicht verunsichern, wenn Du zu Deinem Text stehst.

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Das ist vermutlich eher eine Richtlinie für Presseartikel, wobei die DPA von 9 Wörtern als Obergrenze für ein optimales Leseverständnis ausgeht, wenn das stimmt, was ich auf die Schnelle gefunden habe. In der Bildzeitung haben die Sätze durchschnittlich 4 Wörter, sagt das Netz.
Egal, was man von der Bildzeitung hält oder ob man auf das Handelsblatt o.ä. schwört, so kann man vermutlich nur schlecht einen Bezug zu einem Roman und der idealen Satzlänge herstellen.

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Vielen vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!

@Thorkle
Wenn mein Text packt, ist das toll, und wenn man ihn an ein paar Stellen noch schleifen kann, ist das umso besser.

Von soviel positiver Rückmeldung kann man sich ja gar nicht verunsichern lassen! :heart_eyes: :astonished: Luft nach oben gibt es aber auch. Immer! Auch wenn irgendwann der Moment kommt, in dem man sagt, gut, mit dem Stadium kann ich jetzt gut leben. Da weiß man doch schon, dass man das ein Jahr später schon wieder anders sehen wird.
Aber das macht nichts. Solange es das beste ist, was man zu diesem Zeitpunkt abliefern kann, sollte man damit zufrieden sein. Und dafür habe ich viele tolle Tipps bekommen. :thumbsup:
Wie heißt es so schön: „Art is never finished, only abandoned.“ :cool:

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Umso besser, Presseartikel schreibe ich auch gelegentlich. Da werde ich beim nächsten wahrscheinlich mal ordentlich ausholzen müssen. :smiley:

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Das haben wir noch im Studium gelernt und aus Spass habe ich mir mal die Besteller zur Hand genommen. Im Schnitt stimmt das sogar mit den 7 Wörtern. Ich wusste, die Zahl ist magisch:cool::smiley:
Ich sehe das auch nicht als Kritikpunkt.
Es ging ja darum, wie man Spannung erhöht. Meiner Meinung nach sind kurze Passagen effektiver als Lange.

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Dass wir Deutschen immer Regeln für alles brauchen. Mich an eine feste Wortzahl zu halten ist völlig Banane, wenn es um Belletristik geht. Das ist wie der Stilkorrektur in Papyrus: Die soll helfen, aber nicht zufrieden gestellt werden. Wichtig ist, diese Regeln zu kennen und zu wissen, wann man sie brechen kann.

Zu den kurzen Sätzen: In einem schnellen Schlagabtausch suggerieren stakkatoartige Hauptsätze Schnelligkeit und Dringlichkeit. Das heißt nicht, dass man einen ganzen Kampf so schreiben soll, sondern nur wenn’s zur Sache geht. Wenn sich die Kombattanten beharken und umeinander scharwenzeln, dann muss man da nicht einen Hauptsatz an den nächsten reihen. Ein guter Kampf ist wie ein guter Dialog und den schreibt man ja auch nicht über zwei Seiten mit Dialogzeile, Dialogzeile, Dialogzeile. :wink:

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Scheint, als müsste ich eine Kampfszene finden, in der es zur Sache geht. :smiley: Mal gucken, wie sich mein derzeitiges Projekt entwickelt… Bisher sind immer alle schon tot, wenn die Protagonisten eintreffen. :smiley:

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