Endlich verkeilte sich der Schreibtisch im Türrahmen: gefällt mir nicht so gut, hört sich an, als ob man erwarten würde, dass er damit im Türrahmen hängen bleibt.
Jeder hat seinen eigenen Schreibstil, ich muss meinen noch entwickeln, weil ich von Prosa so gut wie keine Ahnung habe.
Aber danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, es mir zu zeigen, wie du es schreiben würdest.
Ich finde es ist schwierig die Szene zu lesen. Da ich die Charaktere nicht kenne und auch nicht deren Umgebung, kann ich sie nicht gut zu ordnen. Ich weiß nicht, wer jetzt gegen wen kämpft und musste mir den Text dreimal durchlesen bis ich es verstanden habe.
Ebenfalls mag ich es, wenn solche Szenen etwas ausgeschmückt sind. Dann wirkt es authentischer. Dies ist natürlich nur möglich, wenn sie zum Rest des Buches passt. Bei einem Fantasy, Sci-fi oder Abenteuerbuch wären längere Kämpfe vorteilhaft, bei Romanzen oder anderen lebensnahen Romane eher unpassend.
Michael und Jon sind Brüder. Werner und Franz sind die Betreiber einer Entrümpelungsfirma, die die Wohnung der verstorbenen Großmutter, der Brüder aufgelöst haben… Die beiden Brüder sind jetzt auf der Suche nach einem Gemälde, das in der Wohnung war. Das ist grob der Hintergrund. Das Gemälde ist sehr wertvoll, das wissen die Brüder, aber die Betreiber der Firma nicht.
„Immer wieder“? Wieviel Minuten schauen denn Jon und Michael zu, wie Werner versucht aufzustehen? Da passt mir der zeitliche Ablauf nicht.
Häh? Das mit den Hörnern verstehe ich nicht. Da, wo ich herkomme, sagt das jedenfalls niemand. Wofür soll das stehen?
…eines Flugzeugs hätte ich nachvollziehen können. Wer kann denn am Hören erkennen, welcher Flugzeugtyp gerade vorbeirauscht? Oder spielt das im Hangar von Boeing?
Ansonsten finde ich die Szene hochgradig verwirrend. Wer mit wem gegen wen und warum in der ganzen Erholungszeit von Werner nichts passiert oder geredet wird, verschließt sich mir.
Man schaut so lange zu, bis man sich sicher ist, dass von demjenigen keine Gefahr mehr ausgeht.
Ich geb dir gleich eine auf die Hörner, davon leitet sich das as ab. Da gibt es noch einen Spruch: Ich gib dir gleich einen auf die Nüsse, aber da streiche ich sogar die Segel, da es mit Kopfnuss nichts zu tun hat und Glocke oder. Glocken sind auch zwei verschiedene Körperzonen.
Da muss ich dir recht geben. Das werde ich beim Abheben unterbringen.
In der Ferne konnte man das Grollen einer Verkehrsmaschine hören, die ihre Triebwerke auf Vollschub brachte und die Startbahn entlang rollte. Die 707 hob weich ab und schwebte majestätisch über das Knoblauchsland, in einer Rechtskurve gen Süden.
Vielleicht ist es so besser, aber es liest sich meines Erachtens nicht so schön. Jetzt könnte man aber schreiben, woher weißt du dass es eine Verkehrsmaschine ist, es könnte ja auch eine Cargo sein?
natürlich würde ich anders schreiben - ich wollte nur darauf hinaus, dass „weniger“ gerade bei dynamischen Szenen oft besser ist. Also auch weniger Adjektive, weniger Nebensätze …
Jetzt habe ich doch noch einmal eine Frage an dich, mir geht das mit der 707 nicht aus dem Kopf. Wenn ich eine Geschichte erzähle, weiß ich doch, was passiert ist. Ich wusste, dass es eine 707 war, die da gestartet ist, warum soll ich es dann nicht schreiben dürfen?
… weil dies wirklich nur beim auktorialen Erzähler geht. Dann kannst Du sogar beschreiben, dass der Pilot nach Schweiß riecht und die Hälfte der Passagiere Sex-Touristen für Thailand sind.
Das erfordert aber wirklich ganz schön viel Handwerk. Ich schreibe vorwiegend auf personaler Ebene. Dann kann ich nur das transportieren, was die Person, deren Perspektive ich einnehme wissen kann.
Aber wichtiger Punkt für Dich: Du musst Dich im besten Fall im Vorfeld entscheiden - sonst kann es verwirrend wirken.
Tut mir leid, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe.
Es ist mein persönlicher Lesegeschmack, dass ich neutralen und distanzierten Beschreibungen der sichtbaren Umgebung nicht viel abgewinnen kann, und die Beschreibung des Flugzeugstarts war so etwas. Wenn der Held der Geschichte ein fanatischer Planespotter wäre, der sich in Gefahr bringt, um einmal im Leben eine 707 zu Gesicht zu bekommen, wäre die Info nicht mehr distanziert und ich wäre still.
Ich wechsele häufig die Perspektiven. @RudolfH sollte jedoch Abstand davon nehmen, solange wie er unsicher ist. Er könnte sich jedoch dazu Notizen machen oder an entsprechenden Stellen vermerken, dass bzw. wenn ein Perspektivwechsel bei einer späteren Bearbeitung sinnvoll sein könnte.
Das war der Augenblick, wo ich eher an Slapstick-Prügeleien dachte. Inklusive später der (ziemlich skurill-guten) Idee mit dem Hund. Wenn das so wirken soll ist es ok.
Ansonsten - ich bin eher ein Fan von Kampfdetails. Also statt „mehrere gezielte Schläge“ genauere Beschreibungen:
Szene 1
Hasslach blockte zwei Folgen von Beintechniken seines Gegners und antwortete mit schnellen rechts-links Kombinationen, denen er immer einen rechten Haken folgen ließ, die allerdings alle ins Leere gingen. Dann fing er sich zum dritten Mal in diesem Kampf einen Ellenbogen auf den linken Wangenknochen ein und ging zu Boden.
Szene 2
Als er kurz vor Henk war, der abwehrend die Arme gehoben hatte, zog er routiniert schnell das vordere Bein an und trat ihm seitlich gegen den Kopf. Henks Kopf wurde kurz zur Seite gerissen, doch dann stand Ramon direkt vor ihm und verhinderte durch einen gezielten Griff an Hinterkopf und Unterkiefer, dass er zur Seite fiel. Stattdessen führte er ihn langsam zur Erde und hielt ihn dort.
Das sind mal zwei, die ich schnell aus alten Stories von mir rauskopiert habe. Sicherlich alles Geschmackssache - ich mag es so lieber. Aber wichtig ist: bist DU zufrieden mit der Szene?
Leider fängt hier keine Kritik, mit (gefällt mir, aber) an. Schade, ich war der Meinung, es ist gut, aber von sich aus denkt man das immer positiv, sonst könnte man es ja gleich lassen.
Es gibt Typen, die genau wissen, wo sie hinschlagen müssen. Darum auch die Bemerkung vorab, dass Jon bei den Navy Seals ausgebildet wurde. Um es plausibel zu machen, dass seine Schläge kein Gras mehr wachsen lassen.
Gerade dann würde ich Details bringen - und erwarten. „Er schlug dreimal ansatzlos auf den Hals und als er zurücktaumelte, trat er ihm seitlich in das Knie, dass er zu Boden ging.“ (z. B.)
Seal = kurz und gemein.
Mach ihn gefährlich in den Augen der Leser…
Du verbesserst dich zusehends. Es ist eben nicht so einfach dahin geschrieben, wenn man einen guten Roman schreiben will. Du kannst nicht davon ausgehen, dass alles sofort super klappt. Du hast in diesem Metier noch keine Erfahrung. Also gib dir Zeit. Schreibe erst einmal in der persönlichen Perspektive… das geht am einfachsten und setze dich nicht unter Druck. Und ja, jeder hat einen anderen Stil und du entwickelst deinen gerade. Das kann dauern
Definitiv!
Gegenüber den ersten Sachen von Dir ist das Gold, weil die Szene lebt!
Wenn ich meine Eindrücke schildere ist das nicht böse gemeint und soll nicht ent-, sondern ermutigen!
Ein Roman lebt aber von Dynamik und eine Kampfszene von Action. Beschäftige dich mal mit Show don`t tell…du musst nicht alles oder jede Szene haarklein wiedergeben, aber die Leser wollen hereingezogen werden, durch Sinne, Emotionen usw