Kampfszene Beurteilung bitte

Hallo zusammen,

leider war ich länger nicht mehr im Forum unterwegs, da ich unheimlich viel (Müll) um die Ohren hatte.
Naja … habe.
Dennoch hilft für mich da nur das Schreiben und das lasse ich mir nicht nehmen. Denn das ist das Einzige, was mir in all dem Chaos am Ende bleibt und mich aufrecht erhält.

Nun ja, ich habe mich mal an eine Kampfszene gewagt, die ich vorher noch nie so geschrieben habe.
Mit vielen kurzen Sätzen. Würdet ihr mal drüber lesen und mir sagen, wie das ankommt?
Zu abgehakt? Oder steigert gerade das die Spannung?
Ich kann das schwer beurteilen…

Hier der Auszug:
Ich stelle mich hin und gebe meinen Männern ein Zeichen, dass es Zeit ist zuzuschlagen. Zeitgleich. Von allein Seiten.
Wir stürmen voran in das Gebäude. Eine Wache kommt mir entgegen und ich schlage mit meiner Waffe zu. Schalte ihn aus. Laufe weiter. Ein Alarm geht an. Vermutlich hat man uns über Kameras gesehen. Egal. Wir müssen schnell sein.
Ich höre die anderen, wie sie kämpfen. Laufe weiter. Werde angegriffen. Schüsse fallen. Ich ducke mich, schieße. Treffe nicht. Höre etwas. Die Schüsse verstummen. Spähe um die Ecke, sehe Dan winken und laufe zur Tür hinter der sich das Anthrax befinden soll.
Sie ist versperrt. Ich schieße auf das Schloss und die Tür springt auf. Dan gibt mir Deckung und auch Bull kommt angelaufen.
Ich sehe einen Mann in weißem Kittel und halte ihm meine Waffe vor die Nase. „Wo ist es? Das Anthrax?!“ Der Mann hebt die Hände, zeigt auf einen Kühlbehälter und ich gebe Bull ein Zeichen.
„Schön ruhig bleiben.“
Er verstaut die Ampullen in dem Behälter und wir verschwinden von diesem Ort.
Wachen kommen uns entgegen. Wir schießen. Kämpfen uns den Weg frei.
Draußen angekommen, sehen wir immer mehr auf uns zustürmen. Einer ist direkt vor mir. Stoppt und ich sehe ihn fallen. Eine Kugel im Kopf. Sicher Simons Werk.
Wir schießen uns den Weg frei, doch da höre ich einen lauten Knall und Miles neben mir schreit. Fällt. Blut strömt aus seiner Kehle. Eine Kugel hat ihn am Hals erwischt!
Ich knie mich zu ihm, Blutblasen kommen aus seinem Mund. Ein Röcheln. Er erschlafft. Die Augen starr und leer. Ich starre ihn an. Unfähig auch nur irgendwas zu sagen, zu tun. Regelrecht geschockt. Bekomme nichts mehr mit, bis mich eine Hand an der Schulter berührt und ich entsetzt den Kopf drehe. Es ist Dan. Er sieht mich an. „Es ist zu spät, Luca.“

Ich freue mich über eure konstruktive Kritik.

LG Tessley

Abgehackt ist es auf keinen Fall, weil es zur Hektik des Inhalts passt.

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Etwas belanglos, hat man so ähnlich schon viel zu oft im TV gesehen. Wenn ich solch ein Buch lese, frage ich mich, wo der Fokus liegt. Sicher nicht auf den Kampfszenen. Also woanders, dann aber kannst du die Szene sicher besser zusammenfassen, nach Art von:
Nach kurzem Kampf hatten wir endlich das verfluchte Zeug. Anthrax. Doch der Preis, den wir zahlten war hoch. Luca. Zu hoch? Das würde sich in den nächsten Tagen zeigen.
Ich will keine belanglose Szene lesen und an der Szene ist leider alles belanglos. Die Handlung überrascht mich nicht, die Dialoge sind nichtssagend, (schön ruhig bleiben), und die Dramatik mit Röcheln und Erschlaffen packt mich nicht. Kurze Sätze alleine machen noch keine Spannung oder Hektik. Du musst auch etwas Außergewöhnliches zu berichten haben.

Wenn du eine solche Szene schreiben willst, dass der Leser mitfiebert, muss sie ausufern. Mit Tempowechseln. Einfach nur ein Stakkato von kurzen Sätzen macht noch keine Kampfszene, wenn du nicht etwas schildernswertes darin schilderst. Du baust keine Spannung auf, mir fehlen die Details, die nur derjenige kennt, der dabei war. Tür aufschießen? Zu viel ferngesehen, die Türen, die man aufschießen kann sind nicht die, hinter denen jemand Anthrax lagern würde. Da muss dann das leidige C4 ran. Lass die Plattitüden weg, wie sich den Weg freischießen. Ich will Details, Details, die nur du kennst, ich will keine Belanglosigkeiten in der Beschreibung. Nebenbei, man schreit nicht, wenn es einen am Hals erwischt. Oder wenn es einen am Hals erwischt und kann noch schreien, überlebt man es in aller Regel auch. Zusammengefasst sind mir das viel zu viele Leichen für ein bisschen Anthrax, das bekommt man sicher auch einfacher.

P.S.: Zeitgleich ist kein Synonym von gleichzeitig! Zeitgleich bedeutet, dass etwas genauso lange dauert. Handlungen brauchen die gleiche Zeit. Gleichzeitig bedeutet hingegen, dass etwas zur selben Zeit stattfindet, losgeht.

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Ich würde mich @Unbefleckte anschließen. Ich finde den Text ebenfalls belanglos, weil er wenige Details und auch wenige Konflikte enthält.
Selbst wenn man Anthraxbakterien hinter einer Tür aufbewahren würde, die sich aufschießen lässt, wäre das für einen Roman viel zu einfach und zu konfliktarm. Die Protagonisten sollten sich schon ein bisschen mehr anstrengen müssen, um da rein- und wieder rauszukommen.

Ich denke, dass man in Gebäude, in denen solche gefährlichen Erreger gelagert werden, ohne digitale Unterstüzung von außen nicht hineinkäme. Irgendjemand müsste sich ins System einhacken und den Eindringlingen über Funk oder eine andere drahtlose Kommunikationsart Anweisungen über den Aufenthaltsort der Wachleute und des übrigen Personals geben. Außerdem müsste dieser Jemand wahrscheinlich auch das elektronische Schloss per Computer öffnen. Vielleicht sind auch Iris-Scanner oder Fingerabdruckscanner, Handscanner etc. verbaut. Dann müsste zuvor durch Hacking der Code so geändert werden, dass das System auf die biometrischen Daten der Eindringlinge anspricht. Oder die Eindringlinge müssten die Leute kidnappen, deren biometrische Daten die Türen öffnen können, um sie dann zu zwingen, dies auch zu tun. Und dann wäre noch die Frage, ob diese Leute lieber sterben würden, als zu riskieren, dass irgendwelche Terroristen Anthrax-Erreger freisetzen, sie vorher vielleicht noch genetisch manipulieren, damit sie von Mensch zu Mensch übertragbar sind …

Wenn du solch eine Szene heute überzeugend schreiben willst, solltest du viel über die moderne Technik von Sicherheitssystemen und ihrer Umgehung recherchieren. In einer der Verfilmungen eines Dan Brown-Romans - ich weiß nicht mehr genau, in welchem - töten die Eindringlinge einen Mann, um ihm das Auge rauszuschneiden und für den Iriscanner zu nutzen, damit sie Antimaterie aus einem Labor stehlen können. Ich denke, auf dieser Ebene sollte sich deine Szene schon abspielen.
Das ist übrigens ein Grund, warum ich mich nicht traue, einen Krimi oder Thriller zu schreiben. Ich habe schlicht das Wissen nicht über all diese technischen Möglichkeiten und wie man sie außer Gefecht setzen kann. Wahrscheinlich müsste ich vorher mal eben Informatik studieren, um das alles überblicken zu können.
Deine Szene kommt mir eher vor wie aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Da könnte das vielleicht funktioniert haben. Aber vom schriftstellerischen Standpunkt aus eben mit viel zu wenigen Details.

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Hallo Tessley,

hast Du dir denn die Mühe gemacht und vor dem Verfassen der Szene etwas recherchiert? Das Vorgehen der Spezialeinheit erinnert an München '72 und nicht an einen zeitgemäßen Anti-Terror-Einsatz.

Was ich noch anmerken würde: Anthrax kann man nicht lagern. Genauso wenig wie Pneumonie, Bronchitis, Syphilis und Masern.

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Aber Sporen davon.

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Dann kann Anthrax selbstverständlich stehen bleiben.

In meinen Augen ist es aber trotzdem unangebracht, weil:

  1. Es eine Krankheit ist
  2. Anglizismen unpassend sind, wenn es dafür eine deutsche selbsterklärende Formulierung gibt (Milzbrand).
  3. Wenn Sporen gemeint sind, dann sagt Milzbranderreger (m.E.) mehr aus.
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Ich schließe mich Pamina und Unbefleckte an - die Szene wirkt aus der Zeit gefallen, oder spielt sie evtl. Mitte des vorigen Jahrhunderts, wo eine Kamera schon die Höhe der Technik war.
Für mich ist es auch zu viel Tell (mit der Waffe schlagen, kämpfen hören, etwas hören) und zu wenig Show (wie werde ich angegriffen?), sodass mein Kopfkino nur eine “allgemeine Fernsehserienzwischenactionszene, nicht sehr wichtig für die Story” abspult (die man so oder ähnlich schon zigmal gesehen hat).
Du nennst sehr viele Namen. Vermutlich braucht man für “von allen Seiten” mehrere Leute, aber wieso eigentlich von allen Seiten, hat das Labor mehrere Eingänge?
Ganz besonders bin ich am Schluss gestolpert. Hier nimmst Du das Tempo ganz raus, obwohl das Adrenalin eigentlich noch sprudeln müsste, sie sind ja noch nicht davongekommen.

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Ich mag Anglizismen auch nicht, aber “Anthrax” ist kein Anglizismus, sondern der wissenschaftliche medizinische Fachbegriff, aus der altgriechischen Sprache.

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Hallo zusammen,

im Grunde war das nur ein **Auszug **aus einem Rückblick, da Luca von seinen vergangenen Einsätzen träumt.
Mir ging es in erster Linie um die Schreibweise selbst. Also ob mehrere kleinere Sätze Spannung steigern können oder eben nicht.
Wenn ich danach gehe, was man laufend im Fernsehen sehen kann, brauche ich gar nicht mehr zu schreiben. Denn es hat sicherlich alles schon einmal irgendwo gegeben.

Das hatte ich ehrlich gesagt auch überlegt, von wegen Augen rausschneiden ect. Aber das Problem ist, dass es nicht zu … krass werden sollte.
(Gab es übrigens auch schon in Filmen. Z.B. Demolition Man.)
Vielleicht bringe ich das Sicherheitssystem noch rein, in den sich einer der Leute hacken kann. Das werde ich aber dann auch nur ankratzen, denn es sollte bei dem Rückblick auch nicht so sehr ins Detail gehen.

Wichtig war, dass bei dem Einsatz einer seiner Männer ums Leben kommt und er sehr daran zu knabbern hat.

LG Tessley

Sorry, aber auf einen Traum wäre ich hier im Traum nicht gekommen.
Aber das ist völlig egal. Kurze Sätze können helfen, das Tempo einer Szene zu steigern, aber das allein macht noch keine Spannung aus.
Wenn es vor allem um die Erinnerung an einen toten Kameraden geht, brauchst du doch gar nicht die ganze Szene, dann reicht doch die Sterbeszene aus.
Da kannst du auch schreiben:
Ein Schuss. Miles knickte ein, als hätte jemand ihm die Beine weggeschlagen.
Luca zog ihn hinter einem Container in Deckung. Ersticktes Röcheln. Miles Augen, die zu flehen schienen. Um Hilfe zu schreien. Luca hielt seinen Freund fest. Seine Hände färbten sich rot von Miles’ Blut.
Luca rang nach Luft und schlug die Augen auf. Durchs Fenster schien der Mond. Er hob die Hand, an der immer noch Miles’ Blut zu kleben schien …

Oder so ähnlich.
Ich kenne ja deinen Plot nicht, aber wenn es um den Tod des Kameraden geht, solltest du auch nur den im Traum erwähnen. Der Rest ist dann sekundär.

Wenn aber der Einbruch ins Labor wichtig ist, muss er auch realistisch dargestellt werden.
Und was heißt zu krass? Es wird genau so krass wie nötig, um realistisch zu sein.
Und ist das Herausschneiden eines Auges jetzt krasser als der Tod eines Kameraden?

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Allerdings.

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ja, finde ich auch grusel!

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Die kurzen, atemlosen Sätze sind nicht das Problem. Das ist völlig in Ordnung. Wie alle meine Vorredner schon angemerkt haben, fehlt dem Leser aber jegliche Orientierung in der Szene, weil du ausschließlich allgemeine, unverbindliche Begriffe verwendest. Ich nehme mal drei, vier Sätze, um das zu verdeutlichen.

*Wir stürmen voran in das Gebäude. *Was für ein Gebäude? Ein Bungalow, ein Bunker, ein Tower? Handelt es sich um ein freistehendes Gebäude, da man anscheinend von mehreren Seiten angreifen kann? Wie gelangt das Kommando hinein? Steht die Tür auf? Wird sie eingetreten, aufgesprengt? Benutzt man einen Rammbock?

Eine Wache kommt mir entgegen … Woher kommt die Wache? Wo befinden wir uns? In einer Lobby mit Fahrstühlen und Treppen? In einem Korridor mit Türen zu anderen Räumen? In einer Halle?

… ich schlage mit meiner Waffe zu. Was für eine Waffe? Eine Pistole? Ein Gewehr? Wird mit dem Lauf einer Pistole auf den Kopf geschlagen oder mit dem Gewehrkolben ins Gesicht? Grundsätzlich ist es immer vorteilhaft, für die Waffenfetischisten unter den Lesern ein konkretes Modell zu nennen. Meinentwegen: Ich dresche der Wache den Kolben meiner Heckler & Koch ins Gesicht.

*Ein Alarm geht an. *Was für ein Alarm? Eine heulende Sirene? Ein Piepsen? Ein zuckendes Rotlicht? Irritiert der Alarm den Protagonisten oder ist er ein ausgefuchster Profi, der das einfach ausblenden kann?

Wenn du dir all diese Fragen selbst stellst und beantwortest, bist du in der Lage, eine für den Leser nachvollziehbare Szene zu schreiben. Da ist der Schreibstil mit den knappen Sätzen erst einmal nebensächlich.

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Vielleicht baust du noch einen Überläufer mit ein, der dann die highly sophisticated biometrischen Schließsysteme mit Fingerabdruck- oder Irisscans einfach öffnen kann, weil er die Berechtigung hat. Dann kannst du zum einen angemessene Sicherheitssysteme unterbringen ohne andererseits zum Knacken dieser in allzu bildliche Schnetzeleien zu verfallen.

Zum Text selbst: Auch auf mich wirkt es leider nicht spannend, weil bei mir das Kopfkino nicht in gang kommt. Wie die anderen schon gesagt haben, bleibt vieles allgemein und eher unverbindlich beschrieben, es fehlen Einzelheiten und m. E. mehr Sinneseindrücke. Viele kurze Sätze können die Spannung steigern, müssen es aber nicht zwangsläufig. Hier kommt bei mir eher ein Gefühl von Hektik auf und die kurzen Sätze scheinen zum Selbstzweck eingesetzt zu sein. Wenn es eine Traumsequenz ist, könntest du überlegen, entsprechende Hinweise dazu einzubauen: Der Wachmann liegt bewusstlos am Boden. Dan grinst und zeigt mir seinen hochgereckten Daumen. Die Szenerie verschwimmt. Plötzlich stehen wir vor der Sicherheitsschleuse des heimlichen Herzstücks der Anlage, das S3-Labor. Ich sehe uns selbst, wie ein Zuschauer. Der Doc aktiviert den Irisscanner. Ein grüner Lichtstrahl tastet sein Auge ab. Zischend öffnet sich die Tür. Oh Gott, ich weiß, was nun geschehen wird, will uns eine Warnung zurufen, aber bin zur Untätigkeit verdammt.

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Punkte sind Atempausen, für Roy Peter Clark Stoppschilder. Deshalb wirken kurze Sätze mit Punkten abgehackt. Das ist nicht falsch, wenn es zum Inhalt passt.
Für eine fliessende Handlung sind Kommas besser geeignet. Ein Beispiel gibts im Buch American Psycho von Bret Easton Ellis. Im Kapitel Chase, Manhatten wird Bateman verfolgt. Über mehrere Seiten gibt es keinen Punkt, für Bateman und den Leser keine Atempause.
Satzzeichen sind nicht ein notwendiges Übel, sie sind ein Gestaltungsmittel. Es lohnt sich, über ihre Wirkung im Text nachzudenken.
Im obigen Beispiel würde ich mehr mit Kommas arbeiten. Punkte würde ich dort setzen, an dem die Figuren auch eine Atempause haben.

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In meinem Buch, an dem ich gerade arbeite, habe ich es genau umgekehrt gemacht. Punkte für Hektik, Kommas für ausschweifendere Handlungen.

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Okay,

ich habe euch jetzt mal den gesamten Rückblick ausgeschnitten.
Habe auch schon einige Anpassungen von euren Anmerkungen mit eingepflegt.
Ich hoffe, es ist diesmal etwas besser.

Hier der Rückblick:
An einem Bach bleibt Flash stehen, der mit Fox die Vorhut bildet und ich gehe zu ihnen. „Ist das die Stelle?“
„Positiv. Laut den GPS Koordinaten sind wir nur ein Katzensprung von ihrem Unterschlupf entfernt.“ Er holt eine Karte des Gebietes heraus und alle meine Männer versammeln sich um mich. „Gut. Simon, du beziehst hier Stellung. Gib uns Feuerschutz.“
„Alles klar.“
„Pete, du gehst hier in Stellung.“
Er nickt und schultert sein Gewehr.
„Dan, Miles und ich gehen vor und versuchen, die Wachen am Eingang lautlos auszuschalten. Bull, Flash, Reese, ihr verteilt euch hier in dem Bereich. Tobi, Skyler und Kappes, ihr bildet die Nachhut.“
„Verstanden.“
„Der Komplex soll streng bewacht sein. Passt auf euch auf. Wir gehen schnell rein, schnappen uns die Ampullen und schnell wieder raus. Die Ampullen sollen sich hier befinden.“ Ich zeige auf eine Stelle des alten Gebäudes.
„Frage“, kommt es von Reese. „Was sind das für Ampullen?“
„Anthrax. Drei, um genau zu sein. Sie wurden aus einer Forschungseinrichtung gestohlen. Lasst sie unter keinen Umständen fallen. Bull hat den Behälter, in dem sie sicher verstaut werden. Keine Umwege, kein Trödeln. Wir haben nur einen Versuch. Flash, hast du alles vorbereitet, um das Sicherheitssystem auszuschalten?“
Er nickt und holt einen Laptop hervor. „Roger. Aber viel Zeit bleibt uns nicht, bevor das auffällt.“
„Wie viel Zeit haben wir?“
„Countdown steht auf zwei Minuten. Wir haben fünf für den Zugriff. Maximal.“
„Verstanden. Dann los. Alle auf Position!“
Sie nicken zustimmend und verteilen sich.
Ich schleiche zum Eingang und sehe zwei Wachposten. Still gebe ich meinen Männern ein Zeichen, sich zu verteilen, während ich auf die erste Wache zu schleiche. Immer geduckt hinter Büschen. Lautlos. Ich sehe Dan mir gegenüber und wir beide schleichen zu den Wachen, um möglichst zeitgleich zuzuschlagen. Ich nicke ihm zu und wir schlagen zu. Schnell ergreifen wir die Wachen, halten ihnen den Mund zu und brechen ihnen mit einem Ruck das Genick. Lassen sie jedoch nicht auf den Boden fallen, sondern zerren sie in die Büsche, um ihre Leichen zu verstecken und keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
Ich sehe mich um. Wo war Miles?
„Miles?“, flüstere ich geduckt. „Wo bist du?“
„Hier“, kommt es von der Seite und ich atme erleichtert auf. Ich stelle mich hin und sehe zu Flash. Er gibt ein Zeichen, dass es Zeit ist zuzuschlagen. Uns bleiben fünf Minuten.
Wir stürmen voran in das Gebäude.
Da es sich um eine geheime Anlage handelt, ist sie nur spärlich bewacht. Ich sehe eine Kamera, aber diese ist ausgeschaltet. Noch.
Ich laufe um die Ecke und laufe einem Wachmann in die Arme. Schnell schlage ich mit meinem Gewehr zu. Schalte ihn aus. Schnell laufe ich weiter.
Der Alarm geht an. Jetzt schon?! Zu früh! Mein Blick geht zu den Kameras. Sie sind wieder an. Verdammt! Egal. Jetzt müssen wir schnell sein.
Ich höre die anderen, wie sie kämpfen. Laufe weiter. Eine weitere Wache greift mich an und ich weiche im letzten Moment den Schüssen aus. Ducke mich, schieße, treffe aber nicht.
Ich höre einen dumpfen Aufprall. Die Schüsse verstummen. Vorsichtig spähe ich um die Ecke, sehe Dan winken und nicke ihm zu. Mache mich wieder auf dem Weg zur Tür hinter der sich das Anthrax befinden soll.
Sie ist versperrt. Mist! So viel zu unserem Plan!
Ich schieße auf das Schloss. Es bringt nichts. „Dan!“, rufe ich und er kommt zu mir gelaufen, während ich ihm Deckung gebe.
Ich gebe ihm ein Zeichen die Tür aufzusprengen. Er macht sich an die Arbeit.
Bull kommt angelaufen. „Was braucht ihr so lange?!“
„So viel zum Thema das Sicherheitssystem zu überbrücken“, knurre ich wütend.
Dan gibt uns ein Zeichen und wir ziehen uns zurück. Die Tür detoniert.
Wir stürmen in den Raum. Ich sehe einen Mann in weißem Kittel und halte ihm meine Waffe vor die Nase. „Wo ist es? Das Anthrax?!“ Der Mann hebt die Hände, zeigt auf einen Kühlbehälter und ich gebe Bull ein Zeichen.
„Schön ruhig bleiben.“
Er verstaut die Ampullen in dem Behälter und wir verschwinden von diesem Ort.
Wachen kommen uns entgegengelaufen. Wir schießen. Hören Schreie, als wir treffen. Laufen weiter. Nur raus aus diesem Gebäude!
Draußen angekommen, sehen wir immer mehr Gegner auf uns zustürmen. Einer ist direkt vor mir. Stoppt und ich sehe ihn fallen. Eine Kugel klafft in seinem Kopf. Sicher Simons Werk.
Wir schießen und laufen, doch da höre ich einen lauten Knall und Miles neben mir fällt. Knallt auf den Boden. Ich sehe Blut, das aus seiner Kehle strömt. Pulsierend. Es wird immer mehr. Eine Kugel hat ihn am Hals erwischt!
„Miles!“ Ich knie mich zu ihm und halte seinen Hals. Drücke dagegen. Das warme Blut läuft zwischen meinen Fingern hindurch. Ich kann es nicht stoppen. Blutblasen kommen aus seinem Mund. Ein Röcheln. Die Augen weit aufgerissen, sieht er mich an. Bittet stumm um Hilfe. Doch was kann ich tun? Ich fühle mich hilflos.
Er erschlafft. Die Augen starr und leer. Ich starre ihn an. Unfähig auch nur irgendwas zu sagen, zu tun. Regelrecht geschockt. Bekomme nichts mehr mit, bis mich eine Hand an der Schulter berührt und ich entsetzt den Kopf drehe. Es ist Dan. Er sieht mich an. „Es ist zu spät, Luca. Du kannst ihm nicht mehr helfen. Wir müssen hier weg.“
Er kniet sich hin, nimmt ihm die Erkennungsmarke ab und drückt sie mir in die blutige Hand. „Mehr können wir nicht tun. Komm, weg hier.“ Er schießt. Erst jetzt registriere ich, dass wir uns noch immer mitten im Kampf befinden.
Jemand greift mich an, steht direkt vor mir. Ich schlage mit der Waffe zu, schieße und derjenige bleibt liegen.
„Weg hier!“, ruft Dan und ich bin ihm dankbar, denn meine Stimme gehorcht mir nicht.
Bis jetzt habe ich noch keinen meiner Männer verloren. Wie ist das passiert?
Wir laufen durch das Gestrüpp. Ich sehe Bull mit dem Behälter vor laufen. Eine Kugel fliegt an meinem Ohr vorbei und hinter mir schreit jemand. Ich schicke Simon einen stillen Dank.
Skyler stolpert und flucht. Ich reiche ihm die Hand und ziehe ihn auf die Beine. „Danke.“
Es knackt neben uns und, noch bevor ich die Waffe heben kann, höre ich einen Schuss, ein matschendes Geräusch und erstarre, als ich Skylers Körper zu Boden fallen sehe.

Der Grund, warum der Rückblick so ausufernd ist, ist der, dass der Leser auch die anderen Kameraden einigermaßen kennenlernen soll.
Sie tauchen immer mal wieder in Rückblicken auf und sie sollen die Bindung zwischen Luca und seinen Kameraden zeigen.
Ein Verlust ist schwerer zu verkraften, wenn man weiß, wie viel man miteinander durchgemacht hat.
Und hier habe ich mich für Show don’t Tell entschieden. Einem Leser einfach nur zu sagen: Wir haben viel zusammen durchgemacht, oder einige Szenen zu beschreiben …
So etwas dem Leser zu zeigen, finde ich persönlich besser.
Zumal es dem Leser auch erklärt, warum Luca in gewissen Punkten seines Lebens so handelt, wie er es tut.
Negative Ereignisse prägen einen.

LG Tessley

Gib uns Feuerschutz.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Weißt du, was Feuerschutz ist? Jemand feuert unablässig auf einen Verteidiger, sodass dieser sich nicht aus der Deckung traut. In diesem Schutz kann der zweite Angreifer vorrücken, ohne selbst beschossen zu werden. Das wird in so vielen Büchern und Filmen falsch gebraucht und verwendet, dass kaum jemand weiß, was es bedeutet und wie es funktioniert. Jeder Soldat, jeder Polizist, jeder, der ein bisschen Ahnung hat, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Deine Taktik ist keine, sie ist ein Konglomerat aus verschiedenen Hollywoodfilmen, deren Macher schon keine Ahnung hatten.

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