Ist zu böse, oder?

Nicht böse, aber zutiefst beklemmend. Und großartig, wie du in so wenigen Zeilen so viel transportierst.

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Im Ernst jetzt (und aus der Praxis):
Es scheint die extrem realistische Beschreibung einer pflegenden Angehörigen zu sein. Der tägliche Horror (für die Pflegende). Wenn hier nicht bald was passiert (Hilfe durch professionelle Entlastung) gibts ein Unglück. Der Text ist so gut, dass ich fast fürchte, er ist keine Fiktion…

Und du, @HannahK, schreib bloß weiter!

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Nur für den Fall, dass es keine Fiktion wäre, wäre bereits für eine professionelle Unterstützung gesorgt und der Rest nur in portionierten Dose zu überstehen (ist ja eine Kurzgeschichte). Aber selbstverständlich ist es einfach Fiktion.

Und - :two_hearts:

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Oder sie spricht bewusst/unbewusst nicht wie ihr Vater. Anders sozialisiert, andere Bildung. Und es ärgerte ihn schon immer.

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Liebe @HannahK Dein Text ist realistisch. Solche Situationen kommen öfters vor. Böse? Muss man nicht so sehen. Traurige, menschliche Reaktionen, alltäglich. Nenn sie tragisch.

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Meiner Ansicht nach schafft der Text eine eindringliche Stimmung, die durch dezente Details und emotionale Schattierungen gestaltet ist, dabei aber keine böse Absicht verfolgt.

Liebe @HannahK Auf jedenfall weiterschreiben.

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@HannahK
Dein Text ist schonungslos. Er ist anschaulich. Zerreiß ihn bloß nicht.

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Der Text hat Tiefgang und bleibt trotzdem vage. :+1:Jeder kann ihn so auslegen, wie nur er ihn sehen kann. Er triggert und holt unsere persönliche Erfahrungen hervor. Er reflektiert. Das kann man auch an den verschiedenen Antworten erkennen. Also, gelungen :blush:.

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In meinem Kopf tut sich eine ganze Bandbreite an Gedanken auf, wenn ich das lese. Und alle sind erschreckend. Das ist bemerkenswert gut geschrieben. Daher hoffe ich auf weitere Zeilen.

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Dicht - und gut - feddich.
Wurde schon vieles geschrieben.
Nicht löschen :sunglasses::v:

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Seh ich genauso. Schön dicht. Da müsste man richtig nach den Milligramms Übergewicht suchen.
Erinnert mich an die Beschreibung eines Zivis, noch Neuling, ehe er den Mensch hinter dem Ekel schätzen konnte.
:+1:

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Mich interessiert, wer der ist, der ging und hätte bleiben sollen, statt des Weintrinkers. Ist sie seine Schwiegertochter? Vermisst sie ihren Mann? Oder ist sie seine Frau und vermisst ihren Sohn?
Auf den ersten Blick scheint der WT ja ein echter Kotzbrocken zu sein, zumindest kann sie ihn nicht ausstehen oder sogar nicht ertragen. Wenn ich versuche in ihren Kopf zu schauen sehe ich Anfänge eines Plans, das verhasste Gegenüber lieber gestern als morgen zu beseitigen, denn ein „Recht zu leben“ hat er in ihren Augen ja nicht.

Warum ich denke, dass der Prota eine Sie ist? Keine Ahnung. Vorurteil? Vielleicht, es wird ja nirgends angedeutet.

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@Marc @HannahK
Ich würde eher sagen, „sie“ hat ihn früher geliebt.
Natürlich hat er ein Recht zu Leben. Sonst säße sie ihm ja nicht gegenüber.
Vielleicht ist er während des Alterns ein Kotzbrocken geworden?
Wissen wir nicht - ist auch unerheblich.
In meinen Augen ist das eine starke Geschichte.
Die Autorin lässt sich hoffentlich nicht verunsichern.
:sunglasses::v:

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Warum sind Fragen, die ein Text in mir aufwirft unerheblich?

Und verunsichern war nicht meine Absicht, sondern beschreiben, was der Text auslöst. Schliesslich existiert der Text ja nicht in einem luftleeren Raum.

Ich finde es sehr spannend, dass er überhaupt etwas auslöst - und anscheinend (wie @EffEss geschrieben hat) unterschiedliche Dinge - manche davon näher an meiner Idee manche weiter weg. Das freut mich ehrlich gesagt alles sehr. :two_hearts:

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Für mich ist es ein alter tatteriger Vater, der an Weihnachten ( weil es ja Weihnachten geschrieben wurde) mit dabei ist und nur negative Gefühle ( Ekel ) hervorruft. Aber auch Pflichtbewusstsein, bei der Tochter. Und Trauer, weil die Mutter nicht mehr am Leben ist und sie diese viel lieber dabei hätte. Die Mutter besetzt durch einem Satz die positive Rolle.

Auf Arbeit haben wir über Weihnachten und was es mit einem, vor allem wenn man kein Kind mehr ist, macht. Da habe ich deinen Text vorgelesen und er kam genauso gut/ erschütternd an.

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Nach nochmaligem Lesen ergibt es tatsächlich mehr Sinn, dass die Mutter der Prota gestorben ist…

Ist ein Text nun besser, wenn man sofort genau das versteht, was der Autor im Sinn hatte oder wenn er die unterschiedlichsten Ideen und Gefühle hervorruft? Oder hängt es davon ab, ob der Autor eher das eine (absolute Klarheit) oder das andere (breite Palette an Gefühlen) im Sinn hatte?

Vermutlich ist das Geschmackssache. „Schlecht“ finde ich den Text auf jeden Fall nicht, soviel dürfte inzwischen klar sein :wink:

Ich würde den Kopf ausschalten beim Lesen.
Ich schreibe z.b. intuitiv. Da ist eine Idee, ein Gefühl und dann raus damit. Das ist hier mit Sicherheit auch so gewesen. Wie ich schon schrieb, jeder interpretiert den Text anders. ( Es ist ja ein kurzer Text. ) Genau so, wie er sich in einem selbst spiegelt.

Kann ich nicht. Und will ich auch gar nicht. Denn @HannahK hat sich was dabei gedacht, als sie das hier gepostet hat. Vielleicht nicht so sehr, als sie es schrieb, das kann sein. Geht mir manchmal auch so. Aber wenn ich etwas veröffentliche (hier, als Buch, per E-Mail, auf X etc.), dann will ich, dass es gelesen wird. Und diesen Wunsch respektierend lese ich mit eingeschaltetem Kopf, andernfalls kann ich es auch bleiben lassen.

Mag auch hier sein, dass es Leute gibt, die sowas können. Ich nicht. Smiley-das-mit-den-Achseln-zuckt

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Wer sagt denn, dass die Mutter gestorben ist?
Interpretation - nur zu, das darf.

Ich schalte meinen Kopf beim Lesen auch nicht ab.
Aber ich gebe der Autorin Raum, Platz, Luft.

Und sie lässt mir die Freiheit, ihren Text so zu verstehen, wie sie es meint, oder ein bisschen anders.

Die Botschaft kommt jedenfalls ungeschminkt rüber. Deswegen ist es für mich ein starker Text.

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