Hallo,
Papyrus bietet mit dem Duden ein wirklich schon sehr gutes Korrektorat. Es erkennt vor allem fehlende und überflüssige Kommas, falsch eingesetzte Fälle und Endungen, Verbdoppelungen (wenn man einen Satz z.B. umgestellt hat und dabei die ursprüngliche Position des Verbs nicht geändert). Natürlich die Rechtschreibung. Und vieles mehr.
Nicht perfekt, aber Lichtjahre besser, als das, was sonstige normale Office-Software tut.
Bei Verlagen oder im SP ist das Korrektorat der zweite Schritt, der nach dem Lektorat folgt, d.h. das bezieht sich nur auf Rechtschreibung und Grammatik, was man dann anwendet, wenn inhaltlich und sprachlich alles stimmt und fertig ist.
Im Lektorat hingegen geht es darum, sowohl grobe inhaltliche Schwächen zu finden wie Spannungsbogen, Konflikt, eindimensionale Charaktere, aber auch Fehler wie bspw. wechselndes Aussehen oder wenn die Figur mit rotem Pullover in den Raum geht, aber mit grünem herauskommt. Diesen Teil kann Papyrus natürlich nicht, dafür braucht man menschliches Feedback.
Einen anderen Teil des Lektorats kann man aber wieder mit Papyrus machen, dafür nutzt man die Stilanalyse. Sie kann bspw. Wortwiederholungen anzeigen, schwachen Ausdruck, zu lange Sätze, Füllwörter, Adjektive, Phrasen usw. Dazu kann man auch eine Übersicht aufrufen, die dir die Schwächen nach Kapiteln gelistet aufzeigt.
Ergänzend gibt es noch die Lesbarkeitsstatistik. Wenn du die anstellst, zeigt er dir nach Farben an, wie schwierig oder einfach ein Absatz zu lesen ist. Auch das wäre Teil eines Lektorates.
Zusammenfassend kann man also sagen: einen guten Teil des Korrektorates sowie den sprachlichen Teil des Lektorates kann Papyrus ganz gut. Man muss sich zu einer besseren Umsetzbarkeit aber auch selbst Handwerk und Kentnisse aneignen, den Text liegenlassen, später noch einmal lesen ggf. laut lesen und auf einem anderen Medium (ausgedruck, E-Book-reader etc). Wie gehabt.
Für Kurzgeschichten ist es meiner Meinung nach sehr hilfreich/ausreichend, dafür hat man auch nicht immer spontan Testleser parat, von profesionellen Lektoren/Korrektoren ganz zu schweigen.
Für längere Texte benötigt man mindestens eine weitere Person, im Idealfall ein professionelles Lektorat und Korrektorat.
Der Nutzen in den Tools besteht neben Kurztexten aber auch darin, dass man sich beim Bewerben bei Agenturen oder Verlagen mit einem wesentlich ausgefeilteren Text vorstellt, wenn man sich natürlich auch Handwerkskentnisse aneignet, übt und umsetzt und mit den Werkzeugen von Papyrus den letzten Schliff verpasst.
Eine Option kann auch sein, einen freien Lektor zu beauftragen, der dir mal an einem Beispieltext (muss kein ganzer Roman sein) deine Schwächen und Stärken aufzeigt.
Lektoren arbeiten teils auch mit Papyrus.
Was deine Frage mit den Kosten angeht: Wenn du dir quasi eine Stammlektorin suchst, kann ich mir schon vorstellen, dass sie dir entgegenkommen kann, wenn dein Text weniger Arbeit macht, aber das muss du individuell vereinbaren.
Wenn du eigenständig veröffentlichen willst, dir aber ein Lektorat zu teuer ist, dann ist Papyrus zumindest (nach meiner Meinung) die beste Option, das Maximum herauszuholen.