In welchen Genres schreibt Ihr bevorzugt?

Hallo liebe Papyrusianer,

mich würde mal interessieren, in welchen Genres Ihr bevorzugt unterwegs seit. Mein Eindruck - ich bin ja noch nicht so lange dabei - ist, dass z.B. Fantasy eine große Rolle spielt, bei Seitenwind habe ich auch einige interessante Gedichte lesen können. Einen Autor historischer Romane habe ich identifiziert - wie sieht es aus mit Kurzgeschichten, Krimis, Thrillern, Liebesromanen - aber z.B. auch mit Drehbüchern, Hörspielen, Sachbüchern usw.?
Deckt sich das, was Ihr schreibt mit dem, was Ihr auch am liebsten lest? Vielleicht könnt Ihr meine Neugier etwas befriedigen. Nebenbei würde mich auch interessieren, wie viele von Euch beruflich etwas mit Schreiben zu tun haben. Bin schon gespannt auf Eure Antworten!

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Ich lese gerne leichte Liebesromane (keine Erotik), Kinderliteratur und Jugendbücher.
Krimis und christliche Romane mag ich auch, hauptsächlich wenn eine nette Liebesgeschichte mit drinsteckt.

Mein Romanprojekt hat als leichter „heiterer christlicher Liebesroman“ angefangen, ist aber inzwischen zu komplex und zu umfangreich für das Genre „Heiterer Liebesroman“ geworden, also würde ich mein Projekt zur Zeit nur noch im Genre „christlicher Roman“ einordnen.

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Hallo donald313,
eigentlich bin ich da gar nicht so festgelegt. Fantasy ist tatsächlich weit vorne dabei. Aber ich lese auch gerne Thriller (egal ob vielleicht etwas „brutaler“ oder eher Psycho, Hauptsache spannend), Sachbücher, auch Biographien, historische Romane (da ist mir geschichtliche Korrektheit durchaus wichtig) und geschichtliche Fachbücher, Gedichte, (familiär bedingt) Kinderbücher und bin immer offen für Neues. Liebesromane sind eher nicht so meins, auch wenn eine Liebesgeschichte innerhalb einer anderen Erzählung nicht direkt stört - erotisches (durchaus auch etwas heftiger) habe ich aber schon gern gelesen.

Hauptberuflich schreibe ich zwar auch Dinge auf, aber keine Bücher/Texte für die Öffentlichkeit :wink: Trotzdem ziehe ich viel Inspiration aus dem beruflichen und vor allem privaten Bereich für meine Projekte. Zwar wollte ich ursprünglich immer Gedichte und Fantasy veröffentlichen, aber faktisch bleibe ich bisher doch beim Sachbuch - das liegt mir vielleicht einfach mehr.

Wie steht es denn bei dir selbst?

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Hallo Corinna,

sehr interessant - Kinder- und Jugendbücher habe ich in meiner Aufzählung glatt unterschlagen, das ist natürlich ein sehr spannender Bereich - und christliche (Liebes-) Romane waren mir ehrlicherweise gar nicht als Genre geläufig. Spannend! Wie würdest Du „christlich“ als Literaturmerkmal charakterisieren? Spielen Deine Geschichten z.B. im kirchlichen Umfeld?

By the way: ich habe gerade „Die Gaukler Gottes“ aus dem Regal geholt - Morris L. West („In den Schuhen des Fischers“, großartige Verfilmung mit Anthony Quinn und Oskar Werner) war ja schon kurz vor der Priesterweihe, bevor er zum Bestsellerautor wurde. Das Thema Kirche beschäftigt mich sehr, religiös bin ich allerdings nicht, das hat die Klosterschule mir einst ausgetrieben.

Hallo SahanyaWeidenkind,

„wie steht es denn bei Dir selbst“ ist eine gute Frage. Mich interessieren viele Genres, abgesehen von Sachbüchern (politische, historische, Biografien, beruflich bedingt auch medizinische und journalistische, interessenbedingt auch viel über Musik und Sekundärliteratur zu Comics) lese ich sehr gerne Thriller - wobei mir die Abgrenzung zum Krimi nicht immer ganz klar ist. Bevorzugt solche, die neben der Unterhaltungsebene auch einen gewissen Informationsgehalt haben, Marc Elsberg wäre ein Beispiel.
Psychothriller, wie Patricia Highsmith sie so meisterhaft geschrieben hat, wären das, was ich auch gerne „könnte“ - die Latte hängt hier aber immens hoch.

Ich habe aber auch schon, weil meine nette Nachbarin ihn mir in die Hand gedrückt hat, einen schnulzigen Liebesroman (ich glaube, die Autorin hieß Hanni Münzer) mit viel Vergnügen gelesen, selber würde mir so etwas nicht gelingen. Wen ich aktuell sehr schätze, ist Karsten Dusse, der Anwalt mit der „Achtsam morden“-Reihe: Witzig, intelligent und sehr unterhaltsam. DAS würde ich gerne können. Auch an einem Horror-Roman im Sinne von Stephen King - also kein Trash-Horror - würde ich mich gerne mal versuchen. Ich bin quasi auf der Suche …

Das Problem ist ja auch ein bißchen: man neigt dazu (ich jedenfalls), Autoren nachzustreben, die einem persönlich nahe sind. Ich habe noch in meiner Schulzeit einmal einen Aufsatz abgegeben, der im Stile Ephraim Kishons (heute vielleicht etwas in Vergessenheit geraten, er war ein großer und in Deutschland immens erfolgreicher Satiriker) die Eröffnung eines Supermarktes beschrieben hat. Das (unbewusste) Imitat gelang mir immerhin so gut, dass die Deutschlehrerin mir den Aufsatz zurückgab und sagte, sie kenne die Geschichte zwar nicht, sei sich aber sicher, dass ich sie abgeschrieben hätte. Sie war dann aber zu faul, das zu überprüfen - was ich ihr nachgetragen habe. Lediglich ein Mitschüler, selbst Kishon-Fan, hat mir auf die Schultern geklopft - was mich sehr erfreut hat :wink:

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Zusätzlich zur äußeren Handlung geht es um die innere Entwicklung der Protagonisten. Was die Protagonisten erleben, hat Auswirkungen auf ihren Glauben, und ihr Glaube hat Auswirkungen auf ihre Handlungen.

Das Paradebeispiel für einen christlichen Roman ist „Heidi“ von Johanna Spyri, wo Heidi zuerst tief enttäuscht von Gott ist und an Gottes Liebe zweifelt, weil ihr Gebet, von Frankfurt wieder heim auf die Alm zu dürfen, zunächst nicht erhört wird; und Heidi nach und nach lernt, auf Gott zu vertrauen.

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… Danke für die Aufklärung - „Heidi“ kenne ich zwar, selbst gelesen habe ich es als Kind allerdings nicht.

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Ja, Thriller und Krimi… Manchmal bin ich auch nicht sicher. Aber ich persönlich verorte den Thriller immer da, wo die Handlung etwas tiefgreifender ist. Aber das ist eine hausgemachte Interpretation.
Hast du mal Ruth Ware gelesen? Sie schafft es ohne große Brutalität - oft vollkommen ohne ein echtes Verbrechen überhaupt - einen spannenden Thriller zu schreiben. Finde ich sehr bewundernswert.

Für mich ist Patrick Rothfuss ein wahrer Künstler (wobei man ja der Fairness wegen sagen muss, dass die Übersetzer da tolle Arbeit leisten). Aber der dritte Teil seiner Trilogie kommt seit mehr als 10 Jahren nicht - also fällt es auch den Könnern wohl nicht immer leicht. Das beruhigt mich, auch wenn ich als Fan seiner Bücher gleichzeitig mit den Hufen scharre.

Das Autorenmetier ist wunderschön, facettenreich und eben auch schwer zu fassen.

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Ruth Ware sagt mir leider nichts. Danke für die Anregung - bin immer froh für Tipps. Welches ihrer Bücher sollte ich mir als erstes vornehmen?

Bin Laie. Habe seit 8 Jahren einen Mittelalterroman in Arbeit, spielt um 1200, Hochmittelalter, man ging noch in Kette zu den Waffengängen. Praktisch keine Fantasy, außer dass ich die unbekannten Protagonisten und die Handlung phantasiere. Die geschichtlich belegten Mitspieler und Daten sind, so gut ich es konnte, recherchiert. Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, der heute unbekannte Verfasser des Nibelungenlieds, alle um die 30 Jahre alt, Papst Innocenz lll., Barbarossa, schon tot, König Philipp von Stauffen, Friedrich ll. von Stauffen, zu der Zeit ca 2 Jahre alt, Landgraf Heinrich aus Eisenach.
Lokalkolorit ist dabei. Von Marburg geht es nach Reichsstadt Wetzlar, Kloster Altenburg, Limburg, Marburg, Eisenach, Magdeburg, wo Ende Dezember 1199 der Reichstag stattfand. Magdeburg platzt aus allen Nähten, viele Bürger werden mitten im Winter aus der Stadt gejagt um Platz zu Schaffen für 4000 Ritter, Adelige, Kleriker mit Gefolge Dann wieder zurück in die Marburger Gegend, winterliche Reise durch krisengeschütteltes Frankenland, Bürgerkrieg, mittelalterliches Leben, Liebe, Gefahr, Eifersucht, Freundschaft, Depression, Waffentechnik, Schmiede- und Instrumentenbaukunst, auch körperliche Liebe, teils zärtlich, teils grob und rücksichtslos, ein eifersüchtiger Vogelweide, der sich vom umgänglichen, beliebten Dichter und Sänger zur oft besoffenen Furie entwickelt, weil der König bei den abendlichen Darbietungen immer wieder den Verfasser des Nibelungenlieds bevorzugt. Hartmann von Aue ist beneidenswert genial, hat mehr Erfolg und ist beliebter als der durch die Handlung führende Protagonist, Eschenbach ist ein lahmer Typ, kriegt aber gute Vorträge hin, ist oft nicht direkt auffindbar, wenn der König ihn zum Auftritt ruft. Es gibt noch weitere angespannte Beziehungen. Menschen eben.
Mir fehlt das fulminante Ende. Bin gespannt, ob die Geschichte mir noch eins ausspuckt.

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Hallo Byogart,
spannende Epoche. Da hast Du ja jede Menge historische Schwergewichte auf dem Spielfeld. Ich vermute, auch sehr viel Recherche-Arbeit? War es eine der historischen Figuren, die Dich besonders inspiriert hat? Der Verfasser des Nibelungenlieds?
Ich bastele innerlich auch seit längerem an einem Plot, in dem Otto III eine Rolle spielt - als (indirekt) Beteiligter an einem Mordfall im Oberbayern der Jetztzeit.

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Im Grunde hängt das von deinem persönlichen Geschmack ab, da das Setting in allen Büchern sehr unterschiedlich ist und keines auf dem anderen aufbaut oder sonst irgendeinen Zusammenhang hat.
Aber wenn du schon fragst, würde ich vermutlich „Der Tod der Mrs Westaway“ empfehlen.

Sag gerne mal Bescheid, ob es dir gefallen hat.

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Nun ja, bisher sind es Regionalromane, die in meiner gegend spielen. Hier kenne ich mich aus, kenne jedes Eck und muss nicht großartig recherchieren. Was noch kommt? Keine Ahnung. Ich verlasse mich auf meine „Eingebungen“

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2 Gruselromane - beide doof. Erstlingswerk und nächster Versuch eines Anfängers.
Kurzgeschichten für Wettbewerbe (seit ca. 2008) - Genre: je nachdem, was gesucht wird und was mir gerade dazu einfällt. Geht es um das Thema Fantasy mache ich grundsätzlich nicht mit, weil mir dazu nichts einfällt.
1 Buch über das Leben meines Vaters als Bergmann - Fakten aus einem Leben im Ruhrgebiet und am Niederrhein, grob in der Zeit von 1950-2015, gespickt mit Geschichten, die mein Vater erlebt hat. Ich habe keine Ahnung, wie man das nennt. Ist es eine Biografie? Sind Biografien Sachbücher?
1 Hühnerkrimi - Zum 60. Geburtstag für jemanden, der sich zu eben diesem Geburtstag von seiner Familie Hühner gewünscht hat.
1 Buch über eine unserer Australienreisen für meine Mutter zum 80. Geburtstag.
2 Bücher für jeweils 1 Chef, der 60 wurde - Anekdoten aus dem Leben der Chefs.
1 Urlaubsbuch für die Tochter einer Freundin, mit der wir zusammen (4 Erwachsene, 1 Kind) Urlaub gemacht haben als Erinnerung, also eine spielerische Zusammenfassung unseres Urlaubs
1 Gedichtheftchen - von der Verfassung von Gedichten habe ich mittlerweile aus demselben Grund Abstand genommen, aus dem ich meine beiden Gruselromane doof finde. Es war einen Versuch wert …
1 Roman nach einer wahren Begebenheit über den Freitod eines Mannes - Wie heißt so ein Genre? Keine Ahnung. Es ist in Teilen als Tagebuch verfasst.
1 Liebesroman
2 Dystopien - Ich glaube, das liegt mir am Besten. Einige meiner Kurzgeschichten gehen ebenfalls in diese Richtung. Die Vermutung liegt nahe, dass das mein bevorzugtes Genre ist, wobei ich immer noch in der Findungsphase bin.

Derzeit arbeite ich an einem Roman, von dem ich nicht weiß, wo ich ihn einordnen soll. Es geht um Liebe und um Trauer, um das Ausnutzen von Menschen, um psychische Probleme und um das (all-)tägliche Leben.

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Seit geraumer Zeit hänge ich der Science Fiction an. In frühester Kindheit zum Trekkie geworden verschlinge ich alles, was mir der Zukunft zu tun hat. Getreu den Einstein zugeschriebenen Worten „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft. Denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Dabei ist es immer ein Balanceakt, zwischen Realismus und Utopie/Dystopie. Mir gefallen solche hypothetischen Szenarien, in denen eine Entscheidung gravierende Auswirkungen auf das Umfeld haben.
Ein Beispiel aus dem Spiel Command & Conquer:
1947 reist Einstein per Zeitmaschine in die Vergangenheit und trifft Hitler, als dieser gerade aus dem Gefängnis kommt. Per Handschlag zieht er ihn in die Maschine und wirft ihn so aus der Zeitlinie. Als er dann in seine Zeit zurückreist, herrscht überall Krieg, denn die Sowjetunion konnte sich ungehindert über Europa ausbreiten.
Solche „Was wäre, wenn…“-Szenarien finde ich total spannend. Auch wenn ich Zeitreisen nicht unbedingt mag.

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@BenyoTheBo

„Was wäre wenn“ … Hitler Einstein aus der Zeitmaschine gezogen und ihn gezwungen hätte, für die Nazis zu arbeiten … ?
Solche Gedankenwanderungen sind wirklich faszinierend.
„Was wäre wenn“ das Hitler-Regime über Computer verfügt hätte? Daraus hat z.B. Andreas Eschbach vor nicht langer Zeit einen sehr spannenden Roman gemacht (NSA - Nationales Sicherheits-Amt)

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Eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe und nur noch von Andreas Eschbachs Gliss getoppt wurde. Schwarten wie Telefonbücher, kurzweilig wie ein Brausebonbon.

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… dann muss ich mir wohl einen Ruck geben und Gliss endlich lesen. Obwohl großer Eschbach-Fan habe ich leider eine gewisse Blockade beim Thema Fantasy-SF

PS: Lustig. Wollte mir Gliss gerade als Kindle-Ausgabe herunterladen. „Du hast diesen Artikel schon gekauft“. Naja - dann jetzt erst recht! :hugs:

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Ich kann Fantasy auch nicht ausstehen. Gliss ist kein Fantasy. Gliss ist ein wunderbares Abenteuer.

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Wenn sie Hitler an der Kunsthochschule angenommen hätten, wäre der Welt vielleicht einiges erspart geblieben.

Wie war das nochmal mit den verschiedenen Wegen und Kreuzungen im Leben?

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