In Urlaub? In Garten?

Da ich aus dem Bundesland stamme, dessen Wahlspruch lautet „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“, ist der Blick in den Duden für mich erste Bürgerpflicht. :smirk:

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Ich gehe zur Arbeit. Ich fahre in den Urlaub. Ich gehe in den Zoo.
Ich gehe in Urlaub. Ich gehe in Rente.

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Seit dem blödsinnigen Gendering, das der Duden verzapft hat, traue ich ihm immer weniger … :cry:
Dabei war er mal eins meiner Lieblingsbücher …

LG
Pamina

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Ich geh kaputt …
Vor hundert oder mehr Jahren gab es den Begriff Urlaub noch gar nicht. Ich erinnere mich noch die 60er als man zunächst 1 Woche und dann 2 Wochen Urlaub bekam - mein Opa stand da ein bißchen auf dem Schlauch - was mach´ ich jetzt damit.

Ich habe mich schon des Öfteren gefragt, wo der Begriff „Urlaub“ herkommt und was er eigentlich bedeutet. Im Urwald habe ich Urlaub an den Bäumen? „Ur“ bezeichnet normalerweise etwas Altes, Ursprüngliches oder Beginn, Anfang. Ur-Ahn, Urenkel, Urmensch, ursächlich, Ursache … Und Laub, tja. Das kenne ich nur von den Bäumen - aber ich lasse mich da gerne korrigieren, um mein „Urverständnis“ aufbessern zu können.

Wobei Arbeit und Zoo ja Örtlichkeiten sind und Rente ein „Zustand“. Deswegen „bin“ ich in Rente. Manche sagen auch: Ich bin „auf“ Rente; ähnlich wie: ich bin auf Koks.

OT:
„Kindgen, gib mich mal zwei Kilo von die Gehacktem.“ Jürgen von Manger. Lach mich jedes mal schlapp.

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War Karl Duden nicht Legastheniker?

Bei „kriegen“ dreht sich mir schon der Magen um - leider aktuelles Niveau in Zeitschriften und Zeitungen außer vielleicht der „Die Zeit“. Aber „krich“ durchbricht bei mir die Magenwand!

Genau. Oder “Ich geh im Kino”.
Ist halt teilweise der Slang dort…
:wink:

Peter

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Stimmt, das Wort Urlaub klingt komisch, semantisch intransparent. Aber im Grunde liegt die Lösung – wie so oft – nahe (ich habe im etymol. Wörterbuch von Kluge (1960) nachgeguckt; vgl. auch www.dwds.de): Es ist verwandt mit erlauben, war also ursprünglich die Erlaubnis, bedeutungsmäßig schon im Mittelhochdeutschen verengt auf die „Erlaubnis, sich (vom Dienst) zu entfernen“. – Ein Zusammenhang mit „Laub“ als Kollektivwort für „Blätter (eines Baumes usw.)“ wird nicht gesehen, die Ähnlichkeit scheint Zufall zu sein.

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Ach, wie beruhigend! Auch in Deutschland ist Deutsch offenbar mancherorts eine Fremdsprache! :smiley:

In der Schweiz unterhält sich “die Jugend” wie folgt:
“chunsch Mac?”
“bin ich Bank?!”

Bei der Frage an die Lernenden vor ein paar Jahren: “Was lest ihr denn so?” erhielt ich von einer jungen Frau ein Naserümpfen: “Ich lese doch nicht!”
Ihre Kollegin hingegen strahlte: “Ich lese 50 Shades!”
Die Mädels waren 16…

Wo führt das noch hin?

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@Füchsli
“chunsch Mac?”
“bin ich Bank?!”

Bitte übersetzen - Deepl verabschiedet sich.

@Greifenklau
Kommst du (mit zum) McDonalds?
Bin ich (die) Bank?

… würde ich sagen.

@Greifenklau , @Scherbengericht : Scherbengericht ist nah dran! :thumbsup:
Die Übersetzung:
„Kommst du zu McDonalds?“
„Ich habe kein Geld / bin pleite“

@Scherbengericht und @Füchsli
Danke, dass Ihr mich so einfühlsam an mein Alter erinnert habt.:kissing:

Das hat einen simplen Grund: die Kürze des Wortes. Schon ein Zeichen mehr macht online den Unterschied aus zwischen einer Überschrift, die paßt, und einer, die nicht vernünftig ausgespielt wird. Nutzt übrigens auch Die Zeit.

Ich lebe im Ruhrgebiet. Je nach Ausprägung des Dialekts fahren wir hier “im Urlaub”, wie wir auch “auf Schalke” sind. Wir haben Rücken, wir sind die Pommes, und wir gehen Kino. Die einen, weil sie es nicht besser wissen; die anderen, weil sie mit dem Prolldialekt kokettieren. Kann sehr charmant sein :cool:

“Bin ich die/eine Bank?” sage ich durchaus, wenn ich das untenstehende meine :smiley:

@Greifenklau
Gern geschehen :slight_smile:

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Kann ja sein, dass du speien musst, aber wenn du Satire nicht von Ernst unterscheiden kannst, kann ich dir auch nicht helfen.
*
Ich krieg die Krise* ergibt sowieso überhaupt keinen Sinn. Das ist, das nennt man eine festsetehende Redewendung. Macht eine Sprache reicher, auch wenn es dir vielleicht nicht einleuchtet. Zwingt dich ja keiner, sie zu verwenden. Aber wenn du schon *Die Zeit *als Leuchtturm der deutschen Sprache betrachtest.
Variabilität zeichnet einen aus, wenn man in vielen Sprachstilen zuhause ist. Dazu gehört der gehobene Stil, dem du dich zugehörig fühlst, wie auch gesprochene Sprache, wie sie viele von uns sprechen. Wenn du mich provozieren willst, hat nicht geklappt, Ich krich deswegen aber keine Krise und du hoffentlich auch nicht.

Eine Frage noch. War das zitierte Buch (ich fahre in Urlaub) von dir? Oder warum greifst du mich an, wenn ich sage, dass man solche Bücher, die keinen Lektor von weitem gesehen haben, besser zuklappt? Die letzte Meinung von der ich abrücke ist die, dass manche/bestimmte Bücher rausgeworfenennes Geld sind und besser nie gedruckt worden wären. Wenn deins dabei ist, tut es mir leid.

@FancyFux
Ich fange mal von hinten an.
Nein, das zitierte Buch war nicht von mir und ja, Bücher, die ich (für mich) des Lesens nicht für würdig erachte, entsorge ich auch.
Aber wenn ich im Glashaus sitze, werfe ich tunlichst nicht mit Steinen - daher auch mein Einwand bezüglich Deiner Wortwahl „krich“.
Und zu guter letzt: „Nur der getroffene Hund bellt.“
Ergo: Nicht gleich ein Faß aufmachen wenn Dir nicht jeder zujubelt - Kritik bringt einen meistens weiter.:smirk:

Und wollen wir auch nicht den Schlager von Udo Jürgens vergessen:
Krich ich 'nen Wein?
träller

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@anon37238882

Haha, super! :laughing:
Oder die rheinländische Variante: „Kriesch isch 'nen Wein?“