Ideenfinder

…und hier gings sofort wieder los: H., die uns erzählte, sie habe das Haus seit 25J. nicht verlassen ausser für eine ganz kurze Ausnahme, hatte ich schon wieder eine Geschichte im Kopf: die Ausnahme war eine Beerdigung. Und durch diese Beerdigung findet H. wieder ins Leben zurück, weil sie sich wieder mit dem Leben auseinandersetzen muss…

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In so einem Dorf bin aufgewachsen. Mitsamt seinen Geschichten, Gerüchten, Sagen, erfundenen Begebenheiten usw. - in der Tat, Stoff für eine ganze Anzahl von Regiokrimis

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Es wäre schön, könnte ich die fertige Geschichte lesen – wer weiß, womöglich finde ich dann tatsächlich zurück ins Leben. :sweat_smile: Am liebsten ohne Beerdigung! (Wer neugierig ist, hier die reale Ausnahme: https://hmkaufmann.com/vom-hasen-der-auszieht-die-angst-zu-verlernen/ )

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@RudolphH
Ideen begegnen mir überall. Zum Beispiel aus Gesprächen mit Bekannten/Freunden/ Arbeitsalltag. Einmal ist mir ein Projekt in den Sinn gekommen, als ich den Namen eines Seniorenheimes las. (Carpe Diem-nutze den Tag) Wie könnte eine Seniorin den Tag nutzen? Die Antwort liefert sooo viele Ideen! Auch mein Hobby (Gärtnern) und Beruf (PTA Pflanzen und ihre pharmazeutischen Anwendungen) führten zur Idee einer „mordenden Kräuterhexe“… Wenn etwas Potential hat, dann sind es Dinge, die mir spontan ins Auge fallen und mich im Alltag inne halten lassen.

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Ich lese viel und zusätzliche spiele ich auch gelegendlich Computerspiele (Dragon Age, Mass Effect, Live is Strange, Horizon, Cyberpunkt 2077) In den Büchern, aber auch in den Computerspielen sind manchmal so viele Ideen, die von dem Spieler/Leser einfach konsumiert und dann vergessen werden. Ich finde Bücher und gut gemachte Spiele ermöglichen ein viel besseres Eintauchen in alternative Realitäten → das regt natürlich enorm die eigene Kreativität an. Warum? Weil „der eigene Kopf“ schon alle möglichen Szenarien „gesehen“ hat, obwohl es nicht real war.

Hinzu kommt, ich hinterfrage seit einigen Jahren oft die Wirkung, die bestimmte Szenarien auf mich haben. Bei einem alten Spiel aus 2004 (Neverwinter Nights 2) stirbt eine Protagonistin (Ein eher unwichtiger Charakter, der auf einer Farm gelebt hat) und das hat mich damals sehr betroffen gemacht. Warum? Weil der Charakter durch die Dialoge so sympathisch war, dass der Verlust den Spieler betroffen machte. Das habe ich in dieser Form erst 16 Jahre später in Cyberpunk 2077 erlebt. Oder in Hobbyprojekten Nehrim und Arktwend :wink:

Serien und Filme transportieren das für mich nicht so. Vielleicht kommen noch einige Anime an Bücher ran (Death Note?) Selbst das wirklich bösartige Game of Thrones → das wirklich viele interessante und skurrile Charaktere hatte, zeichnete auf mich nur wenig ab. Bis auf ein paar Schlüsselszenen. (auch in Rome (HBO Serie) ist das in der Erinnerung verpufft. Bei einem Computerspiel handelt man ja selbst, fühlst sich also verantwortlich → das ist wie ein Buch zum mitspielen.
Aber tatsächlich gefallen mir Bücher am Besten. Dadurch, dass ich mir alles selber (nach der Beschreibung) vorstellen muss, ist hier wirklich viel Raum für epische Gedanken. :stuck_out_tongue:

Gestern habe ich mich zum Einschlafen noch durch Insta gescrollt. Dort wird mir seit einiger Zeit immer eine Historikerin angezeigt, die spannende Frauen-Schicksale zusammenfasst. Sie hat über die Töchter des Königs gesprochen und mein Hirn ist fast explodiert. :smiley:

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Und hier der Roman zum Thema: La Louisiane von Julia Malye

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Botschaft

Beim Abziehen der alten Tapete
Blättert grossflächig die Farbe darunter ab
Mit Wachskreide und in Kinderschrift
Eine Botschaft auf rauem Putz:
*Das Leben ist schön!"

Und schon beginnt die Schreibmaschine in meinem Kopf
Mit ihrer Arbeit

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Spannend und gleichzeitig ein bisschen gruselig.

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Wie viele kreative Köpfe hier unterwegs sind, die irgendwie eine Art intuitive kreative Ader haben. Das muss so cool sein! Habt Ihr dann direkt eine Geschichte im Kopf, wenn Euch Situation XY begegnet oder ist es eher eine Idee, mit der Ihr Euch dann eingehender beschäftigt, bevor eine Geschichte daraus wird?

Meistens muss ich mich wirklich gezielt hinsetzen und darüber nachdenken, was man denn so schreiben könnte. Ich habe oft nicht viel mehr als eine vage Vorstellung, z. B. ein Setting, oder einen interessanten Charakter. Dazu muss ich mir dann ernsthaft Gedanken machen, um eine Geschichte daraus zu entwickeln. Dauert dann meist mehrere Wochen, bis ich auch nur im Ansatz eine Handlung drumherum gesponnen habe.

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Bei mir macht es pling💡und dann ist ein Fragment da. Jemand erzählt irgendwas, ich sehe was usw. Dann passiert es, dass ich denke, darüber will ich mal was schreiben. Weil das öfter mal so ist, schreibe ich mir die Idee kurz auf, bevor sie verschwindet.
Wenn es dann ans Schreiben geht, wird drumherum gedacht. Manchmal intuitiv, manchmal mit Plan.
Mich hinsetzen und etwas ausdenken ohne Grundidee könnte ich auch nicht.

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Es ist - bei mir - zunächst eine Idee. Irgendwann krame ich diese Idee vielleicht aus den Tiefen meiner Erinnerung - da war doch was. Daraus wird oft eine Geschichte

Heißt ihr habt eine Menge Ideen im Hinterkopf, die ihr jederzeit auspacken könnt, wenn Zeit und Muße vorhanden ist?
Wie wählt ihr aus, was davon ihr umsetzen möchtet?

Ich nehme das, wozu ich in dem Moment die meisten Ideen habe.

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Die Idee wählt mich aus. Muss sich bloss gegen die anderen durchsetztn. Da hab ich keinen Einfluss drauf. Ich bin nur der am PC.

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Das wird mit der Zeit schnell besser. Bei mir war es in der tat so, dass ich zum eigenen gerne Sinneswahrnehmungen schreibe und zum anderen „ständig“ die Frage im Hinterkopf stelle. „Was könnte denn jetzt Unerwartetes, Passendes, oder Aufregendes passieren?“

Bei einer Schreibübung! Bei der ich eine USB Tastatur an einem PDA (Das waren Smartphones ohne Phones, also Smarts :wink: (man google Acer n310) ) anschloss und testete - es ging wirklich nur um den Tastatur Test:
Schrieb ich von einer Frau, die in einem Wüstensturm erwacht, ohne Erinnerung und in einer verlassenen Bunkeranlage Schutz sucht. Aber sie war nicht das einzige, dass dort Schutz suchte. Es war Abends, ich hatte Zeit und schrieb weiter …

und es waren die Paladinsöldner geboren, meine dystopische Scifi Triologie, bei der ich aktuell den zweiten Teil beende. (Letztes Kapitel, Rohschrift)

Einen Plot konstruiere ich dann als lose Meilensteine, denn diese „Überraschungen“ kann ich nur sehr sehr schwer vorher planen. Manchmal plane ich lose ein Kapitel im vorraus - aber Meilensteine (Bestimmte Orte und Szenen anzusteuern) funktioniert aktuell am besten. Bei den Paladinsöldner war z.b immer klar, wie in etwa das Ende aussieht.
Teil zwei und drei waren nicht geplant, aber … ich hatte eine Welt entworfen und schrieb gerne darin. Es waren auch noch Fragen offen, und so gab es die Möglichkeit, die Geschichte weiter zu entwerfen. Jetzt am Ende von Teil 2, weiß ich natürlich wie Teil 3 endet - aber, den Weg muss ich dann noch entwerfen.

Denn zwischen Teil 2 und Teil 3 schieb ich noch ein anderes Buch dazwischen ( Survival Fantasy Setting - darauf habe ich Lust :stuck_out_tongue: ), dass nur als Meilensteinsammlung existiert.

Ich editiere nochmal: Ich wollte damit sagen: Plane nicht wochenlang „etwas cleveres“, sondern fange einfach an.

Spontanbeispiel:
Vielleicht weißt du ja, dass dein Charakter Markus heißt und Beinprothesen hat. Er ist ein junger Mann mit ein paar Zweifeln über seine Lebenslage. Mehr hast du nicht:
Der eine setzt hier am Sportplatz ein, bei dem Markus für einen Marathon trainiert und …
Der andere setzt ein, dass Markus gerade im Wald joggen geht, als seine Prothese zerbricht und …
Der nächste setzt ein, dass Markus ein Blind Date hat und …

Mir macht das total Freude, die Geschichte sich selbst „entwickeln“ zu sehen.

Oder plane die Geschichte erst, bevor du anfängst. Je nach dem, was dir besser liegt. Ich bin der Ansicht und habe die Erfahrung gemacht, dass Planung viele Probleme löst bzw. sie gar nicht erst entstehen lässt.

Bei meinem Kinderbuch ging es überhaupt erst weiter, nachdem ich die Planung erstellt hatte. Davor hatte ich die ersten drei oder vier Kapitel spontan ausgedacht. Solange ging das auch noch gut, dann war Schluss. nichts ging mehr, und ich hatte Druck von meinem Publikum.

Geplant hatte ich damals nach der „Iterativen Methode“ die ich bei einer Bekannten kennengelernt hatte. Du überlegst dir das Ende, den Anfang und dann, wie es vom Anfang zum Ende kommen könnte, also die Mitte. Diesen Schritt wiederholt man je nach Geschmack 3 oder 4 Mal und kommt dann bei einer solchen „Liste“ raus:

2 Anfang				
				18
			10	
				19
		6		
				20
			11	
				21
	4			
				22
			12	
				23
		7		
				24
			13	
				25
3 Mitte				
				26
			14	
				27
		8		
				28
			15	
				29
	5			
				30
			16	
				31
		9		
				32
			17	
				33
1 Ende				

Ich finde es toll, wenn es für andere funktioniert die Geschichte „sich selbst“ entwickeln zu lassen. Ich kann das nicht.

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Finde ich eine spannende Methode :slight_smile:

Ich pane ja durchaus auch gerne mal. Ich wollte nur dazu anregen, da sie Wochen braucht, bis sie eine brauchbare Idee hat, einfach mal „Schreibend zu erfahren“ wohin eine Geschichte führen kann. :stuck_out_tongue:

Aber es stimmt. Es gibt da ganz unterschiedliche Vorgehensweisen.

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Das ist ein cooler Tipp. Einfach mal darüber nachdenken, was denn möglicherweise passieren könnte an der Stelle. Oft reicht es ja auch, etwas anzudeuten und kreative, aufmerksame Leser schicken ihre Fantasie selbst auf die Reise.

Was aus so einer einfachen Schreibübung geworden ist, direkt ein ganzer Dreiteiler! Respekt, dafür braucht man wirklich Ausdauer und viele Ideen für das selbe Setting. Dass Dir das alles nach und nach beim Schreiben eingefallen ist.

Von dieser Methode habe ich noch nie gehört. Aber dann weiß man in kleineren Schritten ganz gut, wo man die nächsten zwei Kapitel hin möchte und verzettelt sich nicht. Langwierige Passagen können dann auch gar nicht soooo langwierig werden, weil man ja auf dieses oder jenes Ereignis zuschreibt, oder? Hast du dahingehend Erfahrungen gemacht?

Ich habe sie von Mira Alexander. Und ja, ich habe damit mein Kinderbuch geplottet und dann auch fertig gestellt. Zumindest konnte ich irgendwann ENDE darunter schreiben. Jetzt wird, mal mehr mal weniger, überarbeitet.

Für mich war der grosse Vorteil, dass ich keine Plottheorie lernen musste. Das Prinzip ist so simpel wie einen Weg von A über B nach C zu gehen. Und das dann wiederholen. Nach vier Wiederholungen ist man bei 17 Kapitel / Abschnitten / Plotpoints und nach fünf dann bei 33. Das sollte für die meisten Bücher reichen. Und man kann natürlich sowohl Länge der einzelnen Abschnitte als auch die letztendliche Position frei wählen.

Vielleicht hätte es auch eine andere Methode getan, aber mir erschien und erscheint diese logisch. Ich will von hier nach dort und überlege mir, wie ich das anstelle. Und das immer und immer wieder. Fertig.

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