Ich will doch nur schreiben ... wie denn nun anfangen? Projekt, Format

Hallo liebe Gemeinde,
neues Jahr, neuer Versuch mit Papyrus.
Ich habe das Programm jetzt schon eine Weile, halte es aktuell, auch das Update habe ich gekauft, nur genutzt wurde es von mir noch nicht.
Der Kopf ist voll mit Szenen, Figuren und Ideen, ein Teil ist in Word schon niedergeschrieben.
Jedes Mal, wenn ich mit Papyrus alles „richtig“ machen will, scheitere ich wieder am Anfang - wie fange ich an, ohne am Ende tausend Dinge umschmeißen zu müssen?
Ja, ich habe im Forum gelesen und ja, ich habe auch die Videos geschaut… und bin immer noch verwirrt.

Mein jetziger Plan - Projekt anlegen mit „Projekt komplett“ … und los geht es?

Ich weiß, dass Papyrus ein mächtiges Werkzeug ist, das mir sicherlich auch (wenn ich denn den Einstieg gefunden habe) auch sicherlich helfen wird. Momentan machen mir die Möglichkeiten einfach nur Angst: Formate, Anschnitte etc. Wenn man das alles wissen muss, um ein Buch zu schreiben?
Ich will doch nur (weiter) schreiben, bzw. das schon Geschriebene in das richtige Format gießen.

Tut mir leid, ich bin bei diesem Thema absolut blockiert. …weil es „meins“ ist, mein Herzensprojekt, mein Wunsch, mein Traum… und ich alles „richtig“ machen will.
(wenn ihr wüsstet, was ich beruflich mache, wäre das die Stelle, um mich auszulachen :cry: )

Danke für eure Hilfe
Lini

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Vergiss das doch einfach. Schreib weiter und setz dich nach und nach mit den Möglichkeiten von Papyrus auseinander, dann, wenn du es brauchst und nicht schon vorab. Ich denke, niemand hier von uns hat das Handbuch auswendig gelernt. Und kaum einer dürfte alle Funktionalitäten nutzen (können). Wozu auch?

Ja.

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Genau. Am Anfang kannst du Papyrus wie Word benutzen. Dokument anlegen und deinen bisherigen Text hineinkopieren. Schauen, was damit schon geht. Wie z.b Dialoge hervorheben, Stilanalyse und Duden Korrektor bzw. Synonymdaten verwenden. Nach und nach kannst du weitere Funktionen hinzunehmen. Namen von Personen oder besonderen Begriffen in der Figurendatenbank abspeichern. Freuen, dass diese farbig im Text erscheinen.

Dann spannende neue Funktionen wie Denkbrett oder Notizen (sehen aus wie farbige Zettel) verwenden.

Sortieren und Formatieren nach Kapiteln, Zeitstrahl würde ich erst nach Bedarf einsetzen.

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@Suse hat absolut recht.
Man muss bei Papyrus nicht sämtliche Funktionen im Vorfeld lernen, vielmehr kann man das Programm einfach öffnen und loslegen. Nach und nach erschließen sich dann die Möglichkeiten von ganz alleine, und wenn man dabei dann nicht durchblickt, kan man gerne hier im Forum nachfragen.
Nur keine Angst, fang einfach an!

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Das würde ich Dir auch empfehlen. Wenn Du mit Papyrus schreibst, erschließt sich Dir nach und nach, was das Programm alles kann - und was davon zu Dir und Deiner Art, an Text zu arbeiten, am Besten passt. Dann kannst Du Dich intensiver mit den Funktionen befassen, die Dir für Dich nützlich erscheinen. Und gegebenenfalls konkret zu einer solchen Funktion im Forum nachfragen.
Ich bezweifle, dass es den „perfekten“ Einstiegsweg in das Programm gibt. Letztlich ist Papyrus „nur“ ein Werkzeug, auf Deinen Text kommt es an.

Gruß,
misc

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Noch einfacher, @Lini : Öffne mit Papyrus Deine Word-Datei, arbeite einfach in Papyrus weiter und speichere Deinen Text als Papyrus-Datei ab. Normalerweise macht dies Papyrus schon automatisch. Achte dabei auf das Suffix .pap.
Erschließe Dir nach und nach die Möglichkeiten. Wenn Du die Figuren-Datenbank nutzen willst, will Papyrus sowieso ein Projekt. Mit dem Anlegen der ersten Figur wirst Du darauf aufmerksam gemacht.
Ein Rat zum Schluss: Formatiere Überschriften gleich als Überschrift! So zeigt Dir der Navigator gleich die einzelnen Abschnitte an.

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Papyrus Autor bietet dir Werkzeuge zu jedem Aspekt des Schreibens.
Planung, Notizen, Recherche, Mindmapping, Figuren entwicklen, Plot ausarbeiten, bis hin zum eigentlichen Schreiben, überarbeiten und schlussendlichem Veröffentlichen. Da kann man sich bestens drin verlieren.

Ich fühlte mich zuerst auch erschlagen von den Möglichkeiten. Ich habe mich in den Untiefen der Möglichkeiten verzettelt. Mit dem Gefühl, viel für die eigene Geschichte getan zu haben, ohne wirklich was geschrieben zu haben.

Mein Tipp zum Sonntag:
Schalte alles aus, was dir auf die Zwiebel geht.
Schaffe dir in Papyrus eine Arbeitsumgebung, die dir Luft und Raum bietet.
Du kannst weder etwas kaputt, noch falsch machen und versuche nur die Werkzeuge zu nutzen, die dir tatsächlich nützlich und dienlich erscheinen.

Ich habe zum Beispiel den Zeitstrahl in Papyrus noch nie benutzt. Ich brauche ihn nicht. Den Recherche-Bereich nutze ich ebenfalls nicht. Ich nutze auch den Organizer selten. Wen juckts?

Papyrus Autor kann deine Schreibwerkstatt sein.
Dein Fenster ins Reich der Fantasie.
Deine gemütliche Schreibhöhle.
Fang einfach an und schau wohin es dich führt.

Könnte doch spannend werden. :smiley:

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Ich schreibe das, was mir einfällt, in der Hoffnung, dass es Anderen gefällt und lasse dabei meine Fantasie walten.

Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Der Anfang ist gemacht :blush:

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Ohne gelesen zu haben, was meine Vor-Antworter alles geschrieben haben: Du kannst nicht alles richtig machen. Du wirst durch Fehler lernen müssen wie wir alle.

Wenn ich dir heute als Anfänger einen Rat geben müsste, würde ich sagen. Es gibt jede Menge Videos. Beschäftige dich zuerst mit dem Navigator. Das ist ein einfaches Thema. Dann mit Formatvorlagen. Da solltest du wenigstens deren Sinn verstanden haben. Und schließlich würde ich mich mit der Figuren-Datenbank beschäftigen. Alles weitere schaust du dir an, wenn du was Neues lernen möchtest.

Und sonst ist es besser, anzufangen und dabei Fehler zu machen, als nicht anzufangen und alle Fehler vermeiden zu wollen. Denn Perfektion ist ein Fehler. So ein Lebensziel hat nur Seven of Nine - falls dir die etwas sagt. :slight_smile:

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Ein Maler malt ein Bild nicht, um anderen zu gefallen. Er malt sein Bild aus seinen inneren Vorstellungen, aus Eindrücken, die ihn bewegen, die ihn beeindrucken , die ihn begeistern und zum Malen anregen und motivieren.
Etwas tun, in der Hoffnung, dass es anderen gefällt bedarf eines Umdenkens.
Schreibe das, was Dir einfallt, was nur Dir gefällt und lasse dabei all Deine Fantasie walten. Was andere darüber denken, kann Dir völlig gleichgültig sein. Du, und alleine nur Du bist derjenige, der darüber entscheidet, wie Deine Geschichte geschrieben wird, aus Deinem tiefstem Inneren, Deiner kreativen Ader, Deiner noch so verrücktesten Idee.

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Hm - ganz ehrlich: Wer behauptet, nur für sich selbst zu schreiben macht sich etwas vor.
Dann könnte ich mich auf schöne Gedankenspiele in meinem Kopf beschränken, oder ein Tagebuch führen.
Schreibe ich eine Geschichte, einen Roman, gar, dann ist der auch für andere gedacht.

Der Witz ist nämlich auch, dass man bessere Bücher schreibt, wenn man potentielle Leser in seinen Gedanken berücksichtigt bei dem, was man schreibt.

Es sei denn, man hat unabdingbar den klaren Entschluss, niemals zu veröffentlichen.
Wohlgemerkt, nicht nur vage „na, mal sehen“.

Fazit - die Anzahl der Schriftsteller, die sich wirklich nicht darüber freuen würden, wenn andere ihr Buch lesen und es ihnen gefällt, ist gering.

Bei einem Herzensprojekt also kann man sich fragen „Wie bringe ich es anderen bei? Wie werden andere es berührt lesen?“.

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Ulli, ich verstehe was Du meinst.
Schreibanfänger sollten meiner persönlichen Meinung nach in Ihrem Tun zuerst ihrer intrinsichen Motivation folgen und sich von der Vorstellung befreien, anderen gefallen zu müssen.

Diese ersten freien Lernerfahrungen schaffen eine schriftstellerische Grundidentität als Basis für die weitere Entwicklung.

Veränderungskompetenz, mit dem Ziel, eine öffentliche Leserschaft anzusprechen sollte in den ersten Lernerfahrungen nicht der Anspruch sein.

Das Schreiben für eine Zielgruppe überfordert Anfänger und führt zu Selbstkritik oder den oft genannten Blockaden.

Ein ganz wichtiger Teil des Lernens:
Selbstmotivation, Spaß am eigenen persönlichen Thema und Tun, eigene Ideen, Selbstbegeisterung.
In diesen ersten Phasen lernt man die grundlegenden Rituale und Techniken, den eigenen Schreibstil und die unverkennbare persönliche Note.

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Die Aussage ist mir zu „literarisch“, oder anders, zu luftig und auch unbegründet. Vor allem aber ist sie nicht zielführend, daher widerspreche ich mal deutlich.

Künstler sollten ihr Handwerk beherrschen.

Eine Ablehnung dessen, dass man zielorientiert schreibt (sprich - nicht beim Schreiben mal nachzudenken, wie die aktuelle Szene gerade beim Leser ankommt), erzeugt haufenweise schlechte Bücher. Und die hätten gut werden können.

Wenn man durch Lernen seines Handwerks leicht all die Fehler vermeiden kann, die auch die erfolgreichsten Autoren ebenfalls zu Anfang gemacht haben - warum das nicht tun? Eben.

Gerade dadurch bildet sich der eigene Stil heraus.

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Da stimme ich Dir voll und ganz zu.
Um das Handwerk zu beherrschen bedarf es jedoch einer guten Ausbildung.

Ich lese derzeit Bücher aus Bestseller Listen, die so dermaßen schlecht ausgearbeitet sind, dass ich sie nur mit Mühe und Frust zu Ende lesen kann,

Ich lehne das zielorientierte Schreiben ganz und gar nicht ab.In den ersten Entwicklungsschritten, den ersten Lernerfahrungen sollte dies aber doch noch gar kein Thema sein. Das würde Schreibanfänger schlichtweg überfordern.

Es geht doch in den ersten Schritten um die grundlegenden Erfahrungen mit dem eigenen Ausdruck, das Bild, die Idee, die Phantasie die man vor Augen hat ohne äußere Zwänge auf Papier zu bringen. Also so eine Art Kritzelstufe. Völlig wertfrei und von Innen heraus. In dieser Begeisterung des eigenen Tuns entwickelt sich doch erst die Sicherheit des eigenen Ausdrucks.

Als Beispiel:
Das Zeichnen lernen im frühen Kindesalter vollzieht sich im Lernen von Kreisen und Strichen. Alles, was wir im Zeichnen von Zeichen, Buchstaben und Worten darstellen besteht aus Kreisen und Strichen.
Jede äußere Einwirkung in Form von Bewertung unterbricht in der frühen Phase diese Entwicklung sofort und führt zu einer umgehenden Blockade. Genauso auch bei der graphologischen Entwicklung. Die frühe Bewertung, das ist nur Krickelkrakel, oder nur Gekritzel führt umgehend zu einer Blockade, die in der weiteren Entwicklung nur schwer aufzuheben ist.

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Weil …? Es ist einfach nur eine bestimmte Betrachtungsweise.

Machen wir auch die ganze Zeit - ich kaufe die Blumen, von denen ich weiß, dass meine Frau sie mag, koche, was sie gern isst.

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Ich persönlich habe vor knapp zwei Jahren mit dem Schreiben begonnen nur für das eine große Buchprojekt, für das ich plötzlich eine Idee hatte. Und dieses Buch schreibe ich nicht für mich selbst, sondern für andere. Ich lese gern und viel und hatte schon tausende nette Stunden mit guten Büchern. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben und anderen mit meinem Buch ein paar nette Stunden bereiten, das ist mein Ziel.
Dieses Ziel motiviert mich zu Lernerfahrungen.
Ich empfinde es als hilfreich, für eine bestimmte Zielgruppe (zu der ich selbst natürlich auch gehöre) zu schreiben und mich an die Regeln bestimmter Genres (heiterer Happy-End-Liebesroman) zu halten. Das gibt mir nicht ein Gefühl von Überforderung, sondern von Halt und Struktur.

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Das kannst du aber erst machen, wenn du zuvor „rumgekocht“ hast, für dich, zum Ausprobieren. Ansonsten wird dein Essen so mies, dass deine Frau gar nichts gerne isst - jedenfalls nichts, was du gekocht hast.

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Hier - Üben ist sinnvoll - gebe ich Dir beim Schreiben Recht. Darum ging’s ja aber nicht, sondern darum, ob „Drauflosschreiben“ Sinn ergibt. Hier sage ich deutlich „Nein“, das ist klar der falsche Ansatz.

Kochen allerdings ist zwar auch Kunst, aber umso eher nach eben „dem Kochrezept“ machbar.

Die Wesentliche Aussage aber ist, dass ich mit Wissen um meinen Leser/Esser sowie eben die sinnvollen Rezeptregeln an die Sache herangehe.

Ich werde sicher nicht durch „Üben“ herausfinden wollen, wie viel Salz an die Suppe kommt, sondern mir erst einen engen Rahmen setzen, den ich erlerne.

Nur beim Schreiben wehren sich viele dagegen, dass es klare Dinge gibt, die das Buch unerfolgreich werden lassen - schlechte Grammatik, keinen Spannungsbogen, blasse Figuren uvvvvm.
Das Beschäftigen mit Tipps verhindert jede Menge „versalzene Suppen“, die nicht gelesen, nicht verlegt, schlecht rezensiert werden.

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Und was ist mit der Übung? Das Wissen darum, was deine Gäste gern essen und ein Rezept"heftchen" allein reichen nicht aus. Meine Meinung: Rezept suchen, üben, probieren, üben, probieren, üben, Gäste einladen, Gäste verköstigen.

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