Ich will doch nur schreiben ... wie denn nun anfangen? Projekt, Format

Kann sein, muss nicht. Ich habs bei einigen gesehen, dass sie ihre Schreibkarriere mit sog. Fanfictions gestartet haben, also etwas, wo sich die Zielgruppe ausschließlich aus Hardcore-Fans eines Romans bzw. einer Fernsehserie rekrutiert.
Manche sind dabei geblieben, anderen wurde es irgendwann zu langweilig und sind auf eigene Themen umgestiegen.

Ich denke, wichtig ist nur, dass man überhaupt mal anfängt. Wenn man es ‚im Blut hat‘, findet man seinen Weg, oder er findet einen.

Sehe ich auch so, ohne Übung geht es nicht.
Aufs Schreiben bezogen ist genau dieses Üben das Beschäftigen mit den Schreibtipps, denn alleine vom Durchlesen bringen die einem nichts.

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100% d’accord.

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Unbedingt. UND übt, übt, übt - auch da stimme ich mir Suse und Dir überein.

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Liebe Papyrus-Gemeinde,
bitte verzeiht mir, dass ich manchmal so seltsam reagiere, aber ich kann nur Udo.
Liebe Lini,
bitte gestatte mir, mit einem Wikipedia-Eintrag zu Jack London zu antworten. Dieser ist gekürzt und findet sich im Anhang meines neuen Manuskripts wieder.
Natürlich kann ich auch selber Sprache:
Im Prinzip ist doch schon viel gesagt worden. Bleibe bei Dir und habe etwas Vertrauen zu Dir selber… Nur Mut!
Und ein Herzliches Willkommen!
Gruß, Udo
P.S.: So hart wie bei Jack London wird es schon nicht werden…

Jack London (1876 – 1916, geboren als John Griffith Chaney) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist und Fotograf. Er erlangte vor allem durch seine später auch mehrfach verfilmten Abenteuerromane Ruf der Wildnis, Wolfsblut und Der Seewolf sowie den autobiographisch beeinflussten Entwicklungsroman Martin Eden Bekanntheit.
London wurde in San Francisco als nichteheliches Kind der aus
gutbürgerlichem Hause stammenden Flora Wellmann (1843 – 1922) und des unstet lebenden Philosophen, Astrologen und Wanderpredigers William Henry Chaney (1821 – 1903) geboren; dieser hatte sich den Beinamen „Professor“ gegeben.
Sein literarisches Werk wurde international erfolgreich und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zu seinen Lebzeiten war London der erfolgreichste Autor der Welt.
Die Zeit um die Mitte der 1890er Jahre, in die Londons erste
schriftstellerischen Bemühungen fielen, schildert er selbst:
„Das Schlimmste für den Schreibanfänger sind die langen Dürreperioden, in denen kein Scheck von einem Verlag kommt und alles Pfändbare schon verpfändet ist. … Mein Problem bestand darin, dass ich niemanden hatte, der mich beriet. Ich kannte keine Menschenseele, die schrieb oder den Versuch zu schreiben gemacht hatte. Ich kannte nicht einmal einen Reporter. Außerdem stellte ich fest, dass ich praktisch alles vergessen musste, was die Lehrer und Professoren der Literatur an der High School und Universität mich gelehrt hatten, um mit dem Schreiben Erfolg zu haben.“
– JACK LONDON KÖNIG ALKOHOL, ZIT. N. ALFRED HORNUNG: JACK LONDON. ABENTEUER DES LEBENS. LAMBERT SCHNEIDER 2016, S. 110 (Quelle: Wikipedia)

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Ich denke, dass eine Übung, die auf ein Ziel ausgerichtet ist, immer sinnvoller ist und den Lerner weiterbringt als wildes Herumprobieren.
Du würdest nicht aus Übungsgründen eine ganze Tüte Salz in die Suppe schütten.
Du wirst beim Geigenspiel daran denken, wie du den Bogen halten sollst und wie du die Töne greifen musst. Natürlich wirst du am Anfang oft danebengreifen. Aber du wirst nicht sagen, ich halte den Bogen jetzt mal irgendwie und streiche mit der falschen Seite über die Saiten oder halte gar die Geige falsch herum.
Irgendein Drauflosschreiben hat m.E. wenig mit Übung zu tun, wenn es ums Handwerk des Romanschreibens geht. Damit übst du vielleicht die Buchstaben des Alphabets oder du übst, schnell zu tippen.
Wenn du aber wirklich üben willst, musst du ein Ziel haben und versuchen, darauf zuzusteuern und dich nicht entmutigen zu lassen, wenn es nicht so wird, wie du es wolltest. Z.B. könntest du sagen, ich konzentriere mich heute nur auf den Grundsatz „Show, don’t tell“. Vielleicht rutschst du immer mal wieder unbewusst ins „tell“ ab, aber das kannst du dann ja später korrigieren, vorausgesetzt, du merkst es.
Üben bedeutet ja gerade, etwas Bestimmtes (!) so zu verinnerlichen, dass man es kann, ohne groß darüber nachzudenken. Ob das eine spannende Romanszene ist oder eine Tonleiter. Wenn du aber wild auf die Klaviertasten einhackst, bringst du noch lange keine Tonleiter zustande.

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Doch. Und es würde mich dennoch zum Ziel bringen.

Auch das wäre ein Erfahrungswert, aus dem man lernen könnte.

Ich sehe das anders und nenne die drei Beispiele „Learning by doing“.

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Aber warum all diese Fehler machen, die andere einem schnell und schlüssig erklären können?
Wie mühsam, die Wurst mit der stumpfen Seite des Messers zu schneiden …

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Weil ich persönlich nachhaltiger lerne, wenn ich es selbst herausfinde. Das setzt sich bei mir besser fest.

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Na ja … es gibt halt Fälle, wo man lieber theoretisch Lernen statt praktisch Ausprobieren sollte.

Ich jedenfalls halte mich für einen passablen Autofahrer, aber den Airbag habe ich lieber noch nie praktisch auszulösen versucht :slight_smile:

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Das stimmt allerdings und die Fahrschule habe ich auch ganz artig besucht.

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Wenn ich mal meinen analytischen Verstand einsetzen darf: Ich vermute, dass ihr beide Vorteile und Probleme aus zwei Blickwinkeln beschreibt.

Da gibt es auf der einen Seite den Typen, der einfach anfängt und mit der Zeit besser wird, bis er etwas Vernünftiges hinkriegt. Auf der anderen Seite steht jemand, der zuerst mal die Theorie büffelt und sein gutes Ergebnis eben aus einer anderen Startposition heraus erreicht.

Beide Vorgehensweisen haben aber auch Kehrseiten. Nämlich denjenigen, der sein Leben lang improvisiert, ohne jemals wirklich besser zu werden. Und es gibt natürlich auch denjenigen, dessen Perfektionismus ihm zeitlebens im Weg stehen wird, weil er sich niemals gut genug für die Aufgabe fühlt, so viel er büffelt und plant.

Wahrscheinlich werden sich die meisten von uns der einen oder anderen Gruppe zuordnen können. Und dementsprechend juckt es uns in den Fingern, anderen unsere eigenen Fehler zu ersparen. Ich ahne aber mal, dass Fehler zum Handwerk gehören und sie ein fester Teil des Lernprozesses sind – egal, welchen Ansatz wir bevorzugen.

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Nee, tom, ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein einseitiger Blickwinkel und vor allem eine einseitige Herangehensweise nicht zielführend ist.

Also nicht zu viel theoretisieren, dann wird man nie fertig.

Aber sich nicht die Anfängerfehler austreiben zu lassen, durch Expertenrat oder auch Selbststudium, ist ebenso schädlich und verhindert ein Weiterkommen.

Beides gut. Und vollkommen anders als Schreibratgeber und Dienstleistungen, die ich nicht bezahlen kann.

Das wäre mehr als stur und führt - wie alles zum Thema Sturheit - lediglich in eine Sackgasse.

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