Das freut mich für dich, dass Pamina dir geholfen hat. Aber leider finde ich die Tipps nirgends. Schade. Hätte mir vielleicht auch helfen können.
Hatte ich ihm zugeschickt.
Da er den Originaltext nie hier eingestellt, sondern nur den Link dazu eingefügt hatte, dachte ich, ich sollte den Text nicht einfach hier einstellen.
Danke für diese Vorgehensweise, Du kannst die Datei gerne hier einstellen, ich habe kein Problem damit. Wenn es anderen helfen sollte, ist es doch eine tolle Sache! Wie gesagt, ich stimme nicht mit allen Vorschlägen der Beurteilung überein, habe “nur” die unterschiedlichen Angaben zu den Sichtverhältnissen und nichts stilistisches geändert. Aber es ist doch super, dass Du Dir die Mühe überhaupt gemacht hast und ich so auch eine weitere Meinung und Sichtweise bekommen habe.
Hier übrigens, der Vollständigkeit halber, meine damalige direkte Mailantwort:
Hallo Pamina,
vielen herzlichen Dank, für Deine umfangreiche Kritik, wie viel Arbeit Du Dir gemacht hast, Wahnsinn!
Es ist nun so, dass ich tatsächlich so weitermachen werde wie bisher. Denn, das zum Beispiel zunächst einmal nicht viel passiert ist auch dem Umstand geschuldet, dass das Gesamtwerk cira 2000 Seiten haben wird. Es startet alles sehr behutsam, ich lasse mir Zeit. Das Grundgerüst der Geschichte gibt es schon seit rund 35 Jahren, von daher weiß ich schon, wo die Reise hingeht und es gibt einen Masterplan. Allerdings schreibe ich im Detail einfach drauf los und lasse sich die Geschichte entwickeln. Es gibt einen großen Rahmen, der sich auch in ständiger Bewegung befindet, aber das Schreiben an sich geht einfach drauf los. Gerade dies ist auch bei den weiteren Lesern sehr gut aufgenommen worden.
Ich hetze nicht von einem Höhepunkt zum nächsten sondern lasse mir Zeit. Ich benutze auch keine Stil oder sonstigen Funktionen von Papyrus, denn dann wäre es vielleicht flüssiger zu lesen oder was auch immer, aber mit Sicherheit nicht mehr “mein” Buch.
In meinem Beruf habe ich alles genau durchgeplant, dort läuft alles nach einem festen Masterplan, der aber auch immer im Fluss ist. Hier, in meinem Buch, in meiner Welt, kann ich das ganz anders machen und mich treiben lassen. Ein zu starkes Gerüst würde mich nur einengen und ich wäre vermutlich auf ewig im Planungsstadium verhaftet geblieben.
Ich habe viel Wert auf den historisch richtigen Kontext gelegt. Die Thingslinde gibt es wirklich, die Ortsnamen usw. sind alle tatsächlich so gewesen, ebenso die in der Geschichte vorkommenden historischen Begebenheiten und Personennamen, ebenso die Alt Deutschen Wort, der Ritterorden usw.
Der Weg zum Freund ist genau der Weg, wie ich ihn früher immer gegangen bin, aus dem Neubaugebiet (das ja schon hinter mir geblieben war) durch von Hügeln eingerahmte Wege. Genau diesen Weg gibt es wirklich.
Es ist daher mit Sicherheit für jemanden wie Dich als Leser, der die tatsächlichen Gegebenheiten hier in meiner Heimat nicht kennt bzw. ja auch nicht kennen kann, ein anderes Leseerlebnis als für jemanden aus dem Ort.
Und wie gesagt, dass es zunächst langweilig wirkt ist einfach mein Mittel, dass ich den Spannungsbogen erst sehr langsam entwickeln möchte.
Es ist ja eben auch so, das ich das ja als Hobby sehe, es nie für einen Verkauf oder ähnliches vorgesehen war und ist. Ich habe den ersten Band in den letzten 30 Jahren oft überarbeitet, nun ist er in dem Zustand, wie ich ihn schon immer “haben wollte”. So ist genau das Buch, was ich immer gerne schreiben wollte.
Das soll nicht heißen, dass ich Kritikresistent bin oder die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, meine Intention ist halt eine ganz andere, als wenn ich mit der Geschichte ein Ziel anstreben würde.
Nochmals, ich freue mich sehr und werde mir Deine Kritik im Detail nochmals noch genauer anschauen, eine Neuplanung oder so wird es aber nicht geben, weil mein Plan schon steht. Bei der Überarbeitung des 2 Bandes habe ich auch schon 1/4tel des Textes angepasst und hoffe, dass ich den im nächsten Jahr nachlegen kann, damit ich tatsächlich auch noch erleben kann, dass alle Neun Bände fertig sind.
Die Geschichte gefällt mir, der Text weniger. Ich habe es ganz gelesen. Das Lesen war mehr Pflicht als Kür.
Du verwendest zuviele Ausrufezeichen. Auch doppelte oder dreifache Ausrufe- und Fragezeichen sind unnötig.
Formulierungen wie Irgendwas stimmt nicht, Komisch etc. verwendest du oft. Wenn jemand einen Zeitsprung macht, merke ich als Leser schon, dass etwas nicht stimmt. Dazu brauche ich keine Anweisungen. Auch wenn es Gedanken des Protagonisten sind.
mit einer geschmeidigen und gleichzeitig hölzern wirkenden Bewegung
Geschmeidig und hölzern sind für mich ein Gegensatz, die sich ausschliessen. Leider taucht dieser schiefe Vergleich immer wieder auf.
als es schnaubend und bockend (das Pferd) an mir vorbeigeschossen kam.
Kann ein Pferd gleichzeitig bocken und schnell rennen?
Allgemein gibt es zuviele Wiederholungen und zuviel Füllmaterial.
2000 Seiten? Da bin ich raus.
Ja, diese Gegensätze, genau wie das bockend rasende Pferd usw., sind beabsichtigt, denn es wird dafür eine Erklärung geben.
Auf der einen Seite ist es daher für mich auch sehr schön zu sehen, dass der Hintergrund dazu offenbar nicht zu offensichtlich oder auf der Hand liegend ist.
Einen herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, es zu lesen (aber eine Pflicht sollte sich eigentlich daraus nicht ergeben) und auch noch eine Rückmeldung gibst!
Es wäre für mich interessant zu wissen, welche Beispiele Du als Füllmaterial ansiehst, eine grobe Angabe reicht mir schon.
Ebenso hätte ich eine Frage: mit Wiederholungen, meinst Du damit meinen begrenzten Wortschatz oder Wiederholungen in der Handlung?
Jetzt in Band II fächert die Handlung auf, daher wird die Seitenzahl wohl realistisch sein. Pro Überarbeitung pro Band kommen aktuell rund 100 Seiten zur jeweiligen “ersten Fassung” hinzu.
Danke nochmals!
Aber selbst wenn die “echte” Erklärung später noch kommt, darf es für den Leser trotzdem nicht unlogisch wirken wie für @Milar und mich. Das ist unbefriedigend und man beendet die Lektüre.
Du solltest die Szene trotzdem so schildern, dass sie für den Moment einen Sinn ergibt, auch wenn die wahre Erklärung erst viel später erfolgen wird.
Du könntest z.B. schreiben, dass das Pferd schnaubte und bockte und dass der Erzähler erstaunt war, wie schnell es näherzukommen schien, obwohl dies bei einem bockenden Pferd gar nicht möglich war. “Es schien geradezu an mir vorbeizuschießen, doch ohne Zweifel war ich einer Sinnestäuschung erlegen, denn ein bockendes Pferd konnte sich unmöglich so schnell von der Stelle bewegen.”
Das wäre für den Leser für den Moment plausibel. Und später stellt der Erzähler fest, dass er sich geirrt hatte, und dass das Tier tatsächlich während des Bockens schnell laufen konnte.
Wenn der Erzähler sich genauso wundert wie der Leser es tun soll, ist das legitim. Du darfst nur nichts Unmögliches schildern oder etwas Übernatürliches, wenn Magie in deiner Geschichte nicht vorgesehen ist, oder wenn der Leser nicht weiß, wo sie herkommt.
So lange wartet kein Leser. Versuch, die unterschiedlichen Handlungsaspekte so zu verteilen, dass es möglichst keine Längen gibt. Der Leser verzeiht vieles, aber keine Langeweile.
Das müsste schon eine gute Erklärung sein. Mein Pferd kann das nämlich nicht.
Meine beiden auch nicht. Die 3, die ich davor hatte, konnten es ebenso wenig.
Ich hatte das so verstanden, dass er eine “Fantasyerklärung” gibt. Irgendwas mit Magie vielleicht … Ein geflügeltes Pferd. So was in der Richtung … Aber ich habe keine Ahnung.
Wir müssen es eben aus ihm herauskitzeln.
Oder den ganzen Roman lesen. Aber das schaffe ich nicht. Ich habe es versucht …
Ich habe auch Rückmeldungen, die es nicht als Langeweile sondern als “sich Zeit nehmen” gesehen haben und gerade das gut fanden. Das wird immer das Problem bleiben: für die einen ist es zu langatmig, für die anderen gerade genau richtig.
Mein Ansatz ist ja: ich schreibe das Buch nicht so, wie ich meine, wie meine Leser meinen, wie ich sie schreiben müsste; sondern so wie ich sie schreiben würde. Das mag arrogant klingen oder so, befreit mich aber unendlich von den vielen Zwängen, ständig irgendwelche Höhepunkte abliefern zu müssen, und keine Geschichte in meinem Sinne, sondern - wie es heute bei vielen Dingen geworden ist - eine nach dem immer schneller werdenden Zeitgeist zu schreiben. Alles immer gleich und sofort dem Leser zu erklären oder eine Auflösung zu liefern ist nicht meine Absicht. Im Idealfall würde ich mich freuen, wenn der Leser miträt und am Ende sagt, “Ja, jetzt passt das doch zusammen.” Das nicht alle diese Ausdauer haben werden usw. ist mir völlig klar. Ich freue mich über jede Rückmeldung! Und es wird natürlich auch jene geben, die evtl. so lange durchgehalten haben, dann aber mit der Auflösung nicht zufrieden sind. Das wäre dann schade.
Der Grund, warum ich schreibe ist ja nicht um mit aller Macht zu gefallen, sondern mich so auszudrücken, wie ich es für mich als “richtig” empfinde. Bisher bin ich damit sehr zufrieden.
Eben genau nicht, das ist ja der “Witz”.
Nein. Überhaupt nicht. Unsinn.
Das Wichtigste überhaupt, meiner Ansicht nach.
Boah, ey! Du kannst es ja doch spannend machen …
Da ist es auch besser, aufzuhören. Je länger man liest, vermutlich dabei dann immer auf die gleichen Dinge stößt, die einem selbst aufstoßen, desto ablehnender wird man im Regelfall ja. Warum quälen, muss ja nicht sein. Daher schätze ich Deinen Kommentar um so mehr.
Vielen Dank! Das kann dann auch zum Problem werden - je größer die Spannung, desto größer die mögliche Enttäuschung. Aber bei mir ist das Glas immer halb voll Ich hoffe, ich schaffe es noch bis zum Ende von Band IX zu kommen.
Immer vom Besten ausgehen … Sonst endet das vorzeitig im Frust und der Spaß geht verloren.