Ich habe …
… meinen Gemüsegarten lieber und den Blätterwald (den ich eigentlich hasse, insbesondere im Herbst) und den mäßigen Verkehr und die nicht vorhandenen Staus und die schönen Bauernhöfe und die gute Luft und die gute Nachbarschaft und die Eier vom Nachbarn aus Freilandhaltung und die Milch vom Hof einer meiner Testleserinnen und mein großes Haus und meinen großen Garten und das Grillen, das ich so oft veranstalten kann, wie ich will - ohne dass ein Nachbar meckert - und dass ich so laut Musik hören kann, wie ich möchte, auch nachts um 3 Uhr und …
Ja, ich weiß. Großstädte haben auch ihre Vorteile.
Ich auch. Von montags bis donnerstags, es sei denn, ich habe Urlaub.
Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Außerdem gendern wir nicht. Ein Nachbar kann also auch eine Frau sein und Hühner haben viele unserer Nachbarn.
Ich verstehe dich!!! Bin ein Großstadtkind und mit Ende 20 aufs Dorf gezogen und habs nicht einen Tag bereut. Hinterm Haus die Pferdekoppel und dahinter der Friedhof…ist also schön ruhig. An der Oker durch den Wald laufen, Natur und Weite.
Jedesmal, wenn ich in die „Zivilisation“ muss, bin ich nach 5 Minuten vom Lärm, den Massen, Schmutz, Autos usw. total angenervt.
Achja, und das Laub lass ich liegen.
Ich habe…
gestern mein altes Elternhaus besucht. (Mein Vater lebt noch, meine Mutter ist viel zu früh gestorben.) So stand ich in meinem alten Zimmer vor diesem massiven Kleiderschrank, den mein Onkel, der Tischler, gebaut hat. Einige kennen den Schrank aus einer Geschichte. Ich hab ihn wieder nicht geöffnet.
Ich war auf dem Dachboden, wo meine alten Bücher wohnen. Vieles, was ich längst vergessen hatte. Eine alte African Queen Ausgabe, Abenteuerromane mit schillernden Namen, wie „Gold am Amazonas“ oder „Schatz der Karibik“. Erstausgaben von Dean Koontz. Und Klassiker. Ganz viele Klassiker. Puh, ganz schönes Blitzlichtgewitter von Erinnerungen.
Unglaublich gute und leider auch sehr schlechte. Aber meine.
So ist es lieber Michel ohne Schatten kein Licht.
Das Elternhaus ist was Besonderes. Mein Vater gibt mir fast jedes Mal, wenn ich da bin, irgendwas aus meiner Kindheit, Kinderbücher, ein Bild, ein Schulaufsatz, ein Foto … das schmeckt immer bittersüß.
… gestern ein tolles Buch gewonnen. Hardcover. Sherlock Holmes - Buch der Logikrätsel.
Super aufgemacht. Liebevoll gestaltet. Vermutlich habe ich jahrelang Freude daran.
Ich habe heute alles stehen und liegen lassen und den ersten Schnee im wunderbaren Sonnenschein genossen. Es war angenehm still. Ich hörte nur meine Schritte und das leise klingeln, wenn der Wind Minieiszapfen von den Zweigen brach…
So in etwa, ja. 1984 las ich schon 1976 - völlig überfordert und mit wochenlangen Alpträumen als Folge. Fahrenheit 451 dann etwas später, nachdem ich die wunderbare Verfilmung von Francois Truffaut mit Oskar Werner in der Hauptrolle gesehen habe.