Hatte am Wochenende Gruppen-Excel.
Das Problem ist, dass der Weg eines Buches zum Kind/Teenager meist über die Eltern führt. An dieser Hürde scheitern leider viele Bücher (ist auch meinem zum Verhängnis geworden). Wird in einem Haushalt viel gelesen (die Sache mit dem Vorbild) sind auch die Kids offener für Bücher. Eltern bestimmen zudem über Inhalte, aber nach ihren Vorstellungen.
Wie heißt es in Effi Briest: „Ein zu weites Feld, Luise …“
Jemand im Arbeitsumfeld hat mir letztens erzählt, er hat das Lesen seiner Kinder eingeschränkt, weil sie nichts mehr Anderes gemacht haben. Er möchte, dass sie mehr Radfahren, Basteln etc.
Ich weiß nicht, ob ich was Traurigeres gehört habe Ich habe den uneingeschränkten Zugang zu Fantasy/Scifi geliebt als Jugendlicher … (mein Vater hatte 9 Meter Bücher zu diesen Thema angesammelt)
Doch, es gibt Traurigeres. Kindergeburtstag meiner Jüngsten (2004). Es gibt auch für die Gäste Geschenke. Bücher. Alle freuen sich. Auch Jan. Er zeigt sein Geschenk seinem Vater. Dann kommt er wieder, gibt mir das Buch und sagt traurig: „Nein danke, wir lesen nicht!“
ohje Was macht Jan heute? Eine Bibliothek leiten? (nur um seine Eltern zu quälen)
Wie sagte Mark Twain sinngemäß: „Wer keine guten Bücher liest, hat keinen Vorteil gegenüber demjenigen, der sie nicht lesen kann.“
Keine Ahnung. Die Schnittstellen zu den Interessen meiner Töchter waren wohl zu gering.
Gab’s früher auch in der Variante „Wir lesen nur die Bibel!“. Wer weiß, in welcher Spielart das heute daherkommt.
Also dazu habe ich was zu sagen:
Dem ist nicht (immer) so.
Meinen Eltern waren die Monatsauswertungen ihres Steuerberaters wichtig.
Den Abenteuergeschichten, Märchen und anderen Kinderbüchern, die ihrem Sohn gefielen, wurde wenig Interesse entgegen gebracht.
Als ich dann in der späteren Pubertät mich mit ‚Die Nackten und die Toten (Norman Mailer)‘, ‚Der alte Mann und das Meer (Hemingway)‘ und den Krimis über Kommissar Beck von Sjöwall/Wahlöö beschäftigte, wurde ich wie ein ‚was-macht-er-denn-da‘ beguckt und auch etwas belächelt.
Als ich viel später begann meine Busfahrergeschichten zu schreiben, waren die einzigen Kommentare:
‚Seit wann kannst du das?‘ und: ‚Kannst du damit auch Geld verdienen?‘
Wahrlich keine förderlichen Bedingungen.
Aber das war mir immer egal.
Ich bin anders.
Glücklicherweise.
Wie schön! Das sind jedoch (leider) die hoffnungsvollen Ausnahmen. Aber es gibt den unleugbaren Zusammenhang zwischen stark sinkender Nachfrage nach Kinderliteratur und zunehmend lesefaulen Kindern, denn die Eltern verwalten das Budget und sind heute eher geneigt, ihren Kindern viel zu früh ein Tablet in die Hand zu drücken, als mit ihnen gemeinsam ein Bilderbuch anzuschauen oder gar Geschichten vorzulesen.
Ich bin natürlich bei dir.
Viel zu viele Eltern legen zu wenig Wert darauf. Meistens, weil sie selber so ‚erzogen‘ wurden und es einfach nicht besser wissen.
Deswegen sind schon im Kindergarten und der Grundschule klug gewählte Schullektüren so wichtig.
Ich selbst wurde mit ‚Der Hund der Baskervilles (Sir A. C. Doyle)‘ von unserer Deutschlehrerin Frau Cramer und ‚Animal Farm (Orwell)‘ in Englisch von Mr. Schmelting verwöhnt. Grandios.
Da ich an der Quelle arbeite, also einer Sprachkita, kann ich dazu sagen: wir verfügen in der Kita über die tollsten Bücher. Sie werden nach einem umfangreichen Kriterienkatalog ausgewählt und auf Mark und Nieren geprüft. Die Kinder lieben viele dieser Bücher. Das liegt aber meiner Erfahrung nach weniger am Buch, sondern am Vorleser. Das heißt im Klartext: mein Lieblingsbuch wird deren Lieblingsbuch. Muss ich noch beim 20. mal Vorlesen an der selben Stelle lachen, steckt das an. Das einzige, was das übertreffen kann, sind meine Geschichtenwürfel, die mittlerweile unsere Kinder selbst gestalten. Witzige, fröhliche, ernste, gruselige oder spannende Bilder, die dazu einladen, Geschichten selbst zu erfinden. Ich fange an zu würfeln und erzähle zu dem Bild die ersten Sätze. Dann würfeln die Kinder reihum und spinnen die Geschichte weiter. Ich schreibe sie dabei natürlich mit und sie haben dadurch schon einen netten Geschichtenschatz angesammelt. Interessant ist, dass die größeren bereits Bilderbüchern neue Geschichten andichten und so mancher dabei sagt: „wenn ich groß bin, schreibe ich selber eine ganz große Geschichte und dann lesen wir DIE im Kindergarten!“
…ich habe eben meinen bescheidenen Beitrag zum Kurzgeschichtenwettbewerb „Magic between the pages“ von BoD eingereicht.
Viel Glück damit!
Ich habe beim Kurzgeschichtenwettbewerb vom Block-Verlag mitgemacht und meine Geschichte wird in einer Anthologie veröffentlicht.
Super! Herzlichen Glückwunsch! Wie heißt die Geschichte und die Anthologie?
Danke!
Wie die Anthologie heißt und wann sie erscheint, weiß ich noch nicht. Und den Titel meiner Geschichte werde ich auch erst verraten, wenn ich dann die Details kenne.
Das Thema des Wettbewerbs war „Erfolg“.
Meine Geschichte ist autobiografisch. Ich habe nur ein paar kleine Änderungen vorgenommen, damit niemand mäkeln kann. Sie handelt von der umgekehrten Reihenfolge der Idee „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Also Millionär war ich nie und Tellerwäscher bin ich jetzt auch nicht, aber fast.
…ein neues Hobby entdeckt, das meine ganze Konzentration erfordert. Darts. Ich hoffe, ich komme im Urlaub zurück an die Tastatur, auch wenn ich mir ein Board für unterwegs gekauft habe…
Wir haben auch eine Scheibe. Das macht echt Spaß!
Wir reden von Pfeilen, die man wirft? Ich habe früher mal messerwerfen auf Baumscheiben gemacht. Zählt das?