ich würde es interessieren ob es im Bereich Heimatromane wie klassische bayrische oder österreichische Alpenkulisse Dorf oder Kleinstadt es Romance Thriller gibt oder ob so etwas überhaupt gelesen wird.
Ich habe eine Idee, bin mir nur nicht sicher ob das funktioniert. Es muss ja nicht immer USA oder andere exotische Länder sein, so mein Gedanke. Verfolgungsjagden durch eine Kleinstadt oder in den Bergen hat seinen reiz als Beispiel. Es könnten auch düstere Familiengeheimnisse sein, die die ganze Spannung erzeugt und gleichzeitig die Liebe und das kulturelle, Bayern und Österreich bieten viel davon.
Was meint Ihr? Kann das funktionieren? Würde das jemand von Euch lesen?
Ich kann kein Beispiel nennen, aber das gibt es mit Sicherheit. Aber was gibt es denn nicht schon? Du willst es schreiben? Also raus damit.
Jeder würde es sowieso anders schreiben. Alles hat seine Berechtigung.
Ich schließe mich EffEss an. Wenn du eine Idee hast, raus damit. Es ist nicht mein Geschmack, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dafür ein Publikum gibt. Nicht umsonst gibt es so viele Heimatromane
Mit USA war schon das Land gemeint. Ich habe selbst lange in Bayern und Österreich gelebt. Musste nur aus familiären Gründen wegziehen, aber nun ist es in nahe Zukunft so weit wieder dahin zuziehen.
Ich habe mich ein wenig unglücklich ausgedrückt. ( Zuviel Nachrichten geschaut).
Was ich sagen wollte. Die meisten Schriftsteller, die ich lese, schreiben heimatverbunden. Da wir global leben, ist vieles für uns scheinbar exotisch. Deshalb Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich finde deine Idee gut.
Natürlich!
Wenn es authentisch ist. Und man kann sehr viele Details einbauen, die vor Ort überprüfbar sind. Der Blick ins. Tal.
Das Hotel am Berghang u.s.w.
Vor einigen Jahren hat jemand einmal einen Krimi geschrieben, der in unserer Heimatstadt spielt - industrielle Kleinstadt - ca 16.000 Einwohner. Ein Bestseller ist es sicher nicht geworden, aber gesprochen haben schon viele darüber . Auch weil man als Einheimischer sich gefreut hat, wenn im Buch dann Örtlichkeiten vorkamen, an denen man selbst regelmäßig vorbeiläuft.
Aber das ist natürlich nur was für die Menschen vor Ort.
Das Bergidyll weckt aber natürlich Bilder im Kopf, ganz egal ob man in Tirol oder in Bremen sitzt. Die Sehnsucht nach sowas ist sicher riesig. Nicht umsonst laufen ja so Sachen wie „Der Bulle von Tölz“ oder die Rosenheim-Cops so gut. Nicht mein Ding, auch kein Thriller und ganz wenig Romanze, aber den Markt dafür gibt es sicher.
Also auf Anhieb fallen mir da „Das finstere Tal“ von Thomas Willmann und „Die Wilderin“ von Sophie Reyer ein. Aber auch das Frühwerk von Robert Schneider („Schlafes Bruder“, „Die Luftgängerin“ und „Die Unberührten“) sowie die extrem spannenden Krimis des Kinderpsychiaters Paulus Hochgatterer.
Auf jeden Fall ein interessantes Setting für Mysteriethriller, das auf eine niveauvolle Aufarbeitung, fernab jeden Folklore-Kitschs wartet.
Ich bin sicher, dass das geht. Berge sind geheimnisvolle Orte mit Bergpässen, Wanderwegen, Schluchten und vergessenen Pfaden. Du entscheidest, ob es ein frohes „Heidi“ Setting ist, oder ein anderes. Wenn es ständig regnet und stürmt, könnte es fast wie ein Noir Setting wirken.
Sind deine Protagonisten eine Motorradgang - ist auch hier die Perspektive ganz anders. Oder ist es eine Wandergruppe mit Alpenüberquerung - deren Anzahl langsam abnimmt? So viele Möglichkeiten
Mein Roman Hela und Korian endet zum Beispiel an der Ostsee. Es ist natürlich kein „Ostseeroman“, aber die Region, in der es endet - die kenne ich sehr gut und dachte, die Lichtung, auf der Knochen gefunden werden, die könnte jemand wiedererkennen.
Ich habe mal geträumt, dass ich mit einer Wandergruppe im Wald unterwegs war. Es war wunderschön und heimelig. Meine Begleitung und ich waren die letzten in der Gruppe und dann hatten wir einen größeren Abstand zu den anderen und dann…sprang jemand aus den Büschen und hat uns mit einem Knüppel gejagt.
Ich denke, nur der Begriff „Heimatroman“ passt dafür nicht. „Heimatroman“ und „Heimatfilm“ sind spezielle Genres, die mit „Thriller“ nicht recht vereinbar sind.
Wählst du statt dessen den Begriff „Regionalkrimi“, liegst du voll im Trend. Nun ein Regionalthriller, warum nicht?
Ich mag die Krimis von Lenz Koppelstätter sehr. Sie spielen in Südtirol, jenseits aller Urlaubsidylle. Eine Freundin hat sie mir empfohlen, sie liebt diese Region, ich selbst war nie dort, habe keinerlei Bezug zu Südtirol. Ja, viele Krimis/Thriller spielen mittlerweile in den USA, was mich als Leser eher langweilt. Der Markt ist halt bedeutend größer. Zwischen Regionalkrimi und Heimatroman ist viel Platz. Wenn die Region nicht nur Kulisse ist, also austauschbar, lese ich das gerne. Weil man zwischen den Zeilen viel über Land und Leute, Mentalitäten und auch über die Atmosphäre einer Ortschaft erfährt. Wenn es gut gemacht ist, ist es für mich das Salz in der Suppe.
Ich habe dazu noch eine Frage, wenn Buch oder Bücher mit einem anderen geografischen Setting veröffentlicht hat, kann man das Setting wo ganz anders verlegen für kommende Bücher? Oder muss man sich dann einmal angefangen am bestehenden Setting bleiben?