beim aktuellen Schreibprojekt, einem Adventskalender mit Geschichten für das Jahr 2026, habe ich eine Schreibmethode entdeckt, die sehr gut zu mir passt.
Ich schreibe alle meine Geschichten nämlich mit der Hand, ehe ich sie mit einer Software transkribiere (Ich nehme dazu ein Audio auf und lasse es in einen Text umwandeln) oder am Notebook (in Papyrus) abtippe, um sie anschließend dort zu überarbeiten.
Natürlich würde ich viel Zeit sparen, wenn ich am Computer schriebe, wo ich mit einer hohen Tippgeschwindigkeit unterwegs bin.
Seit ich meine Handschrift wiederbelebt habe, erschaffe ich meine Geschichten aufmerksamer und emotionaler – und die Ideen sprudeln wie nie zuvor.
Der Schreibprozess löst bei mir mit dem Stift eine Freude aus, die für mich mehr wiegt als jeder Zeitgewinn.
Zudem habe ich das Gefühl, beim Schreiben mit der Hand von einer höheren Bewusstheit und Verbindung zum Unterbewussten zu profitieren, die sich auf all meine Projekte und Lebensbereiche positiv auswirkt.
Gibt es Autor:innen unter euch, die ähnliche Erfahrungen machen?
Schön, dass du das Arbeiten mit Handgeschriebenem entdeckt hast. Ich mache das ähnlich und habe schon unzählige Notizbücher gefüllt. Ich glaube die von dir beschriebene Wirkung ist sogar wissenschaftlich belegt. Schreiben mit der Hand ist ‚enger‘ mit den kreativen Hirnarealen verknüpft. Deshalb wäre die in Schulen angedachte Eliminierung der Schreibschrift zugunsten von Tastaturarbeit auch eine so fatale Entwicklung! Mal ganz abgesehen vom täglichen feinmotorischen Training, das ein anderes ist als beim Tippen.
Es freut mich sehr, dass du ähnliche Erfahrungen machst :-). Eigentlich verrückt. In einer Zeit, in der die künstliche Intelligenz den Menschen immer übelegener wird, in der die Grenzen des möglichen sich exponentiell verschieben, gibt es immer noch keine Technologie, die das sinnliche Schreiben mit dem Stift ersetzen kann Und so lange uns keine Chips im Hirn implantiert werden, wird das auch so bleiben
Ich schreibe auch sehr gern mit der Hand. ( Außer Geburtstags - und Weihnachtskarten ) Schließlich ist das ja quasi angeboren, denn in der Schule musste man flink sein, bevor die Tafel wieder abgewischt wurde. Wollte man etwas lernen - vorausgesetzt.
Im Moment bin ich dabei eine Dystopie zu plotten. Ich habe viel rumprobiert, aber das System Stift und Karteikarte klappt wunderbar. Und wie du schon sagtest, es gelingt flüssiger.
Zur Zeit ‚lese‘ ich gerade mit den Ohren den neuen Dan Brown „The Secret of Secrets“. Er mag oft etwas unrealistisch schreiben, aber ich finde es dennoch spannend und verführend, wie er es schafft, mich stets für neue Inhalte begeistern zu können. Seien es seine Settings oder Technologien. Ausgerechnet in diesem Buch geht es um Noetik, um KI und – endlich schließe ich den weiten Bogen – um ins Gehirn implantierte Chips. ich spinne Browns Fäden allzu gerne in meiner Fantasie weiter …
Schade, ich würde gerne besser von Hand schreiben können, aber es fehlt die Übung. Meine Schrift geht so, könnte schöner sein (ich weiß, Übung). Aber für einen Roman ist das für mich nichts. Ich schreibe gleich ins Reine, will sagen, wenn ein paar Absätze fertig sind, lese ich sie immer und immer wieder. Ich eliminiere monotone Satzanfänge (Er … Er … Sie …), ich lese laut und begradige manch Formulierung, ich korrigiere schiefe Bilder und glätte holperige Stellen. Mit dem Stift und Papier geht das leider nicht. Denn dann müsste ich jede zweite Zeile freilassen und es würde trotzdem unübersichtlich.
Meine Rohfassungen schreibe ich inzwischen auch sofort in Papyrus, weil Korrekturen einfacher und übersichtlicher gelingen. Aber ich führe Notizbücher, in die ich jede Formulierung, jede wild wuchernde Idee zu Plots, zu Dialogen, zu Themen, zur Recherche etc. an einem Ort handschriftlich sammle und je nach Relevanz später in die Rohfassungen integriere. Andere machen das mit Sprachaufnahmen (überhaupt nicht meins) oder ebenfalls in Ordnern am PC. Ich habe für mich meine Lösung gefunden.
Das hast du nur so dahergesagt, stimmt’s? Du kannst das unmöglich ernst meinen, hoffe ich jedenfalls. Künstliche Intelligenz gibt es nicht. Wann und ob es sie dereinst geben wird, ist ungewiss. Ich weiß von keiner KI, die mir auch nur annähernd das Wasser reichen kann – jetzt kommt die Einschränkung/Erklärung – in einem Bereich, der mir wichtig ist, der mir am Herzen liegt. Es gibt megateure, stromfressende Rechenzentren, die einem vorgaukeln, Intelligenz zu besitzen, aber das täuscht. Ich rate dir nicht zu den Sachen, zu denen ich dir raten müsste, wenn du deinen Satz ernst meinst (wir wissen nicht, was Ihnen dieser unfeudliche Tankwart empfiehlt, wir empfehlen Ihnen …)
Falls du den LLMs in deinem ureigensten Bereich nicht haushoch überlegen bist, dann fände ich das bedenklich. Warum solltest du dann weitermachen?
Hallo, ich bin Rechtshänder und schreibe ausschließlich auf links. Was bin ich? Vielleicht eine Humanoide Qualle oder sowas. Egal. Ich schließe mich den Beführwortern der guten Tastatur an. Wenn ich Handschriftlich etwas zu Papier bringe, dann überschlagen sich Ideen und Impulse, dann müsste ich für wenig Text, viele Blätter befüllen, zwischendurch täte die Hand weh, hätte ich Tinte an Handkante und Tisch, ich bevorzuge den Flimmerkasten. Die Verbundenheit für meinen Text, so behaupte ich, spüre ich trotzdem
Handschrift schon immer würde ich sagen.
Oft habe ich einen guten Einfall während des Busfahrens und an einer Haltestelle kann ich das dann unkompliziert in meiner ‚Wickie‘ festhalten. (Das Ganze funktioniert natürlich auch, wenn ich NICHT Bus fahre).
Ich sage immer:
Der Gedanke ist sonst schneller wieder weg, als ich mit meinem Bus um die Ecke komme.
Seit 35 Jahren begleitet sie mich schon
Dann oute ich mich als Hybrid-Krake. Alles zu seiner Zeit, aber leider bin ich für ausschließliche Tastaturarbeit viel zu langsam, oder habe sechs störende Arme zu viel und denke manchmal schneller als die Hände hinterherkommen können. Chacun à son goût!
Handschrift ist ok, wenn man Jahrzehnte später seine eigene Klaue noch lesen kann.
Mir so ergangen mit meinen Tagebüchern, die ich von 1974 bis 2023 per Hand geschrieben habe (an die hundert(!) DIN A4-Schulhefte. Es war zehnmal soviel Arbeit, zu versuchen, die alten Einträge zu entziffern, als sie später zu transkribieren.
Ich liebe soetwas, dass hat charme. Das ist genau das Weihnachtsgeschenk, dass ich dieses Jahr für meinen Zwillingsbruder bestellt habe. Der schreibt gern Geschichten im Der Herrn der Ringe Universum.
Meine allererste große Story habe ich komplett mit der Hand geschrieben und dann auf der Maschine abgetippt, ich war so zwischen 13 und 15 Jahre alt.
Und ich hatte von Anfang an eine furchtbare Handschrift, die auch durch wirklich viel Übung nicht besser geworden ist.
Dabei liebe ich schönes Schreibpapier, ausgefallene Tinten und auch schöne Füller, aber all das verwende ich nur, um Ideen, Notizen oder Stichpunkte zu notieren.
Alles, was länger als eine halbe Seite ist, tippe ich am PC - und bin gottfroh, dass es gute Schreibprogramme gibt, wo man alles so oft man möchte ändern kann! (Kann sich hier noch jemand an den Spaß mit TippEx erinnern? Sah immer scheiße aus, und man hat den Wagen der Schreibmaschine nie an genau dieselbe Stelle zurückbekommen. Oder die Seite, die unbedingt fehlerfrei sein musste und dann in der vorletzten Zeile passierte es … ?)
Meine Deutschlehrerin Frau Cramer sagte schon im Elterngespräch in der siebten Klasse einst zu meiner Mutter, ich hätte eine sehr ausgeschriebene Handschrift.
Ob sie damit meinte, sie könne meine Aufsätze nicht lesen? Man weiß es nicht …
Aber besser ist es bei mir auch nicht wirklich geworden. Siehe Fotos
Ich schreibe mein Bulett Journal mit der Hand und auch Ideen-Mindmaps → aber Geschichten nur mit Tastatur. Das würde ja sonst ewig dauern
Ich habe auch mit Spracherkennung experimentiert, aber die Nacharbeitung frisst den Zeitvorteil wieder auf, neben anderen Nachteilen (es ist schwieriger in Prosa zu sprechen als man glaubt)
Wichtig (für mich) ist hier eher eine „ablenkungsfreie“ Umgebung am „blinkblink“ PC zu bekommen wie es zum Beispiel Papyrus im Schreibfokus anbietet. Ich nutze dazu eine eigene Software in Verbindung mit einer Software, welche „vorrübergehend“ andere Apps auf dem PC sperrt. So klappt es eigentlich ganz gut.
Ich liebe es, etwas schönes Handgeschriebenes zu lesen - vielleicht auch, weil meine eine Katastrophe ist. Und leider, egal wie oft ich es schon probiert habe, bin ich für handgeschriebene Notizen viel zu unorganisiert. Es wird wo aufgeschrieben und später nie wieder gelesen. Im Sommer hatte ich mal so eine Phase, da hab ich mein Notizbuch fast täglich in der Hand und dachte: Das ist der Durchbruch!!
Naja.
Jetzt arbeite ich mit dem Tablet, wo ich mir in pdfs handgeschriebene Annotierungen mache. Es waren einige Forumsmitglieder, die mich dazu motiviert haben. Ich weiß leider nicht mehr alle, also will ich die wenigen jetzt nicht namentlich nennen
Ein Hardcore-Handschreibling wird natürlich dabei die Augen weit aufreißen, Schnappatmung bekommen und sich an den längst ausgefallenen Haaren reißen, aber ich finde das den besten Zugang für mich. Es ist einerseits handgeschrieben > sprich: es brennt sich besser in mein Gedächtnis, als etwas getipptes. Gleichzeitig muss ich mich für meine Handschrift nicht schämen, weil ich das alles jederzeit wieder ausradieren kann, sobald meine Idee umgesetzt ist.
Und ja, das ist tatsächlich der größte Punkt für mich, warum ich Papier so ungern nutze: es brennt sich fest ein und meine Sauklaue ist verewigt.
Aber auch in der Arbeit mache ich viele Nebenrechnungen, Nebenkalkulationen auf einem Zettel mit Bleistift, statt mit Excel. An viele solcher Rechnungen und an die Hintergrundgespräche dazu erinnere ich mich noch 10 Jahre danach. Vom romantischen einmal abgesehen, macht der mechanisch-manuelle Vorgang auch etwas mit dem Gedächtnis. Find ich spannend.