Grammatikfrage:

Ein Schwein „macht“ Dreck, aber es „ergibt“ keinen Dreck sondern u.a. leckere Koteletts. „Machen“ also im Sinn von „produzieren“. Eine Sache oder Situation kann demnach keinen Sinn „produzieren“, sondern aus dem heraus, was sie ist, einen Sinn „ergeben“ oder auch nicht.

2 „Gefällt mir“

Wirklich? Ich dachte immer, es hinterlässt Dreck. Und “macht” Ferkel, ganz im Sinn von Ferkeleien machen. :sleep:

WOW, hier habe ich ja eine richtige Diskussion losgetreten :smirk:

Hier noch ein kleiner Beitrag zur Übernahme englischer Grammatik ins Deutsche:

Fragt mal jemanden nach seinem Beruf.
Viele werden sagen: „Ich bin ein Bäcker“, „Ich bin ein Physiker“ oder „Ich bin ein Arbeitsloser“.
Der unbestimmte Artikel ist jedoch englische Grammatik: „I am a teacher“.

Es muss heißen: „Ich bin Bäcker“, ohne das ‚ein‘!

1 „Gefällt mir“

Ich kenn welche, die könnten auch zwei Bäcker sein. So wie einst die Straßenwerbung: “Ich bin zwei Öltanks!” falls sich noch jemand an die erinnert.

2 „Gefällt mir“

Ich Lehrer sein, neudeutsch!:D:ROFL:
Aber um ehrlich zu sein, mir würde sowohl das eine als auch das andere in den Sinn kommen. Bei mir käme es immer auf die Intention an. Daher könnte ich mir auch vorstellen, in einer konkreten Situation zu sagen: Ich bin ein Lehrer.
Zugegebenermaßen eher seltener.:slight_smile:

http://perspektiefe.privatsprache.de/das-macht-sinn/
have fun :stuck_out_tongue:

3 „Gefällt mir“

Karl Leberecht Immermann (* 24. April 1796 in Magdeburg; † 25. August 1840 in Düsseldorf) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker, hat in seinen Arabesken um Münchhausen auch schon den Ausdruck “Sinn machen” verwendet. Das heißt aber nicht, dass es richtig gutes Deutsch wäre! Vielleicht ist er deswegen nicht ganz so bekannt …
Lehrer, Schriftsteller und Journalisten sollten die “Hüter der Deutschen Sprache” sein. Da den Journalisten das oft am A… vorbeigeht, bleibt die Hauptlast bei den anderen beiden. Dabei wäre es besonders wichtig, dass Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen richtiges Deutsch verwenden, denn die allermeisten plappern nur nach! (Anwesende ausgenommen.) Wie gut wäre es, wenn man richtiges Deutsch nachplappern würden!
Übrigens: Auch ich möchte mich als Verfechter des Genitiv outen, und Gegner der Ausdrucksweise: “An Ostern” usw. Als Norddeutscher sollte ich vielleicht “Zu Ostern” bevorzugen. Besser ist es jedoch allemal “Zum Osterfest” zu sagen.
Bei Diskussionen zu diesem Thema führe ich meistens an, dass es nur in einem Falle “An Ostern” heißt: “Ich denke an Ostern!”
So, jetzt reicht’s aber!

Oh, der Journalismus! Da findet grade ein gewaltiger Abstieg statt.
In sich für seriös haltenden Zeitungen liest man heutzutage Dinge wie: „Der Täter trug mittellanges Haar und bunte Klamotten".

An und zu Ostern empfinde ich (süddeutsch) als völlig zweierlei:
„An Ostern sind wir wieder verreist.“
„Zu Ostern gibt’s schon lange keine Geschenke mehr.“

1 „Gefällt mir“

Das „Sinn machen" kenne ich schon, seit ich denken kann (Baujahr 1961), aber nicht vom Englischen her. M. E. wurde/wird das Wörtchen „machen“ regional in Deutschland unterschiedlich gebraucht: ich mache rüber; 1653: das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder; rheinhessisch: ich mach jetzt ins Bett für ich gehe jetzt ins Bett.

Oder aus

Gotthold Ephraim Lessing kombinierte “Sinn” und “machen” auch schon:

“Ein Übersetzer muß sehen, was einen Sinn macht.”
Lessing: Briefe, die neueste Literatur betreffend (10. Januar 1760)

“Nun ist es wahr, daß dieses eigentlich keinen falschen Sinn macht; aber es erschöpft doch auch den Sinn des Aristoteles hier nicht.”
Lessing: Hamburgische Dramaturgie (notiert am 8. März 1768)*

Nö, da kommt kein fun auf. Ironie und Sarkasmus haben da bessere Spielplätze.

Ob nun Sinn machen Sinn ergibt oder nicht – ich kenn da einige grammatikalisch-orthographische Spielplätze, die mich deutlich mehr aufregen.

Auch ein vielgerühmter Schriftsteller kann sich sprachlich mal irren. :smiley:
Wir müssten mal versuchen herauszufinden, wie Altmeister Goethe sprachlich mit dem Wort „Sinn“ umgegangen ist.

Aber mal im Ernst, die Diskussion hier zeigt doch, wie wir alle darum ringen, uns im Deutschen gut auszudrücken. Wir sollten einen Club gründen, der hier im Bereich der Foren ein konkretes Forum eröffnet, wo solche Fragestellungen durchdiskutiert werden können.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich jetzt mit diesem Vorschlag wahre Begeisterungsstürme auslöse.

Und trotzdem frage ich mich, wie es dazu gekommen ist, dass zunehmend statt der herkömmlichen Aussage „Das hat Sinn“ nun zunehmend die Wendung „Das macht Sinn“ gebraucht wird.
Diese Wendung erzeugt bei mir, um es ungeschützt auszudrücken, ganz einfach Krätze.
Genauso wie die Wendung „Ich habe Vertrag …“ :confused:
Da hat mal einer, der der deutschen Sprache nur bedingt mächtig war, diesen Spruch losgelassen, und alle Welt plappert ihn munter nach.
Für mich völlig unverständlich. Da kriege ich wirklich Krätze. :(;):):D:ROFL:
Sorry, eigentlich müsste es ja heißen: Ich bekomme Krätze. Aber „kriegen“ passt einfach besser.

2 „Gefällt mir“

das ist nun mal Wort für Wort aus dem Polizeibericht übernommen und garantiert von einem Volontär bearbeitet worden.

ist auch zweierlei. Das eine wird vorwiegend in Norddeutschland gebraucht, das andere vorwiegend in Süddeutschland. Da gibt es weder ein richtig noch ein falsch. Ist auch gut so.Warum soll man regionale Sprachbesonderheiten nicht gelten lassen?

2 „Gefällt mir“

Ich glaube der Urheber war der „Trapper-Toni“, in Italien besser bekannt als: “Trappatoni“.
„Strrrunz ist wie Flasche leer…“, „Ich habe fertig.“

1 „Gefällt mir“

Ich wiederhol mich mal: Es gibt echt schlimmeres in der deutschen Sprache. Zum Beispiel, dass keiner mehr den Unterschied kennt zwischen Erhalt und Erhaltung. Da schlächt bei mir de Krätze inne Kimme zu.

Ich möchte mal einen deutschen Trainer auf einer ähnlichen Pressekonferenz in Italien erleben. Ob sich die Italiener darüber auch so mokieren wie wir Deutschen es können?
Man sollte sich vielleicht mal die grammatikalische Ursache dieses Zitats ansehen.l

1 „Gefällt mir“

Mal Hand aufs Herz, die deutsche Grammatik kann manchmal recht kompliziert sein. Gesprochenes Deutsch ist einfacher als das geschriebene Wort. Die sprachlichen Zweifelsfälle sind enorm.
Ich habe nachstehend mal fünf Sätze für euch aufgeschrieben. Eigentlich doch ganz einfach oder doch nicht?

Wer mag, kann sich ja mal daran versuchen. Die Auflösung mit Erklärung gibt es später.

  1. Er erwähnte etwas, das/was ich nicht erwartet hatte.
    a) das
    b) was

  2. Man hilft den Künstlern am besten dadurch, indem/das man sie unterstützt.
    a) indem
    b) dass

  3. 0,5 kg Fleisch wurde/wurden verarbeitet.
    a) wurde
    b) wurden

  4. Goethe soll einmal gesagt haben: “Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“
    a) grammatisch richtig
    b) grammatisch falsch (wenn ja, wie müsste es richtig lauten?)

  5. Wir gelten als Eigenbrötler und Egoisten, die sich nur da einsetzen, wo es uns/ihnen nützt.
    a) uns
    b) ihnen

Die o. g. genannten Sätze sind aus dem Buch von Johannes Wyss „Richtig oder falsch? Hitliste sprachlicher Zweifelsfälle“,
ISBN 978-3-03810-136-9. Ich kann es sehr empfehlen.

Ich trau mich mal:

1a 2b 3a 4a 5: beides richtig.

1 - beides geht, unterschiedlicher Sinn (das Erwähnte wurde nicht erwartet / man hat die Erwähnung an sich nicht erwartet)
2 - a)
3 - b)
4 - a) (und nicht nur grammatikalisch, sondern auch REAL! :slight_smile: )
5 - a) ergibt mehr Sinn, grammatikalisch ist beides korrekt.

1 geht beides, wobei ich persönlich a als das bessere Deutsch ansehe.
2 eindeutig a
3 eindeutig b (Mehrzahl. Bei 1 kg ist es dann wiederum a)
4 eindeutig richtig, erweiterter Akkusativ-Invinitiv mit zu (Wen oder was trinke ich?)
5 eindeutig a. Wir sprechen von UNS als Eigenbrötlern: "Wir gelten . . . "
sollte b richtige sein, müsste der Satz korrekt lauten “SiIE gelten als . . . die sich nur dort einsetzen, wo es IHNEN nützt.”