Nö. Das ist ein anderer Zipfel.
Der, den ich meine, stammt aus dem Sketch “Haben Sie Spielzeug?” Opa Hoppenstedt kauft ein Weihnachtsgeschenk für sein Enkelkind. Leider weiß er nicht, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt …
“Hat Ihr Enkelkind ein Zipfelchen?”
Am Ende empfiehlt ihm die Verkäuferin das Spiel “Wir bauen uns ein Atomkraftwerk”. “Und dann macht es “puff” und alle Kühe und Häuser fallen um …”
Müllerin wäre falsch, da die Linie immer über die männliche Linie weitergeführt wurde. Gut sieht man das noch an den Nachnamen in Norddeutschland: Hans Hansen, urspr. Hans Hanson = Hans, Sohn von Hans usw. Interessanterweise wurde das „son“ an den väterlichen Vornamen angehängt. In Mittel- und Süddeutschland war die Berufsbezeichnung des Vaters für den Nachnamen vorgesehen. Fritz Müller = Fritz, der Sohn vom Müller. Interessant wäre mal die Nachforschung darüber, wie das mit den Mädchen- bzw. Frauennamen gehandhabt wurde. Die russische Namensgebung ist auch recht interessant.
Dafür haben bei uns in der Eifel die Häuser Namen, Frauennamen wie Lisa. „Derjenige wohnt da und da bei Lisa.“ OK, wie ist die Hausnummer? „Na, Lisa, die Nummer kenn ich nicht.“ Aber das Prozedere nimmt natürlich in der heutigen Zeit immer mehr ab.
In Deutschland mag das so sein, in einigen anderen Ländern wird das nicht so gehandhabt. Wie z. B. Island. Dort gibt es, je nachdem, die Endung -son oder -dottir, also der Sohn von - die Tochter von, weibliche und männliche Linie.
Das würde mich interessieren, schon weil man mittlerweile davon ausgeht, dass der Ursprung der Russen bei den Wikingern liegt. Diesbezüglich ist die Forschung noch in Arbeit, aber die Russen und die Ru(ß)sen, wie sich die Wikinger selbst nannten (Die Ruderer) sind den Namen nach sehr ähnlich, und nicht nur da. Das würde auch die leidenssüchtige, russische Seele erklären. Bei den Kelten waren Frauen im Kampfe auch stark vertreten, mehr, als man bisher dachte. Immer her mit den Infos, verehrter Greifenklau! Vielleicht ja ein Thema für einen anderen Thread?
Die funktioniert so ähnlich wie in Skandinavien.
Sergej Iwanow ist Sergej, der Sohn von Iwan.
Oder, berühmtes Beispiel: Anna Karenina ist Anna, die Tochter von Karenin.
Der Nachname in Russland ist genderabhängig (wow, was für ein Wort).
Mann: Igor Gagarin
Frau: Anna Gagarin**a
**
Der Vatersname wird im Russischen vom Vornamen des Vaters abgeleitet.
Beispiel: Ein Mann mit dem Vornamen **Wladimir **hat einen Sohn **Aleksej **und eine Tochter Svetlana.
Der Sohn hieße dann Aleksej Wladimirowitsch und die Tochter Svetlana Wladimirowna.
Doppelnamen – egal ob Vor- oder Nachnamen – sind in Russland eher unüblich. Ein Familienname kann in Russland aus maximal zwei einzelnen Nachnamen bestehen, die durch ein Bindestrich verbunden werden.
Der vollständige offizielle Name einer natürlichen Person ist in Russland grundsätzlich dreigliedrig: Vorname, Vatersname und Familienname.
Obiges Beispiel, wenn der Vater Igor hieße: Aleksej Igor Wladimirowitsch.
Weitere Infos: https://ul.qucosa.de/api/qucosa%3A17172/attachment/ATT-0/
Daraus geht aber eher hervor, dass das Patronym nur zweiter Bestandteil des Namens ist. Der dritte ist der Familienname, der nicht verändert oder angepasst wird (außer für Frauen wurde ein “a” angehängt, siehe unten).
Beispiel Lenin, der ja eigentlich Uljanow mit Nachnamen hieß:
Wladimir Iljitsch Uljanow.
Sein Vater: Ilja Nikolajewitsch Uljanow.
Lenins Mutter war Deutsche, eine Maria Alexandrowna, hieß mit Mädchennamen Blank und nach ihrer Hochzeit dann Maria Alexandrowna Uljanowa.
Namen sind wirklich eine Frage der Gewöhnung. Viele Kinder glaubten früher, ihr zweiter Vorname lautete „Lassdass“ oder „Nein“. Diese Namensgebung erfolgte meistens im Kassenbereich des Supermarkts :).
Wäre die Großtante dann die Mumie?
@narratöör Soweit mir bekannt ist, muss man in Deutschland Kindern mit „geschlechtsneutralen“ Vornamen einen zweiten Vornamen geben, aus dem das Geschlecht eindeutig hervorgeht. Also zum Beispiel „Kim Lea“ bei Mädchen oder „Luc(c)a Markus“ bei Jungs.
Anno 1958 wollte eine Freundin meiner Mutter ihre Tochter Anja nennen, und das wurde als Rufname vom Standesbeamten nicht akzeptiert. Als zweiter Vorname ja, aber nicht als erster. Wie gesagt: 1958.