Es wird noch einen solchen Vorstoss geben, und noch einen, und noch einen … und irgendwann wird’s klappen mit der Pflicht. Monomanische Leute haben da einen langen Atem.
Und ihr wisst ja sicher alle, warum Karthago zerstört wurde? Weil ein römischer Senator jede seiner Reden mit einem solchen “Vorstoß” beendete …
Wenn das jemals zur Pflicht wird geht mir wortwörtlich der Hut hoch. Und ich werde mit Inbrunst und Ingrimm jeden Tag aufs neue gegen diese Vorschrift verstoßen, koste es, was es wolle.
Es klappt ja schon nicht mit der Rechtschreibung. Und wenn die Leute stoisch dass und das verwechseln, kann ich mir einfach nicht merken, dass ich gendern soll …
Ich frage mich gerade, ob es hier in diesem Forum ein einziges Thema zu finden ist, in dem ich der Masse nicht widersprechen muss.
Also … eine geschlechtsneutrale Sprache ist wichtig, denn Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung der Realität. Was wir nicht sehen oder hören existiert nicht (um es mal krass auszudrücken. Es bleibt auf jeden Fall abstrakt).
Ein vielleicht etwas naherliegendes Beispiel ist Repräsentation in den Medien. Das Auftauchen von Dana Scully als Wissendschaftlerin in den X-Files in den 90ern hat direkt dazu geführt, dass mehr Mädchen wissenschaftliche Themen zugänglich fanden (da gab es zahlreiche Befragungen zu).
Ich finde die Lösung mit * auch nicht extrem sexy, aber ich gehe davon aus, dass es sich etwas finden wird. Natürlich haben wir es mit unser Sprache einfach schwer, sie geschlechtsneutral weiterzuentwickeln … wir ordnen ja auch toten Gegenständen ein Geschlecht zu.
Die türkische Sprache in der heutigen Form gibt es seit mehr als 1.000 Jahren. Sie kennt kein grammatisches Geschlecht, ist also geschlechtsneutral. Irgendwie haben die das mit der Wahrnehmung der Realität nicht verstanden.
Hallo, Marie-Spi,
wenn jemand für sich eine passende Position in seinem Weltbild gefunden hat, ist es meist sehr schwer, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Das trifft sowohl für die Masse diese Forumsteilnehmer als auch für jede andere Meinung zu. Jeder glaubt für sich, unschlagbar recht zuhaben! Dabei können alle mit ihrer Meinung falsch liegen! Eine neue Sicht auf gewisse Dinge hat es in der Geschichte der Menschheit schon immer schwer gehabt, sich durchzusetzen. Denken wir an die “flache Erde” oder die Erde als Mittelpunkt der Sterne als verbohrte Anschauungen. Auf den *ersten Blick *sieht es für den Betrachter tatsächlich so aus …
Auf jeden Fall sind wir uns wohl einig, dass Frauen viel zu oft in ihren Anschauungen übergangen werden - in der Welt der Männer!
Für mich ist diese unschöne “Genderei” eher ein Zeichen für die weitere Unterdrückung der Frau (und allen, die sich irgendwo zwischen Frau und Mann einordnen) als für deren Befreiung. Sie wird gern als Alibi benutzt, ohne wirklich etwas zu ändern. Hier werden so die Interessen der Menschen geteilt! Dabei haben nur die Frauen mit den Männern die nötige Macht, die Einzelinteressen der Reichen und Mächtigen zu brechen.
Eine Vielzahl von Frauen freuen sich, endlich einmal genannt zu werden und vielen Männern geht diese ständige “Genderei” gehörig auf die Nerven (und auch einer nicht zu unterschätzenden Menge von Frauen). Bedenke jene auch, dass man da mit dem Gendern gerade die Menschheit geteilt hat, um Frauen und Männer (und diverse) gegeneinander auszuspielen?
Für Regierungen ist es offenbar leichter, die Bevölkerung mit Gender-Sternchen und Pseudowissenschaft zu ködern, als Gesetze zu schaffen, die die Gleichberechtigung aller Menschen festzuschreiben.
Wie Gleichberechtigung aller Menschen funktionieren kann, hast Du mit …
skizziert.
Mit diesem Beispiel zeigst Du selbst die Wege zu einer gleichberechtigten Menschheit auf. Ich denke, dass so etwas mit keinem Trick der Welt beschleunigt werden kann, auch nicht mit dem nervigen Gender-Sternchen!
Überlege mal, wie lange es gedauert hat, um die Deutsche Mark im Kopf und in den Gedanken sowie im Fühlen und Handeln der Menschen gegen den Euro zu tauschen - der von einem auf den anderen Tag allgegenwärtig wurde. Wie viel länger wird es vermutlich dauern, in den meisten Menschen unserer Erde die Gleichberechtigung auf dasselbe Niveau zu bringen, im Fühlen und Handeln! Es ließen sich hier noch viele andere Argumente anbringen. Die Gleichberechtigung in den Köpfen von Männern zu verankern, ist vermutlich eine Jahrhundertaufgabe!
Scully war als Wissenschaftlerin eine starke Frauenrolle; irgendwie stellte sich die Frage nach ihren Geschlecht auch gar nicht. Wenn sich daraufhin dann mehr Mädchen für wissenschaftliche Dinge interessiert haben, super, tolle Sache, aber das hat ja offensichtlich auch ganz ohne Gendersternchen funktioniert.
Die ganze Genderei führt imho nur dazu, dass man jedesmal krampfhaft mit der Nase auf den Unterschied zwischen Mann und Frau gestoßen wird, und zwar genau da, wo er eigentlich keine Rolle spielen sollte. Sowas fördert keine Gleichberechtigung, im Gegenteil.
Man kommt einfach nicht um das Thema herum, das eigentlich gar keines mehr sein dürfte.
Grade verfasse ich unter extremen Zeitdruck ein Sachbuch zu einem Teilbereich des Boxens, da lese ich, dass sich Fußballerinnen an dem Begriff „Frauenfußball“ stören. Das habe ich zum Anlass genommen, alle Erscheinungsformen von „Frauenboxen“ zu überarbeiten.
Vielleicht bin ich nicht sensibel genug, aber ohne den Hinweis der Nationaltorhüterin wäre ich von selbst nie auf die Idee gekommen, dass „Frauenboxen“ oder auch „Frauenfußball“ problematisch sein/werden könnten. Man lernt nie aus.
Und darauf gehst du wirklich ein?
Was ist, wenn Veganer entdecken, dass Fußbälle aus Leder sind?
Provokante Frage, ich weiß. Dennoch muss ich mich doch mal deutlich(st) wundern.
Ergo: Eine Ärztin sollte auch als Arzt bezeichnet werden. Damit beißt sich die Schlange bezüglich “Gendern” in den eigenen Schwanz!
Ich weiß nicht, worin sich für einen Patienten beispielsweise der Notfallarzt von einer Notfallärztin unterscheidet, abgesehen von individuellen Unterschieden, die es auch zwischen weiblich, männlichen und sonstigen gibt.
Wenn gleiche Bezahlung, Ansehen und Professionalität gefordert werden, darf es auch keinen Unterschied in der Bezeichnung geben!!! (Ob das hier zu viele Ausrufezeichen waren?)
Es wird ja nicht zwischen Frauenfußball und Herrenfußball unterschieden, wie bei Arzt und Ärztin, sondern zwischen Frauenfußball und Fußball. Als wäre Frauenfußball nicht auch Fußball.
Ich finde deine Entscheidung gut, @Neri.
Eines der Argumente fürs Gendern war doch, Frauen sichtbarer zu machen. Jetzt ist das bei “Frauenfußball” plötzlich auch wieder nicht recht. Was denn nun?
Wenn das stimmt, was gerade durch die Gazetten galoppiert, dann darf jedes Individuum in Zukunft einmal im Jahr auf dem Standesamt unbürokratisch auch ohne Operation sein Geschlecht wechseln. Bin schon gespannt, wann die ersten Vollbärtigen (wollte Schwanzträger schreiben, aber ich glaube, das ist hier nicht erlaubt) in der Damentoilette auftauchen und sich als Frau ausweisen können.