@anon37238882: Danke für die Links. Ich werde mich durcharbeiten.
Um Deine andere Antwort auch aufzugreifen:
Nicht grade die besten Beispiele für Frauen aus dem Mittelalter oder?
Zitat von der Seite des Friedrich Verlages (Schulbücher): “Die Geschichte des Mittelalters liest sich vor allem als Geschichte der Männer. Die Frauen treten in der Regel in ihrer Rolle als Ehefrauen und Mutter, nicht als selbstständige Individuen auf.”
Oder der Wikipedia-Eintrag: “Hildegard war die dritte Frau Karls des Großen und Mutter Ludwigs des Frommen. Es lassen sich zu ihrem Leben nur wenige Informationen finden, denn wie alle Frauen Karls stand sie im politischen Hintergrund und fand nur bezüglich ihrer Hochzeit, ihres Ablebens und als Mutter Erwähnung.”
Im Singular war es nie ein Problem, von einer Ärztin oder einer Chirurgin zu sprechen. Das war - und ist - deutscher Usus.
Es geht um die leidige, aufgezwungene Genderei im Plural, die unsere Sprache verstümmelt und viele Menschen nervt. Genau deshalb kommt der Plural grammatisch ohne Geschlechtspezifizierung aus.
Anbei: Chirurg oder Schneider sind Berufsbezeichnungen. Warum also gendern?
Gäbe es keine Probleme, gäbe es diese Genderdiskussion gar nicht, glaube ich. Die ganze Diskussion belegt aber auch, dass die Politik ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat, und nicht dafür gesorgt hat, dass weibliche und männliche Mitarbeitern **die gleichen Möglichkeiten hatten **und vor allem auch unterschiedliche Bezahlung für dieselbe Arbeit toleriert hat. Eigentlich müsste es sogar so sein, dass weibliche Kräfte besser bezahlt werden, als männliche, um den biologischen Nachteil (Schwangerschaft, Erziehung, Belastung durch den Haushalt usw.) auszugleichen.
Man kann ja darüber denken wie man will: Vor der sogenannten Wende in der DDR hatten Frauen jeden Monat einen bezahlten Hausarbeitstag, denn die ostdeutschen Männer mussten noch zur Gleichberechtigung erzogen werden … Der Hausarbeitstag galt genaugenommen nur für verheiratete Frauen. Aber viele Betriebe, vor allem Produktionsgenossenschaften (PGH, LPG), gewährten ihn auch den ledigen. Außerdem gingen Frauen schon mit 60 Jahren in die Altersrente, im Gegensatz zu den Männern, die das Rentenalter erst mit 65 Jahren erreichten. Es galt immer “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit”. Sicher war nicht alles perfekt, aber das größere Selbstbewusstsein hatten die ostdeutschen Frauen, wenn es unvoreingenommen betrachtet wird.
Vielleicht sollten wir den Thread, frei nach Orwell, in Newspeak-Thread umbenennen. Es geht ja längst nicht mehr bloß um das Gendern, sondern um eine Art politischer Umerziehung.
Zitat aus Henryk Broders Achgut.com:
Drei böse Wörter wurden eliminiert, alles ist gut.
Viele Kunstwerke tragen eh einen Titel, der nicht vom Künstler selbst vergeben wurde, sondern dem Werk irgendwann mal von irgendjemandem verpasst wurde. Wenn man daran dreht, kann ich da jetzt keine Katastrophe sehen.
Ich habe allerdings zugegebenermaßen keine Ahnung, auf wie viele der 143 genannten Kunstwerke dies zutrifft.
Na ja – ob man da wirklich sagen kann, dass »die Politik« sich einmischt?
Meine Vermutung ist, dass das eher ein persönliches Anliegen von Frau Lambrecht ist, was sie noch schnell in die Wege leiten wollte, bevor sie den Job als Familienministerin aufgeben muss.
Wenn das noch lange in diese Richtung weitergeht, traut sich früher oder später eh niemand mehr, etwas öffentlich zu sagen oder zu schreiben. Man könnte ja irgendwen irgendwie beleidigen/diffamieren/sonstwie zu nahe treten. Schon klasse, irgendwann ist dann alles (und sind alle) eine amorphe, geschlechtslose Masse, aber politisch zu 100% korrekt. Schöne neue Welt! hier bitte einen Smiley mit Magenverstimmung dazudenken
Hehe, dazu habe ich auch ein lustiges Video auf FB (leider nur) gefunden. Da Ulli was gegen Links hat, hier die Beschreibung: In der Schweiz gibt es einen Comedian namens Zeki. Und unter diesem Namen gibt es auch ein FB-Profil. Dort den Beitrag “Unsere Gesellschaft im Jahr 2021” ansehen. Herrlich! Leider auf Schwyzerdütsch, das ich fast gar nicht verstehe. Zum Glück mit Untertiteln.
Was hat das mit dem Fall zu tun? Der Verlag hat den Text der Autorin eigenmächtig und gegen ihren erklärten Willen abgeändert und das ist nicht in Ordnung.