Gendern, um jeden Preis

Also bei meinen aktuellen Projekt schreibe ich häufig Hexenritterin. Für mich macht es Sinn, weil in der Handlung bisher kein männlicher Hexenritter aufgetaucht ist, diese aber auf der Welt existieren. Ich hab kein Problem eine Berufsbezeichnung oder ähnliches zu gendern. Wenn ich beide Geschlechter nenne, z.B. Kriegerinnen und Krieger, nenne ich neuerdings das weibliche zuerst, weil Ladysfirst. Man sagt ja auch meine Damen und Herren und nicht meine Herren und Damen. Was mich aber immens stört ist dieses Gendersternchen in Zeitungen und Nachrichten-Sendungen. Das ist einfach lächerlich. Daran werde ich mich niemals beteiligen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr zu Schule gehe und nicht studiere. Wenn man mir für fehlendes Gendern Punkte abziehen würde… Da könnte sich der Deutschlehrer auf eine Diskussion vor der ganzen Klasse gefasst machen.

1 „Gefällt mir“

Unter hessenschau.de gibt es einen Artikel mit dem Titel “Warum junge Autorinnen und Autoren gendern”.

Sieht so aus, als gäbe es schon die ersten gegenderten Romane …

DIE ZEIT hat sich nun Genderregeln gegeben: Genderstern, Unterstrich, Binnen-I sollen vermieden werden.

ZEIT1.jpg ZEIT2.jpg

Alles in allem: Kein einfaches Thema.

Peter

1 „Gefällt mir“

:laughing: Was dann aber natürlich im Rahmen dieser Diskussion noch ein bisschen schwerwiegender ist. „Benevolent sexism“ (und nichts anderes ist „ladies first“) muss sich sehr viel fundiertere Kritik gefallen lassen als die (oftmals theoretische) Diskussion um das Ändern in Wort und Schrift.

1 „Gefällt mir“

Also Zeit für neue Höflichkeitsformen.
Männer begrüßen dann die sehr geehrten Damen und Herren
und Frauen begrüßen die sehr geehrten Herren und Damen. :smiley:

Das ist ja nun nichts wirklich Neues. Beispielsweise hat dies die (wie ich finde: beeindruckende) Hildegard Hamm-Brücher schon vor Jahrzehnten getan.

Und ich finde das auch in Ordnung so.

Peter

1 „Gefällt mir“

Wenn es in einem Roman thematisch um damit verwandte Fragen geht, also Transsexualität, zwischen-den-Geschlechtern-Stehen, Asexualität usw., dann kann es tatsächlich stilistisch sinnvoll sein, andere als die allgemein üblichen Pronomen und Endungen zu verwenden.

In allen anderen Fällen verwandelt man einen Roman damit in ein Propagandapamphlet, und das will niemand lesen.

9 „Gefällt mir“

Das musste ich erstmal googeln. Und andere Frauen finden es dann unhöflich, wenn man ihnen nicht die Türe aufhält. Man kann es wohl niemals allen Recht machen.

3 „Gefällt mir“

Komisch - ich habe von meinem Vater noch gelernt, dass das einfach gutes Benehmen wäre. Einfach ein respektvoller Ausdruck der Wertschätzung.

6 „Gefällt mir“

Natürlich. Anderen den Vortritt lassen: ja. Aber nicht weil es Frauen sind, sondern weil es Mitmenschen sind, ohne Ansehen des Geschlechts.

6 „Gefällt mir“

Papyrus schlägt mir vor, statt Räuber und Gendarm doch lieber Räuber und Gendern zu schreiben. Dann werde ich es wohl noch erleben, dass der Berliner Gendarmenmarkt umbenannt wird in Gerndernmarkt. Da wird der Jubel groß sein. Liebe Gendarmen und Gendarminnen.

2 „Gefällt mir“

Als ich jung war, hieß dieses Spiel bei uns “Cowboy und Indianer”.
Heute würde man das nennen: “Cowperson und First Native”.

6 „Gefällt mir“

Ist es ja auch, keine Frage. Aber wie Waldfried schon anmerkte - wenn du es vom Geschlecht abhängig machst, hat das schon wieder so etwas von “Patronizing” an sich (kennt Papyrus da eigentlich ein deutsches Wort für?). Es wäre ja durchaus vorstellbar, dass eine Frau auch einen Mann (als Person) wertschätzen könnte. Dann müsste sie ihm ebenso die Tür aufhalten können, ohne dafür schief angeschaut zu werden.

Könnte es sein, dass das „Türeaufhalten“ für die Dame historisch bedingt ist?
Ich habe mir gerade einmal vorgestellt, wie eine Dame im 17. Jahrhundert in ihrem aufgebauschten Kleid - Durchmesser unten vielleicht 1,5 bis 2 m - überhaupt an die Türklinke gekommen wäre; die hatte ja schon Schwierigkeiten durch eine geöffnete Tür zu kommen. Vielleicht ist es auf das Erbarmen der damaligen Männer zurückzuführen, der Frau die Türe zu öffnen. Nur mal so ins Blaue gedacht.

2 „Gefällt mir“

Und wenn die Männer sauer auf sie waren, haben sie die Tür einfach zugelassen?
Und wenn die Männer im Krieg waren, musste die Frau die ganze Zeit in einem Raum zubringen? :rofl:

3 „Gefällt mir“

Ja. Und bis Kriegsende sticken.

Henry Ford hat einmal zu dem Thema gesagt: „Wenn ein Mann einer Frau die Autotür aufhält, ist entweder das Auto neu oder die Frau.“

Da heutzutage ja alles wissenschaftlich untersucht wird, gibt es auch zu diesem Thema natürlich Studien. Ergebnis: Ursache für das Tür aufhalten ist eigentlich Faulheit:
[INDENT]*“Die höfliche Geste wird vor allem dann ausgeführt, wenn sich durch die zusätzliche Anstrengung des einen der Gesamtaufwand deutlich verringert. Dann also, wenn die Energie, die nötig ist, die Türe festzuhalten, geringer ist als die, die nötig wäre, wenn der Folgende die Tür selbst aufmachen müsste. Demnach ist Etikette also eine Form der sozialen Kooperation zur Vermeidung körperlicher Anstrengung.”
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/warum-man-jemandem-die-tuer-aufhaelt/ *[/INDENT]

3 „Gefällt mir“

Mein Mann und ich sind in einem Taxi zu einem Hotel in Sydney, Australien gefahren. Er saß vorne, ich hinten. Es war ein Hotel, in dem überwiegend Geschäftsleute übernachteten. Der Hotelpage hat mich nicht gesehen und meinem Mann zuerst die Tür geöffnet. Sofort kam so ein Uniformfraggle vom Hotel angerast und hat den Pagen derart zusammengefalten, dass es mir schon peinlich war. Auch mein innigstes Beteuern, dass mir sowas vollkommen egal ist, konnte den armen Pagen nicht retten. Mein Gott, hat der Ärger bekommen. Und nein. Das war nicht 1950, sondern 2002. Was will ich damit sagen? Antwort: Man kann alles übertreiben.

1 „Gefällt mir“

Wobei es hier ja um die Höflichkeit ging, jemandem, der VORAUSGEHT, die Tür zu öffnen. Bei der Studie geht es um diejenigen, die nachfolgen - und klar, da spielt auch das Geschlecht keine Rolle. Wenn jemand direkt hinter mir kommt, halte ich die Türe auch automatisch solange, bis der- oder diejenige am Eingang ist.

Dafür hatten sie ihren Geliebten - nicht selten hatte sich die Familie während der Abwesenheit des Hausherrn „vergrößert“.

Das habe ich noch gefunden: https://pinkstinks.de/die-dame-zuerst/

3 „Gefällt mir“