Hm, da freue ich mich ja schon auf den Gender-Leitfaden von Volkswagen…
… und ich warte darauf, dass Familiennamen auch gegendert werden. So wie im Russischen bei Frauen menstruierenden Menschen überall ein -a angehängt wird, gehört doch eigentlich bei uns zumindest ein -in hintendran! Dann kann man sich das Herr und Frau endlich schenken und gleich Maier bzw. Maierin sagen.
Jaja, aus diesem ganzen Wahnsinn lässt sich noch jede Menge machen, wird garantiert alles noch viel lustiger …
Ach, keine Sorge. Ein anonymer Brief an den Audi-Vorstand, der Unterstrich sei zu “lattenartig männlich” und die fangen von vorne an.
Früher hat man das, glaube ich, sogar getan. Im Mittelalter, oder so.
Scheint sich nicht gehalten zu haben. Vielleicht gibt es bei diesem Gender-Blödsinn auch noch die Hoffnung, dass er bald vergeht.
Und was haben nachfolgende Generationen dann zu lachen! Ungefähr so, wie wenn wir ein Aerobic-Video aus den 80ern schauen … Das war damals total hipp.
Plan International wirbt seit Neuestem um Pat:in
Yeah, Jane Fonda an die Front, und alle mit Vokuhila-Haarschnitt, das waren noch Zeiten1
Wie befürchtet, das Ende der Fahnenstange von diesem ganzen Schwachsinn ist noch sehr lange nicht erreicht grusel.
Gibt es heute auch noch … ich kenne das als eher scherzhaft gemeinte Verwendung.
Unsere Haltung zur Gleichberechtigung und Gleichbehandlung erfordert die Entwicklung unserer Sprache.
Unsere Sprache wird und muss sich dahingehend verändern.
Lieber mathies,
deine Meinung in Ehren.
Das Türkische wird nachweislich seit über 1.100 Jahren gesprochen. Dort gab und gibt es kein grammatikalisches Geschlecht. Gleichberechtigung und Gleichbehandlung werden in der Sprache also seit fast 50 Generationen(!) aktiv gelebt. Gesellschaftlich wage ich das zu bezweifeln.
Es gibt natürlich auch noch viele andere Sprachen, in denen es keine geschlechtliche Ausprägung gibt.
LG
ThAchi
Wenn ich die Beiträge in diesem Thread so lese, muss ich vor allem daran denken, dass Sprache niemals fest in Stein gemeißelt war. Sie hat sich immer verändert. Und bei allen Veränderungen wurde gestritten und vom Niedergang der Sprache gesprochen. Dabei ist es eben nur das: Eine Veränderung.
Die Zeit heilt alle Wunden. Heute läuft keiner mehr im Vokuhila-Look herum, keiner hampelt mehr im Aerobic-Wahn bis die Hüfte kracht und so wird auch der Gender-Wahn verhallen wie ein Furz in der Ewigkeit.
Oder “Herr der Ringe” - aber da kommt dann wieder der Genderschreck, dei Genderschreckin und modeln alles um.
Nun, das stimmt aus zwei Gründen so nicht:
- Hieroglyphen (in Stein gemeißelt)
- Hebräisch und Kirchen-Latein. Beide Sprachen wurden um neue Begriffe (wie Waschmaschine etc. erweitert, sonst aber nicht wesentlich verändert)
@ Greifenklau
Was ist mit den Runensteinen? Oder mit der sumerischen Keilschrift?
Ja, Sprache ist einem Wandel unterworfen. Nur muss der Wandel erstens sinnvoll sein und zweitens vom Großteil der Sprechenden gewollt werden.
Beides sehe ich bei diesem Vorgang nicht.
Gendern, egal in welcher Form, ist kein Wandel der Sprache. Es ist die vage Hoffnung, die Welt gleicher zu machen, verursacht von Individuen, die Gleichheit für Gerechtigkeit halten.
Nicht das Wort ist wichtig, sondern der Gedanke dahinter. Und solange nicht kontrolliert werden kann, was jemand denkt, wird sich am Verhalten der Menschen untereinander nichts ändern.
in diesem Sinne
Bleibt gesund
Danke, du hast es wunderbar auf den Punkt gebracht! 5 x thumbsup
Voll korrekt - die sind mir durchgegangen.
Das mit dem “gewollt werden” stimmt so überhaupt nicht. Veränderungen finden auch statt, wenn eine Gewöhnung eintritt. Das ist kein bewusster Vorgang. Ich sage nur Dativ und Genitiv. Sowas hat auch viel mit Faulheit der Sprechenden zu tun. Ok, insofern fällt das Gendern bald hinten runter, weil die Leute schlicht und ergreifend zu faul sind. Aber eine bewusste Entscheidung findet beim Sprechen eher nicht statt, finde ich.
Wenn das stimmt, ist in diesem Fall die Faulheit doch zu was nütze - ein Hoch auf die Faulheit - vielleicht „verfault“ auch so manche Neuerung aus der Neuen Rechtschreibung - ich würde sogar zur Beerdigung kommen.
In dieser Absolutheit finde ich diese Aussage falsch. Natürlich werden manche Änderungen gewollt. Nimm z. B. die Jugendsprache. Man will sich ja ganz bewusst von den “doofen, langweiligen Erwachsenen” absetzen mit einer “eigenen” Sprache. Das ist auch eine Quelle.für die vielen Anglizismen, die in die Sprache Einzug gehalten haben. Zu unserer Zeit kam z. B. das Wort “cool” in Mode und wird auch heute völlig selbstverständlich benutzt. Heute ist es eben cringy, hip, on fleek, usw., die von Jugendlichen benutzt werden. Oder schau dich im Geschäftsleben um. Dort werden auch bewusste Sprachänderungen durchgeführt, um besonders modern, weltoffen, international und positiv zu sein. Da wird der Hausmeister zum “Facility Manager” und jeder Mitarbeiter, der auf Karriere bedacht ist, wird ganz bewusst Euphemismen benutzen und nicht mehr von Problemen sondern nur von Herausforderungen reden, wenn das in der Firma üblich ist.
Aber, wie du auch schreibst, finden Anpassungen natürlich auch unbewusst und durch Gewohnheit statt. Und auch Faulheit. Kein Mensch sagt heute mehr Wasserklosett bzw. water closet. Alle sprechen nur noch vom WC. Ist kürzer und jeder weiß, was gemeint ist, die meisten wissen wahrscheinlich nicht mal mehr, wofür die Abkürzung steht.
Gemeinsam ist diesen Vorgängen, dass diese Änderungen organisch in die Sprache eintröpfeln, sozusagen von unten nach oben eingeführt werden. Das ist beim Gendern anders. Dies ist ein Ansatz, der “Top-Down” eingeführt werden soll und dafür haben viele Leute nun einmal kein Verständnis. Jeder Druck erzeugt Gegendruck. Es ist ein sehr akademischer Ansatz, der aus unterschiedlichen Gründen von Medien und in vielen Fällen der Politik übernommen wurde und nun penetrant den Leuten aufoktroyiert wird. Parallel kommt auch immer massiver moralischer Druck dazu. Wer gendert, ist rücksichtsvoll, inklusiv, modern, etc., wer es nicht tut, wird als alt, rückständig, vorurteilsbehaftet und auch gern politisch rechts verortet, so die Argumentation der Protagonisten. Interessant ist auch der Wettbewerb innerhalb der Gender-Blase, wer nun am “wokesten” ist. Erst kam das Binnen-I, um Frauen sichtbarer zu machen, dann das Gendergap (Bürger_innen), dann hieß es, das schließt ja aber die weiteren Geschlechter aus und es kamen dann solche Konstrukte wie Professorx, Professor*innen und - als letzter Schrei - Professor:innen. Das heißt nicht einmal innerhalb der Blase gibt es eine Wahrheit, sondern verschiedene Denkschulen, die sich gegenseitig überbieten wollen in “Wokeness”. Da ist es kein Wunder, dass es viele Leute ablehnen. Medien und Industrie haben es übernommen, um hip und modern zu sein und Kunden zu akquirieren, die Politik, weil Symbolpolitik nun einmal billiger und einfacher ist, als konkrete Massnahmen. Frauen können sich nun in der Sprache sichtbarer fühlen, aber bei den wirklichen Gleichstellungsfragen, wie z. b. Anerkennung und finanzielle Wertschätzung von Erziehungszeiten, ist man keinen Schritt weitergekommen.
Bitte keine Beleidigungen an mein Volk:sleep: … obgleich das mit dem Whisky stimmen könnte…