Geister

Ich glaube nicht an Geister, schreibe aber gerne über so etwas. Ich bin bei Akte X ganz klar „Team Scully“.
Allerdings hatte ich (wie vermutlich jeder) auch schon Erlebnisse, die ich nicht rational erklären kann. :thinking:

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Nur gehört. Nennt sich glaube ich „Schlafparalyse“. Hatte ich schon 3x in den letzten 20 Jahren. Einmal zwei männliche Stimmen, ich dachte Einbrecher, direkt neben meinem Bett, zweimal undefinierbare Kratzgeräusche am Nachtschrank. Immer in der Morgendämmerung, und immer lag ich auf dem Bauch mit Blick in die andere Richtung und konnte mich nicht bewegen / umdrehen. Das ist wirklich gruselig in dem Moment und dauert eine Weile, bis es weg ist! Aber offenbar ein häufiges Phänomen.

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Ich hatte vor einigen Jahren einen Anruf einer Kundin. Sie wollte das Haus verkaufen, dass sie erst ein Jahr zuvor erworben hatte. (Ich bin kein Immobilienmakler, das nur am Rande) Die Begründung war ein Geist.
Das Haus stand an einem Hang. Um in den Wohnbereich zu gelangen, musste man die Treppe hoch. Unterhalb lagen ungenutzte Räume im Hügel.
Sie hörte des öfteren schwere Schritte die Treppe hochkommen und dachte, ihr Mann sei früher von der Arbeit da. Wenn sie die Tür öffnete, war niemand da. Die Tochter stand eines Tages hinter ihr und fragte, wer der alte Mann da sei. Die Kundin konnte aber niemanden sehen.
Es muss wohl ein Unglück in dem Haus gegeben haben, jedenfalls sind einige der Nachbarn dann damit herausgerückt, dass die Vorbesitzer aus demselben Grund das Haus an sie verkauft hätten.
Ist nicht erfunden, sondern wurde so angegeben.

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Klasse, jetzt hat RudolfH doch jede Menge Ideen, die auch unter den Thread „Ideenfinder“ passen würden.

Die Bewegungsunfähigneit kann sein, wenn man aus dem Tiefschlaf zu schnell erwacht, der Körper ist dabei gelähmt.
Schlaflähmung Schlafparalyse - Google Suche

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Ich glaube zwar nicht an Geister oder übernatürliche Phänomene, jedoch stehen wir mit unseren Forschungen im Bereich der Psyche und des menschlichen Gehirns noch am Anfang einer sehr langen Reise. Es gibt noch vieles, wofür uns die Erklärungen fehlen (davon zehren wir Autoren, aber leider auch die Esoterik-Branche). Es ist vollkommen natürlich, dass uns oft ängstigt, wofür wir keine Erklärung haben.

Mein längst verstorbener Vater, ein sehr analytisch denkender, rationaler Typ, der als Ingenieur u.a. einen Taschengeigerzähler für Hobby-Geologen entwickelt hatte, wurde einmal ‚auf Knien‘ angefleht, er möge sich technisch-wissenschaftlich fundiert mit der Wünschelrutengängerei (in diesem Fall ging es um die Suche nach Wasseradern) auseinandersetzen und mit irgendeinem Gerät den Beweis erbringen, dass es sich dabei nicht um Humbug handelt. Mein Vater lehnte trotz vieler Vorführungen und Gespräche ab, weil er sich außerstande sah, etwas zu beweisen und zu messen, was ein Mensch mit Hilfe einer Weidenrute zu spüren glaubte.

Die Schnittlinie vom Beweisbaren zum Unerklärbaren, zum Übersinnlichen oder Übernatürlichen ist hauchdünn.

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Der Satz ist wunderschön und ich bin versucht ihn einer Figur in abgewandelter Form in den Mund zu legen. Aber richtig wird er wohl erst, wenn das Wort „vermeintlich“ eingefügt wird.

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Ich bin ja naturwissenschaftlich veranlagt, aber ich mag Übernatürliches in Geschichten. Ich schreibe immerhin Fantasy :wink: (und in Hela und Korian, spielt ein Geist eine Hauptrolle)

Privat habe ich verschiedene Phänomene lange Zeit untersucht/selbst ausprobiert und bin immer zu den selben Schlüssen gekommen. Es gibt keine Magie, und kein Übernatürliches. Aber gibt viele Methoden, die Effekte auf den eigenen Geist, die Gedanken haben. (Meditation, Affirmationen, Aufenthalt in der Natur) Alle Effekte, die Übernatürlichem nahe kommen (z.b erstaunliche Leistung innerhalb der Kampfkünste) lassen sich physikalisch erklären. Manchmal ist es auch Selbstbetrug.
Aber ich habe eine Person kennen gelernt, die an Schizophrenie leidet. Sie hörte und sah „ständig“ Dinge, die keinerlei Sinn machten. Der Arzt hat es mir so erklärt, dass das Gehirn versucht „immer“ eine Lösung zu finden. Durch eine Stoffwechselstörung hat diese Person das Leiden, dass 1. das Gehirn keine Information vergisst. Ein Fakt, den das Gehirn total ermüdet, denn Dinge zu vergessen, sind für den Geist wichtig.
und 2. das der innere Monolog, den Menschen führen, diese Person als externe Stimme wahrnimmt.

Wenn das Gehirn sich nicht erholt und überlastet wird - entspricht das so, als würde man nicht Schlafen gehen. Es ist bekannt, dass bei Menschen, die sich wach halten, Sinnestäuschungen auftreten, genauso wie bei Menschen die Drogen (z.b Alkohol) konsumieren.
Man könnte damit schließen: Sinnestäuschungen (z.b Geister oder Stimmen wahrnehmen) gibt es, aber sie haben meist eine biochemische (Krankheit/Drogen/enorme psychologische Belastung) Ursache. Man muss verstehen, dass das Gehirn immer versucht eine Ursache zu finden - auch wenn Sinnesreize mangelhaft sind. D.h. ein altes Haus aus Holz, knarzt vielleicht wetterabhängig, aber die einzige Erfahrung des Gehirns mit dieser Art Geräusch sind Schritte. Da das Gehirn dich schützen will, sucht es auch immer nach Gefahren. Jederzeit. Schritte im alten Haus? Gefahr! Das verstärkt die Suche nach Gründen und führst eventuell zu einem „Hineinsteigern“.

Ich möchte noch anfügen, dass ich selbst zwei-dreimal beim Aufwachen ein Geräusch aus dem Traum / evtl. eigenes Schnarchen „mit in die Tagwelt“ nahm, und mich davor enorm, fast irrational erschrocken habe.

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100% gut dargestellt und so ziemlich meine Meinung.
Dennoch würde ich nur ungern nachts um 2 irgendwo in der Pampa allein in einem verlassenen Haus mit zweifelhaftem Ruf sitzen. Bei Dunkelheit, bei Sturm und Nebel. Auf keinen Fall bei Nebel!
Obwohl dies vermutlich der sicherste Ort zu dem Zeitpunkt ist, würden meine Urinstinkte vermutlich dominieren und meine Ratio sich von subcortikalen Prozessen den Hintern versohlen lassen…
Expositionstherapie ist in Fall nicht so meins. :joy::ghost:

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Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich denke, diese Linie verschiebt sich nur mit neuen rationalen Erkenntnissen und unserer persönlichen Wahrnehmung.

Ich finde es total interessant, immer wieder mitzubekommen, dass gerade Naturwissenschaftler Fantasy-affin sind :slight_smile:
Wahrscheinlich braucht man einen gewissen Ausgleich.
Ich als Lehrerin lese und schreibe z. B. gerade auch gern in Settings, in denen sich nicht so viele Menschen tummeln und in denen wenig Kinder vorkommen…

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Da finde ich Einsteins Ansatz interessant. Er hat das Prinzip der Energieerhaltung verwendet. Es besagt, dass die Gesamtenergie eines isolierten Systems konstant bleibt; Energie kann weder geschaffen noch zerstört, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.

Wenn du dein Fahrrad in die Pedale trittst, wandelst du die chemische Energie aus deinem Körper in kinetische Energie um. Diese Prinzipien gelten im Makrokosmos des Universums und im Mikrokosmos unseres Lebens.

Einstein sagte, dass der Tod keine endgültige Beendigung ist, sondern eine Umwandlung unserer Existenz. Wenn unser Körper stirbt, wird die Energie, die uns ausmacht, in eine andere Form umgewandelt. Es ist eine natürliche Transformation im großen Fluss der Energie im Universum. Geboren werden und am Ende in den Strom zurückkehren. Ein schöner Gedanke.

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Ich finde den Gedanken auch so schön und zugleich tröstlich, dass er zum Kernthema meines Kinder-/Jugendbuches („Die Nacht dazwischen“) wurde.

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Ja. Ein Erlebnis 2024 war eine Biologin, die mir in meiner Praxis erzählte, dass sie es als natürlich empfindet, dass sie verwest und von Käfern und Maden gefressen werden wird. Sie will der Natur etwas zurück geben.
Energie oder „circle of life“ ist wertfrei eine natürliche Sache.

Ganz meine Meinung! Allerdings habe ich es als Arachnophobikerin nicht so mit Getier an/in mir und ziehe den Düngezustand nach einer Einäscherung vor. :sweat_smile: Atom ist Atom – so oder so.

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Aus Neugier: Wo soll das Wort denn eingefügt werden?

Vor „Übersinnlichen“ :slightly_smiling_face:

Dann stimmt die Aussage aber nicht mehr.
Es gibt genügend Erfahrungen zum Thema Übersinnliches, sodass man es nicht einfach negieren kann, bloss weil es nicht ins eigene Weltbild passt.
Und zu behaupten, dass es für alles eine „natürliche“ Erklärung gäbe oder geben wird ist letztlich auch nichts weiter als ein Glaubensbekenntnis.

‚Übersinnlich‘ verstehe ich, als außerhalb der uns bekannten Sinneswahrnehmungen liegend. Das kann sich ändern. ‚Übernatürlich‘ liegt für mich hingegen außerhalb des natürlichen Weltkonzeptes. Alles darin ist letztlich natürlich. Weshalb ich übernatürliche Phänomene stets als künstlich geschaffen oder erdacht verstehe. (Aber ich bin keine Philosophin und meine Welt ist klein. :face_with_hand_over_mouth:)

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Wie kannst du etwas über Dinge sagen, die sich ausserhalb des Systems befinden, innerhalb dessen du mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln Aussagen machen kannst?
Und ausserhalb unseres Systems ist doch die oder eine Definition von übernatürlich, oder nicht?