Gedruckte Bücher lang haltbar machen

Nennt mich ruhig einen Spinner - ihr wäret ohnehin nicht die ersten!
Wir werkeln immr wieder an unserem Haus, und bisweilen ergeben sich kleine Bereiche, die abgemauert, mit Blenden versehen, zugegipst oder sonstwie verschlossen werden.
Mich reizt jetzt der Gedanke, in solchen Zwischenräumen, die für Jahrzehnte verschlossen werden sollen, einige Erinnerungen zu verstauen, darunter auch Exemplare meines Romans. Ich stelle mir vor, wie irgendwann irgendjemand diesen Raum bei einem Umbau oder Abriss öffnet und diese Gegenstände entdeckt …
Meine Frage jetzt hier an die Schwarmintelligenz: Wie macht man Bücher oder andere Gegenstände aus Papier derart haltbar, dass sie möglichst lange Zeiträume überdauern? Bei uns in Deutschland herrschen leider keine derart idealen Bedingungen wie in Qumran!

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Was für eine witzige Idee - ich sollte mehr Zeit auf frischen Baustellen verbringen.

Meine Spontane Idee wäre gewesen „In Plasik verpackt“, da Plastik 700 Jahre hält. Vielleicht ein vakuum Beutel?
Die noch sichere Variante: In einem Glas- oder Metallbehälter, wie es die zum Aufbewahren von Lebensmitteln gibt, am besten mit Gummidichtung. Selbst wenn dieser spröde wird- ist er ja bis zum Funddatum nicht mehr beansprucht.

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Das ist schon sehr schräg, aber ich liebe so etwas. :laughing:
Außerdem, du hast mich in meinem Plot auf etwas gebracht. Danke dafür.

Meine Schwiegereltern hatten beim Umbau eines Hauses von 1920 auf dem Dachboden wirklich sehr düstere handgemalte Porträts gefunden. Kohle, denke ich. Die waren im Mauerwerk und sind heute noch sehr gut erhalten. Ich frage heute Abend mal meinen Mann, denn er hatte sie als Kind gefunden.

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Bitte Leute, bringt auch mich nicht ständig auf solche Ideen. Ich hab noch 5 Kapitel am aktuellen Roman zu schreiben!

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Ich würde sagen erstmal trocknen (Restfeuchte gibt es immer im Papier) und danach in säurefreiem Plastik (gibt es das überhaupt?) vakuumverpacken.

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Es gibt kleine feuerfeste „Tresore“ für sichere Verwahrung von Dokumenten (oder Festplatten etc), das sind Köfferchen, kosten nicht mehr als 100 Eur. Allerdings muss sollte das Buch dann trotzdem noch in Plastik einschweißen, weil es sonst wegschimmeln könnte in dem Ding.

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In dicker Folie vakuummieren. :)!

Ich denke für den „Hausgebrauch“ sollte es reichen luftdicht zu verpacken und ein paar Beutel silica gel als Bindung von Restfeuchte mit einzulegen. Ich würde einschweissen oder wickeln in Folie, das ganze mit den silica gel in einen Gefrierbeutel legen und dann hinter der Wandabdeckung verschwinden lassen.

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das klingt gut. ich rate Dir, @joh, noch etwas: male mit hochwertiger Farbe auch noch einen Pfeil auf die Wand, ein Fragezeigen ebenfalls, damit das Werk auch wirklich gefunden und nicht Opfer des Abrissunternehmens in 80 Jahren wird! Die Idee ist echt schön!

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Zu gewöhnlich. Entwirf’ ein Rätsel, einen Code. Nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht. Hinterlass’ ein paar Hinweise in deinem Testament. Nur mal so um die Ecke gedacht.

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Testament ist zu früh, sonst suchen sie gleich, weil sie mehrere Millionen in Bargeld dort vermuten - und dann finden sie ein olles Buch, das sie ohnehin schon kennen.
Dann lieber ein paar Markierungen an der Wand, damit alles erst weit nach meinem Tod entdeckt wird.

Das ist schon sehr schräg, aber ich liebe so etwas.

Was heißt da „sehr schräg“? Am liebsten hätte ich noch einen unterirdischen Geheimgang von mindestens 100 Metern Länge bis in den nächsten Wald gebaut, ebenso einen „Keller unter dem Keller“, nur über eine geheime Falltüre zu erreichen. Wassergraben und Zugbrücke wären auch nicht schlecht gewesen! Aber dafür hätte ich wohl die Verkaufszahl meines Romans mit dem Faktor 100.000 multiplizieren müssen … :laughing:

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Statt Silica-Gel lieber auf Reis setzen, vielleicht noch gemischt mit etwas Salz, in einem luftdichten Glasbehälter.

Silica-Gel kann zu feucht werden und verflüssigt sich dann, was überaus unschön ist. (Erfahrung: Lagerung von Filament für den 3D-Druck mit Silica. Dumm/nass gelaufen. Wir bauen dann jetzt einen Trockenschrank…)

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Also hier meine Antwort zum Bilderfund. Die Bilder waren ungeschützt und gerollt zwischen Bauschutt und Holzscheiten auf dem Spitzboden versteckt. Einige sind zerknickt und zerbröselt, andere waren sehr gut erhalten. Die Lagerstätte war luftig und trocken. So wurden sie nach ca. 60 Jahren gefunden.

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Ich würde auch Reiskörner nehmen, alles in einen entsprechenden Folienbeutel und vakuumieren. Wenn es dann nicht von Mäusen oder Ratten angenagt wird, hält das locker 100 Jahre.

Ich finde die Idee auch super!

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Ich schließe mich den meisten hier an:

Wir haben den Kids ums Eck mal eine „Schatzkarte“ vakuumiert. Die haben sie dann in so eine Jausenbox aus Plastik gegeben und etwa 30-50 cm tief im Sand verbuddelt. Der war in der Tiefe fast nass. Im nächsten Sommer ist es ihnen wieder eingefallen und sie haben die Karte ausgegraben > sie war noch „fresh“.

Die Bücher auf dem Dachboden meiner Oma sind nach 50 Jahren noch sehr gut in Ordnung, ohne jeden Schutz. Wenn man also ein wenig mehr Aufwand betreibt (Dichtungen etc) und der Aufbewahrungsort von Grund auf halbwegs trocken ist, muss das schon für eine sehr lange Zeit halten.

Das größte Problem sehe ich in der „Naht“ der Vakuumierung. Zumindest bei mir hält die nicht ewig. Keine Ahnung ob das am Gerät oder an der Hülle liegt.

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Auf jeden Fall ist es eine gute Wärmedämmung weil Papier ziemlich porös ist.
Glaswolle isoliert natürlich besser und ist brandsicherer aber immerhin.

Moin
Was für eine großartige Idee – ein bisschen wie eine literarische Zeitkapsel, verborgen zwischen den Wänden des eigenen Zuhauses! Ganz und gar nicht spinnert, sondern romantisch, kreativ und mit einem Hauch von Archäologen-Charme.

Zur Frage: Damit deine Bücher und Erinnerungsstücke die Jahrzehnte gut überstehen, solltest du ein paar Dinge beachten. Hier ein paar erprobte Tipps aus Archiv- und Konservatorenkreisen:

:books:

1. Papier vorbereiten & schützen

  • Druckqualität: Verwende säurefreies Papier oder zumindest alterungsbeständiges Papier nach DIN ISO 9706 – das ist archivfähig.
  • Tinte/Druck: Laser- statt Tintenstrahldrucker, da Toner trocknet und nicht verläuft. Alternativ: Bücher aus dem regulären Buchdruck, die qualitativ hochwertig sind.
  • Luftdicht verpacken: Papier mag keine Feuchtigkeit – ein Vakuumbeutel mit Trockenmittel (z. B. Silicagel) schützt zuverlässig.

:package:

2. Die richtige Verpackung

  • Behälter aus Kunststoff oder Metall, am besten lebensmittelecht und möglichst luftdicht. Archivboxen aus säurefreiem Karton wären auch eine Option – aber nur bei konstant trockener Umgebung.
  • Innenverpackung: Luftdicht in Polyethylenfolie (PE) oder Mylar (Archivfolie) einschweißen – so kommt weder Feuchtigkeit noch Sauerstoff ran.
  • Trockenmittel nicht vergessen – und ggf. Aktivkohle zur Geruchsbindung.

:thermometer:

3. Lagerort & Klima

  • Vermeide extreme Temperaturschwankungen. Ideal ist eine möglichst konstante, eher kühle, trockene Umgebung.
  • Nicht direkt an Außenwänden, Heizungen oder Wasserleitungen verbauen – Gefahr von Kondenswasser oder Rohrbrüchen.
  • Zwischenräume mit möglichst geringer Luftfeuchtigkeit auswählen.

:bulb: Bonus-Tipp:

  • Lege einen kleinen Brief oder ein erklärendes Dokument bei, eventuell laminiert – für den Finder in 50 oder 100 Jahren, der sich fragt, was er da vor sich hat.
  • Vielleicht sogar einen USB-Stick oder QR-Code mit einer digitalen Kopie des Romans – sofern es dir um die Idee der Bewahrung, nicht nur des physischen Buches geht.

Da merkt man, dass man die Antworten von Chat GPT immer hinterfragen muss. In 100 Jahren werden die Computer wahrscheinlich keine „aktuell üblichen“ USB Schnittstellen haben, oder der Stick Selbst hat bereits den Dienst versagt. Noch schneller wird die QR Code Technik ersetzt sein. Findige Studenten der „deutschen Literatur“ werden vielleicht noch die ehemalige Websiteadresse entschlüsseln, aber mehr auch nicht. Alle anderen Antworten „Einschweißen/ Lebensmittelbehälter / Trockenmittel“ haben wir schon selbst gefunden :stuck_out_tongue:

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Kannst du dir den Sicher sein, das das Haus solange im Familiären-Besitz bleibt? Ist ja nicht das erste Mal das Leute Sachen verstecken sie vergessen und dann Jahre später von wem anderen gefunden werden.