Gedongt? Kennt das jemand?

Heute hört oder liest man öfter „gedongt“ oder „eine dongen“, wenn es um Handgreiflichkeiten geht.

Beispiel aus den sozialen Medien:
Sieht auf jeden Fall so aus als ob er eine gedongt bekommen hätte …

Kennt ihr den Ausdruck?
Hat jemand eine Ahnung, woher er stammt oder wovon er sich ableitet?
(Duden und Wikipedia halten sich eher bedeckt.)

Ich habe das noch nie gehört und schon gar nicht gelesen. Es dürfte sich aber einfach um englische Lautmalerei „Dong!“ (siehe Comic-Sounds) handeln. Am ehesten passt dazu meiner Meinung nach dann das umgangssprachliche deutsche (und daher nicht mehr coole) „er hat eine geklatscht bekommen“.

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Ich hatte das Wort noch nie gehört oder gelesen.

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Also meine Mutter hat um 1970 schon gesagt: „Gestern vor der Kneipe war ein Bekloppter, der dem anderen eine gedongt hat.“ Das Wort ist uralt.

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Genau den Verdacht habe ich auch. Um 1905 hat der Maler Kees van Dongen Picassos Lebensgefährtin Fernande gemalt. Ich glaube, nackt. Picasso ist daraufhin ausgerastet. Er war Spanier und hatte in jungen Jahren wohl eine recht kurze Zündschnur. Er hat van Dongen daraufhin eine „gedongt“. Nun frage ich mich, ob der Ausdruck darin seinen Ursprung haben könnte.

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Hört sich an, als könnte deine Theorie zutreffen. Ich habe das Wort auch bestimmt schon 40 Jahre lange nicht mehr gehört, aber wie gesagt, bei uns zu Hause gab es das. Entweder man bekam eine gedongt oder eine geklebt.

… interessant - ich habe das bisher noch nicht gelesen. Womöglich wieder eine Neuschöpfung? „Dongen“ ist eine Stadt in den Niederlanden. Und „to dong“ gibt es nicht … außer einem vietnamesischen Lokal, das so heißt :wink:

Die englische Bedeutung von „dong“ ist leider nicht wiedergabefähig … ggf. hier nachlesen: dong - LEO: Übersetzung im ­Englisch ⇔ Deutsch Wörterbuch

eher nicht. Den Begriff gibt es in unserem Sprachgebrauch schon recht lange.

Den Link spare ich mir mal. Kann mir schon denken, was sich dahinter verbirgt :smile:

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@donald313 - Meine Mutter hat das Wort 1970 mit Bestimmtheit nicht neu erfunden. Bei uns war damals das Wort durchaus gebräuchlich. Nicht nur seitens meiner Mutter. Ihrerseits gab es gleichwohl die Variante gedoingt bzw. gedäungt, keine Ahnung wie sie es geschrieben hätte. Das gab’s nur als mündliche Alternative.

Ich vermute die Herkunft in Bud Spencer und Terrence Hill - Filmen. Diese waren in Deutschland in den frühen 70ern sehr beliebt. Die Saloon-Prügeleien waren immer mit eindeutigen, surrealen Geräuschen unterlegt. Vermutlich hat man damals eher den gemeinsamen kultur/sprachlichen Kanon, der sich aus der populären Unterhaltung speiste, zum Anlass solcher Wortneuschöpfungen genommen?

Ich werde das in meinem historischen Roman ein für alle Mal klären. Egal ob es stimmt oder nicht :wink:

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Ich sehe, du bist einer der letzten, großen Vertreter der Postmoderne! Ich wünsche deinem zukünftigen Buch einen vergleichbaren Verkaufsrang wie die Bibel! Ehrlich! :wink:

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Ich arbeite dran. Und wie. Zum ersten Mal arbeite ich mit Denkbrettern … bin schon bei 15 Stück und es werden noch mehr. Seit einer Woche bin ich am recherchieren. Zum Glück interessieren mich die Avantgardisten schon seit über 30 Jahren. Ich musste also nicht bei null anfangen. Aber ich habe noch nie so viel planen und vorbereiten müssen.

@Ulli … sorry, aber mit dem Zeitstrahl komme ich einfach nicht klar. Da müsst ihr vielleicht noch mal dran oder eine Alternative Form anbieten in PA12

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Ich auch nicht.

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„Was im Zeitstrahl passiert, bleibt im Zeitstrahl!“ - wir reden da nämlich nur ungern drüber …

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Ich muss dabei sofort an das lautmalerische Ding-Dong eines Gongs denken.
Da es das Wort gongen gibt und ich auch schon mal habe sagen hören, dass jemand eine gedengelt kriegt, im Sinne von eine reingehauen, könnte man dongen als eine Wortkreuzung aus gongen und dengeln betrachten.

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Das klingt nachvollziehbar. Man sagt ja auch, jemand hat einen „an die Glocke“ bekommen. Das könnte deine These stützen.

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Waldfried, ich habe dich eben in den Stand des Prof. Dr. Dr. Germanistik erhoben und beuge ehrfurchtsvoll mein Knie :slight_smile:

Und werde nie wieder etwas zur deutschen Sprache sagen. Man muss wissen, wann man die Klappe halten muss.

Stimmt… und „auf die 12“ passt da auch

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Ist gebongt. Is jebongt.

Das kenne ich. Dongen eher nicht. Jemandem eine reindongen. Allerdings bin ich auch kein Schlägertyp. Wobei ich mir auch keine Schlägertypen vorstellen kann, die dongen sagen.