Gedanken in Öl ;-) (Titel moderiert)

Ich hoffe das ist okay, wenn ich so einen Thread eröffne. Oft ist es so, dass ich nur eine kurze Frage habe, die es eigentlich gar nicht lohnt, einen eigenen Thread dafür zu eröffnen. Daher könnte man eben solche hier posten. Wenn das nicht erwünscht ist, dann kann er auch wieder gelöscht werden, da bin ich keinem böse drum. Ist ja dann nicht immer gleich ersichtlich worum es geht.

**Wie schreibt ihr direkt wiedergegebene Gedanken? **

z.B.
“Ich bin müde”, dachte sie.
‘Ich bin müde’, dachte sie.
Ich bin müde, dachte sie.

Ich tendiere dazu, sie kursiv zu setzen, aber das ist nur mein Geschmack, ich weiß nicht, ob es da ein tatsächliches Richtig oder Falsch gibt?

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Das geht alles. Und noch mehr. Es gilt nur die Vor- und Nachteile abzuwägen und sich am Ende wohlzufühlen.
Marcus Johanus hat das Thema kurz und knackig auf seinem Blog abgehandelt.
Auch erwähnt er die Methode von John Scalzi zur Darstellung von Telepathie. Es sollten also keine Wünsche offen bleiben :slight_smile:
Hier gehts zu den Techniken.

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Ich mache es so:

Ich setze Gedanken in kursiv, ohne zusätzliche “dachte sie”. Dadurch vermeide ich Verwechslungen mit wörtlicher Rede. Im Umkehrschluss beschränke ich die Kursivierungen bei Betonungen auf ein Minimum. Durch den Zeitunterschied (Geschichte im Präteritum, Gedanken im Präsens) kommen direkte Gedanken besser raus. Wichtig finde ich auch, dass Gedanken nicht linear sein müssen (wir Menschen denken ja nicht stringent) und dass man in Gedanken durchaus auch mal auf Grammatik pfeifen kann, sprich Wörter als Sätze ausgeben, abgehackte Teilsätze, all sowas.

Mir persönlich ist bei Gedanken immer wichtig, dass sie etwas offenbaren oder eine Gegebenheit oder Tatsache zusätzlich unterstützen. Ich würde Gedanken nur vereinzelt einsetzen, denn die können verdammt unnötig sein und den Text mehr aufblähen, als ihm gut tut. :slight_smile:

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Je nachdem, aus welcher Perspektive man erzählt, finde ich Gedanken unerlässlich.

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Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet, aber wenn man ganze Gedankenströme einbaut, sprich Textwälle voller kursivem Text, killt man seine eigene Geschwindigkeit. Eine Szene, in der ein Charakter nachdenkt, darf freilich mehr davon haben, aber zu viel und das Pacing ist dahin. Deshalb beschränke ich mich bei den Gedanken, so ist der Leser nicht gelangweilt und sie nehmen sich auch nicht die Wirkung, wenn der Leser denkt “Ugh, schon wieder eine halbe Seite nur Gedanken”. :wink:

Weitgehende Zustimmung. Allerdings würde ich „getrogen“ schreiben (konnte ich mir leider nicht verkneifen, sorry).
:smirk:

Peter

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Du hast vollkommen recht! Vielen Dank! (Jetzt, wo ich es noch mal gesondert lese ohne 14 Kapitel drumherum fällt mir auch auf, dass es falsch ist :laughing: )

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This! Wenn die Gedanken, wie ein innerer Monolog ablaufen (wie bei Arthur Schnitzlers “Leutnant Gustl” oder James Joyces “Ulysses”), wäre es ja furchtbar die ganze Seite jedesmal mit einem “dachte Figur XY” zu flooden. Ich persönlich mag auch den Stil von @Maxe und wende den auch an. Mir ist der in dieser Form das erste mal bei GRRMs “A Song of Ice and Fire” aufgefallen und da fand ich ihn sehr gut. Und wenn der geneigte Leser erst mal drin ist und weiß: kursiv = Gedanken, dann hast Du ihn auf Kurs gebracht und der Rest läuft von allein. Wird höchstens etwas tricky, wenn Dein Roman mal als Hörbuch rauskommt, aber meistens wird dann ein ganz seichter Hall unterlegt, dass man meint, die Gedanken würden im Kopf widerhallen.

my 2 cents

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Ich halte es auch wie @Maxe, minus des *kursiven Schriftschnittes *(Das liegt aber auch daran, dass der in der Geschichte für etwas anderes reserviert ist.). Ich wage zu behaupten selbst ohne klappt’s - zumindest in Kombi mit einem personalen Erzähler.

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@Stolpervogel vielen Dank für den Link, genau, was ich gesucht habe :thumbsup::slight_smile:

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Man kann es auch so machen:

Auch so weiß man, dass die Sätze 3-5 ihre Gedanken sind.

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Ach so. Na die sind bei mir nicht kursiv - siehe Andreas E. -.

Wobei, genau genommen, auch der letzte Satz einer ihrer Gedanken ist oder sein kann: ein Akt ihrer Erinnerung.

Meiner Meinung nach ist es egal was genau man macht um Gedanken zu signalisieren. Wichtig ist nur das man generell konsistent in dem Werk ist. Aber auch hier kann man natürlich Ausnahmen für bestimmte Situationen verwenden. Ich habe zum Beispiel habe in meinem letzten Werk wörtliche Rede und Kontext genutzt, sowie Signalwörter um es deutlich zu machen.

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Ihr Lieben,

jetzt habe ich auch eine kurze Frage, denn gerade stehe ich auf dem Schlauch (ich wollte schon sagen “im Schlauch” - herrje).

Und zwar geht es um folgendes:

Einige von euch wissen ja, dass ich Fantasy schreibe.

Nun ist es so, dass einer meiner Protagonisten ein bisschen Öl dabei hat. Allerdings frage ich mich gerade, in welchem “Behältnis” er das mit sich führt. Logisch wäre etwas aus Leder, so wie einen Trinkschlauch eben nur kleiner, denn Behältnisse aus Ton oder dergleichen wären zu unsicher, da zerbrechlich. Und ein ganzer Trinkschlauch voll Öl ist auch ein bisschen Overkill.

Ich komme gerade nicht auf den passenden / richtigen Begriff und möchte ungern schreiben “Er holte einen kleinen Trinkschlauch heraus, in dem er das Öl transportierte”. Fällt euch was ein? Oder wisst ihr vielleicht sogar, wie man im Mittelalter kleinere Mengen Öl und andere Flüssigkeiten am Körper transportiert hat, wenn man sicher gehen wollte, dass diese nicht zerbrechen?

Tausend Dank!
Lisa

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Tiegel mit Korkdeckel.

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Da würde ich eher Paste drin erwarten, kein flüssiges Öl. Hmmm

Ich weiß zwar nicht, wie man im Mittelalter tatsächlich Öl transportiert hat … aber Du schreibst Fantasy, also …

Vielleicht in einer kleinen Phiole, die mit Seiden-, Hanf- oder Lederstreifen umwickelt ist, daran könnte sie dann auch getragen werden. Die Phiole könnte aus Glas sein, oder auch aus Silber oder Zinn. Oder aus Bergkristall, Amethyst oder einem anderen (Halb-)Edelstein.
Vielleicht sogar aus einem ganz speziellen, dünnwandigen Ton gebrannt …

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Schweinsblase? Oder eine Blase von einem anderen Tier? Könnte man die so präparieren, dass man darin Öl aufbewahren kann? Nur so als Idee. Oder du hast tatsächlich Fantasy und kennst irgendeine Schnecke, die ein besonders gedrehtes Schneckenhaus hat, in das man das Öl hineinfüllen kann. Korken drauf, fertig.

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Vielleicht reichen ja auch ölgetränkte Tücher in Tierhaut eingeschlagen?
Wozu dient das Öl? Zum Feuermachen, Nahrungsmittel, Schönheitspflege oder religiösen Zwecken? Historisch wurde Öl wohl zumeist in Fässern oder Tongefäßen transportiert. Für deine geringen Mengen würde ich wie @Alex Sassland eine Phiole vorschlagen, vielleicht aus Blei?

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