Was sind denn âSongtexteâ?
- Reden wir von einer Zeile?
- Reden wir von einer Strophe?
- Reden wir von einem ganzen Lied?
Sieh dir das hier an:
Ist kein Songtextl, sondern nur eine Prophetie nach der 78. Ăberarbeitung.
- Liest die sich gut?
- Nervt sie?
- Glaubst du, die Reaktion von GroĂmogul Kobos stand so im ersten Textentwurf?
Mir fÀllt beim Thema Lieder deren exzessive Verwendung in Herr der Ringe ein. Und die nervt mich. Aber im Gegensatz zu vielen in diesem Forum, die dieses Buch nicht lesen können, hab ich es ein paarmal gelesen und finde es trotzdem gut.
Nichts reiĂt mich so sehr aus dem Lesefluss wie dein Gendern. Machst du aber trotzdem, weil es dir irgendwie wichtig ist. Und genau das wĂŒrde ich dir auch im Umgang mit deinen Texten empfehlen. Es ist dein Werk. Mach es so, wie du es fĂŒr lesenswert hĂ€ltst. Sonst kommst du kaum weiter.
Wie gefÀllt dir diese Buchseite hier?
âIgitt, da sind ja Bilder drinâ, argwöhnte man hier im Forum. Wieder etwas, das die Leute aus ihrem magischen Lesefluss warf - nur die HĂ€lfte, die anderen fanden es gut. Aber die ablehnende HĂ€lfte wĂŒrde sofort das Buch zum Einpacken von rohem Fisch aussondern.
Was tust du jetzt? Ich hab alle Bilder rausgeworfen. Lieber die einen nicht glĂŒcklich machen, statt die anderen zu verĂ€rgern.
Ich sag dir was. Ich hab sie inzwischen alle wieder reingetan und das Buch neu veröffentlicht. Sollen sie sich doch alle Helene Fischer anmachen, wenn es ihnen nicht passt. Ich mag Karten. Ich mochte immer Karten. Und die einzige Möglichkeit, die Karten auch im E-Book zu zeigen, ist, sie in den Text einzubauen.
Warum hab ich also ĂŒberhaupt hier gefragt? 
Zumindest rechtlich gibt es groĂe Stolpersteine. Aber natĂŒrlich nicht, wenn du alle Rechte hast.
Das Einzige, was ich wirklich bedenken wĂŒrde, ist folgendes.
In meiner Mafiageschichte hatte ich eine Fortsetzung angefangen, die wahrscheinlich nie veröffentlicht werden wird. Im bisher veröffentlichten Band wurde ein MĂ€dchen von einer kriminellen Organisation entfĂŒhrt und schlimm verstört. Die hĂ€tte sich in einem Folgeband den bibeltreuen Christen zugewandt.
Hier habe ich tatsÀchlich einige Liedtexte dieser christlichen Anbetungslieder mit drin. Und ich wollte sogar Verweise dazustellen, dass man sie sich ggf. anhören kann. Das war quasi meine persönliche Verarbeitung meiner evangelikalen Zeit aus den Neunzigern.
Ich bin also hier Ă€hnlich unterwegs gewesen wie du. Was ich mich gefragt habe - und was du dich auch fragen solltest: Haben diese Lieder fĂŒr dich als Autor die gleiche Bedeutung wie fĂŒr die Leser? Verbinden deine Leser die gleichen GefĂŒhle mit den Liedern? Oder kann es sein, dass diese Lieder fĂŒr dich das Abenteuer verstĂ€rken - fĂŒr die Leser aber einfach nur poetisches Beiwerk sind, das sie querlesen, ohne dass es deren GefĂŒhlszentrum in Ă€hnlicher Weise zum Schwingen bringt.
An dieser Stelle wĂ€re ich tatsĂ€chlich vorsichtig. Denn es kann sein, dass dein Hirn fĂŒr dich schon automatisch die Melodie im Hintergrund abspielt, wĂ€hrend deine Leser sich so verhalten wie ich bei Herr der Ringe: NĂ€mlich nach vorn blĂ€ttern, und danach weiterlesen.
Genauere Meinungen kannst du dir nur einholen, wenn du mal so ein Kapitel abwirfst. Wobei ich dir jetzt schon voraussagen kann, dass du dann unterschiedliche Ansichten hören wirst.