Fortsetzung folgt

Typisch Kurt! Alles anbaggern, was nicht bei drei am Baum ist.

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Nachdem alle ins Haus gegangen waren, in dem es langsam eng wurde, klopfte es erneut an der Tür. Kurt öffnete mit fragenden Gesichtsausdruck und sah eine weitere Frau.
„Entschuldigen Sie bitte die frühe Störung. Bin ich hier richtig? Ich musste mal, äh, ich musste mal im Wald was erledigen. Ganz dringend. Ist meine Schwester Bertolde hier? Ich habe sie begleitet und dann im Wald verloren?“
Da ertönte von drinnen die sonore Stimme des alten Mannes mit dem Bart.
"Nun komm’ rein. Kunigunde und Bertolde sind schon da. Nun mach’ schon Gieslind. Ich nenne euch nicht umsonst mein KGB, der mich zusammen zuverlässig unterstützt.

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Was zum Christkind ist hier los? Dachte Horst. Spinne ich? Waren die Pilze nicht in Ordnung? Oder narrte Kurt mich? Immerhin gab es diese Schauspielertruppen, die man für einen Auftritt kaufen konnte. Davon hatte Horst schon einiges gehört, als ein spitzer Schrei aus dem Wohnzimmer ertönte.

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„Was ist? Was ist passiert?“, fragte Horst und eilte seinen Besuchern hinterher.
„Es ist furchtbar!“, klagte Gieslind. „Kunigunde hat nur linke Socken mitgebracht!“
„Du hast recht“, sagte Kunigunde entspannt. „Ei, ei, ei, wie dumm von mir. Was machen wir denn jetzt?“

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„Hi,hi…nur linke“, lallte der Nikolaus, der offensichtlich angetrunken war. Das Wohnzimmer roch wie eine Eckkneipe.

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„Klausi, das ist nicht lustig. Du solltest ein paar Schnäpschen weniger auf deiner Reise trinken“, gab Kunigunde empört zurück. „Was machen wir denn jetzt? Das ist eine Katastrophe epischen Ausmaßes!“
„Nur linke Socken gehen gar nicht“, erwiderte Gieslind. „Was sollen denn die Rechtsfüßler machen?“ Den Tränen nahe, wandte sie sich an Horst. " Hast du rechte Socken?" Plötzlich zersprang die gläserne Terassentür…

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„KGB, schnell, ihr sichert die Terassentür und checkt, was los ist. Ich kümmere mich um die Socken. Einfach auf jeden zweiten ein R für rechts schreiben. Bin ja nicht blöd!“

Horst nahm einen Stift vom Tisch und begann mit der Arbeit.

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Noch ein R landete in krakliger Schrift auf einer linken Socke. Niemand außer Horst jedoch, würde es als solches erkennen können-so viel war sicher. Der Stapel an beschriebenen Socken wankte gefährlich neben ihm. Hatte er wirklich jeden zweiten Socken abgezählt? Mathe war noch nie seine Stärke. Horst wusste nicht, ob es am Alkohol lag oder an den Pilzen oder doch am Buchstaben R selbst. Er dachte nur noch R, R kreiste vor seinem Auge, er fühlte R. Er war zum Buchstaben R selbst geworden. „Hoooorst!“, rief es von der Terassentür.

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Mama stand auf der Terrasse. Sie war wütend und ihr dünnes Nachthemd flatterte im Wind. Über ihr kreiste ein Hubschrauber und leuchtete den Garten aus.
Der Nikolaus fühlte sich pudelwohl und hatte die Stereoanlage bis zum Anschlag aufgerissen und sag lautstark mit:" Ein Bett im Kornfeld…"

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"Horst!!! Was ist hier los? Bist du von allen heiligen Geistern verlassen? Schimpfte Mama. Aus dem Hubschrauber dröhnte die Stimme eines Mannes aus einem Megafon. „Ist Horsts Mutter da? Sie hat ihre Schlappen verloren!“ Klausi drehte sich um und lallte. „Kein Problem, sie kann die rechten Socken haben. Komm herein, meine Gute, und leiste uns Gesellschaft, ehe das Christkind auch noch auftaucht und wie immer ausrastet.“ Kaum hatte Klausi den Satz ausgesprochen, rieselten feine weiße Federn vom Himmel.

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Erstarrt konnte Klausi nur zu sehen wie sie ganz sanft durch die Luft segelten, den Erdboden kaum berührten und so gleich zu Staub zerfielen. Ein verstimmtes „Alle Jahre wieder…“, erklang von oben aus den Wolken und der Himmel strahlte plötzlich so seltsam als ob er sich gleich öffnen würde. „Wer hat mich jetzt schon wieder gerufen? Ich war gerade in meinem Schönheitsschlaf!“

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„Chrissi, grüß dich. Mit dir habe ich heute noch nicht gerechnet“, erwiderte Klausi genervt. Mit einem Mal war er stocknüchtern. Kunigunde, Bertholde und Gieslind zitterten Nur Horst kümmerte sich lieber um seine Mutter, die plötzlich eine ganze Flasche Wodka in den Händen hielt.

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„Lasst uns Flaschendrehen spielen“, säuselte die Mutter und legte die Wodkaflasche auf den Tisch.
„Du setzt die ersten Runden aus, Kunigunde. Du hast ja jetzt schon fast nichts mehr an. Das wäre sonst unfair uns gegenüber!“

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Kurt rieb sich die Hände und stubste den Nikolaus an. Der rülpste anstatt zu antworten.
Horst hatte Sockenstress und Kunigunde fragte: " Ist das deine Frau? Ist die von den Toten auferstanden?"
Dabei zeigte sie auf Kurt’s Mutter, welche gerade an der Flasche roch und , Sind noch Pilze da?, fragte.

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Die Flasche drehte sich. Ein wenig Restvodka tröpfelte dabei heraus und auf die kleine Zierdecke auf dem Glastisch. Sie schien sich ewig zu drehen. Dann wurde sie doch langsamer und …

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Ein funken Glut, der aus Kurts Zigarre fiel, entflammte das Zierdeckchen…

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Jetzt rauchte nicht nur Horsts Kopf, auch das Zierdeckchen qualmte und unterbrach seine Konzentration beim R auf die Socken schreiben. Er hatte die Komplexität der Aufgabe kolossal unterschätzt. Aus lauter linken Socken jede zweite als rechts zu identifizieren, war gar nicht so einfach. Schließlich sahen die ja alle gleich aus. Jetzt sah er seine Chance, unentdeckt aus der Bredouille zu kommen, nahm alle Socken, warf sie auf das Zierdeckchen und sich gleich hinterher…

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Dummerweise verfehlte er sein Ziel. Aus unerfindlichen Gründen, landete er auf dem Boden, direkt neben Kurts Füßen, die einen unliebsamen Duft verströmten. " Menschenskind Horst, was ist los mit dir?" Schimpfte Elfriede, seine Mutter. " Jetzt hast du fast alle Socken verbrannt!" Rauchschwaden stiegen an die Decke. Der Rauchmelder piepste und alarmierte die Feuerwehr…

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…es vergingen nicht einmal 10 Minuten. Dieser verflixte Rauchmelder! Rief die Feuerwehr, obwohl sie ihn direkt wieder ausgeschaltet hatten. Plötzlich standen zwei muskulöse, gut gebaute Feuerwehrmänner in der Wohnung, die zur Vordertür reinmaschiert waren. In der linken Hand hielten sie eine Axt, in der rechten eine Taschenlampe.
„Wobei brauchen Sie Hilfe?!“

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„Äh, ja… Chrissi steckt noch immer in der Terrassentür“, erwiderte Klausi missmutig. Am liebsten wäre es ihm, es würde sich in Luft auflösen. „Kommt doch erst einmal rein und trinkt einen Wodka mit uns“, forderte Elfriede, während sie in ihrem dünnen Nachthemd und auf Socken tanzte…

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