Schreiben ist ja Handwerk und will trainiert werden. Hat wer Lust auf ein kleines Spiel?
Regel einfach. Man gibt eine Idee vor und jeder schreibt locker eine Kurzgeschichte dazu. Vielleicht je Idee ein Thread?
Man übt so, auf einen fremden Gedanken etwas zu schreiben, kann sich mit den Geschichten der anderen vergleichen und hoffentlich daraus etwas lernen. Wir können ja auch die Geschichten hier besprechen. Dabei soll es natürlich nicht darum gehen, wer am besten ist.
Hat wer Lust?
Meine spontane Idee:
Jemand trinkt aus seiner Mineralwasserflasche und merkt, dass da ein Flaschengeist drinsteckt, der sich verirrt hat. An der Flasche reiben hilft irgendwie nicht ihn zu befreien. Und da ein Flaschengeist drin ist, lässt sich das Glas auch nicht mehr zerstören. Wie an die drei Wünsche kommen?
EDIT:
Literarische Form: Kurzgeschichte, kurze Geschichte … egal.
Anzahl der Worte: Keine Grenze. Je weniger, desto leichter lesbar.
Deadline: 30.09.2021
Allerdings sollte man hier noch ein paar Eckdaten festlegen:
Obergrenze Wortanzahl. Da schwebt mir irgendwas zwischen 2000 und 4000 vor, jedoch nicht als Untergrenze. Manchmal liegt ja auch in der Kürze die Würze.
Definition, was eine Kurzgeschichte ist. Ist es eine Kurzgeschichte im klassischen Sinn? Oder nur eine kurze Geschichte? Beispielsweise wüsste ich jetzt nicht, wie ich aus deiner Themenvorgabe eine klassische Kurzgeschichte schreiben sollte.
Terminsetzung. Sollten wir einen Termin setzen, wann die Geschichte fertig sein soll? Oder tröpfelt eine Geschichte ab und zu mal ein, wenn gerade Zeit ist?
Hm, da würd ich gar keine Grenze setzen wollen, weil es interessant wäre, wie viele Worte jemand benötigt, um die Idee zu entfalten. Im Nachtrag können wir hier diskutieren, was man hätte weglassen können. Je mehr man schreibt, desto größer ist halt auch das Risiko, dass andere es nicht lesen.
Neri hat keine 1.400 Wörter und kommt super auf den Punkt. Ich werd wahrscheinlich mehr brauchen.
Freie Formwahl, weil wieder sehr interessant. Die kann man ja am Ende jeweils auch diskutieren, ob sie verbesserungswürdig ist. Da es mir darauf ankommt, sich zu inspirieren und neue Wege aufzuzeigen, müssen die Storys nicht direkt vergleichbar sein.
Wieder ein guter Punkt! Deadline: 30.09.2021
Kann notfalls verlängert oder später mal zu einer zweiten Runde erweitert werden.
Ich fände Wortgrenzen und Definitionen auch eher störend. Es ist ja ein Spiel. Und es gibt Geschichten die mit ein paar Zeilen erzählt sind und einige andere brauchen länger.
Habe bis jetzt 2.400 Wörter mit Ende in weiter Ferne, komme von einem Einfall zum nächsten, ohne sie irgendwie alle unterbringen zu können, muss heute in die letzte Nachtschicht, danach Freundin bespaßen und noch einen Songtext für einen Kunden schreiben. Deadline bis 2022 geht in Ordnung?
Ich komm hier leider im Moment weder zum Schreiben, noch zum Lesen.
Häng noch an einer anderen Sache fest:
Bin ja im Tintenzirkel und mache diesen Monat beim monatlichen „Kurzgeschichten-Duell“ mit. Das ist auch eine schöne Sache:
Drei Leuts melden sich als Schreiberlinge.
Wenn sie feststehen, gibt der Moderator das Thema vor.
14 Tage darf geschrieben werden (max. 4000 Wörter). Dann werden die Texte an den Moderator gesendet.
Der anonymisiert die Dinger und leitet sie an die freiwilligen Leser weiter.
Die Leser müssen innerhalb von 14 Tagen alle drei Geschichten lesen, kommentieren und bewerten. Die in ihren Augen beste Geschichte bekommt 3 Punkte, die zweite 2 und die letzte noch einen Punkt.
Dann gehen die Kommentare und die Punkte an den Moderator zurück.
Der rechnet aus, welche Geschichte gewonnen hat, und verkündet das Ergebnis. Am Schluss schnürt er alle Texte - die drei Schreiberlings-Texte und die Kommentare der Leser - zu einem Gesamtpaket zusammen, das dann an alle - Schreiberlinge wie Leserlinge - gemailt wird. Damit ist das Duell zu Ende.
Der Gewinner des Duells ist der Moderator für die nächste Runde.
Ich glaube, die Unterhaltung darüber ist öffentlich: Sucht mal nach „Tintenzirkel Kurzgeschichten-Duell“ (Link könnte Ulli wieder löschen…). Ja. Dieses Mal habe ich das Thema „Das Auge des Sturms“ bekommen. Aber was ich schreibe, sag ich lieber nicht, denn es könnten ja Zirkler hier stumm mitlesen. Es macht sehr viel Vergnügen, mal was ganz anderes zu schreiben.
Na, der Flaschengeist ist auch super! Bis zum 30. September habe ich ja noch Zeit.
@Neri
Habe mir deine Story durchgelesen. Herrlich! Mich begeistern deine Ideen umso mehr, da meine eigene Story vom Plot her schon durch ist und du aber gezeigt hast, wo bei mir noch viel Potential gewesen wäre. Ist egal, ich zieh’s durch wie’s ist, obwohl ich schreiberisch noch lang nicht auf deinem Level bin.
Du hast die Idee spürbar zu deiner gemacht, sehr geil.
Mir gefällt das Aufeinandertreffen zwischen Geist und Tina sehr. Tolle Harmonie zwischen beiden und auch wie Tina reagiert, kauf ich ihr sofort ab.
Am Ende habe ich Mitleid mit Tina, weil ich vom Kopf her darauf fixiert war, dass sie es schafft. Stattdessen kriegt sie wohl nur das Pfand. Der Geist hätte ihr ruhig was in der Flasche lassen können, ein Goldstück oder der Pfandautomat hätte 100 Euro anzeigen können. ^^ Aber das alles zerstört auch wieder die schnittige Pointe von dir bzw. zieht alles in die Länge.
Du schreibst sehr reduziert, das heißt auf den Punkt. Kein Geschwafel, mag ich.
Nur im Wunschmotiv des Mountainbikers ist ein kleiner Schnitzer mMn. Mit zwei Millionen auf dem Konto kann er sich die XBOX kaufen und muss sie sich nicht mehr wünschen. Da fällt dir noch was anderes ein. Vielleicht wünscht er sich ja etwas für Tina und der Geist sagt “Okay, das war nett von dir. Du kriegst noch einen dritten Wunsch.”
Hi Enui,
das erschien mir beim Schreiben zunächst auch unstimmig; aber: Der Bursche ist erst zehn!!! Zudem überlegt er nicht lange, sondern trifft Entscheidungen spontan. Andernfalls wäre der Geist sicher noch in der Flasche. Daraufhin erschien es mir sogar sehr passend
Ich freue mich aber riesig, dass dir meine Version der Geschichte gefällt. Noch einmal ganz herzliches Dankeschön für deine Idee. Du sienst ja, dass sie mich sofort angefixt hat. War ein toller Denkanstoß von Dir!
@Alex Sassland … habe eben schon mal rasch über deine Geschichte gelesen und war sofort drin. Morgen, wenn ich ausgeschlafen bin, werde ich sie mir mit dem ersten Kaffee noch einmal genüsslich reinziehen. Darauf freue ich mich schon!
Hi @Alex Sassland
Es ist super wie du aus der Perspektive des Flaschengeist anfängst. Hatte ich null im Blick. Diese leicht dementielle Verwirrung als er in der Flasche aufwacht und dann zunehmend klarer wird, bis er befreit sich dann auch wieder an die bisherigen Wünsche erinnert - toll! Es braucht halt die Überschrift, um als Leser zu wissen, was im Intro Sache ist.
Gestolpert bin ich nur am “Johannes strich über seinen Bart, der immer weißer wurde”. Da das Setting ja an sich recht surreal ist, dachte ich zuerst daran, dass der Bart in der Situation aktiv ergraut. Ich würde eine Zeit- (“über die Jahre”) oder Ortsangabe (“zu den Schläfen hin”) einfügen. Letzteres ließe auch gleich an den standesgemäßen Opa-Vollbart denken.
Deine Geschichte lädt auf jeden Fall dazu ein, sie nochmal zu lesen. Da kommt die Kürze auch ganz gelegen. Sehr schlaue Pointe!
Den Perspektivwechsel finde ich sehr gelungen und die Wünsche hast du sehr geschickt eingesetzt. Der Arme Flaschengeist … so schnell wird der seinem Gefängnis nicht entkommen können.
Bin ganz hin und weg, was man hier so zu lesen bekommt.
Und mir geht es wie Ennui: Auf was für Pointen ihr hier kommt!
Uiuiui, so klassisch, dämonisch mag ich meine Dschinn!
Ich war auch hier wieder schneller mit der Story durch als mir lieb war.
Liest sich flüssig wie der Selters in der Flasche und trifft bei mir direkt ins Humorzentrum.
