Ich habe für die Uni, als ich dort Seminare gab, das Beispiel für das Deckblatt einer wissenschaftlichen Arbeit gezeigt. Name war Svenjamin Kasupke. Da musste ich gerade dran denken.
Ich zeige Diversität in meinem Buch, da ich eine Welt konstruiere, die so ist wie die, in der ich lebe. Da wäre es seltsam, wenn alle Kasupke und Schmittenknödel oder so heißen würde. Ich mache das nicht aus einer Debatte heraus sondern, weil sie das für mich natürlich anfühlt. Für jeden fühlt sich etwas anderes richtig ist und das ist völlig fine.
Ich mag auch Namen, bei denen man nicht genau weiß, wo das herkommt oder wo man das einsortieren wollen würde.
Lady Balfour ist ein toller Name (es handelt sich um eine festkochende Kartoffelsorte und ist damit ggf. im Thriller besser geeignet als eine mehlige Kollegin).
Jetzt hast Du aber was angerichtet. Schaue mir gerade Kartoffelsortennamen an … Abilene Russet ist auch ansprechend. Eventuell die Zofe von Lady Balfour,
Ich finde ja, dass man den Leser nicht überfordern darf, nicht mit den Namen. In anderer Hinsicht schon. Ich mag es, wenn Pärchen oder Geschwister die gleichen Anfangssilben bekommen. So kann man sich besser merken, wer zusammengehört. Gab es da nicht auch bereits Vorbilder? Man denke nur an Plenzdorf. Die Legende von Paul und Paula.
Vielleicht hat er mich inspiriert. Marie und Marcel, Linus und Linda, Rieke und Ritschie. Bei mir darf es auch gerne normal zugehen. Ich habe Helden, die heißen durchaus auch Kevin oder Dennis, denn so sind die Leser. Am Schlimmsten finde ich amerikanische Namen mit einer Silbe. Tom, Ben, Kim, Bill, Jo, Liz, Sue, Bob. Die kann man sich komplett schenken, so verwechselbar sind sie. Da würde ich lieber A, B oder C nehmen. Einer meiner Protas heißt tatsächlich J.
Ich stelle mir grade vor, wie Benjamin „Cartwright“ Sisko zur Ponderosa reitet, oder Benjamin „Sisko“ Matlock auf DS9 nach dem Rechten sieht. Oder ganz toll, Benjamin „Matlock“ Cartwright im Gerichtssaal für Gerechtigkeit sorgt. Yeahahaaa, pengpeng
Sorry, das musste noch raus.
Aber sonst muss ich dir leider Recht geben. Kevin ist in den meisten Fällen kein Name, sondern ein Schicksal.
Bei „Mondul“ wurde ich mal gefragt, wie ich immer auf so tolle Namen käme. Er war ein mittelböser Feuermagier.