Figurendatenbank: wieso, weshalb, warum

In der Hoffnung, dass meine Frage nicht als zu kritisch angesehen und in Folge gelöscht wird: mich interessiert, welchen Mehrwert ihr in der Figurendatenbank gegenüber einer einfachen Papiernotiz seht.
[FONT=-apple-system]Für mich ist es:

  • Die Namen der DB-Einträge werden nicht als unbekannte Wörter moniert

Leider hört es dann schon auf. Ja, ich kann auch Gegenstände, Orte, etc in der Figuren-DB anlegen. Aber nochmal: warum sollte ich?

Wenn diese Frage zu heikel ist, gerne auch per „Unterhaltung“… Danke!

Im navigator wird (bei entsprechender Einstellung) angezeigt, welche Charaktere/Orte /Dinge in welchem Kapitel vorkommen. Gerade bei unterschiedlichen Handlungssträngen ist das praktisch. Darüber kann auch eine automatische Zuordnung der Kapitel zu den Handlungssträngen im Zeitstrahl erfolgen.
Außerdem benutze ich die Listen im Navigator um schnell nachzusehen, wie ich das blöde Ding, über das ich schreiben will, grad nochmal genannt habe.
Ja, das könnte ich wohl auch mit nem Blatt Papier machen, aber ich schreibe nicht immer am gleichen Ort und ich brauche auch länger, um das Stück Papier was ich suche jetzt sofort und nicht gleich zu finden.
Bei der Datenbank muss ich nur ein bisschen von meinem Text nach links gucken.
Außerdem sind dann meine Charakteraufzeichnungen direkt beim Text und ich kann sie nicht verlieren.
Uuuund: ich töte nicht unnötig Bäume :laughing:

Die Frage kann man im übrigen auch einfach umdrehen: wo ist der Vorteil die Charaktere auf einem Blatt Papier niederzuschreiben.

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Navigator: Ja, guter Punkt. Ich seh’s im Navigator (… den ich manuell aktualisieren darf. Das könnte auch ein Thread im Hintergrund erledigen. Aber ok…)
Zeitstrahl: Danke, wusste ich nicht, da Zeitstrahl bei mir nicht anwendbar ist. (Zeitspanne verschiedener Stränge über 8000 Jahre, ist aber wohl mein eigenes „Problem“)
Vorteil Papier: Ich kann etwa 10 Postit-blättchen gleichzeitig an den Rand meines Monitor kleben und jedes direkt lesen. [FONT=-apple-system]Hängen sie dort eine Weile, kann ich sie auch wieder abnehmen, da ich mich trotz fortgeschrittenen Alters noch erinnere…
Bäume töten: na ja… im Gegenzug vielleicht ein Äpfelbäumchen pflanzen? Ich fürchte, es ist an der Zeit… :wink:

Danke NinaW!

Hallo Sarahkka,

also ich nutze die DB intensiv. Alle Figuren und mystische Wesen sind in der Datenbank festgehalten. Dort schreibe ich Aussehen und auch Charaktereigenschaften rein. Und teilweise (bei meinen Hauptfiguren) gibt es auch eine ganze Vita. Auch Gegenstände habe ich in meiner Dinge-Tabelle. Dort gibt es auch Chroniken, wer den Gegenstand wann gehabt hat, warum er ihn hergeschenkt hat usw. Das ist für mich sehr hilfreich.

Wenn ich mal was nicht genau weiß (auch Stammbäume usw.), dann guck ich nach. Meine ganzen Notizen würden nie und nimmer auf Post-Its rund um den Monitor passen. Die habe ich zwar auch, aber das sind mehr so Todo-Dinger oder Direkt-Einfälle, die ich nicht vergessen will.

Gruß,
Vroni

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Ok, Danke Vroni. :thumbsup:
Für die Einfälle nutze ich auch zunächst Papier, übertrage es aber recht zeitnah auf „Notizzettel“, die ich an „Klemmbretter“ hänge. Keine Ahnung, warum ich das so mache… eventuell weil die Einfälle spontan hingekritzelt sind und entsprechend schnell unleserlich werden… :kissing:

Och, die Figuren-Datenbank hat meines Erachtens eine Menge Vorteile gegenüber dem Papier. Mal vom Bäumchenmord abgesehen - man könnte ja sogar Recycling-Papier benutzen, ist die Datenbank eben immer dabei und meist sogar übersichtlicher als traditionelle Notizen. Da ich persönlich im Verlauf des Schreibens auch gern vergesse, ob ein Charakter blaue oder braune Augen hatte, hoch gewachsen oder eher klein von Gestalt, mit kurzen oder langen oder gar keinen Haaren angelegt wurde, genügt ein Klick auf den Namen (bei regelmäßig aktualisierter Datenbank) und schon weiß ich wieder wie der Kerl aussieht.

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Ich habe bisher meistens in einem Paralleldokument eine Tabelle angelegt, in der ich die Figuren entwickelt habe, mit 3 Spalten:

  1. Name/Rolle/körperliche Beschreibung
  2. Herkunft/Familie/sozialer Kontext
  3. Psychologie/Seelenleben

Vorteil: Man hat die ganze „Crew“ auf einen Blick vor sich und sieht, ob sie auch schön ausbalanciert sind (nicht lauter jähzornige Rothaarige usw.); die Tabelle wächst schön mit; und ausdrucken kann man sie auch, wenn man will (will ich meistens nicht).
Nachteil: die Beschreibungen geraten tendenziell eher zu knapp; keine Verbindung zum Romantext (was mich aber bislang nicht gestört hat).

Also ein Mittelding. Aber ich hab inzwischen schon mal eine Story mit Figurendatenbank geschrieben; vielleicht komm ich doch noch auf den Geschmack … :kissing:

Na ja, die Tabelle über die du die Formulare aufrufen kannst, ist anpassbar und kann genauso aussehen wie du sie haben willst.
Niemand zwingt einen die DB-Felder in genau der Reihenfolge zu behalten (oder das Label so zu nennen) wie es bisher ist.
Niemand verlangt, dass alle Formularfelder ausgefühlt werden.
Wenn du dir das also einmal anpasst, hast du die Tabelle genauso wie bisher, nur mit mehr Features und es ist kein separates Paralleldokument.

Ja, einfache Tabelle reicht wahrscheinlich.

Die Verbindung zum Text ist theoretisch ja sinnvoll, doch muss sie von Papyrus auch genutzt werden, wenn Zeit gespart werden kann oder manuell schnell etwas übersehen wird. Z.B. beim Umbenennen einer Figur in der DB oder Ähnlichem. Wenn ich mehr Zeit darauf verwende, die DB zu befüllen, als sie mir erspart, brauche ich sie nicht.

Interessanter Hinweis von NinaW. Das schau ich mir mal an. :thumbsup:

Zum ausfüllen des Formulars: Es ist ein Gerücht, dass das Aufschreiben von Notizen einen Zettel weniger Zeit benötigt, als das Tippen in ein paar wenigen Feldern. Realistisch betrachtet gehe ich davon aus, dass die meisten Autoren schneller tippen, als sie mit der Hand schreiben.
Zusätzlich: wenn gleiche Dinge an gleichen Stellen stehen lassen sich damit auch Informationen schneller aufnehmen.
Das würde beim Blatt Papier bedeutet, dass man sich immer erstmal überlegen muss, wo man jetzt die Information aus dem Kopf gerade hinschreiben muss (damit sie nachher an der gleichen Stelle steht wie bei den anderen Charakteren), oder man muss ich den Zettel entsprechend vorbereiten. Das dauert in jedem Fall länger als das stumpfe Tippen in Felder, die immer an den gleichen Stellen sitzen.

Man muss halt einmal Zeit investieren und das Ding so vorbereiten wie man es halt haben will. Aber auch hier unterliegt man häufig dem Trugschluss, dass man schneller wäre, wenn man schneller anfängt. Das ist nicht so. Vorbereitung ist alles.

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Kurzfassung: Erst, nachdem ich mich an diese ganze Datenbankensache herangetraut habe, offenbarte sich mir, WIE genial und vielseitig Papyrus tatsächlich ist. Hätte ich mal eher und so…

Langfassung: Ich finde es nicht nur genial, dass ich die eingeplanten Protagonisten im Zeitstrahl und im Navigator sehen kann, ideal ist für mich vor allem, dass man sich die DB komplett frei Schnauze selber anlegen kann. Für mich ist die Charakterentwicklung der mit Abstand komplizierteste Teil des Schreibens, und damit der nicht völlig aus den Fugen gerät, muss ich alle Informationen auf einem Fleck gesammelt haben. Wenn die Augenfarbe des Charakters (oder schlimmer, eine wichtige Eigenschaft) nun auf irgendeinem Schmierzettel steht, bin ich verloren.
In der Datenbank habe ich biographische Details wie Herkunftsort, Wohnort, Alter, aber auch Eigenschaften, Aussehen, Familienverhältnisse, “Funktion” innerhalb der Handlung, ggf. Bilder… Alles, was mir einfällt, wird dort eingearbeitet. Damit reduziere ich die Gefahr, dass ich mir plötzlich etwas ausdenke, das nicht mehr zum Charakter passt, weil mein Siebhirn vergessen hat, dass ich ihm schon eine konträre Eigenschaft zugeordnet habe. Viele der Felder ähneln denen auf dem klassischen “Charakterbogen”, ich habe mir einfach von überall die Kriterien genommen, die ich benötige.

Und auch die Nebenfiguren sind dort alle eingespeichert. So sehe ich, wen ich überhaupt schon habe, welcher Name vergeben ist, irgendwie ist ein Teil meiner geplanten Geschichte bereits in der DB “visualisiert” und ich verstehe, was ich bisher habe und wie alles zusammenhängt. Das könnte ich handschriftlich niemals so strukturiert leisten.

Bis man die erforderlichen Felder und erst das Eingabeformular halbwegs “hübsch” hat, ist es anfangs zwar ein Gefummel, aber ich habe mir damit eine Arbeitsumgebung schaffen können, in der ich mich endlich mal nicht mehr hoffnungslos verloren fühle :smiley: Mit Orten und Dingen habe ich mich noch nicht so detailliert auseinandergesetzt, zumindest die Orte werde ich aber bestimmt auch noch nutzen. Allein, um Logikfehler bzgl. der Aufenthaltsorte und Reisezeiten zu vermeiden.

Wenn man mal vom ursprünglichen Zweck der “Figuren”-DB abrückt, kann man damit noch weitaus mehr coole Dinge anstellen. So habe ich beispielsweise auch eine Datenbank für meine Bücher, quasi meinen eigenen Bibliothekskatalog, erstellt.
Und richtig dankbar bin ich jetzt bei meiner Bachelorarbeit. Inzwischen bin ich damit in die Recherche-DB umgezogen (danke, liebes Forum), für frühere Hausarbeiten habe ich aber die Figuren-DB zweckentfremdet. Sehr nützlich ist zum Beispiel, dass man externe Dateien (zB. einen Fachartikel als PDF oder das Exzerpt) verlinken kann, dass man das Verzeichnis nach Belieben exportieren kann, oder dass man einen Überblick behält, wo welche Literatur in den Text eingearbeitet wurde (via Autolinks).

Man sieht, die Möglichkeiten sind endlos. Man kann eben alles weitgehend auf seine Bedürfnisse zuschneiden und mir ist das inzwischen wirklich eine unschätzbare Hilfe.

Das unterschreibe ich so, wird mir immer wieder neu bewusst. Auch, wenn es sicherlich individuelle Arbeitsweisen gibt. Für mich trifft das zu!

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Meine Güte :slight_smile: Das hat ja nur ein paar Jahre gedauert, Dich zu überzeugen. Nicht, dass das die Retourkutsche für die Lesbarkeitseinschätzung ist, wo Du mit mir so lange gebraucht hast, mich vom Sinn zu überzeugen? :wink:

Ist natürlich klar, dass man das direkt mit der Figurendatenbank auch kann, oder? Die hat ja eine Tabellendarstellung, die man sich hinschieben kann, wie man mag, bspw. auf die drei, vier Felder, die Dich interessieren. Und mittels eines Reports kann sich Listen oder einzelne Datenbläter oder was-auch-immer als Report drucken lassen …
Nur, um Dich weiter zu unterstützen.

Eines Tages lern ich bestimmt noch, wie das geht. Vielleicht sogar anhand eines Videos, wer weiß? :stuck_out_tongue:

(Hat das mit der Lesbarkeitsanzeige wirklich so lange gedauert? Weiß ich schon gar nicht mehr. Ach, was sind schon ein paar Jahre in diesem Geschäft, in dem man immer aufs Erscheinen des nächsten Buchs wartet …? :sleep:)

Gut, haben wir das auch geklärt… [FONT=-apple-system]Vielen Dank an alle für eure Beiträge. :thumbsup:

Ich schreibe auf verschiedenen Geräten: Wenn ich unterwegs bin auf einem Laptop, daheim am PC. Synchronisieren tut das Dropbox. Zettelwirtschaft habe ich nicht, ich schreibe das alles in die Datenbank.
Ich habe mir auch angewöhnt, das für jede Figur zu machen. Egal wie wichtig sie für die Geschichte ist. Die an einer Stelle gesammelt zu haben, finde ich sehr hilfreich. Manchmal habe ich hinterher doch die Idee, jemanden noch einmal auftauchen zu lassen. Die Datenbank gehört für mich zum Projekt und wird immer zusammen gespeichert.

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Ich hab da kürzlich auch den Hund eines Protagonisten verewigt, weil ich ständig seinen Namen vergaß.

Ich nutze auch immer ein Paralleldokument. Zettel liegen bei mir schon so genug herum und immer am gleichen Platz schreibe ich auch nicht. Postit-Zettel am Monitor? So große Postits kenne ich nicht. Der Text zu vielen Charakteren wächst mit der Zeit. Bei mir entwickeln die sich geradezu natürlich wegen des Projekts. Meine Katzen würden ohnehin dafür sorgen, dass die Zettel an allem kleben, nur nicht mehr am Monitor. :laughing: Aber Ninas Argument, man muss die Datenbank nur einmal richtig auf seine Bedürfnisse hin anpassen hat natürlich auch seinen Reiz. Hm…

[FONT=-apple-system]
Ok, habs angeschaut.
Tabelle reicht mir, ist prima. :thumbsup: So seh ich pro Zeile einen Protagonisten. Jetzt wäre es sehr praktisch, wenn die Zellen in dieser Ansicht editierbar wären. Wie z.B. Excel, nur ohne Formel… :kissing: Wenn ich jedoch in eine Zelle/Zeile klicke, öffnet sich das Formular der jeweiligen Person. Kann ich dieses Verhalten ändern? Hab ich noch etwas anderes übersehen?

Nach meinem Kenntnisstand steht diese Eingabemöglichkeit (direkt in der Tabelle) schon sehr lange auf der Wunschliste einiger user - aber das wird wohl noch etwas brauchen:bowing_man:

Was ist eigentlich so schlimm daran, ins Formular zu gehen?