Fantasy - Prophetiezitate am Kapitelanfang

Ich will ja irgendwann meinen Band 3 meiner Fantasyreihe herausbringen. Nun habe ich mich weiterentwickelt und bin dabei, auch meine Bände 1+2 nochmal durchzuarbeiten.

Unter anderem habe ich auch die Kapitelbezeichnungen, die bei mir sinnvollerweise einfach nur die Handlungsorte sind, auf zweizeilige und zweistilige Bezeichnungen umgestellt. Ich sehe, dass dadurch sehr viel mehr Feeling rübergebracht wird.

Mein Roman wird in Bände unterteilt. Jeder Band hat mehrere Teile von 40-150 Seiten. Darunter sind dann die Kapitel als Handlungsorte.

In Band 5 werden sehr viele Prophetien zusammengebunden, die vorher zwar immer mal diskutiert werden, aber sehr im Hintergrund stehen. Damit diese Bücher irgendwie vorher mehr Erwähnung finden, hatte ich mir Kapitelsprüche überlegt. Bei mir sind sie allerdings Teil-Sprüche, weil sie zu Beginn jedes Teils stehen.

Je mehr ich mir das allerdings ansehe, desto mehr frage ich mich, ob ich diese Sprüche weglassen sollte. Ich setze einfach mal ein paar Screenshots ab. Was da gesagt wird, sind Dinge, die irgendwann mal wichtig werden, aber nichts mit dem Teil, vor dem sie stehen, zu tun haben.

Momentan lese ich gerade auch einen Roman von jemandem, der zu Beginn jedes Kapitels (das volumensmäßig ähnlich ist wie meine Teile) einen atmosphärischen Prophetiespruch einfügt. Ich stelle fest, dass ich diese Sprüche noch nicht mal anlese. Ich überhüpfe sie einfach und beginne beim normalen Text wieder mit dem Lesen.

Wie wäre es denn bei euch? Nehmt ihr solche Sprüche zum Kapitelbeginn wahr. Mein Genre hab ich mal als High Fantasy eingestuft.



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Bei Dune habe ich sie alle gelesen, da sie eine Erweiterung und Vertiefung der Geschichte darstellen und Impulse zum Nachdenken setzen können.
Insgesamt aber hasse ich solche Sprüche oder Prophezeiungen in Büchern (besonders am Anfang) , die eigentlich nur zeigen sollen, was für tolle Ideen der Autor für die spätere Handlung zu haben glaubt.

Ich lese es und finde es ganz gut, wenn es passt. Ich habe es in meinem Buch auch gemacht

Ich lese solche Dinge. Aber sie müssen irgendwie der Atmosphäre dienlich sein. Z.b wenn die Protagonisten verschiedene Orte bereisen, könnte es auch ein Zitat eines Einheimischen über den Ort sein.

„Der Hafen? Eine schäbige Ansammlung Unrat und zerplatzter Träume. Niemand will hier arbeiten, und doch sind sie alle hier mit einem Grund, der sie zwingt.“ Porton, der Nachtwächter.

Sehr kryptischen Sprüche müssen wirklich zum Nachdenken anregen, und Gedichte bzw. Kleine Lieder haben es richtig schwer. Aber tendenziell gefällt mir sowas. :smiley:
Selber eingesetzt habe ich es nicht.

Manchmal lese ich solche Sprüche, bestenfalls nerven sie. Haben sie keinen direkten Bezug zum nachfolgenden Kapitel hasse ich sie.

Das ist eine sehr interessante Einschätzung, die du mir gibst. :slight_smile:
Das bedeutet: Du hasst sie, aber bei Dune findest du sie gut. Muss ich mir dort ansehen.

Ich war in den Neunzigern bei den bibeltreuen Christen (bitte nicht angegriffen fühlen - ich hab nichts gegen euch). Da haben wir jedenfalls auch Bibelsprüche zu Situationen herausgesucht. Oder bei Predigten wurde ein 3000 Jahre alter Vers zu einer aktuellen Situation in Beziehung gesetzt.

So ähnlich gehe ich hier auch vor. Ich nehme halt einen Satz, der irgendwie zu dem passt, was der Teil enthalten wird. Gerade im Teil NIEDERTRACHT wird es auch um einen Vers gehen, der dort falsch interpretiert wird. Manche dieser Verse tauchen später im Band 5 auf und werden dort ein einen größeren Kontext eingebunden. Weil aber nicht alles zitierfähig ist, müsste ich mir auch einiges ausdenken. Das ist dann nicht richtig falsch, aber existiert eben nur, damit ein Teil eine schöne Prophetie bekommt.

Sowas wollte ich auch machen, bin dann aber dazu übergegangen, einfach in den Text „kluge“ Bemerkungen einzustreuen. Mal mehr, mal weniger.

oder

grafik

Die Sprüche passen zum Kontext, wo sie stehen, sollen den Leser kurz aus dem Fluss holen und zum Konzentrieren anregen. Keine Peilung, ob mir das gelingt.

Bücher die mich aus dem Lesefluss reisen, sind in der Regel Bücher die ich nicht beende.

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Gut zu wissen.

Ich habe bei Beginn beschlossen, in dem Buch alles anders zu machen, als es der „Mainstream“ vorgibt. :innocent:

Das fängt schon damit an, dass meine Protagonistin mit dem Leser per Du ist, ihn in das Geschehen einbindet und „fragt“ ob er wirklich die Wahrheit wissen mag. Sie redet mit ihm, gut - monologisiert mit ihm.

Auf gewisse Art bin ich alles andere als Mainstream, aber ich will in eine Geschichte eintauchen. Nicht im Kopf des Protas feststecken und weder vom Erzähler noch vom Prota angesprochen werden.
Genau genommen ist das durchbrechen der vierten Wand nichts seltenes in Romanen. Nur bei den meisten passiert es nur in geringem Maß.

Wirst du, versprochen. Hier hatte ich ein erste Leseprobe gepostet. Sie hat sich in der Zweischenzeit weiterentwickelt, aber das Prinzip ist gleich geblieben.

Meine Miriam ist unkonventionell, geht alles jugendlich naiv an und ist offen für alles Neue.

Das Buch lebt davon. Zum Ende spricht Miriam dem Leser sogar einen Dank für den Kauf des Buches aus, weil jedes verkaufte Exemplar sie ihrem Traum, dem Nobelpreis, näher bringt. „Forschung“ kostet Geld.