(Fantasie)Reisen - Schick uns eine Urlaubskarte

Meine absolute Lieblingsstadt. Die Plönlein-Zeichnung ist von mir.

Kuriose Anekdote dazu: Als Kind aus Norddeutschland sind wir Ende der 70er, in den 80ern in den Ferien immer zu den Großeltern nach Baden-Württemberg gereist.

Meine Oma (gebürtiges Norddeutsches Licht) hatte ein riesiges Faible für Rothenburg. „Deine Kinder brauchen Kultur“ war ihr Lieblingsspruch und sie stopfte mich und meinen Bruder in ihren alten weißen Käfer mit einem Schachbrettmuster auf dem Dach.

Die Familie meines Mannes sind Alteingesessene in Rothenburg und ein Zweig davon betrieb damals eine Tankstelle am Ortseingang, bei der Oma jede Fahrt einen ersten Stopp machte. Meine bessere Hälfte spielte in den Ferien als Kind dort mit seinen Cousins und ich beobachtete sie oft aus dem Auto während des Tankens.

Wir hatten damals nie Kontakt miteinander. Kennengelernt haben wir uns erst 2013 über das Internet und haben letztes Jahr im Rothenburger Rathaus geheiratet.

Auch dieses Jahr werden wir auf jeden Fall wieder hinfahren, und schauen, dass wir noch so viel Familie wie möglich treffen.

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Tolle Zeichnung – ich habe eine Schwäche für Tuschezeichnungen – und eine niedliche Anekdote!

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Das ist ja wirklich eine besondere Geschichte. Omas wissen eben, was für einen das Richtige ist.
Du kannst ja toll zeichnen! Sieht richtig gut aus.
@Silberfeder

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Danke Dir!

Einige amüsieren sich, dass ich einen Anglersessel spazieren fahre: aber die Wahrheit ist, an den schönen Orten an denen man hält, steht selten eine Bank :wink:

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Toll! Zeichnen ist etwas Wunderbares.

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Breskens, Holland im Oktober 2023

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Vom Jennergipfel zum Königssee

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Oh wie toll. Da war ich auch schon mal. Ein sehr schöner Ort.

Wunderschön! Davon müsste man sich glatt ein Puzzle drucken lassen.

Eine Urlaubskarte ohne Foto

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Autor auf Urlaub

Wie sieht eigentlich ein Urlaub für einen Autor aus? Geht er auf Reisen und lässt dabei die Arbeit am aktuellen Text hinter sich, vernachlässigt die offenen Fragen in seiner Geschichte, gönnt dem Laptop eine Auszeit? Packt Badesachen in den Koffer? Träumt von einer angenehmen Flugreise und 14 Tagen ohne Nervereien durch ungeduldige Figuren, die endlich in den Vordergrund rücken möchten anstatt als Nebencharakter herumzudümpeln? Wie schön wäre es doch, wenigstens einmal im Jahr zur Ruhe zu kommen. Dieses Mal klappt es. Ganz bestimmt.

Eben noch schnell die Datei sichern, zuvor kurz die Szene überfliegen, an der zuletzt gearbeitet wurde und stopp! Was um Himmels willen ist das denn? Idealerwohnziweise? Wie kommt dieses absurde Wort in den fehlerfreien Entwurf? Das muss unbedingt untersucht werden. Der Flieger geht erst in 4 Stunden, bis zum Flughafen sind es nur 30 Minuten. Also kein Grund zur Eile. Kurz umschreiben. Passt nicht. Der komplette Absatz ist sperrig. Egal. Das vorwitzige Wort, das niemand, aber auch wirklich niemand, in den Text eingefügt hat, kann warten. Bis zum Ende des Urlaubs. Der Autor möchte schließlich entspannen.

Innere Unruhe macht sich breit, verdrängt den Urlaubsgedanken, zwingt den Autor, den Laptop doch in die Tasche zu packen. Obenauf. Die Badesachen müssen eben etwas Platz machen. Kann ihnen ja egal sein. Sie bekommen im Gegensatz zum Lieblingshemd, das auf seinen Einsatz in einer exotischen Disko wartet, keine Falten. Nun aber los.

Idealerwohnziweise. Die Buchstaben hämmern im Kopf des Autors. Er bestellt beim Servicepersonal von Flug QT38QS ein Glas Wasser und eine Kopfschmerztablette. Der Flug verläuft ruhig. Für den Piloten. Und alle anderen. Nicht jedoch für den Autor. Was hat es nur mit der seltsamen Vokabel auf sich?

«Fliegen Sie das erste Mal?»
«Äh, wie bitte? Nein. Wieso?»
«Sie sind so blass. Hilft das Wasser nicht? Also nicht, dass ich mich einmischen will. Aber wenn Sie mich fragen …»
Die Sitznachbarin ist furchtbar, ebenso schlimm wie das komische Wort und die noch komischeren Figuren, die in der Geschichte eigentlich nichts zu suchen haben und permanent stören, das Unterbewusstsein traktieren, auf den Nerven surfen.

Urlaub! Warum ist das blöde Ding mit dem Textverarbeitungsprogramm im Koffer gelandet? Wer es eingepackt hat, bleibt ein ebenso großes Rätsel wie dieses eigenartige Wort. Der Autor lässt sich nicht beirren. Er ist schließlich der Herr über seine Geschichte. Ebenso über sein Gepäckstück. Er entscheidet, wann und wo er Urlaub macht. Also lässt er den Koffer einfach zurück. Auf dem Gepäckband. Auf keinen Fall! Die Tyrannei des Textes darf unter keinen Umständen Einfluss auf ein bisschen Entspannung nehmen. Der Autor nimmt den Koffer an sich. Auf dem Weg zum Hotel plagen ihn wieder diese Kopfschmerzen.

Er checkt ein, vernichtet kurze Zeit später die alkoholfreien Getränke aus der Minibar, öffnet den Koffer, befreit den Laptop aus seinem Gefängnis, hängt sein Lieblingshemd liebevoll in den abgenutzten Schrank, legt sich auf das Bett mit der viel zu weichen Matratze, nimmt den Rechner, startet die Software, markiert den kompletten Text, drückt auf ENTF und … hat endlich Urlaub!

In 14 Tagen wird er das Backup laden, das zu Hause auf der Festplatte wartet.

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Liebe Kathrin, wollte er die Postkarte an seine Frau beginnen, doch nach dem ersten Wort hielt er inne. Galaxien von Worten drehten sich in seinem Kopf in einer Spirale von Bedeutungen. Und so makellos wie der erste Stern am Abendhimmel leuchtete der perfekte Text für die perfekte Postkarte für sie in einem einzigen Wort:
Liebe.

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@Suse @michel, genau so habe ich den Thread auch gemeint. :sunglasses: :+1:

Fantasie oder im Hier und Jetzt.

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Gschichtldrucker reist im Sommer
und Berlin das war sein Ziel
dort fiel er in ein Hitzekoma
mitten im Gewühl
da sah er lauter nackte Frauen
(an der Spree ist das passiert)
konnt seinen Augen kaum mehr trauen
hat sich aber amüsiert

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(Text eventuell für eine bessere Lesbarkeit etwas vergrößern?! :grimacing:)

Edit: „Tja, kann man machen, Frau Kaufmann, macht man aber nicht.“ (Für mich immer wieder passendes Zitat meines ehemaligen Profs.) Zweiter Versuch für bessere Lesbarkeit der Textseite:

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Meine Liebe,

wenn ich hinausgehe - ich laufe hier Barfuß, es stört sich keiner daran - kitzeln mich die Gräser an den Füßen. Ich habe immer dreckige Füße - kannst Du Dir das vorstellen? Ich? Werner würde sich so daran stören… ich darf ihm das gar nicht erzählen, wenn ich heim komme. Ach Siglinde, es ist herrlich. Eigentlich mache ich gar nichts, nicht wirklich. Ich setzte mich unter dem Apfelbaum (den hinten im Garten, ich weiß nicht ob Du Dich an den erinnerst - wir sind da als Kinder immer auf den Ästen geklettert) und lese. Ich wünschte, ja ich wünschte so sehr, dass Du hier sein könntest - wie früher wir Beide im ewigen sorglosen Sommer.
Ich schicke Dir Küsse,
Deine Helene

PS: Lass Dich von Deiner Pflegerin ganz fest drücken, wenn sie Dir das vorließt - schließ die Augen, lass Dich drücken und denk dabei an mich, damit ich es spüre.

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Agaven

Ach ja. Das Meer ruft …

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Hi,
schön gemacht, doch leider kann ich den Text überhaupt nicht lesen.

Das tut mir leid, ich hoffte, die Vergrößerung brächte den Text näher. Hast Du auch 2x draufgeklickt – also maximale Vergrößerung?

Ja, habe ich. Kann es trotzdem nicht lesen.