ich hab da mal eine Frage. Wenn ich etwas schreibe und feststelle, dass es das so ähnlich (aber nicht hundertprozentig) z. B. als Fernsehserie schon gibt, ist das dann Fanfiction oder eigene Fantasie? Nur als Beispiel: mein „Simsala Lotus“ hat Ähnlichkeiten mit der Serie „Charmed - Zauberhafte Hexen“. Das ist aber wirklich nur Zufall. Oder bei meinen „Sirenen vom Drachensee“. Die haben Ähnlichkeit mit „Plötzlich Meerjungfrau“. Das ist auch keine böse Absicht. Meine Idee gab es zwar nicht vor den Serien, aber diese Serien haben mich zum Schreiben inspiriert. Wie steht ihr zu diesem Thema? Kann mir jemand weiterhelfen?
Interessante Frage. Ich habe nun auch erst einmal genauer überlegen müssen und bin neugierig, ob meine Einschätzung zutrifft oder nicht.
Fanfiction ist meiner Ansicht nach eine neue Version einer bereits bestehenden Geschichte. Robin Hood zum Beispiel wurde mehrfach neu verfilmt, jedesmal mit einer anderen Hintergrundgeschichte. Beginn und Ende waren zwar gleich, aber es flossen ganz andere Aspekte mit ein. Oder König Arthus…das Märchen Schneewittchen/Cinderella… Wenn du sagst, dass die Ähnlichkeiten zu deiner Geschichte Zufall waren, dann könnte höchstens ein Streit über ein Plagiat ausbrechen, wohl eher erfolglos. Ich denke aber nicht, dass es Fanfiction wäre.
Ich denke Fanfiction ist es erst dann, wenn man auch Figuren, Orte und Prinzipien der entsprechenden Vorlage nutzt.
Natürlich könnte es aber auffallen, wenn etwas sich stark ähnelt. Das wäre nicht sonderlich praktisch. Ich mag es nicht, einen Abklatsch von irgendetwas zu lesen/sehen.
Ab wann Inspiration zu Abklatsch wird ist denke ich Auslegungssache.
Sion hat recht.
Eine Fanfiction wäre es erst dann, wenn du die Charaktere, Orte und Co aus einer der genannten bereits existierenden Serien verwendest.
Ich war selber früher mal eine Zeit lang im Fanfictionbereich unterwegs.
Als Fanfiction werden von Fans geschriebene Geschichten zu bereits existierenden Büchern, Filmen, Serien oder sogar Bands, Fußballspielern/innen und Co. bezeichnet.
Die Bandbreite da ist inzwischen recht groß, aber immer an Urheberrechte gebunden. Will ein Autor/Regisseur nicht, das Geschichten zu seinen Werken geschrieben werden und seine Charaktere benutzt werden, dann gibt es unter Umständen Ärger.
Das Gleiche gilt für Abwandlungen der Handlung, Charaktere, Fähigkeiten usw. Sprich Plagiate.
Das ist zumindest das, was ich noch weiß.
Meine letzte Fanfic habe ich vor sechs Jahren geschrieben. Bin also schon etwas aus der Thematik raus.
Alles klar. Meine „Sirenen“ z. B. sind eigentlich normale Jugendliche, die sich bei Kontakt mit Wasser in meerjungfrauähnliche Wesen verwandeln können. Im späteren Verlauf der Geschichte können sie auch telepathisch sprechen und die Kraft der Elemente nutzen. Ich habe die Handlung und meinen Plot extra abgewandelt, damit es nicht zu stark an „Plötzlich Meerjungfrau“ anlehnt.
Und meine „Junghexen“ aus „Simsala Lotus“ können auch die Kraft der Elemente nutzen, lernen mit ihren nicht-elementaren, magischen Kräften umzugehen und wie sie diese in ihrem Alltag umsetzen können.
Ich versuche so gut es geht, Überschneidungen zu den o.g. Serien zu vermeiden!
Dann ist es keine Fanfiction an sich, sondern ein durch die Serien inspiriertes Werk.
Inwieweit es da aber dann zu Ärger kommen kann, weiß ich nicht. Da bin ich überfragt.
Bescheidene Laienmeinung, aber wenn man nichts schreiben dürfte, was nicht in der einen oder anderen Form schonmal ähnlich funktioniert hat, könnte man dann heute überhaupt noch was schreiben?
Letztlich stammt unsere Fantasie daher, dass wir viele Geschichten gesehen und gelesen haben. Ergo nimmt das immer einen Einfluss. Dass dann irgendwas was wir schreiben, irgendwas ähnelt was es schonmal gab, ist doch fast unvermeidbar.
Verwandlung bei Wasserkontakt ist naheliegend. So wie wenn jemandem nur dann Flügel wachsen, wenn er sie auch braucht (vom Kirchturm fällt, oder so). Und Meerjungfrauen sind allgemeines Sagengut, so wie Elfen, Feen und derlei Gestalten, ich denke nicht, dass die irgendwer beanspruchen darf.
Meine Meinung dazu, kein Fachwissen:
Es kommt wohl auf die Masse der verwendeten Elemente an.
Wenn eine Geschichte einer Nacherzählung gleicht, dann ist es eben keine eigene Geschichte mehr.
Schreibe ich eine Geschichte über einen Mähroboter, der eine Maus tot fährt, kann ich das machen.
Schreibe ich eine Geschichte über einen Mähroboter, der eine Maus tot fährt, die zahm war und in einem roten Käfig übernachtet hat, welcher in einem Zimmer mit einer gelb-blau-gemusterten Tapete gestanden hat, und es gibt schon eine Geschichte mit genau diesen Details, käme ich wohl in Erklärungsnot. Da reicht es m. E. dann auch nicht aus, eine der Farben zu ändern oder aus der Maus einen Hamster zu machen.
Bei Plagiaten muss man schon aufpassen. Hat schließlich rechtliche Folgen.
Ich erlaube mir mal aus der deutschen Wikipedia das Wesentliche zu zitieren (nicht plagiieren):
„Nach § 2 Abs. 2 UrhG sind „persönliche geistige Schöpfungen“ geschützt. „Es wird nicht irgendeine persönliche geistige Leistung, sondern eine persönliche geistige Schöpfung“[20] geschützt. Sie muss sich von einer „routinemäßigen Leistung abheben“.[21] „Der Urheber muss also etwas geschaffen haben, das mehr Eigenes enthält als eine Leistung, wie sie allgemein von jedem bzw. jedem anderen mit vergleichbarer Ausbildung und Begabung erbracht werden kann“.[22] Erst dann greift der Schutz durch Kennzeichnungs- bzw. Zitierpflicht (§ 51 UrhG).“
…
„Ein unbewusstes Plagiat liegt vor, wenn der Verletzer subjektiv eine Urheberrechtsverletzung nicht erkennt. Für den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung spielt der Vorsatz des Verletzers keine Rolle, weshalb auch eine unbewusste Entlehnung als Plagiat gilt.[23]“ (Hervorhebung von mir).
Ich drücke es mal ganz platt aus: Abschreiben ist abschreiben, von wem ist völlig egal. Das durfte man schon in der Schule nicht. Letztendlich eine Selbstverständlichkeit.
Was Fan Fiction betrifft, ist der verlinkte Beitrag lesenswert: Edit Policy: Urheberrecht und Fan Fiction – netzpolitik.org
In Zukunft könnte durch geändertes EU-Recht selbst die Inspirierung eines Werks durch bereits vorhandene Werke kritisch sein. Also, immer gut informiert sein und … schreiben!
Nein, bei Fanfiction würde die Geschichte der magisch begabten Schwestern Phoebe, Pru, Piper, Paige etc. in San Francisco spielen.
Allerdings - wenn die magisch begabten Schwestern Abbie, Adele und Alea in Köln wohnen, ist es eine Variation, im schlechtesten Fall nur Abklatsch. Letzteres klingt am plausibelsten, außer, Du hast einen fundamental neuen Blickwinkel geschaffen. Das Gleiche gilt für die Meerjungfrauen.
Fanfiction bedeutet, dass man als Fan eines Buches, eines Films oder einer Serie seine Lieblingsfiguren neue Geschichten erleben lässt.
Wieviel eigene Fantasie drinsteckt (der Fachbegriff dafür könnte „Schöpfungshöhe“ oder „Gestaltungshöhe“ sein?), ist eine andere Frage.
Man könnte beispielsweise mit den Protagonisten aus „Herr der Ringe“ ganz neue Abenteuer voller eigener Fantasie erfinden, man könnte auch ohne eigene Fantasie einen leicht abgeänderten - wie @Fuxx es nennt - Abklatsch schreiben.
Ich habe im Vorwort von „Simsala Lotus - Magische Schwestern“ folgendes geschrieben:
Liebe Leser,
Da ich angefangen habe eine Serie über moderne Hexen anzuschauen, hat dies meine Fantasie für ein eigenes Buchprojekt beflügelt. Die in „Simsala Lotus - Magische Schwestern“ dargestellten Figuren sind frei erfunden und stehen in keinerlei Bezug zu besagter Fernsehserie. Sollten Ähnlichkeiten zur Serie vorkommen, so ist dies nicht mit böswilliger Absicht. Ich will mit meinen Geschichten lediglich junge Leser ansprechen und verdeutlichen, wie der Alltag aus der Sicht dreier jugendlicher Hexen aussehen kann. Selbstverständlich steht die Magie dabei nicht im Vordergrund.
Mir geht es darum Werte wie Nächstenliebe weiterzugeben. Meine „Holly“ ist ein gutes Beispiel, wie ein Mädchen mit reinem Herzen an das Gute in ihren Mitmenschen glaubt. Mein Charakter spiegelt sich in den drei Mädels Holly, Hina und Hera wieder. Ich wünsche euch daher viel Spaß beim Lesen dieses Buches! Lasst euch von meinen Junghexen verzaubern!
Ich finde, dass deine Geschichten auf jeden Fall eine Berechtigung haben, wenn du die Gemeinsamkeiten auf wenige klare Bereiche reduzierst. Ansonsten wäre es ja wirklich fan fiction und du hättest nur die Namen ausgetauscht.
3 junge Hexenschwestern als Basis sind noch keine Kopie. Hexen sind oft Schwestern, die gibt es ja nicht wie Sand am Meer! 3 ist eine typische magische Zahl! Deine basieren auf den Elementen, damit hebst du es schon ab. Du solltest vermutlich vor Veröffentlichung nochmal schauen, ob sich noch gravierende Ähnlichkeiten eingeschlichen haben und diese rausnehmen. Keine Wächter des Lichts, vielleicht kein Sohn, der unantastbar ist, die Mächte der Schwestern anders ausgestalten, keine vierte Schwester, die eine dritte ersetzt, damit die Macht der 3 wieder hergestellt wurde etc. Wenn du andere Geschichten zu erzählen hast und es nur drei junge Hexenschwestern sind, dann würde ich auch das Vorwort weglassen.
Ab Band 2 kommt noch eine vierte Schwester dazu (die aber keine andere ersetzt). Sie heißt Hannah und bei Band 2 (Simsala Lotus - Vier Elemente) werden alle vier Elemente bedient (Holly = Hexe des Wassers; Hina = Hexe des Windes; Hera = Hexe der Erde; Hannah (die Neue) = Hexe des Feuers).
Ab Band 3 kommt dann noch Viola Würflein als die fünfte Hexe des Kosmos dazu.
Ab Band 4 kommt ein ganzer Clan Hexen dazu.
usw.