Exposé zu historischen Roman: Arbeitstitel "Der Löwe im Herzen"

So, ich denke ich habe mein Löwchen jetzt so gut erzogen, dass ich es in die Welt entlasssen könnte.
Es würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung zum Exposé sagen könntet: Aufbau, Stil, Infos im allgemeinen und Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler.
Ich musste das Exposé anhängen, da es die erlaubten Zeichen überschreitet.
Danke schon mal im Vorraus.
Eure Schleifi

Der Löwe im Herzen - Exposé.pap (18.6 KB)

zu verteidigenden
Richard, dem
begegnet
auf **seinem **Kreuzzug

Ach nö, kostenloses Korrektorat ist ja gut und schön, aber ein bisschen sorgfältiger könntest du es schon einstellen. Ich habe nach so vielen Sachen auf der ersten Seite ein bisschen die Lust verloren (Marvin).

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Liebe Schleifi,

ein paar Notizen:

Kurzzusammenfassung:

… in einem Dorf in der Grafschaft … – das zweite ‘in’ kann wegbleiben (sowohl aus sachlichen als auch stilistischen Gründen).

… zu verteidigende**n **Jungfrauen …

… dem Sohn König Heinrichs II., begegnet …

… bekämpft er die Willkür, die … – statt des ersten ‘die’ hier vielleicht besser: ‘jene’.

**Handlung:
**
… FitzJohn … (Blank?)

… hat den Traum, dessen Freund und von ihm in den Haushalt aufgenommen … – besser vielleicht: “er möchte gern …” oder: “sein Ziel ist …” o.ä.

… Heinrich den Löwen, mit Kaiser Friedrich Barbarossa auszusöhnen. – Komma weg!

… zu einem erneuten Zerwürfnis zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Friedrich Barbarossa, so dass dieser erneut gezwungen war … – Wdh.

Beweis. Dieses ist das Feuermal, das er an seiner rechten Wade trägt. – gramm. Kongruenz! Und die Konstruktion ist m.E. nicht gut. Sollte ein wenig anders formuliert werden.

… Robert gerät in die Brutalität und verliert … – **Ausdruck!
**
… kann die Räuber dazu bewegen, gegen die Willkür anzukämpfen, die um sich greift. – Wdh.

… der Robert einen neuen Namen und Lebensgeschichte gibt. – gramm. Kongruenz!

… Robert steht dieser Gestalt Pate. – Ausdruck

… Kaiser des Heiligen Reiches … – Das gibt es nicht! Und wenn du stattdessen HRR einsetzt, wäre das **redundant **im hiesigen Zusammenhang!

um das Lösegeld aufzutreiben. Um die Großen Englands die Stärke des Königs zu demonstrieren und um an die Werte … – Wdh.

wird er festgenommen. Es wird immer noch nach dem Knecht gesucht, der unerlaubt die Burg von Brightwell verlassen hat. Robert wird dem Sheriff vorgeführt. – Wdh.

… **Das **einzige Zugeständnis, das er seinem verstorbenen Bruder gibt, ist, dass er seinen Sohn als Erben anerkennt. – Wdh. und mäßiger Stil: Besser vielleicht: Das einzige Zugeständnis an seinen verst. Bruder besteht darin, dessen Sohn als Erben anzuerkennen (oder so ähnlich).

Insgesamt: Der Abschnitt ‘Handlung’ ist deutlich zu lang, zu verwirrend für nicht in den referierten historischen Tatsachen Gefestigte und zudem wäre zu hinterfragen, ob du im Expose überhaupt so viel geschichtliches Gedöns machen solltest. Fasse besser komprimiert die eigentliche Story zusammen und versuche bei Lektoren oder Agenten usw. nicht, sie – wie unbewußt auch immer – historisch belehren zu wollen bzw. etwas, das anderswo schon tausendmal durchgekaut wurde, in ein Kurz-Referat zu zwängen, das letztlich, für ein Expose, m.E. so überflüssig wie ein Kropf ist und es nur unnötig aufbläht.

Den Abschnitt ‘Hauptfiguren’ gehe ich nicht auf Fehler durch, weil für ihn n.m.A. in gleichem Maß gilt, was eben zur Handlung notiert wurde: Warum referierst du über historisch verbürgte Personen? M.E. reicht Erwähnung.

Unten kommt nochmal das “Heilige Reich”. Es sollte aber entweder besser nur ‘Reich’ genannt oder “offiziell” als HRR angesprochen werden, will mir scheinen.

Viele Grüße von Palinurus

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Hallo Schleifi,

ich habe dein Exposé durchgesehen und mit Änderungen und Kommentaren versehen (siehe Anhang).

Bei deinen Referenzen („dessen“, „der Sohn“) war zumindest mir nicht immer klar, wer denn nun gemeint ist.
Wie @Palinurus schon schreibt, sollte die ‚Handlung‘ deutlich gestrafft werden. Zu viele (gleiche) Namen, zu viele Details. In der jetzigen Form fürchte ich, wirst Du das von dir anvisierte Zielpublikum - junge Erwachsene - eher damit abschrecken.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, erinnerte mich mich das Ganze beim ersten Durchlesen spontan an die „Englische Ansage“ von Loriot („Auf dem Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue befinden sich außer dem jüngsten Sohn Meredith auch die Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth aus den benachbarten Ortschaften Middle Fritham und Nether Addlethorpe…“)
Weniger ist hier mehr.

Viele Grüße

Ralf

Der Löwe im Herzen - Exposé_Rev.pap (25.4 KB)

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Damit adelst du mich ja!

Liebe @Schleifi,

Verstehen kann ich @DuaneHanson , aber auch die andere Seite. Gibt es doch auch die besagte Betriebsblindheit, die uns die Fehler in vertrauten Dokumenten so leicht übersehen lässt. Immerhin ist der Text von @Schleifi im Dudenkorrektor weitgehend „fehlerfrei“. Mehr ist eigentlich nicht verlangt.
Was mir an dieser Stelle hilft, ist den eigenen Text einem geeigneten „Vorleseprogramm“ vorlesen zu lassen und dabei aufmerksam mitzulesen (auf einem Win-Rechner gratis: Balabolka).

Zu deinem Text:

**Genauso **(!) ging mir das auch! Die Materie ist schwierig, deine Satzkonstruktionen, Kommafehler und Bezugsfehler machen es mir als Leser nicht gerade einfacher. Die zugrundeliegende Story-Ebene scheint mir interessant und erzählenswert. Vom Exposeeschreiben habe ich übrigens keine Ahnung und danke für die ausführlichen Bearbeitungen der Vorredner (@anon37238882, @Palinurus).

@anon37238882:

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nationen

mfg os|<ar

… “deutscher Nation” kann in Klammern stehen, d.h. mitverstanden werden. (Und mit deutschen Nationen im Plural wäre ich vorsichtig. Soviel ich weiß, waren nationale Bestrebungen immer nur auf eine dt. Nation gerichtet. ;))

Lieber Oskar,

eine kleine Korinthe: Das HRR – offiziell: *Sacrum Romanum Imperium *(also Heiliges Römisches Reich) – ist im Fall des von @Schleifi gewählten hochmittelalterlichen [sic] Zeitrahmens die einzig korrekte Bezeichnung. Denn die ‚dt. Nationen‘ im Titel kamen erst rund dreihundert Jahre später, am Ende des MA, dazu.

Ich persönlich würde der Autorin raten, im Romantext nicht zu oft auf diese Bezeichnung zurückzugreifen. Es reicht i.d.R., einfach vom Reich oder vom Kaiserreich zu sprechen – damit wird der Unterschied zu den diversen Königreichen wie Großbritannien, Frankreich usw. – natürlich auch zum deutschen Königreich, das ja parallel dazu bestand und nicht mit dem HRR ident war! – hinreichend gut markiert. Die Volltitulatur kann bei festlichen oder diplomatischen Anlässen im Text ab und an mal verwendet werden, aber im Alltag der ma-lichen Menschen und Agenten wurde ‚HRR‘ nur selten gebraucht.

Wegen „bloß“ ‚Reich‘: Die berühmte Burg, auf welcher Richard Löwenherz bis zur Entrichtung des gigantischen Lösungsgeldes festgehalten wurde (das übrigens England quasi ruinierte), war ja auch einfach eine sog. „Reichsburg“ in der heutigen Pfalz und nicht etwa eine „HRR-Burg“! Es ist bekanntlich Burg Trifels.

Ergänzung wg. Anmerkung von @Waldfried : Seinerzeit waren es tatsächlich viele dt. „Nationen“ – eigenständige Fürstentümer – und nicht eine! Das „Eine Reich“ ist erst eine Idee der frühen Neuzeit. – Aber nochmals, um Schleifi nicht zu verwirren. Das ist für ihre Zeit alles irrelevant. Da gab es einzig das HRR! – Also was die hier in Rede stehende Bezeichnung (Titulatur des kaiserlichen Machtbereiches) angeht. Alles andere waren Königreiche oder (autonome) Fürstentümer.

HEILANDSAKRAABERAUCH! :scream: Jetzt rede ich selbst Stuß! Oben das ‚Großbritannien‘ ist natürlich zu streichen, nicht wahr … Entschuldigung bitte! Es muß natürlich ‚England‘ heißen.

Gruß von Palinurus

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Lieber @Palinurus ,

Ich hatte mich nicht gegen @Schleifi’s Bezeichnung „Heilige Reich“ gewendet, sondern vielmehr @RalfG’s Begrifflichkeit im Kommentar seiner Anlage

korrigieren wollen. Um ein **deutsches **Reich handelt es sich m.E. jedenfalls nicht. Leider ist es mir offensichtlich nicht gelungen, diesen Dreisatz auch so zu vermitteln. An dieser Stelle hat @Schleifi ihre Begrifflichkeit mit nötigem Bedacht gewählt. (Gut gemacht!)

Trotzdem danke ich für die Richtigstellung.

mfg os|<ar

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Wenn du das so siehst …
mfg os|<ar

Nein, es geht nicht um meine Sicht. Ich wollte nur aus Höflichkeit cum grano salis darauf hinweisen, dass die pluralische Bezeichnung historisch nicht korrekt ist und daher im Exposé ungünstig wirken könnte. Tut mir leid, wenn das missverständlich war.

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Hallo,
ihr werdet denken, dass ich euch nimmer mag, nachdem ich mich zwei Wochen nicht auf eure Kommentare gemeldet habe. Stimmt nicht. Ihr habt mich zum Nachdenken gebracht. Nachdenken = arbeiten.
Das nur kurz, da ich mit dem Exposé noch nicht fertig bin, dass ich zur weiteren Prüfung einstellen möchte. Dann werde ich auf die Kommentare eingehen.
Vorab erst einmal Danke, Danke, Danke. Besonders @RalfG; Mensch, du hast dir ja ne Arbeit gemacht!

Liebe Grüße
Schleifi

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Gerne, ich hoffe, Du kannst was damit anfangen und es bringt dich weiter. Wenn ich schon prokrastiniere, kann ich ja wenigstens für jemand anderen nützlich sein. :wink:

Hallo,
bedankt habe ich mich ja schon, tu ich aber noch mal. Danke! Ob du mir weitergebracht hast, @RalfG, wird sich zeigen.

Drei Dinge haben mich zum Nachdenken gebracht. Dementsprechend habe ich das Exposé und den Text überarbeitet (und das hat gedauert … Habe da noch so einiges entdeckt.)

  1. RalfG:
    »Wäre »Drache« hier nicht besser? Ist das Stereotyp in Zusammenhang mit Jungfrauen und entspricht eher dem Sprachniveau eines Sechsjährigen.«

Stereotyp und Sprachniveau eines Sechsjährigen … ? Beides will ich natürlich nicht in der Kurzzusammenfassung / im Klappentext. Er soll ja Agenten und Verlage (und meine Zielgruppe) ansprechen.
Ich habe mir die Kurzzusammenfassung noch einmal angeschaut und bin ja erschrocken.
Ich habe die Kurzzusammenfassung geändert.

  1. RalfG: Du fragst, nach dem Motiv Guillaume FitzJohns, dass er den Prinzen entführen lässt – und ja, es fehlte … Ebenso jenes von Angus …

  2. Heiliges Reich versus Heiliges Römisches Reich
    Ich fand die Diskussion toll. Danke @oskar21 für dein Lob. Wurde ganz rot.
    Was mich veranlasst hat, Heiliges Reich zu schreiben, war, dass die mir vorliegende Literatur widersprüchlich ist, wann das Heilige Römische Reich erstmals urkundlich erwähnt wurde. Manche Quellen sprechen erst um das Jahr 1200 davon.
    Allerdings hat mich RalfGs Kommentar nachdenklich gestimmt: »Beim ersten Lesen habe ich hier automatisch ›Heiliges Land‹ gelesen und war prompt auf dem falschen Kontinent.« Und nachdem ich mich in keiner Weise als so gescheit bezeichnen möchte, um auf Etwas zu beharren, das zu Verwechslungen führen kann, wurde es im ganzen Text geändert. Was zum Schmunzeln: Beim Überarbeiten habe ich statt ›Heiliges Römisches Reich‹ ›Heiliges Land‹ geschrieben. So viel dazu.
    Ich greife im Romantext auch nicht zu oft auf das Heilige Römische Reich zu.

@Palinurus, danke für deine stilistische Hilfe (z.B. … in einem Dorf in der Grafschaft … – das zweite ›in‹ kann wegbleiben -), da habe ich echt ein Problem, wie ich erkannt habe. Dass ich falsche Fälle anwende, entschuldige ich mit meiner Herkunft, als Franke hat’s man da schwer. Ebenso fallen mir die Referenzen (›dessen‹, ›der Sohn‹) schwer. Und ich bin diesbezüglich für jede Kritik dankbar.

Meinst du mit blank ohne den Zusatz ›de Wiltshire‹? Ich habe den Namenszusatz aus der ›Historie of William Marshal‹ übernommen. Allerdings muss ich zugeben - und es fällt mir wie Eleonore von Aquitanien schwer, einem Mann Recht zugeben – du hättest Recht, ohne den Zusatz klingt es besser (und es spart Wörter ein).

Das der Abschnitt ›Handlung‹ zu lang ist, ist mir bewusst. Und er ist auch nicht kürzer geworden. Allerdings habe ich keine Ahnung, wo ich kürzen soll.
Das geschichtliche Gedöns ist nicht dem geschuldet, dass ich irgendwen belehren wollte. Ich dachte, für die Schlüssigkeit ist es notwendig; und auch, dass Agenten oder Verlage erkennen, dass ich mich mit der Thematik beschäftigte. Dies gilt auch für die Figuren-Vorstellung.

Darf ich mal schlaumeiern, Palinurus :smirk: ? Richard Löwenherz wurde nicht ausschließlich auf der Trifels festgehalten. Neben Erdberg und Dürenstein in Österreich war er u.a. in Speyer, Worms, Würzburg und sogar in dem kleinen Ochsenfurt (und wenn ich weiter recherchiere, erhalte ich sicher noch Beweise dafür, dass er auch durch mein Dorf gekommen ist.) Die Unterwerfung fand in Mainz statt und das Lösegeld wurde in Worms gezählt.

Gegen die vielen gleichen Namen kann ich nichts. Es hießen einfach viele Heinrich oder Wilhelm entsprechend englische oder französische Form. Allerdings habe ich aufgrund RalfGs Anmerkung, die sicher nicht von der Hand zu weisen ist, mein Zielpublikum zu ›Erwachsenen‹ eingegrenzt. Natürlich könnte ich Robert umtaufen, um zumindest die Namensgleichheit mit Robert de Beaumont zu vermeiden. Aber ehrlich – das will ich nicht (da bin ich mal vierjährig).

Zum Titel: RalfG, es gibt so viele Bücher mit ‚Löwen‘ und ‚Herzen‘. Außerdem ist es ja nur der Arbeitstitel. Ich denke, ein Verlag würde den Titel so und so ändern, wenn er rechtliche Probleme mit sich bringen könnte, oder wenn er nicht in das Verlagsangebot passt. (Was nicht heißt, dass ich nicht traurig wäre, wenn mein Löwchen anders heißen sollte.)

Zwei Fragen habe ich noch:
Wie verhält es sich mit den Anführungszeichen ( ›…‹), wenn ich vom ›Lord of the King’s Forest‹ schreibe? In der wörtlichen Rede lasse ich die Anführungszeichen weg. Sind die da auch zu setzen?
Wie verbinde ich die Namenszusätze mit den Namen? z.B. … dass der Sohn Heinrichs der Jüngere (ist das richtig?)

Im Anhang das geänderte Exposé. Für diejenigen, die es sich (noch einmal) antun, hoffe ich, dass es nicht (wieder so) anstrengend wird.

Liebe Grüße und danke
Schleifi

Der Löwe im Herzen - Exposee.pap (21.3 KB)

*Bist Du sicher, dass Du auf 706 Normseiten – 180.599 Worte hast? Ich habe 183.111 Wörter auf 620 Normseiten à 1800 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Schriftart ist Courier bei Schriftgröße 12.

Zu Deinem Exposé:

„Er erhält die Bestätigung, dass Robert sein Neffe ist. Er ist hin und her gerissen: Er ist sich nicht sicher wie seine Unterstützer reagieren, sollten sie erfahren, dass der Sohn Heinrichs der Jüngere lebt. Er überlegt, Robert als ›Lord of the King’s Forest‹ zu richten.“*

Bei drei Satzänfange mit „Er“ (hintereinander) bin ich endgültig raus. Hast Du dir das vor dem präsentieren nochmal durchgelesen? :slight_smile: Das der nächste Satz nach dem Zitat mit „Dann“ anfängt, hatte ich fast schon erwartet. Die Sätze sehen aus, als ob jemand mit roher Gewalt die Schachtelsätze in gleichgroße Stücke portioniert hätte. Tut mir leid.

**

Laut Zähler, ja.
*

**

Ich bin ein Liebhaber von Schachtelsätzen und muss da oft mit roher Gewalt drüber. In diesem Fall aber war es kein Schachtelsatz, sondern soll eine Art Aufzählung darstellen.
Und leid tun, muss es dir doch nicht.

Verstehe … Du scheinst von Deinem Stil überzeugt zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Verlag oder Literaturagent die Nerven hat, sich auf einen solch individuell verfasstes Exposé einzulassen.

Hier noch ein Beispiel, wo ich auf ein Tohuwabohu gestoßen bin:


***“Er ** lässt den Sägling entführen. Angus führt die Männer an, die für das Unternehmen ausgewählt wurden. Er weiß, dass er Unrecht begeht. Sein Pflichtgefühl gegenüber seinem Herrn ist größer als seine Skrupel. Sein Gewissen plagt ihn, bis er Guillaume FitzJohn den Prinzen übergibt. Er bittet um den Jungen, der den Namen ›Robert‹ erhält, und jene Frau, die diesen nähren soll. Als Familie reisen sie nach England.
Robert wächst behütet auf. Sein Denken ist bestimmt von Geschichten über Abenteuern und einsamen Rittern. Er ist sechs Jahr alt, als David de Scot, Verwalter der Grafschaft Huntingdon, beginnt, ihn zum Waffenknecht auszubilden.”
*
Vier Satzanfänge mit “Er” und drei mit “Sein”, dazu kann man nicht folgen, wer was als nächstes macht.

Hoffe es findet sich jemand (hier im Forum), der Dich mit Geduld und Wissen überzeugen kann, es umzuformulieren.
Ich persönlich glaube an Deine Geschichte (soweit ich folgen konnte) … aber nicht an dieses Exposé.

Dir einen schönen Sonntag & Glückwunsch zu Deinem Roman!

Renato
*
*

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Hallo Renator,
wie kommst du darauf, dass ich beratungsresistent bin? Durch meine Erklärung, dass ich nicht einen Schachtelsatz zerschlagen, sondern eine Aufzählung gestalten wollte? Ich bin von meiner Geschichte überzeugt, aber lange nicht von meinem Stil. Wäre ich es, hätte ich den Text nicht eingestellt.
Ich werde den Text mit allen Kritikpunkten durchgehen und es versuchen umzuformulieren, dass kein Tohuwabohu übrigbleibt.

Grüßle

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So, mal ein paar laienhafte Eindrücke von mir:

Umfang würde ich in Zeichen inkl. Leerzeichen angeben.

Klappentext
Weckt bei mir kein Interesse, weil für mich zwischen den Sätzen nur indirekter und “könnte vielleicht so sein” Zusammenhang herauslesbar ist.

Inhaltsangabe
Für meinen Geschmack viel zu viele (unnötige) Details enthalten (“Robert wächst behütet auf. Sein Denken ist bestimmt von Geschichten über Abenteuern und einsamen Rittern.”) und die Namensproblematik/“Er”-Sache macht es wirklich nicht einfach zu lesen, da bin ich bei @Renator.

Die Halbsätze (“Wovon Richard erfährt.” - “Wofür er die Grafenwürde von Huntingdon durch den Kanzler erhält.”) mittendrin erschweren das Lesen ebenfalls, als Freundin von Schachtelsätzen sehe ich so etwas als schlechteres (!) Deutsch an …
Dafür, dass Ranulph keine Würdigung in der Hauptpersonenliste wert ist, kommt er oft vor in der Inhaltsangabe und scheint eine Rolle im Leben des Protagonisten zu spielen; da stelle ich mal in Frage, dass da die Wichtigkeit widergespiegelt wird. Außerdem Wiederholungen in Inhaltsangabe und Personenbeschreibungen (siehe Eleonore).
Der jüdische Kaufmann ist übrigens kürzbar (aus Inhaltsangabe und Nebenpersonenliste) – was trägt er denn für die Geschichte bei, außer dass er Robert beisteht? Diese Info ist wohl für den großen Verlauf der Geschichte irrelevant und das Argument “Er steht ihm bei” (was ich schon öfter gehört habe, wenn ich Erwähnungen von Nebenpersonen bei Exposés in Frage gestellt habe) zieht nicht, denn er mag ihm zwar beistehen, aber so wie es sich liest, ist keine Gelegenheit erkennbar, in der er unabdingbar war. Genauso John, der Anführer der Räuber. Wo steht der denn in der Inhaltsangabe? Da wird nur von den Räubern geredet.

Ist der erste Abschnitt der Inhaltsangabe im Roman der erste Teil der Geschichte oder steigt die Geschichte mit Roberts Ausbildung ein?
Ist die Inhaltsangabe ein Abbild der Handlung im Roman oder vermengst du hier teilweise Hintergrundinformation (bei 2 bzw. 3 Erzählern?) mit der Inhaltsangabe?
Wer sind eigentlich die 2, 3 ominösen Erzähler?
Und worauf bezieht sich Teil? Teil (= Handlungsabschnitt) eines Buches oder ist es eine Trilogie?

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Hallo @Scherbengericht,
ich beantworte Deine Fragen. Deine Anmerkungen werden in die Überarbeitung des Exposè aufgenommen. Deswegen gehe ich erst einmal nicht darauf ein.

Der erste Abschnitt ist der Beginn der Geschichte.
Allerdings sind in diesem der Inhaltsangabe bereits Informationen, die erst während der Geschichte zu Sprache kommen.

Im 1. Teil sind die Erzähler Robert und Richard, im 2. Teil Robert und Eleonore und im 3. Teil Robert, Richard und FitzJohn

Teil bezieht sich auf die Handlungsabschnitte des Buches.

Grüßle