Euren Rat beherzigt

Vielen Dank für das reichliche Feedback. Ich habe eure Ratschläge beherzigt und ein Kapitel ins Deutsche übersetzt, vom Präsens in die Vergangenheit gewechselt, keine Bilder eingefügt. Hier sollte inhaltlich auch erkennbar sein, warum ich meine Geschichte in das Genre Scifi gestopft habe. Die Geschichte heisst TRAVEL und es soll schon um das Unterwegssein gehen. Deutsch wäre es dann REISEN.
Ich hoffe nun, das der Auszug euch ein bisschen gefällt.
CROP.txt (13,0 KB)

Hi,
beim ersten Überfliegen entdecke ich alles gleich gestrickte Hauptsätze. Das wirkt abgehackt - zumindest auf den ersten Blick.

Dann dieses hier:

rießigen – riesigen

Aussteiger Reihe – müsste zusammengeschrieben werden und ist zudem unglücklich formuliert.

aufstellten – ebenfalls unglücklich formuliert. Die im Bus darauf warten, aussteigen zu können, sind doch keine Pappaufsteller.

Leroy reichte Vanty ihren Camcorder mit dem sie eine Dokumentation für ihr Universitätsmagazin aufnehmen möchte. – Zeitenwechsel innerhalb eines Satzes

Feldeingang – Was ist ein Feldeingang

als könnte ich über den Fußboden schweben – Ich weiß zwar nicht, was ein Feldeingang ist, aber ich hätte jetzt gedacht, dass er draußen ist

eine Spiralform ist aus der sich sechs Armen – ist, aus – sechs Arme

Leroy und Vanty schreiteten – schritten

über einen Weg aus flachgelegten Kornhalmen gesäumt von stehenden – unglücklich formuliert

Geometrie Gebilde – Geometriegebilde

Sieht aus wie gemessen. – Den Sinn dieses Satzes verstehe ich nicht. Wie sieht denn etwas gemessen aus?

Vanty bewundert – bewunderte

ob vielleicht Drohnen benutz wurden – benutzt (t fehlt) worden waren, denn du erzählst in der Vergangenheit und die Drohnen wurden ja davor benutzt, also bevor Leroy und Vanty an dem Feld ankommen.

Sie wanderten viele Stunden durch den Spiralgarten – Ich dachte, es geht um einen Kornkreis? Du verwirrst mich.

rießiges – riesiges

Ab dem Absatz "Zurück im Hotel … " solltest du noch mal in jedem Satz überprüfen, wo Kommas fehlen. Das wird hier zu viel, wenn ich die alle einzeln aufschreibe. Papyrus ist dir da eine große Hilfe. In aller Regel wird korrekt angezeigt, wenn ein Komma fehlt.

Sicher sind die Felder von den Bauernhöfen einige Kilometer entfernt, aber es fahren doch Autos die Landstraße lang. – Mitten in der Nacht werden in einer Gegend, die von Feldern und Bauernhöfen geprägt ist, wohl eher wenige bis keine Autos fahren. Es sei denn, es handelt sich um Erntemaschinen. Aber die können da ja nicht geerntet haben, sonst hätten keine Kornkreise gemacht werden können, weil das Korn abgeerntet gewesen wäre.

Komilitonen – Kommilitonen

können. " – können."

ein Geheimnis, dass – ein Geheimnis, das

und ihre vor Begeisterung weit aufgerissenen Augen starrten Leroy herausfordernd an. – Das klingt für mich, als würden Vantys Augen eigenständig starren, also losgelöst von der restlichen Vanty. Das ist also wiederum unglücklich formuliert.

Was, wenn es gefährlich wird. – Fragezeichen am Ende.

„Then“, Vanty rollte ihre Augen von links nach rechts, nach der Technik suchend. – Den Satz kapier ich nicht.

stimmte Vanty zu und streichelte ihren Bauch. – Ist sie schwanger? Nein, ist sie nicht, aber es hört sich mit dieser Formulierung für mich so an.

beleuchete – beleuchtete

fragt die – fragte die

Ich habe an der Stelle abgebrochen, weil der Text einfach noch zu unreif ist. Es kommt keine Spannung auf, was meines Erachtens an den zahlreichen eigenwilligen Formulierungen liegt und den abgehackten Subjekt / Prädikat / Objekt - Einfachsätzen. Das zieht sich bis auf wenige Ausnahmen durch den Text. An Stellen, an denen die Sätze komplexer werden, schleichen sich sogleich Fehler ein.
Es wird oft empfohlen, keine Bandwurmsätze zu fabrizieren, stets einfache Hauptsätze sind jedoch auch nicht ideal. Du solltest versuchen, das etwas mehr zu durchmischen.

Der Inhalt als solches: Kornkreise sind ein alter Hut. Da musst du schon mit einem Überknaller in den ersten Zeilen aufwarten, damit du den Leser einfängst.

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Liebe Wirbelqueen,
so, wie der Text ist, überzeugt er mich leider noch absolut nicht.

Es fehlt jegliche Spannung, du erzählst einfach etwas herunter und unterscheidest dabei nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen.
Von den Protagonisten erfährt man praktisch gar nichts, auch hier fehlt der Fokus. Auf diese Weise kann man keine Beziehung zu ihnen aufbauen und entwickelt demzufolge auch kein Interesse, weder für sie noch für die Story, die dahintersteckt.
Dass sie hinter einem Kornkreis etwas ganz anderes vermuten, liest sich irgendwie … niedlich, so als wären zwei Teenager drauf reingefallen. Es ist auch schwierig nachvollziehbar, dass ein etwas unbedarft auftretendes Pärchen als einzige drauf kommt, dass das hier eine große Sache sein könnte.
Dass Kornkreise menschengemacht sind, ist hinreichend bekannt, sollte es hier anders sein, solltest du das schon sehr früh im Text anklingen lassen, da brauchts schon einen Hinweis oder so, etwas, was dann wirklich nur die beiden finden.

Nie vergessen: Der Leser will nicht einfach eine Story heruntererzählt bekommen, er möchte mitfiebern, mitleiden und so viel wie möglich selbst entdecken können.

Vieles wiederholt sich, die Dialoge klingen etwas gestelzt und auf den ersten Seiten passiert einfach zu wenig.
Dann stehst du mit der Kommasetzung ziemlich auf Kriegsfuß, du switchst durch die Zeiten und die Grammatik hängt auch an ein paar Stellen.

Mein Eindruck ist, dass du mit deiner Autorenkarriere noch ganz am Anfang stehst, denn die Anfängerfehler fallen schon sehr stark ins Auge.
Ich würde dir empfehlen, dass du dich zwar nicht abschrecken lassen und ruhig weiterschreiben solltest, dir gleichzeitig aber auch diverses Wissen über Grammatik und den grundlegenden Aufbau einer Erzählung mit Spannungsbögen, Figurenentwicklung etc. aneignen müsstest. Du hast noch einen weiten Weg zu gehen, aber wir haben alle mal angefangen.
Viel Erfolg!

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Hallo Wirbelqueen,
mit den Komentaren von Suse und Yoro hasst du ja schon sehr fundierte, sachliche und konstruktive Hinweise bekommen, denen ich mich uneingeschränkt anschließe.
Aber wie machst du es besser? Dazu mal ein kleiner Vorschlag. Überarbeite in kleinen Häppchen. Stelle dir zu jedem Absatz die Frage, was möchte ich damit erreichen?
Typische Antworten könnten sein: Eine Figur einführen oder entwickeln, eine bestimmte Atmosphäre schaffen, die Handlung vorantreiben, Spannung erzeugen …
Fällt dir zu einem Absatz keine Antwort ein, dann streiche ihn einfach.
Hast du eine Antwort, dann stelle dir die nächste Frage: Wie erreiche ich mein Ziel?
Hier ein Beispiel anhand des Anfangs deiner Geschichte:
Das gebuchte Strandhotel sollte nur eine halbe Stunde Fahrt landeinwärts entfernt sein.
Leroy und Vanty checkten ein und bestellten den Weckdienst für den nächsten Morgen.

  1. Definiere zuerst den Erzähler, entscheide dich für Leroy ODER Vanty!
  2. Was willst du erreichen? Am Anfang ist es eigentlich immer ein gutes Ziel, den Leser neugierig zu machen, quasi einen Sog zu erzeugen, der ihn in die Geschichte hineinzieht.
  3. Wie erreichst Du dass? Mit der Info, dass das Strandhotel nur eine halbe Stunde Fahrt landeinwärts entfernt ist? Deine zweite Info lautet, dass sie den Weckdienst beauftragen … dann lass uns doch daraus was basteln:
    Angenommen du entscheidest dich, aus Vantys Perspektive zu schreiben, dann könnte sie durch ein unbekanntes Geräusch aus dem Schlaf gerissen werden. Sie reißt die Augen auf und weiß zunächst nicht wo sie ist, entdeckt das Telefon auf den Nachttisch, hebt ab … nur die Ansage vom Weckdienst … Beschreibe das anhand ihrer Empfindungen und Wahrnehmungen (alle Sinne) so dass der Leser selbst den Eindruck gewinnt, dass er plötzlich von einem unbekannten Geräusch aus dem Schlaf gerissen wird und an einem ihm fremden Ort erwacht … dann will er natürlich wissen wo er ist, woher das Geräusch kommt, wer dran ist und liest weiter …
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Hallo Wirbelqueen,

so in etwa sehen meine Erstentwürfe aus - reine Handlung, purer Ablauf des Geschehens. So kann ich - ohne beschreibenden Ballast - gleich sehen, was in meiner Story funktioniert und was nicht.

Danach gehe ich in die Details - so wie Carlo angesprochen hat. Ich packe mir eine Szene und versuche, das aus den Augen meiner Charaktere zu erleben. Was sehen sie? Was riechen sie? Was fühlen sie? Was motiviert sie?

Du kannst ganz einfach eine kleine Schreibübung machen:
Versetz dich in Leroy. Lass ihn aufstehen, schläft er gemeinsam mit Vanty im selben Zimmer? Dann das Frühstück: schmeckt es ihm, findet er den Kaffee genauso blass wie bei seiner Oma? Sein Blick wandert durch den Raum, er betrachtet die anderen Gäste. Warum sind sie hier? Aus dem gleichen Grund wie er? Gerade als er überlegt, was ihm an dem Typ mit dem breiten Hut beunruhigt (foreshadowing), unterbricht ihn Vanty und …

Ja, da ist ein bisschen Blablabla. Aber du würdest dem Leser Leroy und Vanty gleich etwas näherbringen und wir würden etwas über deren Beziehung erfahren. Ein paar vage Andeutungen in den Gedankengängen würde beim Leser ein bisschen Spannung erzeugen. Warum sind die beiden wirklich hier? Und was hat es mit dem seltsamen Mann auf sich?
Vielleicht weißt du schon, auf was ich hinaus will.

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Es gibt ein kleines Missverständnis. Der Text ist nicht der Anfang. Das Kapitel habe ich gestern, nach der Arbeit, aus meinem englischen rausübersetzt und nicht mehr groß korrigiert, weil ich es unbedingt fertig haben wollte. Aber ja, mein englisch war schlecht und in schriftstellerischer Arbeit habe ich keine Erfahrung wie man sieht. Im vorhergehenden Kapitel wird Leroy erklärt, wer er ist und was ihn antreibt. Meine Herausforderung ist es nun, so verstehe ich das, neben meiner schlampigen Schreiberei, nicht nur runterzuerzählen, es muss sich was bewegen.
Das ist mein erstes Projekt. Urfassung in englisch.
Ich bin blutiger Anfänger und war schon ziemlich häppi dass ich eine komplette Geschichte hingekriegt habe, darum habe ich ´mal was rausgehauen, womit ich verspreche, das nächstes mal einen ordentlichen Text, mit vorheriger Erklärung einzustellen. :face_with_hand_over_mouth:
Bei mir führt Bücher lesen offensichtlich nicht dazu, dass ich gut schreibe. Theoretische Textgestaltung könnte ich mir besser vorstellen um mich zu verbessern. Vorschläge willkommen.

Dankeschön. Es gibt tatsächlich noch zwei andere Figuren, eine Frau in Kannada und einen Mann in Malaysia, die ausführlicher beschrieben werden. Muss ich erst übersetzen und ordentlich Komma setzen, dann gebe ich gerne nochmal eine Leseprobe ab.

Der Erzähler bin ich. Ich weiß, dass viele Geschichten spannend sind nur weil sie an einer Figur kleben.

Wie wärs mit einem Online-Kurs über kreatives Schreiben oder so etwas in der Richtung?

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Dadurch allein sicherlich nicht, aber du solltest trotzdem viel lesen. Lesen ist kein Ersatz zum Erlernen des Handwerks, unterstützt aber durchaus.

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Vor allem liest man mit anderen Augen, wenn man selbst die Grundlagen des Schreibhanwerks beherrscht. Und dadurch steigert sich wiederum der Lerneffekt beim Lesen.

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Ja, das merkt man, aber es ist schon toll, dass du überhaupt eine ganze Story fertig geschrieben hast.
Schreiben ist halt ein Handwerk und es gibt da so Einiges, was man wissen bzw. lernen muss, niemand verlangt, dass man das ‚einfach so‘ beherrscht.
Für dich fände ich einen Schreibkurs wirklich nicht schlecht, oder auch einen Schreibratgeber, der die Basics erklärt.
Man kann es sich natürlich auch per try & error aneignen, schneller zum Erfolg führt es aber, wenn man einfach mal ein paar Grundlagen erklärt bekommt.

Etwas zu empfehlen ist schwierig, nicht jeder Kurs oder Ratgeber ist für jeden geeignet. Mir persönlich haben die Bücher von Stephan Waldscheidt viel gebracht (z.B. das hier: Amazon.de), schau aber vorher unbedingt in die Leseprobe, ob es was für dich ist.

… und Tante Edit meint noch, dass ‚Das Leben und das Schreiben‘ von Stephen King eine fast unverzichtbare Hilfe für jeden Autor ist, egal ob Anfänger oder Profi.

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In my english version there is this fenzed crop field with an guarded entrance. I must have skipped this line exidently, while translating.

Guten Morgen,

um gleich deinen Kreislauf in Schwung zu bringen (nicht ganz ernst gemeint und bitte nicht böse sein), aber in deinen 2 englischen Sätzen sind wieder viele Fehler. Das Gute daran: Du hast dich entschieden, die englische Sprache zunächst ad acta zu legen.

Davon ab habe ich einen Arbeitsauftrag für dich :slight_smile: – Stell den Zaun wieder auf. Das muss unbedingt wieder rein. Sonst ist es zu verwirrend.

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