Erstes Kapitel meines Horror-Thrillers

UPDATE:

Auf Seite 2 des Threats findet Ihr meine überarbeitete Version des ersten Kapitels!


… hier die ursprüngliche Fassung:

Hallo!

Ich würde mich über jede Art von Kritik zu meinem ersten Kapitel freuen! Natürlich auch über Kommentare zu den Dingen, die Euch gut gefallen. :slight_smile:

Anmerkung: Ich hatte eine erste Rohfassung davon bereits vor vielen Monaten schon einmal eingestellt, musste das Schreiben allerdings erst mal auf Eis legen. Da ich es nun noch mal komplett neu überarbeitet habe und es sich stark verändert hat, habe ich es hier neu eingestellt. Es ist nun in einem Zustand, den ich erst einmal so lassen werde und Feedback sammle, um es später zu überarbeiten. Mein Fokus liegt nun auf dem Schreiben der restlichen Kapitel… :wink:

Viele Grüße,

Chris

Chris_Noeth_Roman_Kapitel_1_WIP.pdf (119 KB)

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Hallo Chris,

vielen Dank für Deinen Text! Ich finde es immer schön, wenn Menschen hier Leseproben einstellen. Horror lese ich sonst nicht, ich bin gespannt und notiere meine Eindrücke beim Lesen. Also chronologisch:

  • Es vergingen vier Tage, bis die Morde von den Titelseiten verschwanden … und mit ihnen die Erinnerung an Katie McQueer und ihre Familie.
    Das ist ein guter Einstiegssatz, der mich mitten rein ins Geschehen holt.
  • Nur leider folgt dann ein ganzer Absatz Wetterbeschreibung - den hätte ich mir, wenn überhaupt, später gewünscht.
  • Die Beschreibung des Taxis mit Hulatänzerin und Gebührenzähler arbeitet geschickt mit konkreten Details. Das “gelb” würde ich streichen; Du schreibst übers Kapitel, daß die Geschichte in New York spielt, da ist das klar. Und für den Plot relevant ist die Farbe vermutlich auch nicht.
  • Vorbeihuschende Menschen, die aber gleichzeitig eilen, sind für mich ein Widerspruch. Mit dem Vorbeihuschen meintest Du glaube ich eher die durch die Fahrt bedingte verwaschene Wahrnehmung.
  • *Das rege Treiben hinter der Scheibe wurde so zu einem Theaterstück, bei dem die Heimkehrer den Platz von Statisten inmitten einer Winterkulisse einnahmen. *Diese Metapher hat mich rausgehauen. Paßt das Bild zu Julia? Sie arbeitet in einem Krankenhaus; ist sie passionierte Theatergängerin? Sonst würde ich es weglassen. Zum Vergleich: Dieser hier der Leichtsinn des Fahrers, der die 9th Avenue schon die ganze Fahrt hindurch mit der Hauptstraße von Neu-Delhi verwechselte für den indischen Taxifahrer ist weitaus passender.
  • Ihr war nicht bewusst, dass sie so nahe an ihrer zukünftigen Wohngegend passiert sind. → waren
  • Die 6 DIN A4-Seiten Taxifahrt sind mir zu lang. Ich denke, hier könntest Du Dich darauf konzentrieren, die Nähe der Morde zu Julia neuer Wohnung herauszuarbeiten, inklusive der Warnung des Fahrers vor dem Central Park. Dafür gibt es an anderen Stelle viel Kürzpotential, zum Beispiel bei Julias Fixierung auf den Taxameterstand. Auch ihren Stream of Consciousness würde ich eindampfen: Das hier ist Dein erstes Kapitel, es wird ein Horrorthriller, Du willst den Leser fesseln. Eine Möglichkeit könnte sein, direkt mit dem Unfall einzusteigen. Damit hast Du Action in der Szene, dann den Warnungdialog mit dem Fahrer und Julias Sorgen als Reaktion darauf - mir als Leserin würde das reichen.
  • Sie lief zu und blieb wenige Meter weiter vorne bei einem kantigen Mülleimer aus Metall stehen, der direkt am Boden neben einer überdachten Busstation angebracht war. “Lief zu” dürfte Dialekt sein. Davon ab: Für meinen Geschmack verlierst Du Dich hier und an anderen Stellen mitunter in Details, die nicht wichtig sind.
  • Besonders dafür, daß das erste Kapitel so vor sich hin plätscherte, kam der letzte Absatz für mich aus dem Nichts. “Der Tanz des Todes”, ihre Ohnmacht - spielt das später eine Rolle? Dann würde ich mir hiervon mehr wünschen, zum Beispiel statt weniger Taxifahrt :wink:

Du schreibst bis auf einzelne Stellen flüssig, ich sehe die Szenen alle vor mir. Julia denkt mir allerdings zu viel. Ich vermute, daß Du ihre sorgenvollen Assoziationen einbringst, um eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen, für mich funktioniert das aber leider nicht. Ich frage mich eher, warum Julia so voller Sorgen ist; gibt es dafür einen in ihrem Charakter angelegten Grund? Oder läßt Du als Autor sie diese Überlegungen anstellen nur der Atmosphäre wegen?

Was mich überrascht hat: Nach Horror las sich dieser Auszug für mich nicht. Kann noch kommen, und ich lese sonst wie gesagt eher keinen. Ich vermute aber, daß echt Horrorleser gerne schneller mehr Horror hätten; ich bin daher nicht überzeugt, daß dieses Kapitel das erste Deines Horrorthriller werden sollte. Aber: Wenn Du es straffst und Dich auf die Spannungsmomente konzentrierst, kann das anders aussehen!

Nimm Dir von meinen Anmerkungen raus, was Du gebrauchen kannst - den Rest darfst Du gerne ignorieren!

Viele Grüße
Buchling

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Hallo Chris,

mir hat dein Schreibstil im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Er liest sich flüssig und erzeugt eine spannende Atmosphäre. Allerdings geht es mir ein wenig wie Buchling, dass mir nicht so richtig klar ist, wo das hinführen könnte. Grob zusammengefasst passiert in den ersten beiden Kapiteln nicht mehr, als dass eine Frau in New York ankommt (wo kurz zuvor “mal wieder” ein Mord passiert ist) und dann aufgrund eines Fahrradunfalls im Taxi im Stau steht und zu Fuß weitergehen muss.

Wie gesagt, das ist sehr atmosphärisch beschrieben. In der Stimmung nicht ganz konsistent, aber das kann ja durch aus gewollt sein und sich vielleicht im weiteren Verlauf auflösen oder erklären. Aber was ein bisschen fehlt, ist - zumindest für mich - der Grund, weshalb ich weiterlesen sollte. Es gibt nach diesen ersten zehn Seiten noch keine Frage, die mich dringend beschäftigt. Morde passieren, Autounfälle passieren, Staus passieren, Umzüge passieren. Was genau macht diese Geschichte anders und erzählenswert?

Ich gehe davon aus, dass du dazu eine Idee hast. Vielleicht könntest du die im ersten Kapitel schonmal etwas stärker anklingen lassen.

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Ich bin kein Horror-Fan und gebe Buchling Recht, dass es sich bislang nicht so liest,eher wie eine Kriminalgeschichte. Dein Schreibstil ist flüssig und der erste Satz ist auf den Punkt, damit hast Du den Leser gepackt.
Die vielen Erklärungen zu dem Wetter und Sonnenstrahlen und Puderzucker und Schnee würde ich auf einen Satz kürzen. Denn Erklärungen sind langweilig und ich bekam am Ende der 1. Seite einen langeweile Krampf, der aber Gott sei Dank nur von kurzer Dauer war. Du hast mich erwischt. ISt genau mein Spezialgebiet und bis zum verunglückten Radfahrer war es in Ordnung, bisauf das viele Denke und nicht handeln. Aber alles ok und im grünen Bereich. Doch bei dem Radfahrer hast Du mich rausgeholt und dann ist Julia plötzlich was? Tod? Komatös? Jedenfalls passt dieser Radunfall da einfach nicht hin.
Aber Du wirst Dir dabei etwas gedacht haben.
ICh hoffe Julia hat überlebt, denn Du hast es geschafft in der Kürze der Zeit, dass ich mir ihr mitfiebere.
Also schreib schön weiter und versorg uns mit Nachschub:heart_eyes:

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Lieber Chris 666!

Ich hatte heute morgen eine Textarbeit zu deinen ersten beiden Seiten geschrieben, aber glücklicherweise mit der Veröffentlichung gezögert. Mittlerweile zog ich sie endgültig zurück, würde dir stattdessen den Vorschlag machen, deinen Text durch die Papyrus Stilprüfung bzw. Lesbarkeitseinschätzung zu schicken, und sehen, was sie dazu sagt. Ich denke, es liegt viel Arbeit vor dir, um diesen Text zu einem ansprechenden zu machen.

Nichts für ungut,
Manuela :slight_smile:

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Wow! Vielen Dank für Eure schnelle Hilfe und dafür, dass ich Euch alle die Zeit genommen habt den Text zu lesen und genau zu analysieren. Das schätze ich wirklich sehr!

Ich werde alles bisherige Feedback genau durchgehen, es beherzigen und für die Überarbeitung und auch die Arbeit an den neuen Kapiteln berücksichtigen. Es ist mein erstes Projekt, weshalb ich über jede Kritik sehr dankbar bin und natürlich auch sehr über die positiven Rückmeldungen, die natürlich am meisten motivieren :wink:

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und viel Erfolg mit den eigenen Projekten! :slight_smile:

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Auch ich finde den Einstiegssatz überaus gelungen.

Womit ich ein wenig Probleme habe ist, dass du teils Wiederholungen einbaust (du musst nicht ständig erwähnen, dass der Taxifahrer Inder ist) oder du zu sehr ins Detail gehst (wie hört sich Trash Metal an? Ich weiß es nicht - ist das für den Fortgang der Geschichte wichtig? Ansonsten reicht der Hinweis auf Metal Musik, meiner Meinung nach, darunter können sich mehr Leute etwas vorstellen).
Auch Einschiebungen finde ich in Romanen nicht so gut, das macht es schwieriger lesbar. Solche Sätze kann man umbauen oder zu zwei Sätzen machen.

Was ich fragen möchte: Fahren in New York Taxi-Gäste auf dem Beifahrersitz? ICh war noch nie dort, kenne es aber aus anderen Ländern nicht so, ich habe das immer als typisch Deutsch empfunden. Soweit ich die Taxis aus Filmen im Kopf habe, besitzen diese eine Trennscheibe und die Fahrgäste sitzen grundsätzlich hinten. Aber vielleicht kann das jemand genauer erklären, der schon einmal in NY war.

Und hier auch eine Frage in eigener Sache: kann man das schreiben, “fragende Augen”? Es ist so wie mit den wandernden Augen. Ist es nicht der Blick der Fragt oder der Blick der wandert? Weiß das jemand?

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Kann man sicherlich so schreiben, aber ich halte die Formulierung dennoch für etwas merkwürdig. Ich würde dann eher schreiben: *Sie schaute mich fragend an o. ä.
“Fragende Augen” ist für mich so in einer Liga mit den “lächeln-Sagern” (
“Guten Morgen”, lächelte er) *und würde ich persönlich vermeiden.
Aber das ist sicher zum Teil auch Geschmackssache und bin gespannt auf weitere Meinungsäußerungen.

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Wobei “Guten Morgen.” Er lächelte.
ginge.:wink:

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Der Text ist nicht schlecht, aber zu lang. Das musst Du gründlich eindampfen. Für mich gibt es zuviele Beschreibungen, einige davon kann man in Handlungen umsetzen. Du beschwörts eine gefährliche Stimmung, aber von Horror spüre ich nichts. Du nennst es Horror Thriller. Ein Thriller braucht mehr Tempo.

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Vielen Dank für das weitere Feedback! Das ist sehr hilfreich!
Gerade für Dinge, wie die Details zum Taxi (Sitzplatz hinten) verliert man beim Schreiben schnell den Blick.
Ich habe bereits einige Anpassungen vorgenommen und Vorschläge / Feedback umgesetzt :slight_smile:

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

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Hi Chris.

da Du um konstruktive Kritik gebeten hast, erlaube ich mir einmal eine solche zu üben. Bitte alles nicht persönlich nehmen. es ist in keiner Weise als Angriff auf Dich gedacht oder Deine Geschichte.

Du schreibst folgenden Dialog.

»Was ist da drin?«, fragte der Fahrer und riss sie aus ihren Gedanken. Julia sah ihn an und benötigte einen Augenblick, bis sie verstand, worauf sich seine Frage bezog.

Ich würde es anders formulieren. Du kannst dann ja mal vergleichen was sich besser liest.

***“Was ist da drin?” **Aus dem Gedanken gerissen sah Julia ihn an. Sie benötigte einen Augenblick, um zu verstehen, worauf sich seine Frage bezog.

oder der nächste Dialog*

»Oh das. Das ist ein Geschenk«, antwortete sie freundlich und lächelte ihm dabei zu.
**
“Oh das ist ein Geschenk”, lächelte sie freundlich.**

Hier nimmst Du bereits vorweg, was zu der Fahrer zu denken scheint. Überlass doch der Fantasie des Lesers, was der Fahrer denkt.

**Der Fahrer schien sich mit ihrer knappen Antwort nicht zufriedenzugeben und starrte sie weiter mit fragenden Augen an.

*Der Fahrer brummte verhalten und seine fragenden Augen bohrten sich in ihren Geist. *
**
Zu Julias Kribbeln im Bauch gesellte sich eine Form der Unruhe, da der Inder die Straße zu vergessen und den regen Verkehr komplett auszublenden schien
**
Ich würde es so oder ähnlich schreiben


***Der Fahrer fixierte sie wie ein Insekt, das von einer Nadel aufgespießt wurde und schien Straße und Verkehr völlig ausgeblendet zu haben. Julias Anspannung wuchs und ihr Bauch krampte sich zusammen. Ihr Herz fing an zu rasen und trieb ihren Puls in die Höhe. ***


**Julia spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte und ihre Anspannung zurückkehrte. Die Metalmusik und der Leichtsinn des Fahrers, der die 9th Avenue schon die ganze Fahrt hindurch mit der Hauptstraße von Neu-Delhi verwechselte, setzten ihr merkbar zu. Perplex über die aufdringliche Beharrlichkeit des Fremden, aber in der Hoffnung, dass der Mann sich wieder auf den Verkehr konzentrieren würde, sobald sie ihm mehr Details genannt hatte, fuhr sie fort:
**
Auch hier klingt es anderes.

***Julias Gedanken rasten. Wie konnte jemand so leichtsinnig sein. Die 9th Avenue war doch nicht irgendeine verdammte Hauptstraße von Neu Delhi. Die notorische Beharrlichkeit des Fahrers schnürte ihr die Kehle zu. ***
“Es ist eine Schachtel kubanischer Zigarren”, krächtzte sie. "Die sind für meinen Vater. Die Hoffnung, das sich der Fahrer wieder auf den Verkehr konzentrieren würde, verflüchtigte sich. Der Fahrer starrte sie unvermindert an. Julia schluckte. »Er arbeitet hier in der Stadt und feiert morgen seinen Geburtstag. Seinen Siebenundfünfzigsten. Außerdem hat er mir geholfen hier eine bezahlbare Wohnung zu finden.«

Im Grunde genommen zieht sich die gesamte Gesichte so hin. An vielen Stellen verliert sie an Glaubwürdigkeit. Ich frage mich welcher Taxifahrer so lange und so unangenehm jemanden anstarrt und dabei fährt wie ein Henker. Ich habe selbst ein Taxiunternehmen geführt und bin selbst gefahren. Natürlich unterhält man sich mit seinem Fahrgast, aber nicht in solch einer Weise, das man das Leben seiner Fahrgäste oder sein eigenes gefährdet. Das würde dann eher auf eine psychotische Natur zutreffen.

Mir fehlt im Prolog die Spannung. Ein Mädchen, scheinbar vom Lande kommt nach New York, weil sie sich gegen Mitbewerberinnen im Beruf durchgesetzt hat und wird von einem recht seltsamen Taxifahrer mit überhöhter Geschwindigkeit durch New York gefahren. Wann das im winterlichen New York zutreffen soll ist mir eher rätselhaft. Zumindest nicht zur rushhour. Dieser Taxifahrer starrt sie unentwegt an, sodass man das Gefühl hat, das er eigentlich nicht mehr alle Latten auf dem Zaun hat. Der Versuch dem Taxifahrer klarzumachen, das er wie eine Wildsau fährt, mündet lediglich in der aufkommenden Nervosität des Mädchen und einem eher langweiligen Dialog, bis der Fahrer mit Mühe und Not einen Auffahrunfall vermeiden kann. An dieser Stelle etwas weiter vorne ist ein Unfall geschehen, wobei ich mich frage, wieso dieser so präzise beschrieben wird, wenn er keine Relevanz, zu den Morden hat, auf welche der Fahrer und das Mädchen noch zu sprechen kommen. Er schmeißt sie mehr oder weniger raus und erklärt ihr das an dieser Stelle im Park ein Killer sein Unwesen treibt. Das Mädchen bedankt sich auch noch für die fürchterliche Fahrt, für die Vermeidung des Beinahunfalls und für den Hinweis, das ein Mörder dort sein Unwesen treibt. Sie kramt ihre Habe zusammen, läuft ein paar Straßen weiter, wobei sie sich selbst Angst macht und als Gipfel das Unfallopfer sieht und keiner der Anwesenden hilft. Irgendwie wird ihr dies wohl zu viel, sie läuft los und bricht ohnmächtig zusammen.

Ich würde den gesamten Text überarbeiten. Irgendwie ist die Geschichte abstrus und doch vorhersehbar. Würde ihr also eine andere Form verpassen.

Vielleicht so: Du beschreibst dieses besagte Mädchen. Sie ist eine Landschönheit und meinetwegen Medizinstudentin oder Krankenpflegerin, Sie möchte nach New York ziehen, um dem Muff des dörflichen Lebens zu entkommen und auch um beruflich voranzukommen. Zu ihrem Vater hat sie ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits vergöttert sie in, für seine Erfolge und für seine Hilfe, andererseits fühlt sie sich unter Druck gesetzt und will es auf ihre eigenen Art schaffen, ihr Glück zu finden. Während sie noch von der Größe der Stadt schier überwältigt ist und auch eine gewisse Naivität an den Tag legt, steigt sie völlig unbedarft bei einem Taxifahrer ein, der sie zu ihrer neuen Wohnadresse bringen soll.
Was sie nicht weiß. Ein Serienkiller treib in der Stadt sein Unwesen. Die Polizei scheint machtlos und tappt weiterhin im Dunkeln. Was sie ebenfalls nicht weiß. Der Taxifahrer ist der Serienkiller, der sehr diszipliniert, seine Taten begeht und sie als nächstes Opfer erwählt hat. Er verwickelt sein Opfer in harmlose Gespräche, um mehr über sie zu erfahren und entschließt sich, sie in eines seiner Verstecke zu entführen. Doch ein Unfall macht seine Pläne zunichte und er muss das Mädchen gehen lassen, da die Straßen völlig blockiert sind.

Doch er bleibt an ihr dran, da er ja das ursprüngliche Fahrziel kennt. Mit Glück entgeht das Mädchen seinem Mordanschlag, doch ihr Vater wird von dem Killer getötet, als dieser seine Tochter überraschen will. Sie trauert und ist traumatisiert und die Polizei kann noch keinen Zusammenhang zu dem Serienmörder herstellen. Ihrer Ermittlungen zielen in einer andere Richtung. Das Mädchen als Alleinerbin kann es sich leisten in eine beschaulichere Gegend von New York zu ziehen und stürzt sich in ihre Arbeit, um den Verlust ihres Vaters zu verarbeiten. Sie verliebt sich in einen Kollegen und geht eine Beziehung mit ihm ein. Das Glück scheint ihr hold zu sein.

Doch ihr Leben ändert sich erneut, als der Killer ihre Spur aufnimmt, um seines Opfers endlich habhaft zu werden. Der schicksalhafte Tag, an dem das Mädchen sein Fahrzeug bestiegen hat und ihm eine neues Opfer in die Hände gespielt hätte, wäre die Straße nicht durch einen Unfall blockiert gewesen, macht ihn unglaublich hasserfüllt. Er muss dieses Mädchen leiden lassen bevor er sie in der Ausgeburt seiner persönlichen Hölle tötet.

Mit wechselnden Identitäten versucht er der Polizei zu entkommen und sie an der Nase herumzuführen. Er schleicht sich in die unmittelbare Nähe des Mädchen und wohnt dort in der Nachbarschaft…usw., usw., -:slight_smile:

Mir kommen dabei viele zahlreiche Ideen und erinnern mich an eine meiner eigenen Geschichten, die noch auf Vollendung warten. Das schöne ist ja, das man sich gegenseitig inspirieren kann. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Erfolg mit Deiner Story und gutes Gelingen.

lg





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Hier würde ich nach der wörtlichen Rede unbedingt einen Absatz machen, sonst denkt man als Leser, Julia habe die Frage gestellt.

Ich stimme zu, dass das Original zu ausführlich und etwas umständlich ist.
Allerdings hatten wir an anderer Stelle hier im Forum schon die Diskussion, dass man einen Satz nicht lächeln kann. Möglicherweise sieht man so etwas vor allem im englischsprachigen Ausland anders, weshalb es in Übersetzungen hier immer mal wieder vorkommt, aber deutsche Lektoren sehen es nicht so gerne.
Vorschlag: “Oh, das ist ein Geschenk.” Julia lächelte ihm zu. (Freundlich würde ich hier ganz weglassen. Adjektive oder Adverben würde ich nur dann einfügen, wenn sie nicht das unterstreichen, was das Bezugswort ausdrückt. Lächeln ist meistens freundlich. Nur wenn es das nicht ist, sollte man das erwähnen.
Killing me brutally. Das Adverb ist überflüssig, sogar störend, weil Töten eigentlich immer brutal ist.
Killing me softly. Da ist das Adverb gerechtfertigt, weil es überrascht.

Da wörtliche Rede und der Satz danach in einer Zeile stehen, weiß man auch, dass sie zusammengehören.)

Hm. Ich bin nicht so ein Freund von Ausdrücken, bei denen Augen irgendwas tun, durch den Raum wandern, zum Beispiel. Und Augen, die sich in den Geist einer Person bohren rufen bei mir auch eher ein störendes Bild hervor.
Vorschlag: Der Fahrer warf ihr einen fragenden Blick zu.
Oder so: Der Fahrer starrte sie fragend an.
Dann sollte aber auch etwas passieren.

Warum nicht richtig? Julia könnte aufschreien, der Fahrer das Steuer herumreißen und nur knapp einem Zusammenstoß entgehen …
“Gesellen” finde ich in diesem Zusammenhang zu gestelzt. Was ist “eine Form der Unruhe”? Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Warum “schien” es nur so? Warum nicht ein Beinahe-Zusammenstoß? Oder ein richtiger? Wenigstens mit einer Mülltonne, die am Straßenrand steht?
Am besten wäre es, Julia direkt reagieren zu lassen. Nicht so viel denken, sondern klar zeigen, was sie tut oder sagt:
Sie könnte z.B. weniger freundlich werden: “Hey, Mann, schauen Sie auf die Straße!” (Damit ist für mich sowohl klar, dass sie unruhig ist, als auch, dass der Fahrer die Straße vergessen hat.)

Metal-Musik würde ich mit Bindestrich schreiben, sonst sieht es aus wie ein Druckfehler (obwohl es natürlich keine Metallmusik gibt, aber in einem Wort wirkt es zu “deutsch” und gleichzeitig fehlerhaft).
Der beschleunigte Puls gefällt mir, der ist “show”. Aber der Rest ist eher “tell”.
Ihre Anspannung kehrt zurück. Wie macht die sich bemerkbar? Durch den schnelleren Puls? Dann brauchst du diesen Zusatz nicht, der würde die Wirkung des “show” zerstören.
Für eine temporeiche Szene, in der auch Julias Puls hochgeht und der Fahrer die Avenue entlangrast, sind mir die Sätze zu lang. Sie spiegeln diese stressreiche Situation nicht wider.
Ich würde auch all diese Beschreibungen durch Dialog (oder Monolog? - Der Fahrer redet wohl eher wenig.) ersetzen.
“Hey, Mann, schauen Sie auf die Straße!” Julias Puls raste, als der Taxifahrer einen Mercedes rechts überholte und knapp vor ihm die Spur wechselte. Sie klammerte sich an den Haltegriff über der Beifahrertür. “Also gut! Ich weiß zwar nicht, was Sie das angeht, aber ich habe ein paar kubanische Zigarren hier drin. - Für meinen Vater”, setzte sie hinzu, als der Fahrer ihr noch einen Seitenblick zuwarf und das Taxi gefährlich nahe an ein paar Mülltonnen vorbeirollte.
Ob sie hier noch mehr preisgeben würde - keine Ahnung. Ich kenne die Figur nicht gut genug. Die Frage ist eher, ob das für den Leser an dieser Stelle wichtig bzw. interessant ist, oder ob man das nicht in einer späteren Szene besser zeigen könnte.

Auch hier würde ich mehr auf den Dialog und die Reaktionen der Figuren setzen als auf zu viel Erklärung. Ich würde mich da am Film orientieren. In einem Film könnte man den Vergleich mit der Hauptstraße von Neu Delhi auch schlecht bringen - es sei denn, als Dialogzeile.

LG
Pamina

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Hi Pamina…ich finde das richtig gut, das auch die Kritik als solches eine Kritik erfährt. Das kann uns alle nur besser machen.

Ich habe gerade eine meiner alten Geschichten gelesen, die ich schon Ende der 80er geschrieben, aber nie vollendet habe und schließlich von Hollywood wieder aufgegriffen und in einem 2ten Teil umgesetzt wurde, 2011 glaube ich. Viele kennen bestimmt die Story; Das Ding aus einer anderen Welt. Mit Kurt Russel als einer der Hauptdarsteller. Ich war damals sehr fasziniert von dieser Story und habe mich an einen zweiten Teil gesetzt. Aber letztendlich habe ich diese Geschichte nie zu Ende geschrieben, weil ich immer mit mir gerungen habe, etwas so grausames in die Welt zu setzen.

Die Story muss mit Sicherheit überarbeitet werden, aber in meiner Version hatte sie etwas mehr Potential als das was schlussendlich daraus wurde. Zumindest empfinde ich dies so. Zu den 90 Seiten hätten ja noch gut dreimal so viele folgen müssen.

Was ich damit eigentlich sagen möchte. Man sollte nicht aufhören an den Geschichten zu schreiben, egal wie gut oder schlecht sie im ersten Moment erscheinen. Ich möchte auch in keinem Fall jemanden demotivieren, nur weil ich eine Kritik geäußert habe. Ich bin selbst nicht perfekt und weit davon entfernt eine gute Autorin zu sein. Man kann sich nur verbessern und Steven King war auch nur jemand der zigmal versucht hat seine Bücher einem Verleger schmackhaft zu machen, derweil er mit Arbeit für wenige Dollar seine Familie über Wasser gehalten hat. Carrie, war dann enormen Erfolg gekrönt.

Leider habe ich nicht so die Zeit, die vielen Geschichten von anderen zu lesen und zu kommentieren. Trotzdem wünsche ich jedem viel Erfolg und ich lerne auch ständig selbst etwas dazu.

lg

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Uff… ich bin platt… nein, mehr überwältigt von den Details! :slight_smile: Vielen Dank für die sehr ausführliche Kritik. Ich weiss es echt zu schätzen, dass ihr euch die Zeit dafür genommen habt! Wow!

Man merkt ganz deutlich, dass ich da einen sehr langen Weg vor mir habe. Ich muss da unbedingt vom „tell“ weg und viel mehr „show“ reinpacken. Nicht ganz einfach. :slight_smile:

@Iroaman : Ich nehme das natürlich nicht persönlich und wie gesagt hilft mir Dein detailliertes Feedback sehr weiter. Den Storyvorschlag finde ich auch sehr gut! … allerdings geht mein grober Entwurf in eine ganz andere Richtung :wink:

@Pamina22 : Vielen Dank! Ich werde alle Ratschläge beherzigen und erst einmal daran arbeiten, dass ich meinen Blick für die genannten Problematiken schärfe, um dann hoffentlich gleich was besseres hinzubekommen. :slight_smile:

Vielen Dank und noch eine Gute Nacht!

Chris

Das ist sehr lustig, da ich meinen ersten “ernsthaften” Schreib-Ausflug in den 80ern hatte (war so von 1986 bis 1989). Da habe ich mit 15 Jahren an einem Textadventure gearbeitet und es für den C64 programmiert. Das basierte damals auf “The Thing” und wurde in der damaligen Fachzeitschrift Commodore Disk veröffentlicht. Da sollte es 350 DM dafür geben. Die hab ich leider nie bekommen, was meine Schreibmotivation und auch die Motivation zu Programmieren leider sehr gedämpft hat. … aber es ist ja nie zu spät… also mal schauen, ob es diesmal besser klappt :wink:

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Ja cool…Ich habe mit 15 meine ersten Geschichten geschrieben. das war 1980. Und ich kenne noch die alten Maschinen C64 Commodore 2000 usw., Ich habe meinen ersten PC 1991 bekommen mit 5 1/4 Zoll Diskette und just mal 2 MB Ram und 30 MB Festplatte. Da gabs eigentlich nur DOS 3.0 und das erste Windows hatte 12 MB und 10 3,5 Zoll Disketten oder so. Geile Zeit. Ich bin mit schwarzem Bildschirm angefangen C:/ …mehr war da nicht, Da gabs noch nicht mal eine vernünftige Textverarbeitung. Und ich habe da auch noch teilweise mit Schreibmaschine getippert. Voll nervig. Heute sieht das ja alles ganz anders aus. Naja…ich find es toll das Du nicht angepisst bist. Viele Leute können Kritik ja gar nicht vertragen und wenn man sich intensiver mit ihren Geschichten befasst, dann glauben manche Menschen, man wolle sie persönlich angreifen, Das ist aber gar nicht so. Zumindest nicht von meiner Seite. Ich habe es immer geliebt in fremde Geschichten einzutauchen und auch das Leute meine Storys lesen. Ich glaube, das ich bis heute mehr als 300.000 Seiten gelesen habe, angefangen von Sachbüchern bis hin zu unzähligen Romanen. Ich habe mehr als 10.000 PDFs auf meinem Rechner und bestimmt über 1.ooo Bücher in Papierform. Da ist alles dabei.

Leider habe ich mit Programmieren nie wirklich auseinandersetzen können, da mir das alles irgendwie zu abstrakt wird und zu mathematisch. Ich kann einigermaßen schreiben und ich habe Fantasie. Eines meiner größten Probleme ist die Selbstdisziplin. Als Autor muss man sich echt in den Hintern treten. Nichts desto Trotz habe ich ein Buch fertig bekommen. Kein Roman, sondern ein Sachbuch, Es entstand innert vier Wochen. Trotzdem ist es als Buchversion immer noch nicht auf dem Markt, Lediglich als Ebook. Aber ich arbeite mit einem Verlag daran, :slight_smile:

Wenn ich so Geschichten lese, wie Deine Chris, dann kommen mir alle möglichen Ideen. Ich sehe oft Geschichten als Filme vor meinem Auge, nur ich kann das alles nicht so schnell in Worte fassen.

Naja wie dem auch sei…Viel Spaß beim schreiben und viel Spaß neue Ideen zu entwickeln. :slight_smile:)))

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Nein, wenn es einfach wäre, wäre es langweilig …

LG
Pamina

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@Iroaman : Danke für die netten Worte. Kritik nehm ich nicht persönlich… sonst dürfte ich nichts hier einstellen :slight_smile:
Der Ansatz mit Geschichten als Filme vor dem inneren Auge sehen… das ist bei mir auch so und wird sicher bei vielen Leuten so sein, die in irgendeinder Form Geschichten schreiben oder darstellen wollen. Ich habe eine Weile Comics gezeichnet und mit Autoren zusammengearbeitet. Da ist das “bildliche” echt auf die Spitze getrieben, was den Reiz ausmacht.

@Pamina22 : Das stimmt wohl! :slight_smile:

Euch auch viel Spaß beim Schreiben! Und nur keine Langeweile aufkommen lassen!

Ich überarbeite alles komplett und werde auch mehr plotten, da mir das Drauflosschreiben in zu wirre Richtungen geht… da muss ich Iroaman Recht geben. Die komplette Taxifahrt verliert da an Glaubwürdigkeit.

Mich würde interessieren, wie ihr eure Geschichten plant und schreibt. Plottet ihr alles bis ins Detail oder schreibt ihr mit einer Basisidee drauf los?

@Chris666 Du hast nun schon sehr viel, sehr ausführliches Feedback bekommen, deswegen beschränke ich mich auf eine klitzekleine Anmerkung: Es heißt Thrash Metal, nicht Trash Metal - mit Müll hat das nämlich nichts zu tun :wink:

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